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{"created":"2022-01-31T13:55:06.181263+00:00","id":"lit29578","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Schaefer","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 8: 392-393","fulltext":[{"file":"p0392.txt","language":"de","ocr_de":"392\nLitter aturbericht.\nZusammenstellung bekannt sind. Die Unterschiedsempfindlichkeit ergab sieb in \u00dcbereinstimmung mit fr\u00fcheren HERiNGSchen Untersuchungen ann\u00e4hernd gleich der normalen. Hinsichtlich der Helligkeit der verschiedenen Farben wurden leider keine messenden Versuche mit Spektralfarben gemacht, sondern nur die Wellenl\u00e4ngen der gr\u00f6fsten Helligkeit und der beiden Enden des Spektrums bestimmt: der erste lag f\u00fcr das diffuse Licht des bew\u00f6lkten Himmels im Dispersionsspektrum bei 520\u2014510 p p, das langwellige Ende war verk\u00fcrzt, das kurzwellige nicht. Gleichungen, welche auf dem Farbenkreisel hergestellt waren, zeigten, dafs auch bei totaler Farbenblindheit das NEWTOxsche Mischungsgesetz gilt, denn eine aus zwei Farbengleichungen gewonnene dritte Gleichung wurde durch die Beobachtung best\u00e4tigt. Wertvoll ist eine beigegebene Farbentafel, welche verschiedene graue Felder enth\u00e4lt, die die farbenblinde Patientin entweder als v\u00f6llig oder doch als ann\u00e4hernd gleich mit den daneben gestellten farbigen Feldern erkl\u00e4rt. In \u00dcbereinstimmung mit der von Herrn Hering zuerst gemachten und auch theoretisch vorausgesagten Beobachtung erscheint jedes dieser grauen Felder bei stark herabgesetzter Beleuchtung auch dem adaptierten normalen Auge ebenso hell, wie das zugeh\u00f6rige farbige Feld.\tArthur K\u00f6nig.\nE.\tJackson. A triple rotatory variable prism. Arch, of Ophth. Vol. XXIII. 1\nVerfasser hat ein sehr sinnreiches Instrument konstruiert, um feine prismatische Wirkungen zu messen. Zwei rotierende Prismen sind so gestellt, dafs sie beide das Maximum ihrer Wirkung hervorbringen, und dieses Maximum wird durch ein feststehendes Prisma von doppelter St\u00e4rke genau neutralisiert. Wenn die rotierenden Prismen nun bewegt werden, so vermindert sich ihr Effekt mit dem Cosinus des Winkels, und umsomehr tritt dadurch die Wirkung des feststehenden Prismas in Kraft. Das feststehende Prisma wird voll wirken, wenn die rotierenden Prismen um 90\u00b0 gedreht sind und sich damit neutralisieren. Bei weiterem Drehen wird ihre Wirkung zu der des feststehenden Prismas hinzukommen, bis bei 180\u00b0 alle Prismen das Maximum ihrer Wirkung haben. Nimmt man die rotierenden Prismen zu je 7,5\u00b0 und das feststehende zu 15\u00b0, so erh\u00e4lt man also mit dem Instrument eine prismatische Wirkung von 0\u00b0 bis 30\u00b0.\tJEt. Greeff (Berlin).\nF.\tKiesow. Beitr\u00e4ge zur physiologischen Psychologie des Gechmacks-sinnes. Phil. Stud Bd. X, 3. S. 329-368. (1894.)\nVerf. untersucht, welche Teile der Mundh\u00f6hle, resp. des Schlundes geschmacksempfindlich sind, und wie sich die Geschmacksintensit\u00e4t in den verschiedenen Kegionen verh\u00e4lt. Diese Fragen sind gr\u00f6fstenteils schon von Urbantschitsch behandelt, doch hat Verf. sich besonders bem\u00fcht, die st\u00f6renden Einfl\u00fcsse von Tast- und Temperaturempfindungen auszuschalten. Der erste Teil der Abhandlung ergiebt, dafs beim Kinde so ziemlich die ganze Mund- und Kachenschleimhaut die F\u00e4higkeit des Schmeckens besitzt. Beim Erwachsenen wird \u2014 abgesehen von individuellen Anomalien, die sehr h\u00e4ufig sind und oft sich an Mittelohrkatarrhe anschliefsen \u2014 die Zungenmitte, die Wangenschleimhaut und","page":392},{"file":"p0393.txt","language":"de","ocr_de":"Litter aturb er icht.\n393\nder harte Gaumen unempfindlich. Im AnschluXs hieran macht K. darauf aufmerksam, daft sich hei niederen wasserbewohnenden Vertebraten auf der K\u00f6rperfl\u00e4che zerstreut Schmeckbecher finden, dafs diese ganz analog den Z\u00e4hnen sich sp\u00e4ter erst auf den Kopf - und dann auf den Eingang des Verdauungskanals beschr\u00e4nken, und dafs ihre gr\u00f6fsere Ausdehnung im kindlichen Munde wohl ein \u00dcbergangsstadium zu weiterer phylogenetischer Beschr\u00e4nkung der Lokalisation sei, wie sie der Erwachsene schon zeigt.\nWas die Intensit\u00e4t des Schmeckens an den verschiedenen Stellen anlangt, so ist Salz ziemlich \u00fcberall gleich gut zu schmecken. \u201eS\u00fcfs wird von der Spitze, Sauer vom Bande und Bitter von der Basis der Zunge am besten perzipiert.\u201c Die Ursache f\u00fcr diese verschiedene Verteilung wird wohl in Adaptationsvorg\u00e4ngen zu suchen sein. Die Methode der Versuche war die, dafs so lange immer gleiche Volumina immer konzentrierter werdender L\u00f6sungen aufgetragen werden, bis die Schwelle, die zugleich dann als Mafs der Empfindlichkeit benutzt ward, erreicht wurde.\tSchaefer (Bostock).\nM. J. Delboeuf. Une nouvelle illusion d\u2019optique. Rev. scientif., Bd. 51.\nKo. 8. S. 237\u2014241. (1893.)\nDer Verfasser zeigt an verschiedenen Beispielen, dafs die L\u00e4nge einer geraden Linie oder einer Distanz \u00fcbersch\u00e4tzt wird, je nachdem eine Figur \u2014 ein Bechteck, ein Kreis, ein paar parallele Linien, ein Dreieck etc. \u2014 von den beiden Enden der Linie oder Distanz nach aufsen oder nach innen sich erstreckt. Er meint, die Sache erkl\u00e4re sich daraus,, dafs das Auge im einen Falle von den Endpunkten der Linie oder Distanz nach innen, im anderen Falle nach aufsen gezogen werde. Diese Erkl\u00e4rung ist, wie sich leicht zeigen l\u00e4fst, unrichtig; die mitgeteilten Thatsachen aber geben zur Lehre von den optischen T\u00e4uschungen einen wertvollen Beitrag.\tTh. Lipps.\nLightxer Witmer. Zur experimentellen \u00c4sthetik einfacher r\u00e4umlicher Formverh\u00e4ltnisse. Mit 2 Figuren im Text und einer Figurentafel. Philos. Stud. IX., Heft 1, S. 76\u2014144 u. Heft 2, S. 207\u2014263. (1893.)\nDer Verfasser unterscheidet bei der \u00e4sthetischen Wirkung der Gestalten auf Wundts Autorit\u00e4t hin die Wirkung der Gliederung und die des Laufes der Begrenzungslinien. Er will zum Verst\u00e4ndnis der ersteren beitragen, indem er die Frage nach dem wohlgef\u00e4lligsten Formverh\u00e4ltnis von neuem untersucht. Ein wissenschaftliches Verfahren in dieser Hinsicht hat nach dem Verfasser erst Zeising eingef\u00fchrt. Nach einer Er\u00f6rterung fr\u00fcherer Versuche wird die Proportionslehre Zeisings kurz charakterisiert. Es folgt Fechners Begr\u00fcndung der experimentellen \u00c4sthetik mit den bekannten Versuchen \u00fcber den goldenen Schnitt. Dankenswert ist die Hinzuf\u00fcgung einiger bisher unver\u00f6ffentlichter Versuche Fechners \u00fcber wohlgef\u00e4lligste Ellipsen und das wohlgef\u00e4lligste","page":393}],"identifier":"lit29578","issued":"1895","language":"de","pages":"392-393","startpages":"392","title":"F. Kiesow: Beitr\u00e4ge zur physiologischen Psychologie des Geschmackssinnes. Phil. Stud. Bd. X, 3. S. 329-368. 1894","type":"Journal Article","volume":"8"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:55:06.181269+00:00"}