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{"created":"2022-01-31T14:32:44.450079+00:00","id":"lit29639","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Braem, F.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 9: 54-55","fulltext":[{"file":"p0054.txt","language":"de","ocr_de":"54\nLitteraturbericht\nMinor Studies from the Psychological Laboratory of Cornell University.\nAmer. Journ. of Psychol. VI. S. 239\u2014246. (1894.)\nI. H. C. Howe. \u201eMediateu Association.\nDie Experimente zerfielen in akustische und optische. Dort sollten geh\u00f6rte W\u00f6rter an W\u00f6rter durch Vermittelung von sinnlosen Silben, mit denen beide verbunden waren, assoziiert werden, hier gesehene W\u00f6rter an Bilder durch Vermittelung von bedeutungslosen Figuren. Die 8 + 72 F\u00e4lle von anscheinend mittelbarer Assoziation, die unter 557 -1-961 Versuchen auftraten, liefsen sich bei n\u00e4herer Analyse mit ganz geringen Ausnahmen s\u00e4mtlich auf andere Ursachen zur\u00fcckf\u00fchren, so dafs sich H. zu dem Schlufs berechtigt glaubt, dafs \u201emittelbare\u201c Assoziation nicht existiert.\nIL A. R. Hill and R. Watanabe. \u201eSensorial\u201c and \u201eMuscular\u201c jReaction.\nDer Umstand, dafs Dessoir bei seinen im \u201eHautsinn\u201c geschilderten Reaktionsversuchen die Zeitdifferenzen f\u00fcr sensorielle und muskul\u00e4re Reaktion zwar am gew\u00f6hnlichen Tastapparat, nicht aber an seinem Fingerkontakt erhielt, veranlafste H. und W. zu der Fragestellung : Ist jene Zeitdifferenz lediglich auf die Technik bei den gew\u00f6hnlichen Reaktionsversuchen zur\u00fcckzuf\u00fchren? Sie untersuchten zu diesem Zweck die Reaktionszeiten am Hippschen Chronoskop nach drei Methoden: mit dem gew\u00f6hnlichen Taster, mit dem Fingerkontakt Dessoirs und dem Lippenkontakt Cattells; das Ergebnis war, dafs sich bei allen drei Versuchsanordnuungen ein deutlicher Unterschied zwischen den Zeiten muskul\u00e4rer und denen sensorieller Reaktion herausstellte.\nW. Stern (Berlin).\nM. v. Lenhoss\u00e9k. Die Nervenendigungen in den Maculae und Crista\u00a9\nacusticae. In: M. v. Lenhoss\u00e9k, Beitr. z. Histol. d. Nervensysi. u. d.\nSinnesorg., Wiesbaden, 1894. S. 3\u201437 u. Taf. I, sowie in: Merkel-Bonnet,\nAnat. Hefte, Heft IX.\n\u2022 \u2022\nIn \u00dcbereinstimmung mit Retzius, van G-ehuchten und R. y Cajal hat der Verfasser durch Untersuchungen, die er an neugeborenen M\u00e4usen mittelst der GoLGischen Methode anstellte, gefunden, dafs die Endigungen der Acusticusfasern in den Sinnespithelien des Geh\u00f6rorganes, in den Maculae und Cristae acusticae, wie in der Papilla acustica basilaris, stets unter dem Bilde freier Ver\u00e4stelungen erfolgen, und dafs die Beziehungen der Endfasern zu den Haarzellen des Sinnesepithels allenthalben auf einfachem Kontakt beruhen. Die Endspitzen der H\u00f6rnervenfasern sind nicht geeignet, die Bewegungen der Endolymphe direkt als Erregung in sich aufzunehmen, sondern k\u00f6nnen sie erst aus zweiter Hand, durch Vermittelung der Haarzellen, empfangen. Das \u00dcbergreifen der Erregung von der Zelle auf die Faserspitzen kommt nicht durch direkte Verschmelzung letzterer mit dem Zellprotoplasma, sondern blofs durch eine innige, durch keine Zwischensubstanz gehinderte Ber\u00fchrung zu st\u00e4nde. Da der Verfasser annimmt, dafs jeder durch die Endausbreitung einer","page":54},{"file":"p0055.txt","language":"de","ocr_de":"Litteraturbericht.\n55\nAcusticusfaser beherrschte Haarzellenkomplex nur f\u00fcr je eine bestimmte Beizform abgestimmt ist, so h\u00e4lt er eine \u00dcbertragung der Erregung vorn einem Endbaum des intraepithelialen Gittergeflechtes auf den anderen f\u00fcr ausgeschlossen.\tF. Braem (Breslau).\nK. VON Bardeleben und H. Hackel. Atlas der topographischen Anatomie des Menschen. Jena, G. Fischer, 1894.\t128 gr\u00f6fstenteils mehrfarbige\nHolzschnitte und eine lithographische Tafel nebst Text.\nVon dem weiten Gebiete der topographischen Anatomie geh\u00f6rt nur ein verh\u00e4ltnism\u00e4fsig kleiner Teil in den Kreis, den unsere Zeitschrift zu behandeln hat; denn im wesentlichen interessieren den Psychologen nur die das Gehirn und das B\u00fcckenmark betreffenden Abschnitte. Sie sind in dem vorliegenden Atlas von Th. Ziehen bearbeitet und zeichnen sich durch eine besondere \u00dcbersichtlichkeit ans. Mit Geschick ist alles Nebens\u00e4chliche weggelassen und das Wichtige in den Vordergrund geschoben, ohne dafs die Zeichnungen einen zu starken schematischen1 Charakter erhalten. Von besonderem Interesse f\u00fcr den Psychologen sind die Tafeln 3 und 4, welche die \u201elaterale Konvexit\u00e4t des Grofshirns\u201c und die \u201eMedianfl\u00e4che des Gehirns\u201c darstellen.\tArthur K\u00f6nig.\nM. Dessoir. \u00dcber die zentralen Organe f\u00fcr die Temperaturempfindungen der Extremit\u00e4ten. Arch. f. Anat u. Physiol. (Physiol. Abt.) 1893.-S. 525\u2014535.\nA. Herzen war auf Grund seiner Versuche an Hunden und Katzen zu dem Ergebnis gekommen, dafs K\u00e4lte- und W\u00e4rmeempfindlichkeit in verschiedenen Zentren gelegen sei, n\u00e4mlich die erstere mit den Tastempfindungen im Gyrus sigmoideus, letztere in anderen Hirnbezirken.\nDie Versuche D.\u2019s f\u00fchren zu anderen Besultaten.\nD. hat die Pfoten von Hunden, denen Munk die gegenseitige Extremit\u00e4tenregion exstirpiert hatte, mit heifsen und kalten Fl\u00fcssigkeiten und Metallen in Ber\u00fchrung gebracht. Dabei zeigte sich, dafs die Antwort auf den Temperaturreiz g\u00e4nzlich ausblieb und die Schmerzempfindlichkeit herabgesetzt war.\nDie Schmerzreaktion unterscheidet D. von der Temperaturreaktion durch den Charakter der Bewegung und die Zeit ihres Eintrittes.\nD. schliefst daher, dafs an die Extremit\u00e4tenregion die Empfindlichkeit f\u00fcr W\u00e4rme und K\u00e4lte d er zugeh\u00f6rigen Extremit\u00e4ten gekn\u00fcpft sei.\nDie Empfindlichkeit f\u00fcr Temperaturen an anderen K\u00f6rperteilen blieb ganz intakt.\nEine Wiederherstellung der Temperaturempfindlichkeit an den Extremit\u00e4ten trat selbst nach 17 Monaten nicht ein.\nWenn dennoch ein GoLTZscher Hund 18 Monate nach Verlust des ganzen Grofshirns die Pfote aus kaltem Wasser augenblicklich herauszog, so sei das weder eine Temperatur- noch Schmerzreaktion gewesen, sondern ein \u201eeinfacher Beflex\u201c. Sogar bei einem Hunde mit durchschnittenem B\u00fcckenmark habe D. eine solche rein reflektorische Beaktion auf starke Temperaturreize gesehen.","page":55}],"identifier":"lit29639","issued":"1896","language":"de","pages":"54-55","startpages":"54","title":"M. v. Lenhoss\u00e9k: Die Nervenendigungen in den Maculae und Cristae acusticae. In: M. v. Lenhoss\u00e9k, Beitr. z. Histol. d. Nervensyst. u. d. Sinnesorg., Wiesbaden, 1894. S. 3-37 u. Taf. I., sowie in: Merkel-Bonnet, Anat. Hefte, Heft IX","type":"Journal Article","volume":"9"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:32:44.450085+00:00"}