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{"created":"2022-01-31T14:15:28.179016+00:00","id":"lit29591","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"K\u00fclpe, O.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 8: 429-430","fulltext":[{"file":"p0429.txt","language":"de","ocr_de":"Litteraturbericht.\n429\nnimmt der Verfasser wieder auf, indem in drei Versuchsreihen an sechs Beobachtern unter Ber\u00fccksichtigung vier verschiedener .Raumlagen der zu vergleichenden Linien die variable punktierte Linie der leeren Strecke gleich gemacht wurde. (Methode der Minimal\u00e4nderungen.) Die G-r\u00f6fse der konstanten Linie betrug 25, 30, 35 und 40 mm. Die Versuche, die wegen ihrer zu geringen Anzahl von dem Verfasser selbst nicht als abgeschlossen betrachtet werden, ergaben als wahrscheinliche Resultate : die erw\u00e4hnte Illusion besteht f\u00fcr alle Beobachter, in allen Raumlagen, unabh\u00e4ngig von der sehr (f\u00fcnffach) verschiedenen Urteilsweise. Die absolute Unterschiedsempfindlichkeit war nicht konstant, die relative\nscheint f\u00fcr gewisse Strecken ann\u00e4hernd konstant ^7 = f\u00fcr horizontale\nund ein etwas kleinerer Quotient f\u00fcr vertikale Sch\u00e4tzung). Ein Versuch,\nden Einflufs der Zahl der Punkte festzustellen, gieht sehr voneinander\nabweichende Resultate, doch scheint bei einer mittleren Zahl von _ \u2666 #\nPunkten ein Maximum der \u00dcbersch\u00e4tzung vorhanden zu sein.\n3 a. M. F. Washburn. Some apparatus for cutaneous stimulation.\nDie Verfasserin macht ein neues \u00c4sthesiometer bekannt, dessen Spitzen durch ihr eigenes Gewicht (mit ann\u00e4hernd konstanter Reibung) auf die zu reizende Stelle fallen sollen, um dadurch Gleichm\u00e4fsigkeit in der Intensit\u00e4t der Reizung zu erreichen. Der Apparat ist augenscheinlich wegen seiner umst\u00e4ndlichen Handhabung nicht sehr empfehlenswert, die M\u00f6glichkeit ungleichzeitigen Aufsetzens der Spitzen vermeidet er nicht. Brauchbarer scheint ein Apparat zur Untersuchung der Sinnespunkte der Haut zu sein, dessen Konstruktion im Original nachzusehen ist. (Abbildung beigegeben.)\nb. Scripture und Titchener geben eine Kritik des von Hall und Donaldson beschriebenen Kinesimeters (vgl. MindlL. 403) und beschreiben ein neues, dem gleichen Zwecke dienendes Instrument des Cornell-Laboratoriums.\tMeumann (Leipzig).\nReigart-Sanford. On reaction-times when the stimulus is applied to the reacting hand. The American Journal of Psychology. V. 3. S. 351 bis 355. (1893.)\nBekanntlich hat S. Exner (Pfl\u00fcgers Archiv. VII. 622 f. 655 f. cfr. Hermanns Handb. d. Physiol. II. 2. S. 264) gefunden, dafs bei elektrischer Reizung der reagierenden Hand die Reaktionszeit etwa 10? l\u00e4nger ausf\u00e4llt, als wenn die andere Hand den Reiz empf\u00e4ngt. Die Verfasser haben diese Versuche von Exner an drei ge\u00fcbten Beobachtern einer Nachpr\u00fcfung unterzogen, wobei sie sich eines Hippschen Chronoskops und m\u00e4fsig starker Indukfcionssehl\u00e4ge als Reize bedienten. Die letzteren wurden durch kleine Platinelektroden vermittelt, die in den Knopf beider Reaktionsschl\u00fcssel eingelassen waren, und abwechselnd der reagierenden und der nicht reagierenden Hand appliziert, um \u00dcbung, Erm\u00fcdung und alle \u00fcbrigen Bedingungen f\u00fcr beide m\u00f6glichst gleich zu gestalten. Reagiert wurde \u201eso rasch wie m\u00f6glich\", und dem Reiz ging regelm\u00e4fsig ein vorbereitendes Signal voraus. Bei der Berechnung wurden, \u00e4hnlich wie von Exner, nur die vom Reagenten als \u201egut\" be-","page":429},{"file":"p0430.txt","language":"de","ocr_de":"430\nLitteraturbericht\nzeichneten Reaktionen verwandt. Die Tabellen zeigen wesentliche \u00dcbereinstimmung der Zeiten f\u00fcr beide Reizmodi, in zwei Reihen ist sogar das genau entgegengesetzte Resultat wie bei Exner hervorgetreten. Ein konstanter Unterschied zwischen der rechten und der linken Hand als Reagierenden fand sich nicht. Das Gleiche wurde in einigen anderen Reiben mit mechanischem Reiz erhalten.\nHier schliefsen die Verfasser, wo die eigentliche Untersuchung, \u00fcber deren n\u00e4chste Richtung kein Zweifel bestehen konnte (s. Philos. Stud. VII. S. 158), h\u00e4tte beginnen sollen.\t0. K\u00fclpe.\nE. Kraepelin. \u00dcber geistige Arbeit. Jena, G. Fischer. 1894. [Sonderabzug aus Neue Heidelbg. Jahrb. IV. Heft 1.] 26 S.\nDie Resultate, zu denen Verfasser auf Grund eigener und fremder Arbeiten kommt, stimmen mit den S. 388 referierten Ergebnissen der Untersuchung von Keller v\u00f6llig \u00fcberein; insbesondere auch darin, dafs k\u00f6rperliche \u00dcbungen die Erholung des Gehirns sehr verz\u00f6gern. Ein zweist\u00fcndiger Spaziergang erm\u00fcdet das Gehirn ebenso wie etwa einstiindiges Addieren, weshalb es ein ganz verkehrtes Prinzip ist, zur Erholung der Schulkinder zwischen die Unterrichtsstunden Turnstunden einschieben zu wollen. Im einzelnen f\u00fchrt Verfasser aus, dafs die Arbeitsgeschwindigkeit, auf gleiche Zeitr\u00e4ume und gleichartige Aufgaben bezogen, bei verschiedenen Personen sehr verschieden ist, bei ein und derselben Person aber verschieden gegen\u00fcber verschiedenen Arten\ngeistiger Arbeit. Die Arbeitsgeschwindigkeit nimmt bei allen Menschen \u00ab \u2022\nzu durch \u00dcbung, aber nur bis zu einem individuell wechselnden Grade, jenseits dessen eine weitere Steigerung nicht mehr m\u00f6glich ist. Von gr\u00f6fster physiologischer und hygienischer Wichtigkeit ist die Erm\u00fcdbarkeit. Sie \u201estellt eine Grundeigenschaft der Pers\u00f6nlichkeit dar\u201c, denn sie bleibt bei demselben Individuum auch unter ganz differenten Bedingungen immer die gleiche. Es giebt Menschen, welche langsam arbeiten und schnell erm\u00fcden, und wieder andere, welche bei rascher Arbeit lange frisch bleiben. Die Erm\u00fcdbarkeit der Schulkinder ist um so gr\u00f6fser, je j\u00fcnger sie sind. B\u00f6te nicht die nat\u00fcrliche Neigung zu Unaufmerksamkeit und Zerstreutheit ein gewisses Gegengewicht, so m\u00fcfste die Schuljugend durch den jetzt \u00fcblichen Modus des Unterrichts mit seinen an Zahl und Dauer ganz ungen\u00fcgenden Pausen schwer gesch\u00e4digt werden. Das beste Erholungsmittel ist der Schlaf. Das Schlafbed\u00fcrfnis ist von der Tiefe des Schlafes abh\u00e4ngig und daher sehr verschieden. Es ist deswegen nichts verkehrter, als den Sch\u00fclern den Schlaf zu knapp zuzumessen, und es wird geradezu als ein Verbrechen bezeichnet werden m\u00fcssen, wenn man Sch\u00fcler bis in die Nacht hinein zu Schularbeiten anh\u00e4lt.\tSchaefer (Rostock).\nHermann Munk. \u00dcber den Hund ohne Grofshirn. (Vortrag in der Berliner physiologischen Gesellschaft. S. Verhandlungen S 65 ff.) Du Bois\u2019 Archiv 1894. S. 355\u2014369.\nVerfasser unterzieht in dem vorliegenden Vortrage eine von Goltz im vorigen Jahre unter demselben Titel erschienene Arbeit einer scharfen","page":430}],"identifier":"lit29591","issued":"1895","language":"de","pages":"429-430","startpages":"429","title":"Reigart-Sanford: On reaction-times when the stimulus is applied to the reacting hand. The American Journal of Psychology. V. 3. 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