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{"created":"2022-01-31T14:52:32.352895+00:00","id":"lit29934","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Nagel, W.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 10: 280-281","fulltext":[{"file":"p0280.txt","language":"de","ocr_de":"280\nLitteraturberich t.\nNeurasthenie\u201c, an denen die \u2018heutigen gebildeten Stftnde mehr oder Weniger alle leiden.\nEs bedarf keines weiteren Hinweises, dafs die vorliegende Abhandlung die gr\u00f6fste Beachtung verdient. Kann das lediglich f\u00fcr die Zwecke der Schulhygiene durchgef\u00fchrte V erau chs verfahr an, wie Verfasser selber andeutet, auch nicht den Wert exakter psychologischer .Methodik beanspruchen, so wird dennoch auch die speziellere psychologische Forschung aus der Untersuchung nach manchen Seiten- hin\nwertvolle Anregung empfangen.\tFrie du\u00bb Kiesow (Leipzig).\n*. -\nO. (X Motsch\u00fctkowsx\u00ef Bin Apparat zur Pr\u00fcfung der Schmerzempfindung der Haut, \u2014 Algesiometer. Neurol Cmtralbl. XIV. 4. S. 146\u2014152. (1895.)\nHass. Algesiometer von Dr. Motsohutiowsky \u2014 Algesimeter von Dr. HESS. Ebenda. No. 12. S. 548\u2014549.\nDaS Unzutr\u00e4gliche der bisherigen Methoden zur Pr\u00fcfung der SchmereempfindliChkeit der Haut (z. B. mittelst des Bj\u00f6susTB\u00f6MSchen Algesiometers) veranlagt M. zur Konstruktion eines neuen, diesem Zwecke dienenden Apparates. Derselbe ber\u00fchrt die zu pr\u00fcfende Haut mit einem flach konvexen Knopfe von 1 cm Durchmesser. Wird derselbe auf die Haut aufgedr\u00fcokt, so kommt aus seiner zentralen Durchbohrung \u00abine .1 mm dicke Stahlnadel zum Verschein, welche in einem scharf geschliffenen, 1 mm hohen Konus endigt. Der Grad der Schmerzempfindlichkeit wird zahlenm\u00e4fsig bestimmt naoh der Tiefe, bis zu welcher die Nadel in die Haut eingedr\u00fcckt werden mufs, damit eben Schmers eintritt, und diese Tiefe wiederum l\u00e4fst sich an der Schraube des Apparates regulieren und in Zehntelmillimetern ablesen.\nDie mittelst dieses Apparates erhaltenen Empfindlichkeiten weichen von den mit der BsRHHARDTschen elektrischen Reizung und dem Bi\u00f6rnstbM\u00bb sehen Algesiometer gefundenen erheblich ah. Bez\u00fcglich der vorl\u00e4ufig mitgetfeilten Einzelresultate w\u00e4re das Original nachzulesen. (Von bedeu-tendem, schwer in Rechnung zu bringendem, Einfl\u00fcsse d\u00fcrfte die Spannung der untersuchten Haut und die H\u00e4rte der unter derselben liegenden Teile sein, Ref\u00bb)\nHess weist darauf hin, dafs er das von M. verwandte Prinzip der Sensibilit\u00e4tsmessung nach der Tiefe des zur Schmerzerzeugung n\u00f6tigem Einstiches schon bei einem von ihm fr\u00fcher konstruierten und beschriebenen Apparate zur Anwendung gebracht hat. Hess teilt mit, inwiefern zwischen seinem nnd M.*s Apparat kleine Unterschiede bestehen, und giebt zu, dafs M.\u2019s Algesiometer zur Gewinnung pr\u00e4ziserer Resultate\ngeeigneter erscheint.\tW. Naoel (Freiburg).\n\u2022 # \u2022\nI\t4\nV. Hbxbi und G. Tawhby, Ober die Trugwahmehmung zweier Punkte bei der Ber\u00fchrung eines Punktes der Haut. Philos. Stud. Bd. XL Heft 3. S. 894\u2014406. (1895.)\n> Ber\u00fchrung eines Punktes der Haut mit einer Spitze ruft zuweilen die als \u201eVexierfehler\u201c bezeichnet\u00ab Illusion der Ber\u00fchrung an zwei Punkten hervor. Die Verfasser haben diese Erscheinung eingehend","page":280},{"file":"p0281.txt","language":"de","ocr_de":"Liiteraturbetickt\\\n281\nunt\u00f6rsiieht und sind su dem Ergebnis gelangt, dafs dieselbe* zun\u00e4chst too physiologischen Bedingungen (wahrscheinlich den Nervenverbindungen des ber\u00fchrten Punktes) abh\u00e4ngt, dafs sie aber durch psychische Vorg\u00e4nge, wie Wissen und Erwartung, beeinflufst wird.\nEs wurden zwei Arten von Versuchsreihen ausgef\u00fchrt : reine Vezierreihen, wo stets nur ein Punkt ber\u00fchrt wurde, und gemischte Ve zier reih en, wo bald eine, bald zwei Stellen der Haut ber\u00fchrt wurden. Abweichend von fr\u00fcheren \u00e4hnlichen Untersuchungen, wurde von den Versuchspersonen verlangt, die Wahrnehmung zu beschreibe\u00bb, ansugeben, in welcher Richtung die beiden Punkte zu einander lagen, ob beide ' gleich stark und qualitativ gleich empfunden wurden oder nicht, ob sie durch eine Linie verbunden erschienen oder nicht.\nBei Vergleichung der V ezierfehler an zwei verschiedenen Punkten (der Vorderseite des Unterarmes) war die Zahl der Vezierfehler \u00e4n. beiden Punkten nicht merklich verschieden, dagegen _ ergaben sich bestimmte konstante Verschiedenheiten hinsichtlich der scheinbaren Lage der beiden wahrgenommenen Ber\u00fchrungspunkte zu einander, sowie auoh hinsichtlich des Verh\u00e4ltnisses der scheinbaren Intensit\u00e4ten. .Es zeigte sich \u00bb. deutlich, dafs die Vezierfehler in gewissen konstanten Beziehungen zu den ber\u00fchrten Punkten stehen; sie sind also an den peripheren \u00bb Vorgang gebunden.\nBei feinen Vezierreihen war die relative Zahl der Vezierfehler gr\u00f6iser, als bed den gemischten Reihen.\n: Bei den bisher erw\u00e4hnten Versuchen wufsten die Versuchspersonen nicht, ob thats\u00e4ohlich eine oder zwei Spitzen ihre Haut ber\u00fchrten. Einen erheblichen Einflufs auf das Ergebnis hatte es, wenn man vor dem Versuche den Reiz, den man aus\u00fcben wollte, also eine Spitze oder zwei Spitzen von bestimmtem Abstande, der Versuchsperson zeigte. Der nachher wirklich ausge\u00fcbte Reiz konnte dann dem Suggerierten gleich \u00f6der von ihm verschieden gemacht werden. Im letzteren Falle wurde .sehr h\u00e4ufig: eine thats\u00e4ohlich einfache Ber\u00fchrung doppelt empfunden, wenn zuvor zwei Spitzen gezeigt worden waren, und zwar richtete sich der scheinbare Abstand der beiden Ber\u00fchrungen nach dem Abstande jener beiden vorgezeigten Spitzen. Die Wahrnehmung der beiden Ber\u00fchrungen und ihres Abstandes war also suggeriert. / Doch kam es auch vofc, dafs eine thats\u00e4ohlich einfache und auch als einfach erwartete Ber\u00fchrung bestimmt als doppelt empfunden wurde, seihst unter der Kontrolle^ des Gesichts.\tW. Nagel (Freiburg).\n\u2022 \u00bb . \u2022 \u2022\n\u00bb \u2022 - - *\n1.\tAlfrkd Blkche\u00e4, \u00dcber die Empfindung des Widerstandes. Dissert. *\u2022 Berlin (0. Vogts Buchdruokefei). 1893. 41 S.\n2.\tOomscmunsK und Blbchke, Versuche \u00fcber die Empfindung des Wider-. Standes. Du Boif Arch: 1698. S. 536-519.\nDie zweite Abhandlung stellt nur einen Auszug aus der ersten dar. Wir beschr\u00e4nken uns daher zumeist auf die Besprechung dieser.\nUnter \u201eWiderstandsempfindung\u201c verstehen die Verfasser eine zu dem Muskelsinne > geh\u00f6rige Empfindung, deren Qualit\u00e4t am meisten der Drnokempfindung \u00e4hnlich ist, deren Intensit\u00e4t einen Maisstab f\u00fcr","page":281}],"identifier":"lit29934","issued":"1896","language":"de","pages":"280-281","startpages":"280","title":"V. Henri und G. Tawney: \u00dcber die Trugwahrnehmung zweier Punkte bei der Ber\u00fchrung eines Punktes der Haut. Philos. Stud. Bd. XI. Heft 3. S. 394-405. 1895","type":"Journal Article","volume":"10"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:52:32.352901+00:00"}