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{"created":"2022-01-31T14:44:30.307214+00:00","id":"lit29763","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"K\u00fclpe, O.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 9: 390-394","fulltext":[{"file":"p0390.txt","language":"de","ocr_de":"390\nLitter a turbericht.\nlogischen Gesellschaft hielt der um die Verbreitung der LoTZESchen Philosophie in den Vereinigten Staaten verdiente, sowie durch seine eigenen umfangreichen Werke philosophischen und psychologischen Inhalts bekannte Gelehrte einen Vortrag, in welchem er zun\u00e4chst das Verh\u00e4ltnis bespricht, in welchem die auf statistischem Wege und durch experimentelle Untersuchung gewonnenen Ergebnisse der psychologischen Forschung nach seiner Auffassung zum Gesamtgebiete dieser Wissenschaft stehen. Er sucht sodann seine Anschauungen \u00fcber die Stellung zu entwickeln, welche die Psychologie der Philosophie sowohl, wie den Einzelwissenschaften gegen\u00fcber einzunehmen habe, und hebt zum Schl\u00fcsse die Bedeutung derselben f\u00fcr das praktische Leben und das Wohl des Menschen hervor. Wie mit Bezug auf die Aufgaben, welche die Philosophie als solche zu erf\u00fcllen habe, weicht Professor Ladd auch hinsichtlich derjenigen der Psychologie von anderen modernen Anschauungen in manchen Punkten ab. Die psychologische Wissenschaft bleibt ihm mit der Philosophie enger verbunden, als jede andere, im weiteren und weitesten Sinne umfafst sie nach L. auch die Probleme der Logik, wie die der Ethik und der \u00c4sthetik. Der experimentellen Beobachtung sind mannigfache Grenzen gesetzt, die beispielsweise bei der Untersuchung der h\u00f6heren Gef\u00fchle, der religi\u00f6sen sowohl, wie der ethischen\nund \u00e4sthetischen, bald erreicht sind, das Willensproblem ist nach L. \u00fcber-\n_\u2022 \u2022\nhaupt experimentell nicht zu l\u00f6sen. Ubergiebt somit die Psychologie ihrerseits die von ihr nicht l\u00f6sbaren Probleme der Philosophie, so hat sie andererseits eine eminente Bedeutung f\u00fcr die Einzelwissenschaften: \u201ea scientific psychology is the handmaid of all the sciences.\u201c Da die hier zum Ausdruck gebrachten Gedanken bereits ausf\u00fchrlicher in Professor Ladds gr\u00f6fserem Werke : Introduction to Philosophy er\u00f6rtert sind, so kann zum weiteren Verst\u00e4ndnisse seines Systems auf dieses verwiesen werden.\tFriede Kiesow (Leipzig).\nG. John Eomanes. Die geistige Entwickelung beim Menschen. Ursprung der menschlichen Bef\u00e4higung. Autorisierte deutsche Ausgabe. Leipzig Ernst G\u00fcnthers Verlag, 1$98. 432 S.\nDas von der exakten Forschung zur\u00fcckgesetzte Gebiet der psychischen Entwickelung verdankt kaum einem anderen Gelehrten unserer Zeit eine so eifrige Behandlung, wie dem j\u00fcngst verstorbenen Verfasser dieses Buches. Nach einer besonderen Untersuchung \u00fcber tierische Intelligenz erschien die eingehende Darstellung der geistigen Entwickelung im Tierreich, und das vorliegende Werk sollte nur der erste Band eines umfassenden Ganzen sein, in dem nacheinander der Verstand, die Gem\u00fctsbewegungen, der Wille, Moral und Beligion geschildert werden sollten. Leider ist hiervon nur der grundlegende, den Ursprung der menschlichen Geisteskraft behandelnde Teil erschienen.\nDer Grundgedanke, von dem alle Arbeiten des Verfassers auf diesem Gebiete beherrscht sind, ist die Annahme, dafs der physischen, von Darwin aufgezeigten kontinuierlichen Entwickelung die psychische genau entspreche, und dafs demnach insbesondere kein qualitativer, sondern nur ein quantitativer Unterschied zwischen dem Seelenleben des","page":390},{"file":"p0391.txt","language":"de","ocr_de":"Litter aturbericht.\n391\n.h\u00f6chstentwickelten Tieres und des tiefststehenden Menschentypus bestehe. Dem Nachweis der letzteren, spezielleren Lehre ist das vorliegende Buch ganz gewidmet. Mit grofser Sorgfalt hat der Verfasser alles herangez\u00f6gen, was a priori und a posteriori seine Auffassung zu st\u00fctzen geeignet ist. Von psychologischem Interesse ist namentlich die erste gr\u00f6fsere H\u00e4lfte des Buches, in den sp\u00e4teren Partien werden die Resultate der vergleichenden Sprachwissenschaft dem gleichen Zwecke dienstbar gemacht. Auf jenen wichtigeren Teil, dem auch der Verfasser die entscheidendere Bedeutung beilegt, werde ich mich in der kurzen Darlegung seiner Ansichten beschr\u00e4nken,\nDer Verfasser unterscheidet einfache, besondere, konkrete Ideen, die als Erinnerungsbilder von bestimmten sinnlichen Wahrnehmungen aufzufassen sind, ferner zusammengesetzte, gemischte, generische Ideen, auch Erkenntnisse genannt, die in Verbindungen von einfachen bestehen, soweit solche ohne H\u00fclfe der Sprache m\u00f6glich sind, endlich allgemeine, abstrakte, begriffliche Ideen oder Begriffe, womit diejenigen zusammengesetzten Ideen bezeichnet werden, die nur mit H\u00fclfe der Sprache, bezw. dadurch erm\u00f6glicht werden, dafs eine Abstraktion als solche benannt werden kann. Auf die zweite Klasse von Ideen, auf die Erkenntnisse, legt R. den gr\u00f6fsten Nachdruck, denn sie ist es, die den \u00dcbergang vom Konkreten zum Begrifflichen, welch letzteres nur dem menschlichen Geiste zugeschrieben wird, vermittelt. Zugleich ist sie von den Psychologen und Logikern bisher fast g\u00e4nzlich vernachl\u00e4ssigt worden. Die Entstehung dieser Ideen denkt sich R. analog der Herstellung von Durchschnittsphotogrammen: auf der sensitiven Platte des Ged\u00e4chtnisses werden zahlreiche Bilder fr\u00fcherer Wahrnehmungen zusammen in eine einzige Idee verschmolzen, die dann als eine Klassendarstellung der es zusammensetzenden Bilder dasteht. (S. 24, 388.) Die Bildung einer generischen Idee geschieht demnach (im Gegensatz zu der des Begriffes) automatisch, nach gew\u00f6hnlichen Assoziationsprinzipien. \u201eDie Hauptsache ist, dafs eine so starke Verwandtschaft zwischen den elementaren Bestandteilen vorhanden ist, dafs die Zusammensetzung als eine Konsequenz ihrer blofsen Nebeneinanderstellung im Bewufstsein erfolgt.\u201c (S. 53.) Es giebt eine Logik der \u201eErkenntnisse\u201c ebenso, wie eine Logik der Begriffe, und zwar ist die Logik selbst \u00fcberall dieselbe, indem sie \u00fcberall in der fortschreitenden Entwickelung eines TJnter-scheidungsverm\u00f6gens zwischen Reizen besteht in Verbindung mit der erg\u00e4nzenden F\u00e4higkeit angepafster Beantwortung. (S. 50 f.) Diesen generischen Ideen schreibt nun R. eine \u00e4hnliche Allgemeinheit zu, wie sie die Begriffe besitzen, und so sollen Ideen solcher Art von den Zahlen, ja selbst von der Kausalit\u00e4t entstehen k\u00f6nnen. Nur insofern herrscht ein Unterschied zwischen der Allgemeinheit der Erkenntnisse und der der Begriffe, als jene wegen der \u00c4hnlichkeit der besonderen Ideen, die sie zusammensetzen, diese dagegen deshalb allgemein genannt werden, weil die \u00e4hnlichen Bestandteile f\u00fcr die unmittelbare Wahrnehmung verborgen sind. (S. 71.) Die Begriffe selbst scheidet R. in niedere und h\u00f6here, die ersteren haben es mit blofsen Erkenntnissen, die letzteren mit anderen Begriffen zu thun (S. 77 ff.)","page":391},{"file":"p0392.txt","language":"de","ocr_de":"392\ni\u00c4tteraturbericht.\nParallel mit dieser Entwickelung der Ideen geht die der Zeichen. Auch die Tiere gehen Zeichen, wie uns Beispiele von Wespen, Bienen, Ameisen und h\u00f6heren Tierformen beweisen. (S. 93 ff.) Die nat\u00fcrlichen Ausdrucksmittel f\u00fcr die \u201eErkenntnisse\" sind Ton und Geb\u00e4rde, w\u00e4hrend die artikulierte Sprache eine mehr konventionelle Bedeutung hat. (S. 107 ff.) Doch ist auch die Lautsprache schon bei Tieren anzutreffen, zun\u00e4chst auf der einfachsten Stufe in Eorm einer bedeutungslosen Nachahmung, dann als bedeutungslose Artikulation unwillk\u00fcrlicher oder instinktiver Art. Bei h\u00f6heren Tieren bringt man es auch zu einem Verst\u00e4ndnis f\u00fcr artikulierte Laute, das, wie einige Versuche an Hunden lehren, auf einer ziemlich feinen Unterscheidung des Geh\u00f6rten beruht, und trifft man selbst eine absichtliche Benutzung von W\u00f6rtern als Zeichen an (S. 121 ff.). B. unterscheidet nun indikative Zeichen, d. h. Ton oder Geb\u00e4rde, als absichtlichen Ausdruck eines geistigen Zustandes, ferner denotative Zeichen oder Namen f\u00fcr bestimmte Gegenst\u00e4nde, Eigenschaften, Handlungen, sodann konnot ative Zeichen oder Namen f\u00fcr Klassen von Gegenst\u00e4nden, Eigenschaften, Handlungen, wobei die Klassen im Sinne von generischen oder von begrifflichen Ideen genommen werden. Als denominative Zeichen werden die konnotativen von B. in dem Falle benannt, wenn die Klassen Begriffe sind. Endlich pr\u00e4dikative Zeichen stellen eine Verbindung von Namen zum Zwecke einer Aussage oder Behauptung dar. (S. 158 ff.) Materialiter ist jedoch eine Aussage schon bei einer einfachen Denomination gegeben, nur formell oder rhetorisch bedeutet das* pr\u00e4dikative Zeichen einen Unterschied gegen\u00fcber der Denomination. Die Kopula ist nur das Symbol einer Beziehung, w\u00e4hrend das Dasein eines Dinges schon mit dem Akt der Namengebung ausgesagt wird. Daher besteht kein wesentlicher Unterschied zwischen dem Begriff und dem Urteil, und dort, nicht hier, liegt demnach auch die Grenze zwischen Tier und Mensch. (S. 168 ff.) Doch legt B. darauf Gewicht, dafs die Konnotation im Sinne yon \u201eErkenntnissen\u201c beim Kinde \u00fcber die vom Tier erreichte Stufe hinausgeht, und bezeichnet daher diese Zwischenstufe zwischen den eigentlichen Begriffen und den dem h\u00f6chstentwickelten Tiere zug\u00e4nglichen \u201eErkenntnissen\u201c als Vorbegriffe oder gesteigerte Erkenntnisse (S. 185 ff.) und redet dementsprechend auch von vorbegrifflichen Urteilen. (S. 191, 193.)\nDas begriffliche Denken ist, da die Stufe der Vorbegriffe offenbar keine qualitative Abweichung von dem geistigen Typus des Tieres aufweist, die einzige Eigent\u00fcmlichkeit der menschlichen Intelligenz. Es beruht aber diese Th\u00e4tigkeit auf einer Objektivierung der Ideen oder auf dem Verm\u00f6gen, Ideen in Symbole umzusetzen und diese an Stelle jener zu benutzen. Die unerl\u00e4fsliche Vorbedingung hierf\u00fcr ist nach B. die Entstehung des Selbstbewufstseins. Dieses besteht darin, \u201edafs man den inneren oder psychischen Vorg\u00e4ngen dieselbe Aufmerksamkeit schenkt, die im allgemeinen den \u00e4ufseren oder physischen Prozessen zugewendet wird, indem man den subjektiven Erscheinungen dasselbe Wahrnehmungsverm\u00f6gen entgegenbringt, wie den objektiven.\u201c (S. 195 f.) Als Voraussetzungen, die ganz allm\u00e4hlich dazu f\u00fchren, haben nach B. zu gelten die Beproduktion von Vorstellungen ohne sinnlichen Anreiz, die","page":392},{"file":"p0393.txt","language":"de","ocr_de":"Litter aturbericht.\n393\nBildung von \u201eErkenntnissen\u201c, die Abgrenzung des eigenen Leibes gegen die Aufsenwelt, die Einsiebt in das Vorhandensein einer der unsrigen \u00e4hnlichen geistigen Organisation bei anderen Wesen, endlich das Bewufst-sein von der Thatsache, unter einer Anzahl analoger Lebensformen eine besondere zu sein (S. 196 ff.)* Auf diese Weise entsteht zun\u00e4chst ein \u201eerkennendes\u201c Selbstbewufstsein im Unterschiede vom begrifflichen (S. 199 f.). Indem nun die Konnotation auf die eigenen Th\u00e4tigkeiten angewandt wird, richtet sich die Aufmerksamkeit auf diese, und damit beginnt das eigentliche Selbstbewufstsein (S. 204 ff, 401 f.). Nur eine verh\u00e4ltnism\u00e4fsig niedrige Entwickelungsstufe des menschlichen G-eistes, ein kaum recht wahrnehmbarer Fortschritt \u00fcber die vorbegriffliche Ideenbildung hinaus wird von der Entstehung des Selbstbewufstseins bezeichnet (S. 233 ff.), und da beim Kinde die Objektivierung der Ideen, der \u00dcbergang zur Denomination allm\u00e4hlich und graduell eintritt, so giebt es auch keinen geistigen Sprung zwischen Tier und Mensch (S. 219.). R* ist geneigt, im Anschlufs an H\u00e4ckel u. A., zwischen den Affenmenschen und dem homo sapiens die Form homo alalus anzunehmen, die als Tr\u00e4ger der Anf\u00e4nge artikulierter Sprache zu gelten h\u00e4tte. Die Entwickelung des Selbstbewufstseins in dem geschilderten Sinne soll auch hier das entscheidende Bindeglied zwischen der Stufe der Vorbegriffe und der der Denomination gewesen sein (S. 365 ff.).\nAn diesen Bericht seien in aller K\u00fcrze einige kritische Bemerkungen gekn\u00fcpft. Die beiden Hauptpunkte in den Ausf\u00fchrungen des Verfassers werden offenbar von den generischen Ideen und von der Entwickelung des Selbstbewufstseins gebildet. Beide scheinen mir starken Bedenken ausgesetzt zu sein. Wenn R. S. 24 von der \u00dcbereinstimmung der Psychologen in der Annahme von allgemeinen Ideen redet, die wie Durchschnittsphotogramme aus einer Anzahl einander \u00e4hnlicher Bilder entstanden sind, so ist diese Meinung ebenso irrig, wie die Annahme, dafs solchen Ideen eine vorbegriffliche Funktion zukommen m\u00fcfste. Nur als [Repr\u00e4sentanten f\u00fcr eine ganze Reihe von Einzelideen k\u00f6nnten sie eine solche Bedeutung gewihnen, und dazu werden sie durch den Prozefs einer automatischen Superposition im Bewufstsein an sich niemals fortschreiten. Ohne das hinzutretende Bewufstsein von ihrem repr\u00e4sentativen Wert sind sie nichts weiter, als eine Einzelidee neben allen den anderen, aus denen sie hervorgegangen sind. Es ist zu bedauern, dafs dem Verfasser die neuesten psychologischen und logischen Untersuchungen in Deutschland unbekannt geblieben sind. Von Wundt wird nur die erste Auflage der Vorlesungen \u00fcber die Menschen- und Thierseele zitiert, w\u00e4hrend in dem fr\u00fcheren Werke wenigstens noch die erste Auflage der Physiologischen Psychologie sich angezogen findet. Aus der Logik von Sigwart, aus der von Wundt und aus dem trefflichen Werke von B. Erdmann (das allerdings f\u00fcr den Verfasser zu sp\u00e4t erschienen sein d\u00fcrfte) h\u00e4tte R. \u00fcber das Verh\u00e4ltnis des Allgemeinen zum Besonderen, des Begriffes zur Vorstellung eine richtigere Auffassung sch\u00f6pfen k\u00f6nnen. Es ist um so merkw\u00fcrdiger, dafs er diesen Punkt verfehlt hat, als er selbst S. 181 eine Stelle aus Taines bekanntem Buch \u00fcber den Verstand (deutsche Ausgabe II, S. 210) anf\u00fchrt, in der der von ihm gemeinte Sachverhalt ganz ohne Zuh\u00fclfe-","page":393},{"file":"p0394.txt","language":"de","ocr_de":"394\nIAtteraturbericht.\nn\u00e4hme der zweifelhaften Durchschnittsbilder richtig entwickelt ist. Nicht durch Superposition \u00e4hnlicher Ideen, sondern dadurch entstehen begriffliche Funktionen, dafs unter sich \u00e4hnliche Eindr\u00fccke eine und dieselbe Vorstellung reproduzieren, also durch ein Verhalten, wie ich es S. 206 f. in meiner Psychologie beschrieben habe. Wir wollen damit nicht die M\u00f6glichkeit solcher Allgemeinyorstellungen, wie sie E. unter seinen Erkenntnissen versteht, bestreiten, noch weniger das .Resultat seiner Ausf\u00fchrungen, die Annahme einer kontinuierlichen Entwickelung des Seelenlebens, in phylogenetischer Hinsicht in Frage stellen. Nur der Weg, auf dem dieses Resultat erreicht wird, scheint uns zun\u00e4chst in dem besprochenen Teile einer Umgestaltung zu bed\u00fcrfen. Das Gleiche gilt, wie wir hier nicht n\u00e4her zeigen wollen, vom Selbstbewufstsein. Innere Wahrnehmung ist nach unserer Ansicht noch kein Selbstbewufstsein, und dieses ist nicht die conditio sine qua non f\u00fcr das begriffliche Denken.\nZum Schl\u00fcsse noch einige Kleinigkeiten, die teils dem Verfasser, teils dem \u00dcbersetzer gelten. Die Ausdr\u00fccke \u201everk\u00fcmmerte Entwickelungsstuf e\u201c (S. 12) und \u201e Wieder erkennung\u201c (S. 38) sind schief, \u201ebegriffliche Denomination\u201c ist nach der Definition des zweiten Wortes ein Pleonasmus. S. 22 mufs es in der Anmerkung \u201eKritik\"' statt \u201eKriticismus\u201c heifsen. Ebenda ist der Satz, ..was Locke that u. s. w.\u201c stilistisch verdorben, des-gleichen S. 235, \u201eum es aber zu werden.\u201c S. 108 heilst es: \u201ef\u00fcr Dinge wie der der allt\u00e4glichsten Bedeutung,\u201c S. 160, Z. 10 v. u. ist \u201ezu\u201c ausgelassen, ebenso S. 278, Z. 2 v. u. S. 236, Z. 10 v. o. fehlt \u201eder\u201c, S. 281, Z. 13 v. o. \u201eAusdr\u00fccke\u201c od. dem \u00e4hnliches. S. 178, Z. 13 v. u. ist \u201eseither\u201c, S. 356, Z. 7 v. o. \u201esich\u201c zu streichen. S. 170 1. \u201ederselbe\u201c st. \u201edasselbe\u201c, Sl 245 \u201estha\u201c st. \u201edha\u201c, S. 362 \u201eseinen Namen\u201c st. \u201esein Name\u201c, S. 395 \u201edaf\u00fcr,, st. \u201edazu\u201c, S. 400 \u201equa\u201c st. \u201equo\u201c, S. 412 \u201eam fernsten\u201c st. \u201eam weitesten\u201c. S. 248 f. war zu erw\u00e4hnen, dafs das Verh\u00e4ltnis der isolierenden Sprachen zu den agglutinierenden jetzt auch anders aufgefafst werde. Die \u00c4ufserung S. 194 f. erweckt nicht das beste Vorurteil f\u00fcr die philosophische Denkweise des Verfassers und die Aninerkungen S. 129 u. 211 nicht das g\u00fcnstigste f\u00fcr das wissenschaftliche Urteil des \u00dcbersetzers.\nO. K\u00fclpe.\nJ. Merkel. Die Abh\u00e4ngigkeit zwischen Reiz und Empfindung. Vierte Abteilung. Philos. Stud. Bd. X, 1. S. 140\u2014159;\t2. S. 203\u2014248;\n3. S. 369\u2014392; 4. S. 507\u2014522. (1894.)\nDie dritte Abteilung der Arbeit Merkels war 1889 erschienen, als die Philos. Stud, zwei Jahre sp\u00e4ter einen Artikel von Frank Angell brachten, der an der Hand von theoretischen Auseinandersetzungen und von Versuchen in demselben Reizgebiete, in welchem sich die Merkel-schen bewegt hatten, beinahe durchweg zu den entgegengesetzten Resultaten gelangte und dabei eine nichts weniger als freundliche Polemik gegen Merkel- f\u00fchrte. Es scheint nun, als w\u00e4re die Kritik dieser Angriffe das treibende Moment in der vorliegenden vierten Abteilung gewesen. Denn abgesehen von den diesem Zwecke ausdr\u00fccklich gewidmeten Partien der Arbeit, gewinnt sie auch sonst noch oft genug die kr\u00e4ftigste","page":394}],"identifier":"lit29763","issued":"1896","language":"de","pages":"390-394","startpages":"390","title":"G. John Romanes: Die geistige Entwickelung beim Menschen. Ursprung der menschlichen Bef\u00e4higung. Autorisierte deutsche Ausgabe. Leipzig Ernst G\u00fcnthers Verlag, 1893. 432 S.","type":"Journal Article","volume":"9"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:44:30.307219+00:00"}