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{"created":"2022-01-31T14:39:14.431175+00:00","id":"lit29871","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Peretti","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 10: 154","fulltext":[{"file":"p0154.txt","language":"de","ocr_de":"164\nLUtcraturbericht.\ndie 3. Auflage den beiden vorangegangenen. Neu sind, von zahlreichen Verbesserungen, Streichungen und Hinzufftgungen abgesehen, insbesondere einige kleinere Aufs\u00e4tze von Vogt, unter denen namentlich ein psychophysiologischer Erkl\u00e4rungsversuch der Suggestion Beachtung verdient.\tScholz (Bonn).\nC. Wernicke. Arbeiten ans der psychiatrischen Klinik in Breslau.\nH. Heft. Leipzig, Thibme. 1895. 127 S. XXI Tafeln.\nDieses zweite Heft der Arbeiten aus der Breslauer psychiatrischen Klinik enth\u00e4lt 4 Aufs\u00e4tze; der erste, von Kehmlbr, besch\u00e4ftigt sich mit einer bisher unbeachtet gebliebenen Form von Krampfanf\u00e4llen bei progressiver Paralyse, n\u00e4mlich solchen, die mit rhythmischen, dem Puls synchronen Zuckungen einhergehen. Der Herausgeber selbst bringt als Beitrag zur Lokalisation der Vorstellungen zwei F\u00e4lle von Rindenl\u00e4sion, die beide als Hauptsymptom eine Tastl\u00e4hmung der rechten Hand mit relativ geringer St\u00f6rung der Sensibilit\u00e4t und der feineren Motilit\u00e4t aufweisen. Die Tastl\u00e4hmung (Verlust der F\u00e4higkeit, Gegenst\u00e4nde durch Tasten wiederzuerkennen) erkl\u00e4rt Webnicke aus dem Verlust der Tastvorstellungen, d. h. der Erinnerungsbilder der stets (bei denselben Dingen) in gleichbleibender Anordnung und Reihenfolge wiederkehrenden Tastempfindungen konkreter Gegenst\u00e4nde. Die Tastl\u00e4hmung mufste in beiden F\u00e4llen auf eine Zerst\u00f6rung an dem sogenannten mittleren Drittel der Zentralwindungen, besonders aber der hinteren, zur\u00fcckgef\u00fchrt werden, und so hat die klinische Beobachtung wiederum ein Hirngebiet festgestellt, dessen Zerst\u00f6rung mit dem Verlust einer bestimmten Art von Vorstellungen einhergeht, w\u00e4hrend dies bisher nur hinsichtlich zweier Gebiete sicher erkannt worden war, n\u00e4mlich hinsichtlich der BROCAschen Windung f\u00fcr die Bewegungvorstellungen der Sprache und hinsichtlich der linken ersten Schl\u00e4fen win dung f\u00fcr die Klangbilder der Worte.\nDie beiden letzten Arbeiten enthalten pathologisch-anatomische Untersuchungen \u00fcber dasGehirndes F\u00f6RSTERschen \u201eRindenblinden* von Sachs und des LissAUEBSchen Falles von Seelenblindheit von Hahn.\tPeretti (Grafenberg).\nWilliam Hirsch. Betrachtungen \u00fcber die Jungfrau von Orleans vom Standpunkte der Irrenheilkunde. Berlin 1895. 0. Coblentz. 35 S.\nAn Schriften \u00fcber das wundersame M\u00e4dchen von Domremy ist gerade kein Mangel, und ebensowenig l\u00e4fst sich behaupten, dals wir wesentlich kl\u00fcger dadurch geworden sind.\nVon den einen als eine Heilige in den Himmel erhoben, wird sie von den anderen f\u00fcr eine Verr\u00fcckte erkl\u00e4rt, und gerade f\u00fcr den Psychiater von Fach mag es nicht leicht sein, zu einem anderen Schl\u00fcsse zu gelangen.\nWenn wir in dem Auftreten von Sinnest\u00e4uschungen ein Symptom sehen, das sich nur bei Geisteskranken findet, dann allerdings ist eine","page":154}],"identifier":"lit29871","issued":"1896","language":"de","pages":"154","startpages":"154","title":"C. Wernicke: Arbeiten aus der psychiatrischen Klinik in Breslau. II. Heft. Leipzig, Thieme. 1895. 127 S. XXI Tafeln","type":"Journal Article","volume":"10"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:39:14.431180+00:00"}