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{"created":"2022-01-31T14:21:54.348715+00:00","id":"lit29672","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Greeff, R.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 9: 130-131","fulltext":[{"file":"p0130.txt","language":"de","ocr_de":"130\nLitteraturberich t.\nAn der dritten der oben erw\u00e4hnten Versuchspersonen konnte u. a. nachgewiesen werden, dafs eine angenehme psychische Erregung eine reichlichere Blutzufuhr zum Gehirn zur Folge hatte, als einfaches Sprechen. Geringe Apnoe rief eine starke Volumsteigerung d\u00e9s Gehirns hervor. Die \u00c4nderungen im Kreisl\u00e4ufe des Gehirns und der Extremit\u00e4ten waren nicht immer entgegengesetzter Art. Die plethysmographische Kurve des Gehirns braucht nach Verfasser nicht immer mit Notwendigkeit den Druck\u00e4nderungen im arteriellen Gef\u00e2fssysterne zu folgen.\nWeitere Versuche beziehen sich auf den normalen und k\u00fcnstlichen Schlaf beim Menschen und bei Hunden, sowie auf den Winterschlaf der Murmeltiere. In letzterem Falle, in dem das Gehirn eine geringere Temperatur besafs, als das betreffende Arbeitszimmer, konnte nachgewiesen werden, dafs \u201edie chemischen Prozesse im Gehirn auch im lethargischen Zustande aktiver sind und die Temperatur h\u00f6her ist, als in anderen Organen\u201c. Es zeigte sich auch hier W\u00e4rmeentwickelung im Gehirn bei mechanischer, wie bei elektrischer Heizung desselben.\nDie Arbeit enth\u00e4lt neben der graphischen Wiedergabe von Pulsbildern und vielen Darstellungen von Temperatur kurven in Holzschnitten die Abbildungen der Delfina Parodi und des Cane Luigi, sowie diejenigen der haupts\u00e4chlichsten bei den Untersuchungen gebrauchten Instrumente.\nF. Kiesow (Leipzig).\nF. Smith. Refractive character of the eyes of horses. Broc. of the London Boy. Soc. Vol. 55. S. 414\u2014422. (1894.)\nIm Gegens\u00e4tze zu Berlik, der bei der Mehrzahl der Pferde Hyperm\u00e9tropie fand, ergiebt eine von dem Verfasser an 100 Pferdeaugen ausgef\u00fchrte Untersuchung :\n1 Mal Emmetropie,\n1\t\u201e\tHyperm\u00e9tropie,\n39\t\u201e\tMyopie,\n51\t\u201e Myopie und Astigmatismus,\n2\t\u201e Hyperm\u00e9tropie und Astigmatismus,\n6\t\u201e\tgemischten Astigmatismus.\nDer Betrag der Anomalie ist immer gering; nur ein einziges Mal wird eine Myopie von 3 Dioptrien erreicht.\tArthur K\u00f6nig.\nRisley, S. D. The Results of the optical Correction of Ametropia in Arresting the Increase of Myopia. Arch, of Ophthalm. Vol. XVIII p. 247\u2014257.\nTrotzdem in den Schulen seit einer Reihe von Jahren viele Reformen eingef\u00fchrt sind, um bessere hygienische Verh\u00e4ltnisse f\u00fcr die Augen der Sch\u00fcler zu schaffen, wie z. B. gutes Licht, gute Luft, Schulb\u00e4nke, guten Druck der B\u00fccher etc., lehrt uns die Statistik, dafs die Myopie in solchen Schulen keineswegs nachl\u00e4fst. Es mufs deshalb noch ein anderer Faktor bei der Entwickelung der Myopie mitsprechen. Verfasser findet diesen","page":130},{"file":"p0131.txt","language":"de","ocr_de":"Litteraturbericht.\n131\nFaktor in angeborenen Refraktionsanomalien, Anisometropie, Astigmatismus, Asthenopie etc. und angeborenen kleinen pathologischen Ver\u00e4nderungen im Augenhintergrunde, die in sp\u00e4teren Stadien wir als charakteristisch f\u00fcr die Myopie im Augenhintergrunde anzusehen pflegen. W\u00e4hrend emmetropische Kinder, welche immer die beste Sehsch\u00e4rfe haben, ohne Gefahr f\u00fcr ihre Augen alle Anstrengungen der Schule ertragen, nimmt bei Augen mit angeborenen Refraktionsfehlern die Asthenopie von Jahr zu Jahr zu, und durch die ungew\u00f6hnlichen Anstrengungen, welche solche Augen machen m\u00fcssen, entwickelt sich mehr und mehr die Myopie. Verfasser r\u00e4t deshalb, m\u00f6glichst fr\u00fch und aufs sorgf\u00e4ltigste die Refraktions- und Muskelanomalien mit Gl\u00e4sern zu korrigieren. Es geschieht dies in Philadelphia seit 20 Jahren, und Verfasser zeigt mit H\u00fclfe von statistischen Tabellen und Kurven, dafs dadurch die Myopie prozentualisch sowohl, als auch, was den Grad der Myopie anbelangt, abgenommen hat. Seine Statistik umfafst nahezu 200,000 Augen.\nR. Greeff (Berlin).\nLudwig Back. \u00dcber k\u00fcnstlich erzeugten Nystagmus bei normalen Individuen und bei Taubstummen. Beitrag zur Physiologie des Ohr^ labyrinthes. Knapp u. Schweiggers Arch. f. Ohrenheilkde. Bd. XXX. S. 10-15.\t*\nBack berichtet \u00fcber seine Versuche, k\u00fcnstlich Nystagmus zu erzeugen. Zuerst untersuchte er 60 normale Individuen. Der Nystagmus wurde dadurch hervorgerufen, dafs er die betreffenden Individuen \u00f6fters (6\u201410 Mal) um ihre Vertikalachse herumdrehte. Es liefs sich dadurch Nystagmus horizontalis erzeugen, und zwar derart, dafs die erste Zuckung nach links erfolgte, falls die zu Untersuchenden nach rechts herumgedreht wurden, und umgekehrt. In einer geringen Anzahl von F\u00e4llen war gleichzeitig deutlich eine konjugierte Deviation der Augen vorhanden, und zwar nach rechts, wenn rechts herumgedreht wurde, nach links, wenn die Drehung nach links erfolgte.\nUnter den 60 untersuchten normalen Individuen befanden sich nur 5, bei denen sich auf genannte Weise kein Nystagmus erzeugen liefs.\nVerfasser untersuchte ferner 86 Taubstumme auf dieselbe Weise. Es ergab sich, dafs auf die angegebene Art sich bei 50\u00b0/o der Taubstummen keine Augenbewegungen erzielen liefsen. Einen gleichen Befund machte schon Kreldl. Der Umstand, ob bei dem Herumdrehen die Augen offen oder geschlossen sind, ist meist ohne Einflufs,\nNach den Beobachtungen an Taubstummen stimmt Verfasser der BREUER-MERKSchen Theorie zu: Bei Beginn, sowie bei Beendigung einer jeden Drehung erzeugt das Tr\u00e4gheitsmoment der Endolymphe in den Bogeng\u00e4ngen des Geh\u00f6rlabyrinthes eine relative Bewegung der Lymphe l\u00e4ngs den Kanalw\u00e4nden. Diese Bewegung mufs notwendig eine Verbiegung der mit der Bogenwand fest verbundenen H\u00e4rchen der nerv\u00f6sen Endapparate in den Ampullen bewirken, wobei die drei nach den drei Dimensionen des Raumes orientierten Bogeng\u00e4nge Empfindungen vermitteln m\u00fcssen, welche nach St\u00e4rke und Verteilung auf die drei Nervenendigungen f\u00fcr die Drehung um jedwede Achse charakteristisch sind.\n9*","page":131}],"identifier":"lit29672","issued":"1896","language":"de","pages":"130-131","startpages":"130","title":"Risley, S. D.: The Results of the optical Correction of Ametropia in Arresting the Increase of Myopia. Arch. of Ophthalm. Vol. XVIII. p. 247-257","type":"Journal Article","volume":"9"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:21:54.348720+00:00"}