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{"created":"2022-01-31T14:31:38.435091+00:00","id":"lit29856","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Witasek","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 10: 123-124","fulltext":[{"file":"p0123.txt","language":"de","ocr_de":"Littemturbericht.\n123\nPatienten die Linse nebst unverletzter Kapsel aus dem Auge geschleudert wird. Gew\u00f6hnlich zeigt dabei die Linse ihre steile flache Form ; gelegentlich bemerkte Verfasser aber, dafs bei Verfl\u00fcssigung der Corticalis t die mit unversehrter Kapsel aus dem Auge geworfene Linse die runde Form zeigte, welche man bei jugendlichen Individuen post mortem vorfindet. Da nun eine verfl\u00fcssigte Corticalis eine besondere Elastizit\u00e4t nicht haben kann, erkl\u00e4rt sich die Thatsacbe lediglich aus der Elastizit\u00e4t der Linsenkapsel, und es ist ja auch begreiflich, dafs eine in sich geschlossene und mit weichem Inhalt angef\u00fcllte elastische Membran naturgem\u00e4fs die Kugelgestalt annehmen mufs, wenn sie nicht durch einen Gegenzug daran verhindert wird. Aus der gr\u00f6fseren Dicke der vorderen Kapsel erkl\u00e4rt sich dann auch ihre st\u00e4rkere W\u00f6lbung bei der Akkommodation.\nDie bei der Akkommodation nachweisbare Form Ver\u00e4nderung der Linse wird gew\u00f6hnlich darauf bezogen, dafs die Linsen Substanz bestrebt sei, sich der Kugelgestalt anzun\u00e4hern, doch h\u00e4lt Verfasser auf Grund obiger Beobachtung die Elastizit\u00e4t der Linsenkapsel f\u00fcr ausreichend, w\u00e4hrend die Linse selbst dabei wohl mehr eine passive Bolle spielt.\nSolange die Linse jugendlich und weich ist und einer Formver\u00e4nderung nur wenig Widerstand leistet, \u00fcber wiegt die Elastizit\u00e4t der Kapsel; wenn aber die Linse allm\u00e4hlich h\u00e4rter wird, setzt sie der Kapsel einen mehr und mehr wachsenden Widerstand entgegen. Kommt es dann bei Cataracta zu Verfl\u00fcssigung der Corticalis, so \u00fcberwiegt wieder die Elastizit\u00e4t der Kapsel, und sie n\u00e4hert sich der Kugelgestalt, sobald sie nicht mehr durch die Zonula gespannt erhalten wird.\nB. Greeff (Berlin).\nC. Schwbiooer. Vorlesungen \u00fcber den Gebranch des Augenspiegels, als\nein Lehrbuch der Ophthalmoskopie f\u00fcr Studierende und \u00c4rzte bearbeitet und erweitert von B. Greeff. VIH und 161 S. Wiesbaden. J. F. Bergmann, 1895.\nVor 30 Jahren an der Klinik von v. Graefe gehaltene Vorlesungen Schweigers hat der Bearbeiter bis auf den heutigen Standpunkt fortgef\u00fchrt. Es sind also namentlich die neueren Augenspiegel und andere B[\u00fclfsappar\u00e4te, die Methoden der objektiven Befraktionsmessung, darunter auch die Skiaskopie, hinzugekommen, die klar und gr\u00fcndlich er\u00f6rtert werden. Eine Schilderung des so \u00fcberaus vielgestaltigen normalen Augenspiegelbildes, sowie der Krankheitsbilder mit anatomischen Erkl\u00e4rungen, vielen Skizzen und Abbildungen hat ebenfalls Greeff hinzugef\u00fcgt. Da die Vorlesungen mit einer elementaren Spiegel- und Linsenlehre beginnen, bildet das Ganze ein systematisches Lehrbuch der Ophthalmoskopie, in dem nichts, was f\u00fcr die Praxis von Bedeutung ist, fehlt.\nCl. Du Bois-Beymonu.\nG. Trumbull Ladd. Direct Control of the Retinal Field. Psychol Rev-US. 351-355. (1894.)\nDer Verfasser hatte vor einigen Jahren die Beobachtung gemacht, dafs er eine gewisse willk\u00fcrliche Gewalt \u00fcber Form und Farbe des Eigenlichtes bei geschlossenen Augen besitze. Um der Sache n\u00e4her nachzugehen, besonders, um zu sehen, ob diese F\u00e4higkeit eine allgemeine","page":123},{"file":"p0124.txt","language":"de","ocr_de":"124\nLittcraturberich t\nsei, liefs er eine gr\u00f6fsere Anzahl (16) seiner Sch\u00fcler dar\u00fcber Versuche anstellen. Diese bestanden einfach darin, dafs die Augen geschlossen und nach g\u00e4nzlichem Verschwinden der Nachbilder der Wille andauernd und gespannt darauf gerichtet wurde, dafs das Eigenlicht eine bestimmte einfache Gestalt, gew\u00f6hnlich ein Kreuz, wohl auch von bestimmter Farbe, annehme.\nDie psychologische Bildung der Versuchspersonen sch\u00fctzte nach des Verfassers Versicherung vor MifsVerst\u00e4ndnis und T\u00e4uschung. Das Resultat war folgendes: Vier Personen konnten das gew\u00fcnschte Ziel \u00fcberhaupt nicht erreichen ; doch soll von denselben den Versuch nur eine mit der n\u00f6tigen Ausdauer angestellt haben. Neun hatten einen teilweisen, drei einen wahrhaft \u00fcberraschenden, auffallend g\u00fcnstigen Erfolg. \u00dcber diese letzten zw\u00f6lf F\u00e4lle berichtet der Verfasser ausf\u00fchrlich.\tWitasek (Graz).\nV. Hensen. Vortrag gegen den sechsten Sinn. Arch. f. Ohrenhe\u00fckde. 1894. Bd. XXXV. S. 161.\n, Hensen ist trotz der zahlreichen schwerwiegenden Indizienbeweise, welche die neueste Zeit zu Gunsten der statischen Funktion des Ohres gebracht hat, auf dem alten Standpunkte der Physiologie vor den fundamentalen Versuchen von Flourens stehen geblieben. Er wendet sich mit Sch\u00e4rfe gegen Ewalds Versuche und Schl\u00fcsse, ohne ihn jedoch zu widerlegen. Letzteres gilt um so mehr auch von den \u00dcbrigen Autoren, als dieselben kaum erw\u00e4hnt werden. Als ein gewichtiger Grund gegen den sechsten Sinn wird angef\u00fchrt, dafs taubstumme Kinder sich in Bezug auf Statik nicht so abnorm verhielten, wie sie der Theorie nach m\u00fcfsten. Diese auf blofse gelegentliche Eindr\u00fccke gest\u00fctzte Behauptung ist inzwischen durch Bruck (vgl. diese Zeitsehr. Bd. IX. S. 296.) gl\u00e4nzend widerlegt. Ferner wird unter \u00e4hnlichen Bemerkungen auch die Thatsache gegen den sechsten Sinn ins Feld gef\u00fchrt, dafs selbst Personen mit ganz normalen Geh\u00f6rorganen (als Beispiel f\u00fchrt H. sich selbst an) an steilen Gebirgspartien schwindelig werden! Vergegenw\u00e4rtigt man sich gegen\u00fcber solcher Art von Kritik die aufserordentlich m\u00fchsamen jahrelangen Forschungen, die minuti\u00f6se Vorsicht in Experimenten und Schl\u00fcssen seitens der Gegenpartei, so d\u00fcrfte schwerlich durch H.\u2019s Vortrag ein Anh\u00e4nger des sechsten Sinnes von seinem Glauben bekehrt werden.\nSchaefer (Rostock).\nHolger Mygind. Taubstummheit. Berlin und Leipzig, Oscar Coblentz,\n1894. 278 S.\nDas vorliegende Werk verdient nicht blofs in den Kreisen der Ohren\u00e4rzte, sondern auch in denen der Taubstummenp\u00e4dagogen ernste Beachtung. In der Einleitung und dem 1. Kapitel: \u201e\u00c4tiologie und Pathogenesea findet ein grofses statistisches Material eine streng kritische Bearbeitung in Bezug auf die wichtigsten Fragen der Taubstummheit, die zum Teil von eminent praktischer Bedeutung sind. Be-","page":124}],"identifier":"lit29856","issued":"1896","language":"de","pages":"123-124","startpages":"123","title":"G. Trumbull Ladd: Direct Control of the Retinal Field. Psychol. Rev. I, 4. S. 351-355. 1894","type":"Journal Article","volume":"10"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:31:38.435096+00:00"}