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Shinn: Notes on the development of a child. II. Berkeley, Cal Published by the University. 1894. S. 90-178 / Chrisman: One year with a little girl. Educational Review. New York. Vol. IX. No. 1. 1894. S. 52-71

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{"created":"2022-01-31T14:27:15.509096+00:00","id":"lit29636","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Ufer","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 9: 52-53","fulltext":[{"file":"p0052.txt","language":"de","ocr_de":"52\nL\u00fcteraturberich t.\nNehmen z. B. die Empfindungen e und E in der Skala bez\u00fcglich die mte und nte Stelle ein, so ist ihr Verh\u00e4ltnis einfach durch die Proportion e:E=m:n zu definieren.\nIn dieser allgemeinen Form des Mafsprinzipes ist nun noch nichts \u00fcber die hei der Empfindungsskala eingehaltenen Sprossenweite gesagt; und hei der Behandlung dieses Punktes kommt L. zu dem weitaus wichtigsten Gegenst\u00e4nde seiner Darlegungen, indem nunmehr die grunds\u00e4tzliche Unm\u00f6glichkeit, die Empfindungsreihe auf die .Reizreihe zur\u00fcckzuf\u00fchren, zu Tage tritt. Bei physikalischen Gleichungen ist die Sprossenweite der Skala, d. h. die zu Grunde gelegte Einheit, gleichg\u00fcltig, bei psychischen nicht. Jede physikalische Gr\u00f6fse ist auf extensive (\u201elongimetrische\u201c) Gr\u00f6fsen zur\u00fcckf\u00fchrbar, und hei Messung der letzteren ist die Wahl der Einheit indifferent, weil man hei beliebig vielen Teilpunkten stets die Einheiten der zu vergleichenden Strecken einzeln zur Deckung bringen kann; eine psychische Gr\u00f6fse ist stets intensiv, hier giebt es keine Teilpunkte, kein Zur-deckung-bringen der Einheiten und daher auch keine Indifferenz der Sprossenweite: eine bei einer gewissen Sprossenweite gefundene psychische Gleichung gilt durchaus nicht f\u00fcr jede beliebige Sprossenweite. Nimmt man die ebenmerklichen Unterschiede als Einheit, so k\u00f6nnen sich ganz andere Gesetzm\u00e4fsigkeiten ergeben, als wenn man (bei der Methode der Mittelsch\u00e4tzungen) \u00fcbermerkliche Unterschiede zur Einheit w\u00e4hlt; in letzterer Beziehung finden die theoretischen Betrachtungen L\u2019.s durch Merkel experimentelle Best\u00e4tigung.\nDer bemerkenswerte Artikel schliefst mit einem Hinweis auf die erkenntnistheoretisch-methodologische und selbst metaphysische Bedeutung jenes fundamentalen Unterschiedes zwischen physischer und psychischer Messung.\tW. Stern (Berlin).\nShinn. Notes on the development of a child. IL Berkeley, Cal\nPublished by the University. (1894.) S. 90\u2014178.\nChrisman. One year with a little girl. Educational Beview. (New York.)\nVol. IX. No. 1. (1894.) S. 52\u201471.\nObwohl man auch bereits in der Kinderpsychologie \u00fcber die \u201epoussiere de d\u00e9tail\u201c zu klagen anf\u00e4ngt, so mufs man Miss Shinn dennoch f\u00fcr die Fortsetzung ihrer Arbeit dankbar sein. In ihr werden zun\u00e4chst die Beobachtungen auf dem Gebiete des Gesichtssinnes bis zum Schl\u00fcsse des dritten Lebensjahres weitergef\u00fchrt und sodann die \u00fcbrigen Sinne behandelt.\nFreilich hat man beim Lesen bisweilen den Eindruck, als w\u00fcrden viele f\u00fcr eine wahrhafte F\u00f6rderung der Kinderpsychologie belanglose Dinge berichtet; doch l\u00e4fst sich dar\u00fcber nur durch sorgf\u00e4ltige Vergleichung von umfassendem Beobachtungsmaterial etwas Sicheres ausmachen. Das ist wohl auch die Ansicht der Verfasserin, der wir aber gleichwohl entgegenhalten m\u00fcssen, dafs es nicht wohlgethan scheint, das Werk der Vergleichung von dem der Beobachtung fast vollst\u00e4ndig zu trennen. Die Verfasserin h\u00e4tte der von ihr mit so vieler Hingabe behandelten Sache einen noch gr\u00f6fseren Dienst geleistet, wenn sie selbst","page":52},{"file":"p0053.txt","language":"de","ocr_de":"Litteraturbericht.\n53\nan eine durchg\u00e4ngige \u2014 nicht blofs gelegentliche \u2014 Vergleichung gegangen w\u00e4re. Wer sich die M\u00fche giebt, die Entwickelung eines Kindes w\u00e4hrend mehrerer Jahre zu verfolgen, wird ja ohnehin B\u00fccher, wie das PitEYERSche, eingehend zu Kate ziehen, wie dies denn die Verfasserin offenbar auch gethan hat. Weshalb kommt das aber in der Darstellung des zweiten Teiles nicht besser zum Ausdruck, sei es nun, dafs \u00dcbereinstimmungen und Abweichungen festgestellt w\u00fcrden, sei es, dafs auf L\u00fccken in der bisherigen Beobachtung aufmerksam gemacht und das hierher geh\u00f6rende Material eingetragen w\u00fcrde? Wollten berufene H\u00e4nde auf dem Gebiete der Kinderpsychologie in dieser Weise arbeiten, so w\u00fcrden wir aus der \u201epoussi\u00e8re\u201c bald heraus sein, ohne dafs den \u201ed\u00e9tails\u201c Abbruch gesch\u00e4he. Diese m\u00fcfsten sich der Hauptsache nach zu einer pragmatischen Psychologie des normalen Kindes verdichten, und das \u00dcbrige w\u00fcrde sich nach pathologischen und anderen Gesichtspunkten allm\u00e4hlich von selbst gruppieren.\nWir geben nun aus den \u201enotes\u201c einige bemerkenswerte Einzelheiten an.\nWas den Gesichtssinn betrifft, so zeigte das Kind im dritten Jahre noch keine Empfindung f\u00fcr Harmonie und Disharmonie der Farben. Das Nachsprechen von W\u00f6rtern, wie \u201ePapa\u201c, lernte es mit 149 Tagen durch Nachahmung der Lippenstellung, ein Umstand, der f\u00fcr Geigers Theorie vom Ursprung der Sprache von Bedeutung zu sein scheint. Wenn ihm W\u00f6rter vorgesprochen wurden, so hatte es nur Interesse f\u00fcr die Bewegung der Lippen bei Sprechenden; auf den Laut achtete es anf\u00e4nglich nicht.\nHinsichtlich des Geh\u00f6rs ist zu erw\u00e4hnen, dafs das Kind nicht musikalisch veranlagt war. In seinem Ges\u00e4nge will die Verfasserin grofse \u00c4hnlichkeit mit primitivem Negergesang erkannt haben.\nAuff\u00e4llig ist bei dem Kinde der Mangel an Gef\u00fchl f\u00fcr Khythmus. (\u201eAfter the thirtieth month she became averse again to repeating rhymes, soon forgot them all and did not recover them. The rhythm of these verses seemed to give her no help in remembering them; and so far from preserving metre if she marred the sense, as some children do, she would constantly hold to her memory of the meaning, at any cost to the metre.\u201c)\nDie Arbeit von Chrisman erstreckt sich auf den Zeitabschnitt von l\\/2 bis 2V2 Jahren. Die Beobachtungen sind nicht so sorgf\u00e4ltig angestellt, wie bei Shinn, und der Bericht geht nicht so ins Einzelne. Was \u00fcber die Entwickelung der Sinne gesagt ist, enth\u00e4lt nichts Bemerkenswertes, aufser dafs das Kind am Zucker erst sp\u00e4t Geschmack fand, auf Wohlger\u00fcche versessen war und wenig Hautempfindlichkeit besafs.\nEs spielte nicht gern mit anderen Kindern, dagegen sehr gern allein, hatte grofse Furcht vor allerlei Tieren, sogar vor Bildern, welche Tiere darstellten, vor Schatten und dergleichen. Auch litt es w\u00e4hrend der Nacht an schreckhaften Tr\u00e4umen. Aus dem Berichte gewinnt man den Eindruck, dafs es sich hier um ein in leichtem Grade pathologisch veranlagtes Kind handelt; wenigstens erkl\u00e4rt sich unter diesem Gesichtspunkte manches, wof\u00fcr der Verfasser vergeblich nach einer Erkl\u00e4rung sucht.\tUfer (Altenburg.)","page":53}],"identifier":"lit29636","issued":"1896","language":"de","pages":"52-53","startpages":"52","title":"Shinn: Notes on the development of a child. II. Berkeley, Cal Published by the University. 1894. S. 90-178 / Chrisman: One year with a little girl. Educational Review. New York. Vol. IX. No. 1. 1894. S. 52-71","type":"Journal Article","volume":"9"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:27:15.509102+00:00"}

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