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{"created":"2022-01-31T14:42:04.261195+00:00","id":"lit29764","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Witasek","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 9: 394-395","fulltext":[{"file":"p0394.txt","language":"de","ocr_de":"394\nIAtteraturbericht.\nn\u00e4hme der zweifelhaften Durchschnittsbilder richtig entwickelt ist. Nicht durch Superposition \u00e4hnlicher Ideen, sondern dadurch entstehen begriffliche Funktionen, dafs unter sich \u00e4hnliche Eindr\u00fccke eine und dieselbe Vorstellung reproduzieren, also durch ein Verhalten, wie ich es S. 206 f. in meiner Psychologie beschrieben habe. Wir wollen damit nicht die M\u00f6glichkeit solcher Allgemeinyorstellungen, wie sie E. unter seinen Erkenntnissen versteht, bestreiten, noch weniger das .Resultat seiner Ausf\u00fchrungen, die Annahme einer kontinuierlichen Entwickelung des Seelenlebens, in phylogenetischer Hinsicht in Frage stellen. Nur der Weg, auf dem dieses Resultat erreicht wird, scheint uns zun\u00e4chst in dem besprochenen Teile einer Umgestaltung zu bed\u00fcrfen. Das Gleiche gilt, wie wir hier nicht n\u00e4her zeigen wollen, vom Selbstbewufstsein. Innere Wahrnehmung ist nach unserer Ansicht noch kein Selbstbewufstsein, und dieses ist nicht die conditio sine qua non f\u00fcr das begriffliche Denken.\nZum Schl\u00fcsse noch einige Kleinigkeiten, die teils dem Verfasser, teils dem \u00dcbersetzer gelten. Die Ausdr\u00fccke \u201everk\u00fcmmerte Entwickelungsstuf e\u201c (S. 12) und \u201e Wieder erkennung\u201c (S. 38) sind schief, \u201ebegriffliche Denomination\u201c ist nach der Definition des zweiten Wortes ein Pleonasmus. S. 22 mufs es in der Anmerkung \u201eKritik\"' statt \u201eKriticismus\u201c heifsen. Ebenda ist der Satz, ..was Locke that u. s. w.\u201c stilistisch verdorben, des-gleichen S. 235, \u201eum es aber zu werden.\u201c S. 108 heilst es: \u201ef\u00fcr Dinge wie der der allt\u00e4glichsten Bedeutung,\u201c S. 160, Z. 10 v. u. ist \u201ezu\u201c ausgelassen, ebenso S. 278, Z. 2 v. u. S. 236, Z. 10 v. o. fehlt \u201eder\u201c, S. 281, Z. 13 v. o. \u201eAusdr\u00fccke\u201c od. dem \u00e4hnliches. S. 178, Z. 13 v. u. ist \u201eseither\u201c, S. 356, Z. 7 v. o. \u201esich\u201c zu streichen. S. 170 1. \u201ederselbe\u201c st. \u201edasselbe\u201c, Sl 245 \u201estha\u201c st. \u201edha\u201c, S. 362 \u201eseinen Namen\u201c st. \u201esein Name\u201c, S. 395 \u201edaf\u00fcr,, st. \u201edazu\u201c, S. 400 \u201equa\u201c st. \u201equo\u201c, S. 412 \u201eam fernsten\u201c st. \u201eam weitesten\u201c. S. 248 f. war zu erw\u00e4hnen, dafs das Verh\u00e4ltnis der isolierenden Sprachen zu den agglutinierenden jetzt auch anders aufgefafst werde. Die \u00c4ufserung S. 194 f. erweckt nicht das beste Vorurteil f\u00fcr die philosophische Denkweise des Verfassers und die Aninerkungen S. 129 u. 211 nicht das g\u00fcnstigste f\u00fcr das wissenschaftliche Urteil des \u00dcbersetzers.\nO. K\u00fclpe.\nJ. Merkel. Die Abh\u00e4ngigkeit zwischen Reiz und Empfindung. Vierte Abteilung. Philos. Stud. Bd. X, 1. S. 140\u2014159;\t2. S. 203\u2014248;\n3. S. 369\u2014392; 4. S. 507\u2014522. (1894.)\nDie dritte Abteilung der Arbeit Merkels war 1889 erschienen, als die Philos. Stud, zwei Jahre sp\u00e4ter einen Artikel von Frank Angell brachten, der an der Hand von theoretischen Auseinandersetzungen und von Versuchen in demselben Reizgebiete, in welchem sich die Merkel-schen bewegt hatten, beinahe durchweg zu den entgegengesetzten Resultaten gelangte und dabei eine nichts weniger als freundliche Polemik gegen Merkel- f\u00fchrte. Es scheint nun, als w\u00e4re die Kritik dieser Angriffe das treibende Moment in der vorliegenden vierten Abteilung gewesen. Denn abgesehen von den diesem Zwecke ausdr\u00fccklich gewidmeten Partien der Arbeit, gewinnt sie auch sonst noch oft genug die kr\u00e4ftigste","page":394},{"file":"p0395.txt","language":"de","ocr_de":"Litter aturberi dit.\n395\nAnregung auf diesem Wege. Doch hat ihr das keineswegs zum Nachteil gereicht. Ihre Polemik ist nicht har der positiven Ergebnisse, sondern f\u00fchrt die Sache um beachtenswerte, wohldurchdachte Schritte weiter. \u00dcberdies st\u00fctzt sie sich zum Teil auf eine grofse Zahl neuer, sorgf\u00e4ltiger Versuche, die (nach der Methode der richtigen und falschen F\u00e4lle und der der Gleichheits- und Ungleichheitsf\u00e4lle, beide angewendet auf die Methode der mittleren Abstufungen, zum Teil mit interessanter Elimination der Kontrast- und der Nachwirkung durchgef\u00fchrt) ihren Wert unter allen Umst\u00e4nden bewahren. Dennoch macht es mir auch bei dieser Arbeit nicht den Eindruck, dafs der alte Streit \u00fcber die G\u00fcltigkeit der FECHNERSchen Mafsformel und alles dessen, was daran h\u00e4ngt und daran geh\u00e4ngt wurde, durch sie in jenem Mafse der Entscheidung n\u00e4her gebracht worden w\u00e4re, das ihrer Breite und Gr\u00fcndlichkeit entspr\u00e4che.\tWitasek (Graz).\nL. Eding-er. \u00dcbersicht der Leistungen auf dem Gebiete der Anatomie des Zentralnervensystems im Laufe der Jahre 1893 und 1894. Auf\nGrund des Berichtes in Schmidts Jahrb\u00fcchern. Bd. CCXLVI. 54 S. Leipzig 1894.\nIn den Jahren 1893 und 1894 sind 345 Arbeiten erschienen, welche sich mit Anatomie des Zentralnervensystems besch\u00e4ftigen. Das Interesse an der weiter sehenden Behandlung des Stoffes hat entschieden zugenommen, denn die vergleichend - anatomisch angestellten Studien sind in erfreulichem Wachstum gegen fr\u00fchere Jahre. Im ganzen ist \u00fcberall eine gr\u00f6fsere Vertiefung und eine, vielfach das Bisherige best\u00e4tigende Nachpr\u00fcfung erfolgt. Mehr und mehr wendet man sich auch zur Benutzung des Materials, welches sekund\u00e4re Degenerationen liefern. Gerade diese Methode hat f\u00fcr Vorderhirn und Thalamus, f\u00fcr den Hirnschenkel-fufs, f\u00fcr das B\u00fcckenmark und das Mittelhirn manches Neue beigebracht. Zum ersten Male seit langer Zeit hat auch die Biechnervenfaserung wieder Ber\u00fccksichtigung gefunden. Wichtig sind die Untersuchungen \u00fcber den Hirnmantel, und ganz besonders soll hervorgehoben werden, dafs in die Berichtszeit das Aufbl\u00fchen der l\u00e4nger schon begonnenen Studien \u00fcber die feineren Ver\u00e4nderungen f\u00e4llt, welche im Innern der Ganglienzelle selbst eintreten k\u00f6nnen durch Funktion, durch Buhe, durch Alter und durch Erkrankungen. Hier liegt ein Feld, das noch reiche Fr\u00fcchte verspricht.\nWir haben zun\u00e4chst eine grolse Anzahl von Gesamtdarstellungen in Lehr- und Handb\u00fcchern (21 Nummern) erhalten. Erw\u00e4hnt seien besonders ein Buch von Sachs \u00fcber das Grofshirn,1 welches die Beziehungen des Anatomischen zur Physiologie und Pathologie, dann die Seh- und\n1 Heinrich Sachs, Vortr\u00e4ge \u00fcber Lau und Th\u00e4tigkeit des Grofshirns und die Lehre von der Aphasie und Seelenblindheit f\u00fcr \u00c4rzte und StudierendePreufs & J\u00fcnger, Breslau 1894.\t8. VH, 290 S. mit 80 Abbild., 16 Taf. in Licht-\ndruck und 11 Taf. in Photolithogr.","page":395}],"identifier":"lit29764","issued":"1896","language":"de","pages":"394-395","startpages":"394","title":"J. Merkel: Die Abh\u00e4ngigkeit zwischen Reiz und Empfindung. Vierte Abteilung. Philos. Stud. Bd. X, 1. S. 140-159; 2. S. 203-248; 3. S. 369-392; 4. S. 507-522. 1894","type":"Journal Article","volume":"9"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:42:04.261200+00:00"}