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{"created":"2022-01-31T14:06:26.050517+00:00","id":"lit29929","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Schaefer","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 10: 274-275","fulltext":[{"file":"p0274.txt","language":"de","ocr_de":"274\nLiUeratmbericht\ndes 'Tonuslabyrinthes nicht sofort seine ganze Wirkung ans, sondern\nwird durch einen nur allm\u00e4hlich abnehmenden Beizzustand des Octavos-\n<*>\nStammes selbst teilweise ausgeglichen. Schliefslich h\u00f6ren die Kopf-verdr eh ungen ganz wieder auf, indem sich \u201eallm\u00e4hlich die Art der Innervation auch f\u00fcr die willk\u00fcrlichen Muskelbewegungen \u00e4ndert, so dafe die fehlende Einwirkung des Tonuslabyrinthes auch bei willk\u00fcrlichen Anstrengungen ausgeglichen wird\u201c. Nach den unter Leitung des Verfassers von Hydb ausgef\u00fchrten Untersuchungen zu schlieisen, ist es dgs Grofshirn, von dem solche \u201eErsatzerscheinungen\u201c vermittelt werden. Denn bei grofshirnlosen Tauben dehnte sich die Epoche der Kopfverdrehungen bis zum Tode aus, und Oberhaupt werden alle Ersatz-erscheinungen deutlich vermindert, wenn auch gem\u00e4fs der geringen Ausbildung der Grofshirnzentren nur in geringem Umfange.\nSchabpxb (Bostook).\n\u00ab\nJ. Bernstein. \u00dcber das angebliche H\u00f6ren labyrinthloser Tauben. Pfl\u00fcgers Arch. f. d, ges. Physiol Bd. 61. S. 113\u2014122. (1896.)\nAufgabe der Untersuchung ist es, das \u201eangebliche H\u00f6ren labyrinth-loser Tauben\u201c zu widerlegen. Im Anschl\u00fcsse an seine bereits fr\u00fcher ge\u00e4ufserten Bedenken giebt Verfasser zun\u00e4chst seiner \u00dcberzeugung Ausdruck, dafs Ewald und Wundt ihre H\u00f6rversuche an labyrinthlosen Tauben zu einer Zeit angestellt h\u00e4tten, wo der Acusticus bereits aufsteigend degeneriert war. Au\u00dferdem ist der Schallerzeugungsmethode dieser Autoren der Vorwurf zu machen, dais h\u00f6chst wahrscheinlich Tasterregungen \u2014 n\u00e4mlich Mitschwingen der Federn \u2014 mit ins Sptel kamen; eine Fehlerquelle, welche Verfasser in seinen Schufsversuchen ausgeschlossen hatte.\nAls definitiv entscheidend f\u00fchrt B. folgenden Versuch an. Wenn man einer normalen Taube einen l\u00e4ngeren Gummischlauch in den Geh\u00f6rgang einf\u00fchrt und durch diesen Schlauch dem Ohre T\u00f6ne oder Ger\u00e4usche zuleitet, so reagiert das Tier prompt, eine labyrinthlose unter den gleichen Umst\u00e4nden aber nie. Dagegen reagieren sowohl operierte, wie un-operierte Tauben gleich gut, wenn man gewisse Schallqualit\u00e4ten in solcher N\u00e4he erzeugt, dafs die Haut von den Vibrationen getroffen werden kann. Daher glaubt Verfasser \u201eerwiesen zu haben, dafs, wenn bei labyrinthlosen Tauben irgend welche Schallreaktionen auftreten, diese nicht durch den Stumpf des H\u00f6rner ven, sondern durch sensible Organe der Haut vermittelt werden.\u201c\tSchabfer (Bostock).\nE. Saubbbsohvarz. Interferenzversuche mit Vokalkl\u00e4ngen. Pfl\u00fcgers\nArch. f d. ges. Physiol Bd. 61. S. 1\u201481. (1895.)\nNach geschichtlichen Vorbemerkungen berichtet Verfasser \u00dcber seine eigenen Versuche, welche sich eng an fr\u00fchere Untersuchungen von Gb\u00fctzvbb anschliefsen. Letzterer stellte bereits fr\u00fcher Versuche dar\u00fcber an, was aus einem Vokal wird, wenn bestimmte Teilt\u00f6ne aus ihm abgeschw\u00e4cht oder ausgesohaltet werden, und benutzte dazu zuerst den bekannten Apparat von N\u00f6xbbmbebg, dann einen einfacheren von anderer Konstruktion, in welchem. der Ton durch seine eigenen, aus","page":274},{"file":"p0275.txt","language":"de","ocr_de":"LiUeraturberieht\n276\neiner verschlossenen Seitenr\u00f6hre \u00bbur\u00fckgeworfenen Reflexwellen geschw\u00e4cht beaw. vernichtet wird. F\u00fcr die Versuche des Verfassers wurde die Vor* richtung noch besonders vervollkommnet. Als Resultat der ganze* Untersuchung ergab sich folgendes. Die Wegnahme des Grundtones und der ungeradzahligen Teilt\u00f6ne sch\u00e4digt die Vokale in verschiedener Weise: A am wenigsten, U am meisten, die anderen in mittlerem Grade. Die Sch\u00e4digung nimmt zu mit der H\u00f6he, in der der Vokal gesungen wird. Die Ausl\u00f6schung der (HB&nxHNsehen) Formanten ist ebenfalls f\u00fcr alle Vokale von gro\u00dfem, aber nicht f\u00fcr alle von gleichem Einfl\u00fcsse. Danach m\u00fcssen wohl f\u00fcr die Charakterisierung der Vokale neben dem absoluten Moment auch noch gewisse andere (relative) Momente angenommen werden, die bei einigen Vokalen in st\u00e4rkerer, bei anderen in schw\u00e4cherer Weise ihren bestimmenden Einflufs aus\u00fcben. Hier w\u00e4re zu achten \u201eauf das St\u00e4rkeverh\u00e4ltnis des Grundtones zu einem oder mehreren seiner Obert\u00f6ne, oder auf das St\u00e4rke Verh\u00e4ltnis verschiedener Obert\u00f6ne zu einander, das sog. Verst\u00e4rkungsmoment, oder ihre absolute Anzahl, oder schlie\u00dflich auf die mehr oder weniger grofse musikalische Entfernung der Obert\u00f6ne vom Grundtone und voneinander.4*\nSCHABVBB (BoStoek).\nI '\nVictor Urbantschitbch. \u00dcber H\u00f6r\u00fcbungen bei Taubstummheit und bei Ertaubung im sp\u00e4teren Lebensalter. Wien, Urban A Schwarzenberg.\n1895. 135 S.\nVerfasser bat wiederholt in der medizinischen Fachpresse, zuletzt in der Sektion f\u00fcr Ohrenheilkunde der 66. Versammlung deutscher Naturforscher und \u00c4rzte, von der M\u00f6glichkeit gehandelt, durch methodische \u00dcbungen die H\u00f6rf\u00e4higkeit bei hochgradig Schwerh\u00f6rigen zu erh\u00f6hen. Im vorliegenden Werk finden wir die in den verschiedenen Publikationen zerstreuten Angaben einheitlich zusammengefa\u00dft, durch neue Beitr\u00e4ge erweitert und anhangsweise mit einem kurzen Auszug der Kranken-gesckiohten versehen, der die vorausgehenden Ausf\u00fchrungen zu verdeutlichen bestimmt ist. Den leitenden Gedanken der methodischen H\u00f6r-\u00e4bnngen pr\u00e4zisiert Verfasser folgenderma\u00dfen: \u201eWodurch k\u00f6nnte au\u00dfer den bisher gew\u00f6hnlich angewendeten Mitteln die akustisohe Th\u00e4tigkeit direkt angeregt werden? Nun ist ja doch der gro\u00dfe Einflu\u00df bekannt, den die Massage und methodische K\u00f6rper \u00dcbungen auf Muskel- und Nervenerkrankungen zu nehmen verm\u00f6gen, und es liegt daher auch der Gedanke nahe, ob nicht bei manchem, sonst nicht weiter behebbaren Schallleitungsoder Sehallperzeptionsleiden durch eine der Wirkungsweise des erkrankten Organs in erster Linie zukommende Art, n\u00e4mlich durch eine H\u00f6rgym-naetik, die Th\u00e4tigkeit des mangelhaft funktionierenden, ja, selbst teilweise defekten H\u00f6rorgans gesteigert werden k\u00f6nne.\u201c G\u00fcnstige Erfolge haben die methodischen H\u00f6r\u00fcbungen namentlich bei Ertaubung durch Meningitis oerebro - spinalis ergeben, unter den durch Scarlatina und Diphtherie ertaubten Personen erwiesen sich bei einigen die akustischen \u00dcbungen als wirkungslos. Betreib des praktischen Wertes der H\u00f6r\u00fcbungen kommt zun\u00e4chst deren Einflu\u00df auf die Aussprache in Betracht. W\u00e4hrend die Sprache der Taubstummen, die vom Munde ableoend reden\n18*","page":275}],"identifier":"lit29929","issued":"1896","language":"de","pages":"274-275","startpages":"274","title":"E. Sauberschwarz: Interferenzversuche mit Vokalkl\u00e4ngen. Pfl\u00fcgers Arch. f. d. ges. Physiol. Bd. 61. S. 1-31. 1895","type":"Journal Article","volume":"10"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:06:26.050523+00:00"}