Open Access
{"created":"2022-01-31T14:19:37.732925+00:00","id":"lit29673","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Greeff, R.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 9: 131-132","fulltext":[{"file":"p0131.txt","language":"de","ocr_de":"Litteraturbericht.\n131\nFaktor in angeborenen Refraktionsanomalien, Anisometropie, Astigmatismus, Asthenopie etc. und angeborenen kleinen pathologischen Ver\u00e4nderungen im Augenhintergrunde, die in sp\u00e4teren Stadien wir als charakteristisch f\u00fcr die Myopie im Augenhintergrunde anzusehen pflegen. W\u00e4hrend emmetropische Kinder, welche immer die beste Sehsch\u00e4rfe haben, ohne Gefahr f\u00fcr ihre Augen alle Anstrengungen der Schule ertragen, nimmt bei Augen mit angeborenen Refraktionsfehlern die Asthenopie von Jahr zu Jahr zu, und durch die ungew\u00f6hnlichen Anstrengungen, welche solche Augen machen m\u00fcssen, entwickelt sich mehr und mehr die Myopie. Verfasser r\u00e4t deshalb, m\u00f6glichst fr\u00fch und aufs sorgf\u00e4ltigste die Refraktions- und Muskelanomalien mit Gl\u00e4sern zu korrigieren. Es geschieht dies in Philadelphia seit 20 Jahren, und Verfasser zeigt mit H\u00fclfe von statistischen Tabellen und Kurven, dafs dadurch die Myopie prozentualisch sowohl, als auch, was den Grad der Myopie anbelangt, abgenommen hat. Seine Statistik umfafst nahezu 200,000 Augen.\nR. Greeff (Berlin).\nLudwig Back. \u00dcber k\u00fcnstlich erzeugten Nystagmus bei normalen Individuen und bei Taubstummen. Beitrag zur Physiologie des Ohr^ labyrinthes. Knapp u. Schweiggers Arch. f. Ohrenheilkde. Bd. XXX. S. 10-15.\t*\nBack berichtet \u00fcber seine Versuche, k\u00fcnstlich Nystagmus zu erzeugen. Zuerst untersuchte er 60 normale Individuen. Der Nystagmus wurde dadurch hervorgerufen, dafs er die betreffenden Individuen \u00f6fters (6\u201410 Mal) um ihre Vertikalachse herumdrehte. Es liefs sich dadurch Nystagmus horizontalis erzeugen, und zwar derart, dafs die erste Zuckung nach links erfolgte, falls die zu Untersuchenden nach rechts herumgedreht wurden, und umgekehrt. In einer geringen Anzahl von F\u00e4llen war gleichzeitig deutlich eine konjugierte Deviation der Augen vorhanden, und zwar nach rechts, wenn rechts herumgedreht wurde, nach links, wenn die Drehung nach links erfolgte.\nUnter den 60 untersuchten normalen Individuen befanden sich nur 5, bei denen sich auf genannte Weise kein Nystagmus erzeugen liefs.\nVerfasser untersuchte ferner 86 Taubstumme auf dieselbe Weise. Es ergab sich, dafs auf die angegebene Art sich bei 50\u00b0/o der Taubstummen keine Augenbewegungen erzielen liefsen. Einen gleichen Befund machte schon Kreldl. Der Umstand, ob bei dem Herumdrehen die Augen offen oder geschlossen sind, ist meist ohne Einflufs,\nNach den Beobachtungen an Taubstummen stimmt Verfasser der BREUER-MERKSchen Theorie zu: Bei Beginn, sowie bei Beendigung einer jeden Drehung erzeugt das Tr\u00e4gheitsmoment der Endolymphe in den Bogeng\u00e4ngen des Geh\u00f6rlabyrinthes eine relative Bewegung der Lymphe l\u00e4ngs den Kanalw\u00e4nden. Diese Bewegung mufs notwendig eine Verbiegung der mit der Bogenwand fest verbundenen H\u00e4rchen der nerv\u00f6sen Endapparate in den Ampullen bewirken, wobei die drei nach den drei Dimensionen des Raumes orientierten Bogeng\u00e4nge Empfindungen vermitteln m\u00fcssen, welche nach St\u00e4rke und Verteilung auf die drei Nervenendigungen f\u00fcr die Drehung um jedwede Achse charakteristisch sind.\n9*","page":131},{"file":"p0132.txt","language":"de","ocr_de":"132\nLitter a turberi c h t.\nDurch die genannten Bewegungen der Endolymphe w\u00fcrden reflektorisch Muskelbewegungen angeregt und so Bewegungen des K\u00f6rpers,Kopfes und der Aug\u00e4pfel entstehen.\tR. Greeff (Berlin).\nMax G-iessler. Wegweiser zu einer Psychologie des Geruches. Hamburg und Leipzig, Leopold Voss. 1894. 79 Seiten.\nVerfasser versucht, \u201eeinen neuen Zweig der Psychologie zu er\u00f6ffnen\u201c. Die sich einem solchen Unternehmen entgegensetzenden Schwierigkeiten sind innerer wie \u00e4ufserer Natur, das Beobachtungsmaterial nicht minder als das beobachtende Organ betreffend. W\u00e4hrend Physiker und Chemiker ihre Untersuchungen in ihren Laboratorien vornehmen k\u00f6nnen, befindet sich der Geruchspsychologe in der weniger vorteilhaften Lage, \u201edie ihm begegnenden Ger\u00fcche gleich an Ort und Stelle zu untersuchen\u201c. Auch \u201eNebenumst\u00e4nde\u201c d\u00fcrfen nicht aufser acht gelassen werden, \u201ez. B. die Ver\u00e4nderung der geruchlichen Wirkungen infolge der ver\u00e4nderten Konzentration, die Einwirkungen von kurz zuvor wahrgenommenen oder gleichzeitig bestehenden Ger\u00fcchen, der Zustand gewisser Organe u. s. w.\u201c\nIn Kapitel 1 erfolgt die Einteilung der Ger\u00fcche. Nachdem zun\u00e4chst wiederum die Schwierigkeiten aufgez\u00e4hlt werden, die einer Klassifizierung der G-er\u00fcche im Wege stehen, als welche aufser der Unm\u00f6glichkeit, durch die chemische Analyse zum Ziele zu gelangen, insonderheit die den verschiedenen Konzentrationen anhaftende ungleiche Gef\u00fchlsbetonung, die Nachwirkung mancher G-er\u00fcche und der apathische Zustand der zur Beurteilung geruchlicher Wirkung heranzuziehenden K\u00f6rperorgane namhaft gemacht werden, sieht Verfasser sich gen\u00f6tigt, den objektiven Standpunkt mit dem subjektiven zu vertauschen, d. h. das Gemeinschaftliche einzelner Geruchsgruppen ausschliefslich mittelst einer Relation zum Menschen anzugeben. I. Oberabteilung: Es treten Tastempfindungen und heftige Organreize, wie Niesen, Thr\u00e4nen, Husten, W\u00fcrgen, Urinieren u. s. w., auf, \u201edie psychischen Begleiterscheinungen treten in den Hintergrund\u201c, n. Oberabteilung: \u201eDie psychischen Begleiterscheinungen haben die Oberhand, w\u00e4hrend das Physische mehr oder weniger zur\u00fccktritt.\u201c Als I. Unterabteilung ergeben sich hier die durch eine Erregung des Nerven- und Muskelsystems hervorgerufenen identifizierenden und sozialisierenden Ger\u00fcche. Bei der II. Unterabteilung werden a) das Atmungs- und Gef\u00e4fssystem erregtr Es resultieren hieraus die idealisierenden und die disidealisierenden Ger\u00fcche. Erstere zerfallen wieder in die \u00e4sthetisierenden, ethisierenden und logisierenden Ger\u00fcche. Aus einer Erregung des Verdauungs- und Portpflanzungssystems ergeben sich b) die gastralen und c) die erotischen Ger\u00fcche. Die von Linn\u00e9, Fr\u00f6hlich und Alexander Bain versuchte Einteilung der Ger\u00fcche erw\u00e4hnt Verfasser nur als \u201ehistorisch bemerkenswert\u201c.\nIm Kapitel 2 teilt Verfasser die Ger\u00fcche weiter in Ur- oder Elementarger\u00fcche und in Kombinationsger\u00fcche ein. Erstere zerfallen 1. in attrahierende (z. B. der Geruch von Milch, rohem Fleisch, Mehl, Fischen, Obst, getvissen Speise\u00f6len, ferner der Geruch von sauerstoffhaltiger Luft, von gewissen Feldblumen und wenig kultivierten Garten-","page":132}],"identifier":"lit29673","issued":"1896","language":"de","pages":"131-132","startpages":"131","title":"Ludwig Back: \u00dcber k\u00fcnstlich erzeugten Nystagmus bei normalen Individuen und bei Taubstummen. Beitrag zur Physiologie des Ohrlabyrinthes. Knapp und Schweiggers Arch. f. Ohrenheilkde. Bd. XXX. S. 10-15","type":"Journal Article","volume":"9"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:19:37.732930+00:00"}