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C. Bonfigli: Un caso di demonopatia. Riv. di fren. XX. 3-4. S. 341

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{"created":"2022-01-31T14:43:47.920587+00:00","id":"lit29777","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Fraenkel","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 9: 419-420","fulltext":[{"file":"p0419.txt","language":"de","ocr_de":"Litter a turbericht.\n419\nbezeichnet. Die Merkf\u00e4higkeit h\u00e4ngt zum Teil von der Aufmerksamkeit ah. Die Unf\u00e4higkeit der R\u00fcckerinnerung beruht zuweilen, aber keineswegs stets, auf einem Verlust der Merkf\u00e4higkeit in einem gegebenen Zeitraum (Beispiel: Amn\u00e9sie r\u00e9troactive nach Sch\u00e4deltraumen). Die Annahme einer willk\u00fcrlichen Lenkung der Aufmerksamkeit ist auch nach W. eine Selbstt\u00e4uschung, analog derjenigen des Selbstbewufstseins.\nDie Affekte werden zum Schlufs der SchlufsVorlesung etwas gar zu kurz abgehandelt. Von der G-ef\u00fchlsbetonung und der H\u00e4ufigkeit des Auftretens h\u00e4ngt die Erregbarkeit einer Vorstellungsgruppe nach W. ab. Unter Normalwertigkeit der Vorstellungen versteht er eine bestimmte Abstufung von ErregbarkeitsVerh\u00e4ltnissen, welche bei den verschiedenen Individuen innerhalb einer gewissen Breite verschieden ist, dooh bei jedem Individuum einen pr\u00e4formierten Besitz gewiss ermafs en von Ranges -unterschieden unter den Vorstellungen bedingt. Die Verschiedenheit der Charaktere|beruht wesentlich auf der verschiedenen Wertigkeit derjenigen Vorstellungen, von denen ihr Handeln unter bestimmten Verh\u00e4ltnissen abh\u00e4ngt. Auch bei dem G-esunden treten \u00f6fter \u00fcberwertige Vorstellungen auf (Ehrbegriff etc.). Bei Geisteskranken sind sie erheblich h\u00e4ufiger.\nReferent ist schon nach dieser psychophysiologischen Einleitung \u00fcberzeugt, dafs Wernickes Grundrifs die meisten der landl\u00e4ufigen Lehrb\u00fccher der Psychiatrie weit \u00fcberragen wird. Auch der Psycholog findet \u00fcbergenug Belehrung und Anregung.\tZiehen (Jena.)\nC. Bonfigli. Un caso di demonopatia. Biv. di fr en. XX. 3\u20144. S. 341.\nDer Pall von Besessenheit bei einer 29 Jahre alten B\u00e4uerin, die im Mai 1894 in die Irrenanstalt von Rom aufgenommen wurde, ver-aniafst den die Klinik dieser Anstalt leitenden Verfasser schon um deswillen zu einem n\u00e4heren Eingehen, weil es seltsam erscheint, dafs im 19. Jahrhundert ein solcher Fall Vorkommen k\u00f6nne. Allerdings ist der Glaube an Hexen und behext zu sein, wie es in dem fraglichen Falle geschieht, nicht mehr so lebendig, dafs Tausende von Scheiterhaufen Zeugnis davon abgeben, aber er besteht doch, wenn auch abgeschw\u00e4cht, unter allerlei Formen und wird, wie der Glaube an Geister und D\u00e4monen, dem 20. S\u00e4kulum nicht fehlen, so lange der Wunderglaube seine Nahrung den biblischen Vorbildern und neuerdings dem Spiritismus entnimmt.1\nDer Vorgang ist sehr erkl\u00e4rlich, wenn man bedenkt, dafs die erblich belastete, durch f\u00fcnf Kindbetten und Laktation geschw\u00e4chte, unwissende, religi\u00f6s gl\u00e4ubige Frau, durch das Abschiedswort ihres Vaters, den man ins Irrenhaus f\u00fchrt, sie solle sich nicht behexen lassen, erregt, von einer als Hexe verrufenen Alten pl\u00f6fzlich angehalten, von ungewohnten Sensationen in dem ber\u00fchrten Arme befallen wird und in ein krankhaftes Bellen ausbricht, das sie aus dem Zustande einer ihrer hysterischen Verwandten kennt.\nDie Suggestion setzt sich in dem durch die Vorbedingungen ge-\n1 Anm. des Ref. : Vergl. Biv. di fren. Bd. XX. S. 197, wo es heifst: \u201eMan brachte ihn im Mai 1893 nach dem Santuario di Caravaggio, wo man noch jetzt den Exorcismus betreibt und die Besessenen heilt.\u201c\n27*","page":419},{"file":"p0420.txt","language":"de","ocr_de":"420\nLitteraturbericht.\nschw\u00e4chten Hirn fest; dem Glauben, behext zu sein, folgt logisch der, von einem b\u00f6sen Geiste besessen zu sein, der beim Versuch des Ex-orcismus vor dem Altar und beim Anblick jedes f\u00fcr heilig gehaltenen Gegenstandes den Krampfanfall hervorrufe, und die Paranoia ist fertig. Gleichwohl ist die Zwang sv or Stellung noch nicht so fest begr\u00fcndet, dafs die Kranke f\u00fcr Gegenbeweise und Zweifel nicht zug\u00e4nglich w\u00e4re. So wird sie denn auch auf dem Wege der Suggestion in B\u00e4lde geheilt. \u2014 Der Verfasser kn\u00fcpft an den Fall Betrachtungen \u00fcber die grofsen mittelalterlichen Epidemien, sowie an einige neuere an, z. B. an die der Besessenen von Verzegnis, wo zwar auch eine hochgradige Suggest i-bilit\u00e4t, aber zugleich Symptome von Hysterie vorbanden gewesen seien, die bei seiner Kranken entschieden gefehlt haben sollen.\nFraenkel (Dessau).\nBerichtigung\nZU\nQuantitative Untersuchungen \u00fcber das \u201eoptische Paradoxon\u201c\nvon G. Hetmans.\nIn der genannten* Arbeit ist leider ein st\u00f6render Fehler stehen geblieben. Auf S. 240 dieses Bandes ist in Tabelle XIV statt:\nFig. 11\t\t25\t7.9\t0.58\nFig. 12\t\t25\t6.2\t0.47\nrichtig zu lesen: Fig. 11\t\t25\t6.2\t0.47\nFig. 12\t\t25\t7.9\t0.58","page":420}],"identifier":"lit29777","issued":"1896","language":"de","pages":"419-420","startpages":"419","title":"C. Bonfigli: Un caso di demonopatia. Riv. di fren. XX. 3-4. S. 341","type":"Journal Article","volume":"9"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:43:47.920592+00:00"}

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