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{"created":"2022-01-31T14:34:54.361203+00:00","id":"lit29864","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Pilzecker, A.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 10: 144-145","fulltext":[{"file":"p0144.txt","language":"de","ocr_de":"144\nLitter aturbericht.\nvor\u00fcberkommen, erstaunt und verbl\u00fcfft, obwohl er ganz gut weile, dale es bei dieser Fahrt nioht anders sein k\u00f6nne. Und so dasselbe bei den verschiedensten Gelegenheiten: beim Erwachen am Morgen, beim Verlassen oder Besteigen des Eisenbahnzuges, bei Omnibusfahrten, bei Kreuz* und Querg\u00e4ngen durch wohlbekannte Strafsen der Stadt u. s. w.\nNach einer zusammenfassenden \u00dcbersicht \u00fcber die mitgeteilten Beobachtungen, in der besonders auf die Mitwirkung sowohl bewu\u00dfter als unbewufster Urteile hingewiesen wird, beschlie\u00dft Boost seine Aus* flihrangen mit der Bemerkung, dafs dieses interessante Ph\u00e4nomen, besonders nach der Frage, ob ihm nicht eine teilweise St\u00f6rung eines Sinnesorganes, m\u00f6glicherweise der halbzirkelf\u00f6rmigen Kan\u00e4le, zu Grunde liege, weiterer Untersuchung bed\u00fcrfe.\tWitasbk (Graz).\nAlexander F. Sh and. An analysis of attention. Mind. N. S. HI. S. 449\u2014474* (1894).\nVerfasser glaubt, in vorliegender Arbeit eine Zweideutigkeit in den heutigen psychologischen Theorien der Aufmerksamkeit aufzuzeigen, welche das Objekt der Aufmerksamkeit h\u00e4ufig mit dieser selbst verwechselten, welohe sich durch verkehrte Selbstbeobachtung verleiten liefsen, ein Anwachsen der Vorstellungen und Empfindungen an Intensit\u00e4t und Klarheit durch die Aufmerksamkeit konstatieren zu wollen u. dergl. Nicht die Vorstellungen w\u00fcrden klarer bei darauf gerichteter Aufmerksamkeit, sondern unser Bewufstsein von ihnen, und eben dieses letztere sei die Aufmerksamkeit, die in sich die Apperzeption umfasse. Nach einer gegen Lotze, Wundt und Ward gerichteten Polemik fafst Shand zum Schlufs seinen Standpunkt, wie folgt, zusammen: \u201eDrei S\u00e4tze m\u00fcssen\u201c, sagt er, \u201e\u00fcber alle er\u00f6rterten Nebenergebnisse gestellt werden. Der erste, da\u00df die \u00fcberwiegende Klarheit, in weloher die Aufmerksamkeit besteht, nioht allgemein zu finden ist in der Klarheit der Vorstellungen oder Empfindungen, auf welche aufgemerkt wird, noch in dem Prozesse, welcher diese Klarheit bewirkt. Der zweite ist der, da\u00df sie allein zu finden ist in unserem Bewu\u00dftsein davon, als einem Zusatzbestandteil, der nicht identisch ist mit den Vorstellungen und sich nioht darin aufl\u00f6sen oder davon abstrahieren l\u00e4\u00dft. Der dritte Satz besagt, dafs dieser Bestandteil in jedem Augenblick, in dem er wirklich und th\u00e4tig ist, auch ganz direkt gef\u00fchlt und erfahren wird, wie eine Sinnesempfindung.\u201c\nA. Pilzecker (G\u00f6ttingen).\nKirkpatrick. An experimental study of memory. Psychoh Rev. I S. 802 bis 609. (1894).\nDie in p\u00e4dagogischer Hinsicht nicht uninteressanten, an Schulkindern verschiedener Stufen Angestellten Versuche ergaben, da\u00df die Namen gesehener Objekte besser im Ged\u00e4chtnis auf bewahrt werden, als geschriebene Namen, letztere besser als nur geh\u00f6rte Namen. Worte, die eine einfache, dem Gesiohtssinn angeh\u00f6rende Vorstellung erwecken, haften besser, als die dem Gebiete der Geh\u00f6rsvorstellungen entnommenen Namen, und ebenso besser, als Namen von gew\u00f6hnlichen, m\u00f6glichst deutlich vorgestellten konkreten Dingen. Wichtig ist das Ergebnis der nach","page":144},{"file":"p0145.txt","language":"de","ocr_de":"Litteraturbericht.\n145\ndrei Tagen vorgenommenen Ged\u00e4chtnispr\u00fcfung: von den durch Klangbild oder Schriftbild bewirkten Eindr\u00fccken haftete nur noch der siebente Teil dessen, was durch das Vorzeigeu der Gegenst\u00e4nde selbst ins Ged\u00e4chtnis aufgenommen worden war.\nEinige zum Schlufs ang\u00e8stellte Versuche \u00fcber das Wiedererkennen f\u00fchrten Verfasser zu dem Eesultat, die F\u00e4higkeit des Wiedererkennens f\u00fcr den Durchschnittssch\u00fcler als doppelt so grofs anzunehmen, wie die des Wiedererinnerns.\tA. Pilzecker (G\u00f6ttingen).\nA. C. Armstrong jr. The Imagery of American Students. (With the assistance of Mr. C. H. Judd.) Psychol Bev. I. 5. S. 496 \u2014505. (1894.)\nVerfasser unterzog die von Francis Galton in seinem Buche \u201eInquiries into Human Faculty\u201c \u00fcber die F\u00e4higkeit der Visualisation bei verschiedenen Personen ver\u00f6ffentlichten Untersuchungen einer Nachpr\u00fcfung an amerikanischen Studenten, welche in der letzten H\u00e4lfte ihrer Studienzeit standen und durchschnittlich 20\u201422 Jahre alt waren. Wie die statistische Methode Galtoks im allgemeinen verwandte Armstrong auch die von diesem aufgestellten und in genanntem Werke mitgeteilten Fragen. Aufserdem verwertete Verfasser eine Beihe von Resultaten, welche Prof. H. F. Osbobn, Columbia College, in gleichem Sinne gesammelt und ihm f\u00fcr seinen Zweck \u00fcberlassen hatte. Unter eingehenderer Er\u00f6rterung derjenigen Resultate, die sich auf die GAi/roNSchen Fragen 1\u20146, sowie 9 und 10 beziehen, teilt Verfasser mit, dafs er die als bekannt vorauszusetzenden Ergebnisse Galtons best\u00e4tigt fand, und f\u00fcgt nur hinzu, dafs er au\u00fcser dem auffallenden Einfl\u00fcsse, den die Aufmerksamkeit in ihren verschiedenen Stadien auf die Visualisation aus\u00fcbte, aus seinen Resultaten erkannte, dais diese F\u00e4higkeit bei seinen Versuchspersonen in st\u00e4rkerem Grade entwickelt war als bei denjenigen, an denen Galton seine Beobachtungen anstellte. A. scheint geneigt, anzunehmen, dafs eine gr\u00f6fsere Bef\u00e4higung, in mehr abstrakten Formen zu denken, eine Verringerung des Visualisationsverm\u00f6gens bedinge, und dafs das letztere aus dem gleichen Grunde mit zunehmendem Alter eine Abschw\u00e4chung erfahren k\u00f6nne. Wie weit die gefundenen individuellen Unterschiede im vorliegenden Falle auf die erstere dieser Vermutungen zur\u00fcckzuf\u00fchren sind, konnte aus einem Vergleiche derselben mit der nach den F\u00e4higkeiten der einzelnen Versuchspersonen geordneten Rangliste (\u201ethe standard of scholarship as tested by college grades11) nicht mit Sicherheit entschieden werden. Am Schl\u00fcsse der Abhandlung empfiehlt Verfasser, anscheinend aus dem gleichen Interesse, eine Wiederholung der Untersuchung an weiblichen Studenten. Einige in dieser Hinsicht angestellte Vorversuche rechtfertigten die Annahme, dafs die Visualisationsf\u00e4higkeit bei den letzteren st\u00e4rker entwickelt ist als bei M\u00e4nnern.\nFribdr. Kibsow (Leipzig).\nAlexius Meinong. Psychologisch-ethische Untersuchungen zur Wertlehre. Graz, Leuschner \u00e0 Lubensky, 1894. 232 S.\nDer Titel des Buches erweckt falsche Vorstellungen. Unter Wertlehre versteht man nach dem allgemeinen Sprachgebrauchs die Unter-\nZeitschrift f\u00fcr Psychologie X.\t10","page":145}],"identifier":"lit29864","issued":"1896","language":"de","pages":"144-145","startpages":"144","title":"Kirkpatrick: An experimental study of memory. Psychol. Rev. I. S. 602 bis 609. 1894","type":"Journal Article","volume":"10"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:34:54.361208+00:00"}