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{"created":"2022-01-31T14:30:58.508140+00:00","id":"lit29626","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"M\u00fcller-Lyer, F. C.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 9: 1-16","fulltext":[{"file":"p0001.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Lehre von den optischen T\u00e4uschungen. \u00dcber Konstrast und Konfluxion.\nVon\nF. C. M\u00fcller-Lyer.\n(Mit 24 Figuren im Text.)\nVor einigen Jahren habe ich als Resultate von Untersuchungen \u00fcber optische Unterschiedsempfindlichkeit eine Anzahl neuer Urteilst\u00e4uschungen ver\u00f6ffentlicht1 und zugleich auf ein T\u00e4uschungsprinzip aufmerksam gemacht, welches bis dahin auf extensivem Grebiete noch nicht bekannt war und in auffallender Weise u. a. auch in den hier reproduzierten Figg. 1 u. 2 zum Ausdruck kommt:\n\nl.\nFig. 2.\n(Die T\u00e4uschung besteht darin, dafs die beiden gleich langen Senkrechten verschieden lang erscheinen.)\nDiese T\u00e4uschung hat inzwischen, wie mir leider erst vor kurzem bekannt wurde, in weiten Kreisen Interesse erregt, und die Frage, wie dieselbe zu erkl\u00e4ren sei, hat Veranlassung gegeben zu einer ganzen Reihe von Arbeiten und zu einer\n1 Yergl. das LitteraturVerzeichnis am Schl\u00fcsse des Artikels. Zeitschrift f\u00fcr Psychologie IX.\t1","page":1},{"file":"p0002.txt","language":"de","ocr_de":"2\nF. C. M\u00fcller-Lyer.\nregen Diskussion, welche sich haupts\u00e4chlich in den letzten B\u00e4nden dieser Zeitschrift abgespielt hat. Im Verlaufe dieser Diskussion sind die allermannigfachsten und von den verschiedenartigsten Standpunkten ausgehenden Ansichten ausgesprochen worden, und nachdem schliefslich die in der neuesten Arbeit1 versuchte Erkl\u00e4rung sich wieder mit der zu Anfang gegebenen ber\u00fchrt, so will es mir scheinen, dafs nunmehr die Kreislinie der nach allen Richtungen hin gelegenen M\u00f6glichkeiten geschlossen sein d\u00fcrfte und die Zeit gekommen sei, die bis jetzt ge\u00e4ufserten Ansichten einem kurzen kritischen \u00dcberblick zu unterziehen. Diese Aufgabe will ich mir hier stellen. Ich werde mich dabei kurz fassen k\u00f6nnen, da ich das schon G-esagte bei den Lesern dieser Zeitschrift wohl als bekannt voraussetzen und mich darauf beschr\u00e4nken darf, die schon in Betracht gezogenen Momente nur da zu ber\u00fchren, wo sie mir einer Vervollst\u00e4ndigung zu bed\u00fcrfen scheinen.\nEs sind im wesentlichen sechs Ansichten, welche ich in dieser Weise besprechen will: die von Laska, von Brentano, von Lipps, von Wundt, von Delboeue und schliefslich die von mir zu Anfang ausgesprochene Ansicht, \u00fcber welche ich zun\u00e4chst hier kurz referieren werde.\nI.\nSie lautete (in meiner Arbeit pag. 266) : Man h\u00e4lt die beiden Linien f\u00fcr verschieden grofs, weil man bei der Absch\u00e4tzung nicht nur die beiden Linien, sondern unwillk\u00fcrlich auch einen Teil des zu beiden Seiten derselben abgegrenzten Raumes mit in Anschlag bringt. \u2014 Diese Erkl\u00e4rung unterzog ich zun\u00e4chst einer Pr\u00fcfung, wobei sich ergab, dafs dieselbe mit allen Thatsachen, mit den verschiedensten Modifikationen und Varianten \u2014 und es handelte sich dabei um Formen, welche von Figg. 1 u. 2 zum Teil weit entfernt liegen \u2014 in guter \u00dcbereinstimmung stehe, (pag. 266).\nDanach schien es mir von besonderer Bedeutung zu sein,, zu untersuchen, in welchem Zusammenh\u00e4nge diese neue Erscheinung mit anderen schon bekannten psychophysischen Thatsachen stehe. In dieser Beziehung konnte ich zun\u00e4chst darauf hinweisen, dafs das meiner Erkl\u00e4rung zu Grunde liegende T\u00e4uschungsprinzip nur auf extensivem Gebiete etwas Neues, dagegen f\u00fcr die Wahrnehmung von Intensit\u00e4ten und, was","page":2},{"file":"p0003.txt","language":"de","ocr_de":"Uber Kontrast und Konfluxion.\n3\nich hier hinzuf\u00fcgen will, auch f\u00fcr die Wahrnehmung von Farben eine l\u00e4ngst anerkannte Thatsache ist.\nWenn eine weifse Scheibe sich von hellem Grunde abhebt, so sehe ich sie in einer ganz anderen Intensit\u00e4t, als wenn ich sie auf dunklem Grunde betrachte. Ein weifses Papier erscheint mir gelb, wenn ich einen blauen Bogen Papier unmittelbar daneben lege. Ein gr\u00fcnes Quadrat sehe ich aus einer gewissen Entfernung grau; und es erscheint mir wieder gr\u00fcn, wenn ich andere Quadrate von der gleichen Farbe darum herumlege u. s. w,\nDafs also die von zwei unmittelbar nebeneinander befindlichen optischen Beizen ausgel\u00f6sten psychophysischen Prozesse sich gegenseitig beeinflussen, ist nicht etwa eine Hypothese, sondern eine feststehende Thatsache. Auf Figg. 1 u. 2 angewendet, lautet dieselbe: Der Eindruck der zwischen den Winkelscheiteln gelegenen Extension wird durch den Eindruck, welchen die daneben gelegenen Extensionen verursachen, ebenso und ebenso unmittelbar beeinflufst, wie der Eindruck einer Helligkeit, einer Farbe durch daneben befindliche andere Helligkeiten oder Farben.\nWenn nun, so fuhr ich fort, zwei psychophysische Prozesse, die von benachbarten Beizen ausgel\u00f6st werden, sich gegenseitig beeinflussen, so lassen sich bez\u00fcglich der Art, auf welche sie diesen Einflufs auf einander aus\u00fcben, zwei M\u00f6glichkeiten denken : indem sie entweder in der gleichen oder aber in der entgengesetzten Bichtung aufeinander wirken k\u00f6nnen.\nEs l\u00e4fst sich nun zeigen, dafs diesen gedachten M\u00f6glichkeiten thats\u00e4chlich zwei ganz verschiedene Arten von optischen T\u00e4uschungen entsprechen.\nFig. 3.\nFig. 4.\nM---------*-i\n)-------11---------5\nFigg. 5 u. 6.\n1*","page":3},{"file":"p0004.txt","language":"de","ocr_de":"4\nF. C. M\u00fc\u00ef\u00efer-Lyer.\nDie von l\u00e4ngeren Linien umgebene Mittellinie in Fig. 4 erscheint l\u00e4nger, als die gleich lange, aber von k\u00fcrzeren Linien umgebene Mittellinie in Fig. 3.\nDagegen erscheint die ebenfalls von l\u00e4ngeren Linien umgebene Mittellinie in Fig. 6 k\u00fcrzer, als die gleich lange, aber von k\u00fcrzeren Linien umgebene Mittellinie in Fig. 5.\nBei der Anordnung in Figg. 3 u. 4 verst\u00e4rkt also der st\u00e4rkere Eindruck den Eindruck, den er begleitet ; bei der Anordnung in Figg. 5 u. 6 vermindert er ihn.\nEine T\u00e4uschung von der letzteren Art nennt man bekanntlich eine Kontrastt\u00e4uschung ; eine T\u00e4uschung von der ersteren Art nannte ich, imGregensatzhierzu, eine Konfluxionst\u00e4uschun g, und ich glaube, die von mir gefundenen T\u00e4uschungen, indem ich sage, es liege ihnen eine KonfLuxion zu Grunde, ebensogut erkl\u00e4rt zu haben, als man andere T\u00e4uschungen bis jetzt dadurch erkl\u00e4rt hat, dafs man sagte, es liege ihnen Kontrast zu Grunde.\nEs besteht also auf extensivem G-ebiete ein vollst\u00e4ndiges Pendant zum Kontrast: die Konfluxion, und ebenso verh\u00e4lt es sich, wie schon angedeutet, auf intensivem und sogar auf dem Gebiete der Farbenwahrnehmung: Eine blaue Scheibe auf weifsem Grunde l\u00e4ft diesen gelb erscheinen ; eine blaue Scheibe auf dunklem Hintergr\u00fcnde verleiht, nach einem bekannten Experiment von Br\u00fccke, bei herabgesetzter absoluter Beleuchtung auch dem Grunde eine blaue F\u00e4rbung. Dort Kontrast, hier Konfluxion.\nWir stehen damit einem sehr bemerkenswerten Parallelismus der Erscheinungen auf intensivem, extensivem und qualitativem Gebiete gegen\u00fcber. Nun sind es aber der Fundamentaleigenschaften des Reizes vier, n\u00e4mlich: Intensit\u00e4t, Extension,\n*\u00bb ___ ___________________\nDauer und Qualit\u00e4t. Uber die Beurteilung der Beizdauer liegen nun leider bis jetzt in dieser Richtung noch keine Untersuchungen vor. Nachdem aber die Kontrast- und Konfluxions-erscheinungen bereits f\u00fcr drei der Fundamentaleigenschaften des Reizes sich nachweisen liefsen, n\u00e4mlich f\u00fcr die Auffassung der Intensit\u00e4t, der Extension und der Qualit\u00e4t, oder wenn man will, f\u00fcr den Lichtsinn, Raumsinn und Farbensinn, ist es vielleicht nicht allzu gewagt, zu vermuten, dafs dieselben auch bei der Auffassung der Reizdauer, f\u00fcr den Zeitsinn, gefunden werden d\u00fcrften.","page":4},{"file":"p0005.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber Kontrast und Konfluxion.\n5\nIch habe dann in meiner ersten Arbeit (1. c., pag. 267) noch versucht, mir eine Vorstellung zu bilden \u00fcber den psychophysischen Prozefs, welcher sich bei der einen und bei der anderen Gruppe dieser T\u00e4uschungen abspielt. Dieser Teil meiner Erkl\u00e4rung bezieht sich auf eine fr\u00fchere Arbeit (Physiologische Studien zur Psychophysik, Du Dois-JReymonds Arch. f\u00fcr Phys. 1886, pag. 270), welche sich mit der Frage nach dem physiologischen Prozefs besch\u00e4ftigt, der dem einfachen Urteil zu Grunde liegt. Ich mufs mich hier damit begn\u00fcgen, auf jene Abhandlung zur\u00fcckzuverweisen.\nDies war also in kurzem meine Erkl\u00e4rung der Figg. 1 u. 2. Zur Vermeidung eines nahe gelegenen MifsVerst\u00e4ndnisses m\u00f6chte ich derselben hier noch folgendes beif\u00fcgen. Wenn sich eine Reihe von T\u00e4uschungen des Raumsinnes auf Kontrast und Konfluxion zur\u00fcckf\u00fchren liefsen, so bin ich doch nicht der Ansicht, dafs allen derartigen T\u00e4uschungen diese beiden Trugprinzipien zu Grunde liegen. So mufs z. B. auch die bekannte Disproportionalit\u00e4t zwischen Reiz- und Reizwirkung offenbar zu T\u00e4uschungen Veranlassung geben. Und in der That lassen sich aus diesem Trugprinzip eine ganze Reihe von T\u00e4uschungen verstehen: so die \u00dcbersch\u00e4tzung kleiner Raumteile gegen\u00fcber gr\u00f6fseren, der pseudoskopische Winkel Z\u00f6llners, die \u00dcERiNGsche Figur, die T\u00e4uschung, welcher wir in unserem Urteil \u00fcber die Form des Himmelsgew\u00f6lbes, der Mondgr\u00f6fse u. s. w. unterliegen. Und aufser diesen drei Trugmotiven giebt es wohl noch eine Anzahl anderer, welche bis jetzt unverstanden \u00f6der unbekannt sind. Auf diesem dunklen Gebiete wirft jede neue Entdeckung oft ein ganz ungeahntes Licht auf das schon Bekannte; in den bis jetzt gesammelten T\u00e4uschungen d\u00fcrfen wir aber wohl blofs einzelne Repr\u00e4sentanten aus einem weiten Reich von unerforschten Erscheinungen sehen. Dieselben waren ja bis jetzt meist Fr\u00fcchte des Zufalles. In meiner Arbeit ist es, soviel ich weifs, zum ersten Male unternommen worden, T\u00e4uschungen direkt zu suchen. Ich glaube deshalb auch, dafs diejenigen, welche schon heute vermeinen, alle optischen T\u00e4uschungen erkl\u00e4ren und besonders mit Zuh\u00fclfe-nahme psychologisierender Betrachtungen aus einem Prinzip ableiten zu k\u00f6nnen, mit jedem weiteren Fortschritt unserer Kenntnisse eine weitere Entt\u00e4uschung erleben d\u00fcrften.","page":5},{"file":"p0006.txt","language":"de","ocr_de":"6\nF. C. M\u00fcUer-Lyer.\nIL\nIn meiner ersten Arbeit (1. c., pag. 263) kam der Satz vor: \u201eL\u00e4fst man den einen Schenkel eines Winkels von 0\u00b0 bis 180\u00b0 wandern, so erscheinen die beiden Schenkel des Winkels um so l\u00e4nger, je gr\u00f6fser der Winkel wird.\u201c\nW. Laska (1. c.) teilt einige interessante Figuren mit, welche zu zeigen scheinen, dafs unter bestimmten Umst\u00e4nden auch das Gegenteil davon der Fall sein kann.\nIn Fig. 7 h\u00e4lt man den Schenkel des spitzen Winkels (rechts) f\u00fcr l\u00e4nger, als den gleich langen Schenkel des weniger spitzen Winkels (links). Laska glaubt aus diesem Grunde meine Erkl\u00e4rung durch eine andere ersetzen zu sollen, welche zugleich auch die von ihm konstruierten Figuren umfafste.\nNach meiner Meinung ist es keineswegs (Fig. 8) der spitze Winkel abc, welcher den zugeh\u00f6rigen Schenkel l\u00e4nger erscheinen\nl\u00e4fst, sondern der in der Konfiguration der Zeichnung liegende stumpfe Winkel bed. Die Linie b c erscheint verl\u00e4ngert durch die stumpfwinkelig daran-stofsende Extension cd ; sie erscheint verk\u00fcrzt durch die spitzwinkelig daranstofsende Extension ab. Dagegen erleidet ad zwei scheinbare Verk\u00fcrzungen: einmal durch ab und dann durch de. Deshalb erscheint bc l\u00e4nger, als ad, ganz im Sinne der Konfluxionstheorie.\nDafs in der That die Extension cd es ist, welcher bc die scheinbare Verl\u00e4ngerung zu verdanken hat, l\u00e4fst sich zeigen, wenn man die beiden Winkel auseinandernimmt (Fig. 9). Dann","page":6},{"file":"p0007.txt","language":"de","ocr_de":"\u2666 \u00bb\nUber Kontrast und Kon\u00dfuxion,\n7\n* *\nerscheint wieder der Schenkel des kleineren Winkels k\u00fcrzer, als der des gr\u00f6fseren, wie das Laska selbst beobachtet hat; es\nFig. 9.\nl\u00e4fst sich ferner dadurch zeigen, dafs man die Fig. 9 in be liebigen Modifikationen studiert (z. B. Fig. 10).\nFig. 10.\nDie LASKAsche Figur ergiebt somit keinen Einwand, sondern eine Best\u00e4tigung der Konfluxionstheorie. Die \u00fcbrigen Figuren Laskas, in welchen die T\u00e4uschung allerdings nicht durch Konfluxion, sondern durch Kontrast hervorgerufen wird, werde ich sub VI besprechen.\nIII.\nDie Ansicht Brentanos, dafs die in Figg. 1 u. 2 dargestellte T\u00e4uschung sich aus dem Prinzip des pseudoskopischen","page":7},{"file":"p0008.txt","language":"de","ocr_de":"8\nF. C. M\u00fcller-Jjyer.\nWinkels erkl\u00e4ren lasse, ist durch die Beweisf\u00fchrungen von\nLipps (1. c., besonders sub 5) nach meiner Meinung unhaltbar geworden.\nIch m\u00f6chte hier nur noch hinzuf\u00fcgen, dafs, wie schon in meiner ersten Arbeit (l.e., pag. 269) gezeigt worden ist, das Prinzip des pseudoskopischen Winkels unter bestimmten Umst\u00e4nden unter ganz anderen Umst\u00e4nden allerdings, als Brentano vermutete \u2014 in der That Verk\u00fcrzungen, bezw. Verl\u00e4ngerungen von Distanzen und Figuren Vort\u00e4uschen kann. Auch darauf habe ich noch zur\u00fcckzukommen (sub V, 2).\nIV.\nLipps (1. c., pag. 503) erkl\u00e4rt die T\u00e4uschung aus \u00e4sthetischen Momenten. Er behauptet, dafs wir gewohnt seien, mit Linien die Vorstellungen von Bewegungen zu assoziieren. Je nach der Anordnung w\u00fcrden wir dann mit den Linien bald die Vorstellung der \u201egehemmten\u201c, bald der \u201efreien, siegreichen\u201c Bewegung verkn\u00fcpfen und infolge dieser Assoziationen die Linie im ersten Falle verkleinert, im zweiten Falle vergr\u00f6fsert sehen.\nG-egen diese Anschauung sind schon von Wundt (1. c. pag. 155) und Brentano (1. c. Bd. V, pag. 77 ff.) gewichtige Bedenken ausgesprochen worden; vor allem dieses, dafs die Annahme, von der Lipps ausgeht, nicht erwiesen ist.\nIch glaube, dafs die Lippssche Erkl\u00e4rung durch die von mir gegebene, falls sich keine triftigen Einw\u00e4nde dagegen erheben lassen, \u00fcberfl\u00fcssig wird. Eine psychologische Theorie verl\u00e4fst man ja ohne weiteres, sobald sich eine physiologische daf\u00fcr bietet, ebenso wie man hinwiederum eine physiologische Erkl\u00e4rung als belanglos fallen l\u00e4fst, wenn man eine physikalische oder chemische daf\u00fcr haben kann.\nBetrachtet man aufserdem die T\u00e4uschungen des Baumsinnes nicht als vereinzelte Ph\u00e4nomene, sondern, wie es oben geschehen ist, in ihrem grofsen psychophysischen Zusammenh\u00e4nge, so wird man der Lippsschen Anschauungsweise kaum mehr zustimmen k\u00f6nnen. Es wird ja wohl niemand daran denken, den Kontrast der Farben oder der Helligkeiten aus Vorstellungen zu erkl\u00e4ren, welche wir gewohnheitsm\u00e4fsig mit den einzelnen Farben, bezw. Helligkeiten verb\u00e4nden. Warum sollte nun gerade beim extensiven Kontrast (bezw. Konfluxion) ein solches gedankliches Zwischenspiel notwendig werden?","page":8},{"file":"p0009.txt","language":"de","ocr_de":"Liber Kontrast und Konfluxion.\n9\nY.\n1.\tIm Gegensatz zur vorigen finden wir bei Wundt wieder eine Erkl\u00e4rung physiologischer Art. Nach Wundt (1. c. pag. 149) treten derartige T\u00e4uschungen, wie die in Frage stehenden, auf: \u201ewenn die Art der Begrenzung einer Linie entweder zur Fortsetzung der sie verfolgenden Augenbewegung oder aber zum pl\u00f6tzlichen Stillstand veranlafstu.\nDieser Theorie widerspricht zun\u00e4chst der Umstand, dafs die Konfluxionst\u00e4uschungen auch dann zu st\u00e4nde kommen, wenn man, ohne die Linien mit dem Auge zu verfolgen, quer \u00fcber die Figuren weg (z. B. in Figg. 1 u. 2) einen rapiden Blick wirft, und die T\u00e4uschung ist in diesem Falle sogar entschieden st\u00e4rker, als wenn man die zu vergleichenden Linien mit dem Auge gleichsam abtastet.\nFerner stehen dazu im Widerspruch die Kontrastt\u00e4uschungen, welche, wie wir weiter unten noch finden werden, Wundt \u00fcbersehen hat. W\u00e4re die Theorie richtig, so m\u00fcfste offenbar z. B. in Fig. 5 die Mittellinie f\u00fcr gr\u00f6fser gehalten werden, als die Mittellinie in Fig 6. Es bliebe also nur \u00fcbrig, die Konfluxionst\u00e4uschungen allein aus den Augenbewegungen abzuleiten, dagegen die Kontrastt\u00e4uschungen aus einem davon toto genere verschiedenen Prinzip. Dem widerstreitet aber wieder der schon \u00f6fters betonte psychophysische Zusammenhang, in welchem die T\u00e4uschungen des Baumsinnes zu den T\u00e4uschungen des Licht- und Farbensinnes stehen. Auf diesen beiden Gebieten w\u00fcrde es ja jedenfalls nicht angehen, Konfluxion und Kontrast aus zwei so vollkommen verschieden gearteten Prinzipien zu erkl\u00e4ren, wie sie nach Wundt f\u00fcr die T\u00e4uschungen des Baumsinnes ben\u00f6tigt w\u00fcrden.\nAus diesen Gr\u00fcnden kann ich der Ansicht, dafs die Konfluxionst\u00e4uschungen durch die Augenmuskelbewegungen verursacht w\u00fcrden, nicht beitreten.\n2.\tIn Fig. 11 h\u00e4lt man das obere Kreissegment f\u00fcr kleiner, als das gleich grofse untere; in Fig. 12 scheinen die gleich grofsen Kreisbogen nach oben gr\u00f6fser zu werden.\nT\u00e4uschungen dieser Art habe ich in meiner ersten Arbeit, wie schon kurz sub III erw\u00e4hnt, auf das Prinzip des pseudo-skopischen Winkels zur\u00fcckgef\u00fchrt.","page":9},{"file":"p0010.txt","language":"de","ocr_de":"10\nF. C. Muller-Iyer.\nDagegen wendet Wundt (l.c.pag. 151) folgendes ein: \u201eF\u00e4nde hier etwa infolge der gew\u00f6hnlichen \u00dcbersch\u00e4tzung spitzer Winkel eine T\u00e4uschung \u00fcber die die Ecken der Ringst\u00fccke verbindenden geradlinigen Richtungen statt, so m\u00fcfste (in\nC^?\nFig. 11.\tFig. 12.\nFig. 11) umgekehrt das obere Ringst\u00fcck gr\u00f6fser erscheinen, analog der T\u00e4uschung in Fig. 12, in der man sich augenscheinlich die Endpunkte der einander gleichen Bogen in vertikaler Richtung verbunden denkt, wodurch nun eine der Z\u00d6LLNERschen Figur entsprechende Divergenz dieser imagin\u00e4ren Vertikalen nach oben und hieraus die scheinbare Vergr\u00f6fserung der oberen Bogen entsteht.\u201c\nWundt \u00fcbersieht in Fig. 11 offenbar die Linien, auf welche es ankommt : es sind nicht die Kreisbogen, sondern die seitlichen schiefen Geraden. F\u00fcr die Z\u00d6LLNERsche Figur besteht bekanntlich der Satz, dafs die schiefen Winkel um so st\u00e4rker wirksam sind, je mehr sie sich der G-r\u00f6fse von ca. 33\u00b0, und um so schw\u00e4cher, je mehr sie sich dem rechten Winkel n\u00e4hern. Daraus folgt, dafs in Fig. 11 die pseudoskopische Wirkung der Bogenlinien durch diejenige der schiefen Geraden \u00fcberkompensiert werden mufs, und dafs die beiden Figg. 11 u. 12, auf Z\u00f6iiLNERsche Muster reduziert, das Aussehen der Figg. 13 und 14 bekommen.\nGerade aus dem Prinzip des pseudoskopischen Winkels erkl\u00e4rt es sich also vollkommen, warum die scheinbare Konvergenz der senkrechten Richtungen in Fig. 11 in der entgegengesetzten Richtung stattfinden mufs, als in Fig. 12.\nDafs es in Fig. 11 thats\u00e4chlich die schiefen Geraden sind, welche die T\u00e4uschung hervorbringen, und nicht die Kreisbogen, kann man auch daraus ersehen, dafs die T\u00e4uschung in demselben Sinne bestehen bleibt, wenn man die Kreisbogen","page":10},{"file":"p0011.txt","language":"de","ocr_de":"\u2022 *\nUber Kontrast und Konfiuxion.\n11\ndurch gerade Linien ersetzt, welche bekanntlich eine pseudo-skopische Wirkung \u00fcberhaupt nicht aus\u00fcben (Fig. 15), und aufser-\nFig. 13.\nFig. U.\ndem auch noch daraus, dafs in Fig. 12 die scheinbare Konvergenz sich umkehrt, sobald man auf den beiden Seiten schiefe Grade anbringt, welche zur Senkrechten st\u00e4r ker geneigt sind, als die in den Endpunkten gezogenen Tangenten der Kreisbogen. Fig. 12 geht dann in eine der Fig. 11 \u00e4hnliche Figur \u00fcber. \u2014\n3. \"Wie schon kurz erw\u00e4hnt, bezweifelt Wundt, dafs auf extensivem Gebiete Kontrasterscheinungen \u00fcberhaupt existieren.\nAus den bekannten YOLKMANNschen Versuchen und anderen Beispielen folgert Wundt (1. c., pag. 153): \u201eWir sind also offenbar geneigt, kleine Kaumgebilde im Vergleich mit gr\u00f6fseren zu \u00fcbersch\u00e4tzen, was der Annahme eines Kontrastes geradezu widersprichta ... und des weiteren (ebenda): \u201eF\u00e4nde wirklich ein derartiger Kontrast in Bezug auf die Ausmessung r\u00e4umlicher Entfernungen statt, so w\u00e4re zu erwarten, dafs er sich auch in Bezug auf den Gr\u00f6fsenunterschied der Linien und anderer Kaumgebilde herausstellte; die kleinere Distanz sollte also z. B. immer verh\u00e4ltnifsm\u00e4fsig zu klein erscheinen\u201c .....\nDie Folgerung, dafs, wenn auf r\u00e4umlichem Gebiete Kontrast existiere, die kleinere von zwei Extensionen dann immerverh\u00e4lt-nism\u00e4lsig zu klein erscheinen m\u00fcsse, halte ich nicht f\u00fcr zutreffend ; offenbar k\u00f6nnte ein solches Verhalten nur dann angenommen werden, wenn Kontrast auf r\u00e4umlichem Gebiete das einzig","page":11},{"file":"p0012.txt","language":"de","ocr_de":"12\nF. G. M\u00fcller-Lyer\nexistierende Trugmotiv w\u00e4re. Nun giebt es aber thats\u00e4chlich mehrere Trugmotive, und welches von denselben \u2014 ob Kontrast, Konfluxion oder ein anderes \u2014 in einem speziellen Falle in Wirkung tritt, das h\u00e4ngt ganz und gar ab von der Anordnung der Extensionen im Raume. Dafs aber bei einer bestimmten Anordnung der Raumteile extensiver Kontrast sehr deutlich hervortritt, glaube ich schon in meiner ersten Arbeit f\u00fcr Linien, Winkel und ebene Figuren gezeigt zu haben, und will zum Nachweis dessen die betreffenden Figuren hier anf\u00fchren (f\u00fcr Linien vgl. Figg. 5 u. 6):\nFig. 17.\nIn Fig. 16 sind die mittleren Winkel, in Fig. 17 die mittleren Felder gleich grofs gezeichnet.\nAuch senkrecht aufeinanderstehende Extensionen k\u00f6nnen in Kontrast treten. Es ist eine ganz allgemein gekannte Urteilst\u00e4uschung, dafs korpulente Personen f\u00fcr k\u00fcrzer und","page":12},{"file":"p0013.txt","language":"de","ocr_de":"\u00ab\u2666\nUber Kontrast und Kon fluxion.\n13\nFig. 18.\nmagere f\u00fcr l\u00e4nger gehalten werden, als sie sind. Von zwei Oblongen wird das niedere f\u00fcr breiter gehalten, als ein gleich breites h\u00f6heres:\nDer Kontrast der senkrecht aufeinanderstehenden Extensionen ist hier allerdings nicht so stark, wie man nach der allgemeinen Kenntnis der T\u00e4uschungen wohl erwarten sollte, und er ist jedenfalls schw\u00e4cher, als bei Extensionen, welche in entgegegen-gesetzter Richtung zu einander liegen. Jedenfalls wird aber unter bestimmten Umst\u00e4nden beim Vergleichen von breiten mit schmalen Figuren bei den breiten die Breite und bei den schmalen die L\u00e4nge \u00fcbersch\u00e4tzt; d. h. es werden von senkrecht aufeinanderstehenden Extensionen die kleineren unter- und die gr\u00f6fseren \u00fcbersch\u00e4tzt.\nVI.\nIm Anschlufs daran komme ich nun zu den noch \u00fcbrigbleibenden Figuren von Laska, deren Betrachtung ich folgendes vorausschicken mufs.\nEs kommen auf extensivem G-ebiete nicht nur, wie wir bis jetzt gesehen haben, verschiedene Trugprinzipien vor, sondern es k\u00f6nnen auch mehrere in einer einzigen Figur zu gleicher Zeit vorhanden sein, welche sich gegenseitig entweder unterst\u00fctzen oder entgegenwirken. Eine solche Komplexit\u00e4t der Trugmotive l\u00e4fst sich sogar an der T\u00e4uschung in Fig. 1 aufser Zweifel stellen. Die scheinbare L\u00e4nge der Senkrechten in Fig. 1 wird nicht nur beeinflufst durch die Konfluxion mit den daneben gelegenen parallelen Extensionen, sondern auch durch den Kontrast, in welchen die senkrechte zu den angef\u00fcgten Linien tritt. Man erkennt das sogleich, wenn man die vorwiegenden Konfluxionsmomente, die Winkelgr\u00f6fsen, konstant h\u00e4lt und die vorwiegenden Kontrastmomente, die Schenkel-langen, variiert.\nDie wagerechte Gerade in Fig. 19 erscheint dann l\u00e4nger, als die in Fig. 20, was man ohne weiteres begreift, wenn man die Figur auf die in Figg. 5 u. 6 abgebildete Fundamentalkontrastfigur zur\u00fcckf\u00fchrt. In Fig. 1 sind also Konfluxion und","page":13},{"file":"p0014.txt","language":"de","ocr_de":"14\nF. C. M\u00fcller-Lyer.\nKontrast zugleich vorhanden, und wir sehen sogar, dafs sie sich entgegenwirken.\n>-----------<\nFig. 19.\tFig. 20.\nEin Fall von ebensolcher Gegenwirkung liegt nun nach meiner Ansicht auch in folgender Figur von Laska vor:\nFig. 21.\nLaska giebt an, dafs ihm die untere, von spitzeren Winkeln umgebene wagerechte Gerade l\u00e4nger erscheine, als die obere, die von weniger spitzen Winkeln umgeben ist. In dieser Form besteht nun zwar f\u00fcr mich die T\u00e4uschung nicht, wohl aber, wenn ich die beiden Teile der Figur etwas weiter voneinander wegr\u00fccke.\nFig. 22.\tFig. 23.","page":14},{"file":"p0015.txt","language":"de","ocr_de":"Uber Kontrast und Konfluxion.\n15\nDie senkrechte Linie in Fig. 23 erscheint mir jetzt etwas l\u00e4nger, als die in Fig. 22. Dies liegt nicht an einer Yerschiedenheit der Winkelgr\u00f6fsen, denn ich habe absichtlich die Winkel in beiden Figuren gleich grofs gezeichnet. Es handelt sich also hier aus schliefslich um die Wirkung eines Kontrastes zwischen senkrecht aufeinanderstehenden Extensionen : wir halten die schm\u00e4lere Figur 23 f\u00fcr l\u00e4nger, als die breitere Fig. 22, wie dies schon oben ausgef\u00fchrt wurde.\nVerkleinert man nun in Fig. 22 die Winkel ein wenig, wodurch die T\u00e4uschung nicht merkbar ver\u00e4ndert wird, so wird also die von spitzeren Winkeln umgebene Linie f\u00fcr gr\u00f6fser gehalten, als die von weniger spitzen, und wir haben thats\u00e4chlich den Fall vor uns, dafs die Wirkung der Konfluxion durch die des Kontrastes \u00fcberkompensiert ist.\nEs geht daraus hervor, dafs man % das Moment der Komplexit\u00e4t der Trugmotive bei der Erkl\u00e4rung optischer T\u00e4uschungen niemals aus dem Auge verlieren darf.\nDie vierte Figur Laskas, in welcher der an eine kleinere Extension sfcofsende Schenkel a f\u00fcr l\u00e4nger gehalten wird, als der gleich lange, aber an eine gr\u00f6fsere Extension stofsende Schenkel fr, wird man nach dem Gesagten wohl ohne weiteres als eine reine Kontrasterscheinung erkennen.\nVII.\nZum Schl\u00fcsse der Betrachtungen \u00fcber Konfluxion und Kontrast wird sich wohl die Frage aufdr\u00e4ngen, unter welchen besonderen Bedingungen denn das eine Mal Kontrast, das andere Mal Konfluxion auftrete? Nach dem bisher mir zur Verf\u00fcgung stehenden Induktionsmaterial glaube ich, wird man die Antwort auf diese Frage ungef\u00e4hr folgendermafsen formulieren k\u00f6nnen :\nExtensionen treten in Konfluxion, wenn sie parallel laufen, und sie kontrastieren, wenn sie in entgegengesetzter Richtung liegen oder senkrecht zu einander stehen. Enge N\u00e4he der Extensionen ist f\u00fcr beide Trugmotive selbstverst\u00e4ndlich Voraussetzung.\n\u2666","page":15},{"file":"p0016.txt","language":"de","ocr_de":"16\nF. C. M\u00fcller-Ly er.\nVIII.\nBez\u00fcglich der noch \u00fcbrig bleibenden Erkl\u00e4rungen kann ich mich ganz kurz fassen.\nDelboeue erkl\u00e4rt die T\u00e4uschung in Eigg. 1 u. 2 daraus, dafs in Pig. 1 die seitlichen Anziehungspunkte f\u00fcr das Auge weiter auseinanderl\u00e4gen, als in Pig. 2. Diese Anschauung ist nach meiner Meinung durch die Ausf\u00fchrungen Brentanos (1. c., Bd.V, besonders pag. 3) als unhaltbar nachgewiesen worden.\nDie Erkl\u00e4rung F. Auerbachs stimmt im wesentlichen mit dem ersten Teile meiner Erkl\u00e4rung vollst\u00e4ndig \u00fcberein.\nNach diesem kurzen \u00dcberblick glaube ich, dafs man \u2014 schon per exclusionen, denn die Gegner haben sich gr\u00f6fsten-teils gegenseitig selbst widerlegt \u2014 zu der zuerst gegebenen Erkl\u00e4rung zur\u00fcckkehren wird. Dieselbe ist die einzige von vielen, welche bis jetzt einerseits Zustimmung erfahren hat, andererseits auf ernstlichen Widerspruch nicht gestofsen ist.\nLitteratur.\nF. C. M\u00fcller-Lyer, Optische Urteilst\u00e4uschungen. Du Bois-Beymond,\nArch. f. Physiol. 1889. _ Suppl, pag. 263.\nW. Laska, Ebenda. 1890. pag. 326.\n_ \u2022 *\nFranz Brentano, Uber ein optisches Paradoxon. Diese Zeitschrift. Bd. III. pag. 349.\t1892.\nTh. Lipps, Zu F. Brentanos \u201e\u00dcber ein optisches Paradoxon.\u201c Ebenda, pag. 498.\nW. Wundt, Physiol. Psychol. 4. Aufl. Bd. II. pag. 149. 1893.\nF. Brentano, II. Artikel. Diese Zeitschrift. Bd. V. pag. 61. 1893,\nJ. Delboetjf, Sur une nouvelle illusion optique. Rev. scientif. Bd. 51. pag. 237. 1893.\nF. Brentano, Zur Lehre von den optischen T\u00e4uschungen. Diese Zeitschrift Bd. VI. pag. 1. 1893.\nF. Auerbach, Erkl\u00e4rung der BRENTANOschen optischen T\u00e4uschung. Ebenda. Bd. VII. pag. 152. 1894.1\n1 Da Hr. Brentano die Arbeiten, welche seiner ersten Ver\u00f6ffentlichung vorhergingen, nicht genannt hat, so wurden von mehreren Seiten auch die thats\u00e4chlichen Mitteilungen Hrn. Brentano zugeschrieben. Demgegen\u00fcber habe ich festzustellen, dafs in Beziehung auf thats\u00e4chliches Material Hr. Brentano den von mir beschriebenen T\u00e4uschungen in keinem wesentlichen Punkte irgend Neues hinzugef\u00fcgt hat. Neu war in Hrn. Brentanos Arbeiten nur die Erkl\u00e4rung der T\u00e4uschung; dafs dieselbe nicht zutreffe, ist die Ansicht aller, welche sich bis jetzt dar\u00fcber ge\u00e4ufsert haben.\nM\u00fcnchen, im Februar 1895.","page":16}],"identifier":"lit29626","issued":"1896","language":"de","pages":"1-16","startpages":"1","title":"Zur Lehre von den optischen T\u00e4uschungen: \u00dcber Kontrast und Konfluxion","type":"Journal Article","volume":"9"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:30:58.508146+00:00"}