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{"created":"2022-01-31T15:00:54.040886+00:00","id":"lit29918","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Stern, W.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 10: 258-259","fulltext":[{"file":"p0258.txt","language":"de","ocr_de":"258\nLitteraturbericht.\nmatische (d. h. hier die zentral entstandene, nicht durch peripherische Reize ausgel\u00f6ste) Th\u00e4tigkeit des Nervensystems ist das besondere physische Korrelat des aktiven Bewufstseins (S. 268). Verf. h\u00e4tte von seinem eigenen Standpunkte statt \u201eKorrelat\u201c wohl \u201eWirkung\u201c sagen m\u00fcssen. Einige Seiten weiter sagt L. ausdr\u00fccklich: die vorstellenden Bewufstseins-zust\u00e4nde (ideating states of consciousness) rufen die entsprechenden Zust\u00e4nde (appropriate conditions) in den Gehirnzentren hervor und bedingen durch Vermittelung der letzteren Bewegungen. Selbst bei den einfachen Nachahmungsbewegungen des Kindes wirkt das Bewufstsein mit. Das affektive Bewufstsein ruft in analoger Weise die Ausdrucksbewegungen im weitesten Sinne hervor. Das wollende Bewufstsein endlich (conative aspect of consciousness) bedingt die Bewegungen des Aufmerkens, die sog. Wahlbewegungen u. s. f.\nDie Kapitel \u201eMaterialism and Spiritualism\u201c und \u201eMonism and Dualism\u201c bringen keine wesentlichen neuen Argumente. L. bleibt bei dem Dualismus zwischen Mind und Body. Die gr\u00f6fsten Erfolge der physiologischen Psychologie verm\u00f6gen diesen Dualismus nur in wissenschaftlicherer Form zum Ausdruck zu bringen, aber nicht zu beseitige n\u00ab S. 286 (The human body is a vast. . etc.) findet sich nochmals eiae sehr bequeme Zusammenstellung der Grundansichten Ladds. Sein gesamter Standpunkt ist demjenigen, welchen Rehmke neuerdings in seiner Psychologie vertreten hat, sehr nahe verwandt. Die Begr\u00fcndung und Ausf\u00fchrung ist nicht im entferntesten so klar, tief und konsequent, wie be1 Rehmke. Einzelne kritische G\u00e4nge sind hingegen Ladd ausgezeichnet gelungen, so z. B. die Kritik der H\u00f6FFDiNGSchen Identit\u00e4tshypothese im 10. Kapitel u. a. m. Leider unterscheidet L. diese und andere monistische Hypothesen nicht immer so scharf von der Hypothese des psyoho-physischen Parallelismus, wie auf S. 815. Oft vermengt er beide in seiner Polemik in ganz ungerechtfertigter Weise. Die f\u00fcr seinen Dualismus unerl\u00e4Miche gegenseitige Einwirkung von Seele auf K\u00f6rper und umgekehrt erscheint Ladd nicht unverst\u00e4ndlicher, als die Einwirkung eines chemischen Elements auf ein anderes. K\u00f6rper und Seele sind wie die Elemente der Chemie fundamentelly different kinds of beings. \u2014 Die Schlufskapitel (\u201eOrigin and Permanence of mind4 und \u201ePlace of man\u2019s mind in nature**) gehen weit \u00fcber alle Psychologie hinaus un k\u00f6nnen daher hier f\u00fcglich unber\u00fccksichtigt bleiben.\nZiehen (Jena).\nContributions from the Psychological Laboratory of Columbia Coll eg e.\nHI. Psychol. Rev. II. S. 125-136.\nHarold Gripping, Experiments on Dermal Sensations.\nDer Artikel ist nur ein Auszug aus der Dissertation des Verfass 3rs \u201eOn Sensations from Pressure and Impact\u201c (Suppl. Monograph. No. 1 to the Psychol. Rev.) und berichtet ganz kurz \u00fcber mannigfaltige Versuche, welche Gewichtssch\u00e4tzungen unter Variation der Intensit\u00e4ten der Reizungs-stellen, der Reizungsfl\u00e4chen, der Fallh\u00f6he, und \u00c4hnliches zum Gegenst\u00e4nde hatten.\nSh. J. Franz, The After-Image Threshold.","page":258},{"file":"p0259.txt","language":"de","ocr_de":"Litteraturbericht.\n269\nF. untersuchte, welche Intensit\u00e4ts-, zeitlichen und Gr\u00f6isenverh\u00e4ltnizse ein optischer Beiz haben mufs, um ein Nachbild zu erzeugen, und fand :\n1.\tBei einer Sekunde Expositionszeit und 0,08 Kerzenst\u00e4rke mufste der Beiz, der 30 cm vom Auge entfernt war, eine Fl\u00e4chengr\u00f6fse von 4 qmm haben,\n2.\tbei einer belichteten Fl\u00e4che von 64 qmm und 0,08 Kerzenst\u00e4rke des Beizes mufste er 0,01 Sekunde dauern,\n3.\tbei einer belichteten Fl\u00e4che von 64 qmm und einer Sekunde Expositionszeit mufste er eine Intensit\u00e4t von 0,01 Kerzen haben, \u2014\num in 75\u00b0/o aller F\u00e4lle ein Nachbild zu erzeugen.\nW. Stern (Berlin).\nGeorg Hirth. Die Lokalisationstheorie angewandt auf psychologische Probleme. Beispiel : Warum sind wir zerstreut ? Mit einer Einleitung von L. Edingrr. 2. vermehrte Aufl. M\u00fcnchen 1895.\tG-. Hirths\nVerlag. 112 S.\nDer Verfasser hatte es sich zur Aufgabe gestellt, an einem Beispiele zu zeigen, wie er sich die M\u00f6glichkeit einer Befruchtung der Psychologie durch die Lok&lis&tionstheorie denke, und er hatte die Frage der Zerstreutheit deshalb gew\u00e4hlt, weil dieser in psychologischer sowohl als psychiatrischer und neuropathischer Beziehung h\u00f6chst interessanten Frage bisher wenig Aufmerksamkeit geschenkt worden war.\nDie erste Auflage hatte seiner Zeit in dieser Zeitschr. (Bd. VIII. 8.119) durch Edin\u00f6er eine eingehende Besprechung gefunden, auf die um so eher verwiesen werden kann, als sie der zweiten Auflage als Einleitung vorgedruckt ist.\nHirth schreitet in dieser zweiten Auflage weiter auf dem von ihm eingeschlagenen Wege vor, mit der Erbschaft metaphysischer Anschauungen in psychologischen Fragen zu brechen und an ihre Stelle die Errungenschaften anatomischer Forschungen zu setzen.\nZun\u00e4chst ber\u00fccksichtigt er die neuesten Entdeckungen auf dem Gebiete der Hirnanatomie, des weiteren benutzt er die fr\u00fcher von ihm aufgestellte Lehre von den Merksystemen, um sie auf eine ganze Beihe neuer Betrachtungen auszudehnen.\nEs ist geradezu erstaunlich, welche F\u00fclle neuer Anschauungen sich tms an der Hand der HiRTHSchen Ausf\u00fchrungen er\u00f6ffnet, und wie leioht sie sich unter dem Einfl\u00fcsse seiner geistvollen Darstellung in unser Verst\u00e4ndnis einschmeicheln, sei es nun, dafs er eine Erkl\u00e4rung der zwiesp\u00e4ltigen Charaktere versucht, oder dais er sich an die h\u00f6chsten Probleme des Bechts, den Irrtum, die Zurechnungsf\u00e4higkeit oder gar an die Todesstrafe heranwagt.\nDas Buch referieren zu wollen, heifst eigentlich, ihm Unrecht thun, und so bleibt uns nichts \u00fcbrig, als es \u2014 und zwar recht angelegentlich \u2014 zu empfehlen.\nPelm an.\n17*","page":259}],"identifier":"lit29918","issued":"1896","language":"de","pages":"258-259","startpages":"258","title":"Contributions from the Psychological Laboratory of Columbia College. III. [Harold Griffing: Experiments on Dermal Sensations / Sh. J. Franz: The After-Image Treshold]. Psychol. Rev. II. S. 125-136","type":"Journal Article","volume":"10"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T15:00:54.040897+00:00"}