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1. Alfred Blecher: Über die Empfindung des Widerstandes. Dissert. Berlin (C. Vogts Buchdruckerei). 1893. 41 S. / 2. Goldscheider und Blecher: Versuche über die Empfindung des Widerstandes. Du Bois' Arch. 1893. S. 536-549

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{"created":"2022-01-31T15:01:46.112492+00:00","id":"lit29935","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Wreschner, Arthur","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 10: 281-283","fulltext":[{"file":"p0281.txt","language":"de","ocr_de":"Liiteraturbetickt\\\n281\nunt\u00f6rsiieht und sind su dem Ergebnis gelangt, dafs dieselbe* zun\u00e4chst too physiologischen Bedingungen (wahrscheinlich den Nervenverbindungen des ber\u00fchrten Punktes) abh\u00e4ngt, dafs sie aber durch psychische Vorg\u00e4nge, wie Wissen und Erwartung, beeinflufst wird.\nEs wurden zwei Arten von Versuchsreihen ausgef\u00fchrt : reine Vezierreihen, wo stets nur ein Punkt ber\u00fchrt wurde, und gemischte Ve zier reih en, wo bald eine, bald zwei Stellen der Haut ber\u00fchrt wurden. Abweichend von fr\u00fcheren \u00e4hnlichen Untersuchungen, wurde von den Versuchspersonen verlangt, die Wahrnehmung zu beschreibe\u00bb, ansugeben, in welcher Richtung die beiden Punkte zu einander lagen, ob beide ' gleich stark und qualitativ gleich empfunden wurden oder nicht, ob sie durch eine Linie verbunden erschienen oder nicht.\nBei Vergleichung der V ezierfehler an zwei verschiedenen Punkten (der Vorderseite des Unterarmes) war die Zahl der Vezierfehler \u00e4n. beiden Punkten nicht merklich verschieden, dagegen _ ergaben sich bestimmte konstante Verschiedenheiten hinsichtlich der scheinbaren Lage der beiden wahrgenommenen Ber\u00fchrungspunkte zu einander, sowie auoh hinsichtlich des Verh\u00e4ltnisses der scheinbaren Intensit\u00e4ten. .Es zeigte sich \u00bb. deutlich, dafs die Vezierfehler in gewissen konstanten Beziehungen zu den ber\u00fchrten Punkten stehen; sie sind also an den peripheren \u00bb Vorgang gebunden.\nBei feinen Vezierreihen war die relative Zahl der Vezierfehler gr\u00f6iser, als bed den gemischten Reihen.\n: Bei den bisher erw\u00e4hnten Versuchen wufsten die Versuchspersonen nicht, ob thats\u00e4ohlich eine oder zwei Spitzen ihre Haut ber\u00fchrten. Einen erheblichen Einflufs auf das Ergebnis hatte es, wenn man vor dem Versuche den Reiz, den man aus\u00fcben wollte, also eine Spitze oder zwei Spitzen von bestimmtem Abstande, der Versuchsperson zeigte. Der nachher wirklich ausge\u00fcbte Reiz konnte dann dem Suggerierten gleich \u00f6der von ihm verschieden gemacht werden. Im letzteren Falle wurde .sehr h\u00e4ufig: eine thats\u00e4ohlich einfache Ber\u00fchrung doppelt empfunden, wenn zuvor zwei Spitzen gezeigt worden waren, und zwar richtete sich der scheinbare Abstand der beiden Ber\u00fchrungen nach dem Abstande jener beiden vorgezeigten Spitzen. Die Wahrnehmung der beiden Ber\u00fchrungen und ihres Abstandes war also suggeriert. / Doch kam es auch vofc, dafs eine thats\u00e4ohlich einfache und auch als einfach erwartete Ber\u00fchrung bestimmt als doppelt empfunden wurde, seihst unter der Kontrolle^ des Gesichts.\tW. Nagel (Freiburg).\n\u2022 \u00bb . \u2022 \u2022\n\u00bb \u2022 - - *\n1.\tAlfrkd Blkche\u00e4, \u00dcber die Empfindung des Widerstandes. Dissert. *\u2022 Berlin (0. Vogts Buchdruokefei). 1893. 41 S.\n2.\tOomscmunsK und Blbchke, Versuche \u00fcber die Empfindung des Wider-. Standes. Du Boif Arch: 1698. S. 536-519.\nDie zweite Abhandlung stellt nur einen Auszug aus der ersten dar. Wir beschr\u00e4nken uns daher zumeist auf die Besprechung dieser.\nUnter \u201eWiderstandsempfindung\u201c verstehen die Verfasser eine zu dem Muskelsinne > geh\u00f6rige Empfindung, deren Qualit\u00e4t am meisten der Drnokempfindung \u00e4hnlich ist, deren Intensit\u00e4t einen Maisstab f\u00fcr","page":281},{"file":"p0282.txt","language":"de","ocr_de":"282\nIAtteratmbericht.\ndi\u00ab Koexistenz der K\u00f6rper abgiebt, wie die ganze Empfindling bei dar Ermittelung der Objekte eine hervorragende Bolle spielt. Sie entsteht wesentlich in den Gelenken, indem die hier endenden Nerven duroh den Stoib, welchen das tastende Glied erleidet, affiziert werden.\nDie Grundlage der vorliegenden Abhandlungen bildet die sogenannte \u00bbparadoxe Widerstandsempfindung\u201c. Senkt man n\u00e4mlich vermittelst der oberen Extremit\u00e4t resp. eines ihrer Glieder ein Gewicht, welches en einem Faden befestigt ist, so empfindet man im Augenblicke des Aufstof sens des Gewichtes auf einer festen Grundlage einen Widerstand, den inan ins Gewicht verlegt. Der Faden wurde um zwei Bollen gef\u00fchrt und dann vermittelst eines Bandes an dem Glieds befestigt, welches seinerseits zur Vermeidung der Hautsensation mit einer Gummi-manschette umkleidet war. Unter Variation sowohl des bewegenden Gelenkes [Senkung a) im Schulter-, b) im Ellenbogen-, c) im Metakarpo-phalangealgelenk] als auch des Aufh\u00e4ngepunktes (an der I., U., EIL Phalange des Zeigefingers, an der Hand, 10 ein vom Handgelenk entfernt) wurden verschiedene Schwellenwerte der Widerstandsempfindung ermittelt, d. h. diejenigen Gewichte, bei deren Senkung unter acht Versuchen viermal eine undeutliche und die anderen vier Male keine Wider\u00e4tande-empfindung eintrat. Das Ger\u00e4usch wie das Sehen des Auf setzend des Gewichtes war verhindert; die Senkungsgeschwindigkeit war 4\u20145 cm1 in der Sekunde, da hierbei die Widerstandsempfindung am deutlichsten ist.\nEs zeigte sich nun, dafs die Widerstandsempfindung um so gr\u00f6fser oder das Gewicht des Schwellenwertes um so kleiner ist, je distaler das Glied ist, an dem der Faden sich befand.\nDen Grund hiervon finden die Verfasser, welche auch die Beagehten waren, nioht etwa in der verschiedenen Schwere der Manschetten je nach der Gr\u00f6fse des Auf h\u00e4ngegliedes. Denn liefs man die hierdurch verursachte Belastung unver\u00e4ndert, indem gleichzeitig mehrere Glieder mit den zugeh\u00f6rigen Mansohetten bekleidet waren, so ergab sich bei Variation des Aufh\u00e4ngepunktes ebenfalls obiges Gesetz. Vielmehr ist einerseits an die Verschiedenheit der Hebel l\u00e4ngen in dem ganzen bewegten Armteile, andererseits an die anatomischen Verh\u00e4ltnisse zu denken. Letztere bestehen vor allem darin, dafs die distalen Glieder k\u00fcrzer, d\u00fcnner und daher leichter sind; auch besitzen sie eine k\u00fcrzere Hebell\u00e4nge. Die einzelnen Glieder sind ziemlich gleichgestellt, aber die Wider-standsempindung entsteht durch die Summe der Empfindungen, welche die einzelnen Glieder verursachen. Je gr\u00f6fser diese Summe ist, desto deutlicher ist die ganze Empfindung. Die Widerstandsempfindung selbst erkl\u00e4rt Blxchbr durch ein alleiniges Wirken der sog. \u201eFixierungs-kraft\u201c. Die ganze Kraft des bewegenden Muskels l\u00e4fet sich n\u00e4mlich in eine senkrecht zur L\u00e4ngsaxe des Gliedes wirkende \u201eBewegungskraft*, welohe beim Aufstofsen unwirksam gemacht wird, udd in eine in der Richtung der L\u00e4ngsaxe des Gliedes wirkende \u00bb Fixierungskraftu, takhe\n^. \u2014r  . \u2014 .  .\ti\n1 Es ist wohl nur ein Druckfehler, wenn in der zweiten Abhandlung 6 cm in der Sekunde angegeben werden.\t, j","page":282},{"file":"p0283.txt","language":"de","ocr_de":"Litteraturbericht.\n283\nauch nach dem Aufsetzen fortwirkt, zerlegen. Letztere verursacht einen Gelenkdruck und damit die Widerstandsempfindung.\nDie Hautsensibilitftt fanden die Verfasser im Gegensatz zu den fr\u00fcheren Versuchen Goldscheiders beteiligt. Denn lie\u00dfen sie die Man\u00ab schetten in Wegfall, so schwanden die Variationen des Schwellenwertes je nach \u00c4nderung des Aufh\u00e4ngepunktes und des bewegenden Gelenkes. Die Hautreizung war dann bei dem Aufsetzen des Gewichtes eine zwiefache: eine Druckabnahme an der oberen Hautpartie, von der sich das Aufh\u00e4ngeband entfernte, und eine Druckzunahme an der unteren Hautpartie, an die das Band anschlug. Durch zweckm\u00e4\u00dfige \u00c4nderungen der Versuche wiesen Verfasser nach, dafs beide Reize in Betracht kommen.\nVorliegende Abhandlung ist sowohl in Bezug auf Versuchsanordnung wie Verwertung der Versuche durchaus exakt und gewissenhaft. Mit Recht beanspruchen f\u00fcr sie die Verfasser ein sinnesphysiologisches wie auch psychologisches Interesse. Nur w\u00e4re mit R\u00fccksicht auf letzteres zu w\u00fcnschen, dafs Bleches nicht Widerstandsempfindung und Wider-standsgef\u00fchl promiscue gebrauchte. Gerade die strenge Unterscheidung von \u201eEmpfindung\u201c und \u201eGef\u00fchl\u201c fordert mit Recht die moderne Psychologie nachdr\u00fccklichem Da\u00df eine \u00c4nderung der festen Grundlage sich nach den Angaben in der zweiten Abhandlung nicht erm\u00f6glichen lie\u00df, ist zu bedauern. Denn es ist eine nicht zu untersch\u00e4tzende Fehlerquelle, wenn Reagent ungef\u00e4hr wei\u00df, bei welcher Lage der Glieder das Aufsetzen erfolgen mu\u00df. Auch w\u00e4re es f\u00fcr die ganze Erkl\u00e4rung des Wesens der Widerstand sempfindung von Wichtigkeit, genau festzustellen, wann jene paradoxe Widerstandsempfinduug sich einstellt, ob gleichzeitig mit dem Aufsetzen des Gewichtes oder nach diesem, und in letzterem Falle, wie lange nach dem Aufsetzen. Jedenfalls finde ich die Erkl\u00e4rung durch die \u201eFixierungskraft\u201c nicht \u00fcberzeugend. Merkw\u00fcrdigerweise ist sie auch in der zweiten Abhandlung gar nicht erw\u00e4hnt.\nArthur Wrbschnkr (Berlin).\ni\t#\nEn. Aroksohk. Versuch einer Nomenklatur der Gerochsqualit\u00e4ten. Vortrag, gehalten in der laryngologischen Sektion des XI. internationalen Kongresses in Rom 1894. Arch. f. Laryngol. u. Bhiml U. S. 42-47. 1894.\nAnkn\u00fcpfend an seine fr\u00fchere Abhandlung (Experimentelle Untersuchungen zur Physiologie des Geruchs. Du Boi\u00ea Bcymonds Arch. f. Physiol 1886) hebt Verfasser zun\u00e4chst hervor, dafs er in derselben bereits die verschiedenartige Energie der einzelnen Geruohsfasem nach gewiesen und daraus die Folgerung gezogen habe, \u201eda\u00df alle die Ger\u00fcche, f\u00fcr welche ein perzipierendes Element in den Oifaotoriusfasern gefunden ist, auch zusammengeh\u00f6ren und zu einer Klasse von Ger\u00fcchen vereinigt werden k\u00f6nnen\u201c. Von diesem Gesichtspunkte aus sei ihm schon dama\u00df der Versuch einer Nomenklatur der verschiedenen Geruohsqualit\u00e4ten nicht erfolglos erschienen. Als Be\u00dfpiel eines solchen Versuches f\u00fchrt Verfasser an; \u201eWehn z. B. bei bestehender Geruchs schw\u00e4che f\u00fcr Schwefel-f\u00fcamonium auch Schwefelwasserstoff und Brom\u00ab und Chlorwasserstoff","page":283}],"identifier":"lit29935","issued":"1896","language":"de","pages":"281-283","startpages":"281","title":"1. Alfred Blecher: \u00dcber die Empfindung des Widerstandes. Dissert. Berlin (C. Vogts Buchdruckerei). 1893. 41 S. / 2. Goldscheider und Blecher: Versuche \u00fcber die Empfindung des Widerstandes. Du Bois' Arch. 1893. S. 536-549","type":"Journal Article","volume":"10"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T15:01:46.112497+00:00"}

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