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{"created":"2022-01-31T14:49:29.697792+00:00","id":"lit29854","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Greeff, R.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 10: 122-123","fulltext":[{"file":"p0122.txt","language":"de","ocr_de":"122\nLitteraturbericht\nschmacksempfih d\u00fcngen; 5. Farben- und Formvorstellungen bei Schmerz-, Temperatur- und Tastempfindungen; 6. Farben- und Lichtvorstellungen heim Sehen von Formen.\nVerfasser berichtet \u00fcber eine neue von ihm beobachtete Form. Ein Herr hat seit fr\u00fchester Jugend fast t\u00e4glich folgende ausgesprochene Empfindung: Sobald er im Einschlafen ist und zuf\u00e4llig die Wanduhr schl\u00e4gt, sieht er bei jedem Schlage ein sch\u00f6n rosa gef\u00e4rbtes Flammenb\u00fcschel von kegelf\u00f6rmiger, deutlich begrenzter Gestalt. Die L\u00e4nge des Ph\u00e4nomens betr\u00e4gt etwa einen Fufs.\nDer Fall scheint eine gute St\u00fctze f\u00fcr die Erkl\u00e4rung der Doppelempfindungen nach der atavistischen Theorie im DARWiNSchen Sinne zu sein. Das Auftreten gerade im Halbschlaf l\u00e4fst schliefsen, dafs, w\u00e4hrend diese Empfindungen sonst infolge der Aufmerksamkeit des Individuums unterdr\u00fcckt werden, bei Ausschaltung des Bewufstseins die ehemalige anatomische und physiologische Einheit vom Gesichts- und Geh\u00f6rszentrum sich in der Weise dokumentiert, dafs ein Reiz zwei Empfindungen ausl\u00f6st.\tR. Greeff (Berlin).\nL. Pfaundler u. 0. Lummer. Die Lehre vom Licht (Optik). Zweite Lieferung. (M\u00fcller-Touille ts Lehrbuch der Physik. 9. Aufi. Bd. 2. Abtl. 1. Lfg. 2.) Braunschweig. F. Vieweg & Sohn. 1895. 316 S.\nDas, was wir bei der Besprechung der ersten Lieferung des vorliegenden Werkes (Bd. VII, S. 408) gesagt haben, trifft sowohl in seinem Tadel, wie in seinem Lobe auch f\u00fcr die zweite Lieferung zu. Auf Einzelheiten des Buches einzugehen, ist hier nicht der Ort, da sein Inhalt im wesentlichen, abgesehen von dem elften Kapitel, \u201edas Auge und die Gesichtsempfindungen\u201c, nur eine \u2014 freilich sehr wichtige \u2014 H\u00fclfs-wissenschaft des von unserer Zeitschrift vertretenen Gebietes behandelt. In \u00a7 226 des eben genannten Kapitels f\u00e4llt uns als eine L\u00fccke auf, dafs nur das Ophthalmometer von Helmholtz, nicht aber der gleichen Zwecken dienende Apparat von Javal erw\u00e4hnt wird. Das jAVALsche Ophthalmometer ist in fast allen Uni ver si t\u00e4ts-Augenkliniken und auch einer grofsen Zahl von Privatkliniken in Gebrauch und wird fieifsig benutzt, w\u00e4hrend das \u00dcELMHOLTzsche Ophthalmometer nur selten vorhanden ist und \u00fcberdies fast stets wohlverwahrt im Apparatenschranke steht, wo es dann von der j\u00fcngeren Ophthalmologen-Generation mit jener geheimnisvollen Scheu betrachtet wird, welche ihr alle diejenigen Apparate ein-fl\u00f6fsen, deren Benutzung das Aufschlagen einer Logarithmentafel erfordert. Es w\u00e4re w\u00fcnschenswert, dafs die Beschreibung des jAVALschen Ophthalmometers an einer sp\u00e4teren geeigneten Stelle (etwa bei den Mefsapparaten, welche die Doppelbrechung benutzen) nachgeholt w\u00fcrde.\nArthur K\u00f6nig.\nC. Schweigger. Zum Akkommodations - Mechanismus. Knapp und Schweigg\u00e8rs Arch. f. Augenheilkde. Bd. XXX. S. 275\u2014276.\nBei der Extraktion des Altersstars kommt es gelegentlich vor, dafs sofort nach Beendigung des Schnittes durch Pressen von seiten des","page":122},{"file":"p0123.txt","language":"de","ocr_de":"Littemturbericht.\n123\nPatienten die Linse nebst unverletzter Kapsel aus dem Auge geschleudert wird. Gew\u00f6hnlich zeigt dabei die Linse ihre steile flache Form ; gelegentlich bemerkte Verfasser aber, dafs bei Verfl\u00fcssigung der Corticalis t die mit unversehrter Kapsel aus dem Auge geworfene Linse die runde Form zeigte, welche man bei jugendlichen Individuen post mortem vorfindet. Da nun eine verfl\u00fcssigte Corticalis eine besondere Elastizit\u00e4t nicht haben kann, erkl\u00e4rt sich die Thatsacbe lediglich aus der Elastizit\u00e4t der Linsenkapsel, und es ist ja auch begreiflich, dafs eine in sich geschlossene und mit weichem Inhalt angef\u00fcllte elastische Membran naturgem\u00e4fs die Kugelgestalt annehmen mufs, wenn sie nicht durch einen Gegenzug daran verhindert wird. Aus der gr\u00f6fseren Dicke der vorderen Kapsel erkl\u00e4rt sich dann auch ihre st\u00e4rkere W\u00f6lbung bei der Akkommodation.\nDie bei der Akkommodation nachweisbare Form Ver\u00e4nderung der Linse wird gew\u00f6hnlich darauf bezogen, dafs die Linsen Substanz bestrebt sei, sich der Kugelgestalt anzun\u00e4hern, doch h\u00e4lt Verfasser auf Grund obiger Beobachtung die Elastizit\u00e4t der Linsenkapsel f\u00fcr ausreichend, w\u00e4hrend die Linse selbst dabei wohl mehr eine passive Bolle spielt.\nSolange die Linse jugendlich und weich ist und einer Formver\u00e4nderung nur wenig Widerstand leistet, \u00fcber wiegt die Elastizit\u00e4t der Kapsel; wenn aber die Linse allm\u00e4hlich h\u00e4rter wird, setzt sie der Kapsel einen mehr und mehr wachsenden Widerstand entgegen. Kommt es dann bei Cataracta zu Verfl\u00fcssigung der Corticalis, so \u00fcberwiegt wieder die Elastizit\u00e4t der Kapsel, und sie n\u00e4hert sich der Kugelgestalt, sobald sie nicht mehr durch die Zonula gespannt erhalten wird.\nB. Greeff (Berlin).\nC. Schwbiooer. Vorlesungen \u00fcber den Gebranch des Augenspiegels, als\nein Lehrbuch der Ophthalmoskopie f\u00fcr Studierende und \u00c4rzte bearbeitet und erweitert von B. Greeff. VIH und 161 S. Wiesbaden. J. F. Bergmann, 1895.\nVor 30 Jahren an der Klinik von v. Graefe gehaltene Vorlesungen Schweigers hat der Bearbeiter bis auf den heutigen Standpunkt fortgef\u00fchrt. Es sind also namentlich die neueren Augenspiegel und andere B[\u00fclfsappar\u00e4te, die Methoden der objektiven Befraktionsmessung, darunter auch die Skiaskopie, hinzugekommen, die klar und gr\u00fcndlich er\u00f6rtert werden. Eine Schilderung des so \u00fcberaus vielgestaltigen normalen Augenspiegelbildes, sowie der Krankheitsbilder mit anatomischen Erkl\u00e4rungen, vielen Skizzen und Abbildungen hat ebenfalls Greeff hinzugef\u00fcgt. Da die Vorlesungen mit einer elementaren Spiegel- und Linsenlehre beginnen, bildet das Ganze ein systematisches Lehrbuch der Ophthalmoskopie, in dem nichts, was f\u00fcr die Praxis von Bedeutung ist, fehlt.\nCl. Du Bois-Beymonu.\nG. Trumbull Ladd. Direct Control of the Retinal Field. Psychol Rev-US. 351-355. (1894.)\nDer Verfasser hatte vor einigen Jahren die Beobachtung gemacht, dafs er eine gewisse willk\u00fcrliche Gewalt \u00fcber Form und Farbe des Eigenlichtes bei geschlossenen Augen besitze. Um der Sache n\u00e4her nachzugehen, besonders, um zu sehen, ob diese F\u00e4higkeit eine allgemeine","page":123}],"identifier":"lit29854","issued":"1896","language":"de","pages":"122-123","startpages":"122","title":"C. Schweigger: Zum Akkommodations-Mechanismus. Knapp und Schweiggers Arch. f. Augenheilkde. Bd. XXX. S. 275-276","type":"Journal Article","volume":"10"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:49:29.697797+00:00"}