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{"created":"2022-01-31T14:11:08.934562+00:00","id":"lit29947","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Kurella","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 10: 303-304","fulltext":[{"file":"p0303.txt","language":"de","ocr_de":"Litteratur bericht.\n303\ndurchaus korrekter Weise \u201eUnlust\u201c (displeasure) und \u201eSchmerz\u201c (pain), welcher entsteht, wenn die Haut geschnitten oder gebrannt wird. Nur um den letzteren handelt es sich f\u00fcr ihn. Er sieht in demselben eine besondere Empfindungsqualit\u00e4t, welche aber nicht notwendig an besondere Nervenfasern gebunden ist. Seine Beweise entnimmt er teils den pathologischen Beobachtungen (Analgesia und Hyperalgesia), teils dem normalen Zustand. Besonders auf dem ersteren Gebiete werden interessante Einzelheiten vorgebracht, welche den Aufsatz, auch abgesehen von seiner theoretischen Bedeutung, h\u00f6chst lesenswert machen.\nJ. Cohn (Berlin.)\nJonas Cohn. Experimentelle Untersuchungen \u00fcber die Gef\u00fchlsbetonung der Farben, Helligkeiten und ihrer Kombinationen. Philos. Stud. Bd. X. S. 562\u2014603. (1894.)\nDen Hauptinhalt der auf Versuchen im WUNDTSchen Institute beruhenden Arbeit bildet die Ermittelung des Wohlgefallens an der Kombination von zwei Farben; zw\u00f6lf der im Institute arbeitenden Praktikanten bildeten die Versuchspersonen. Der Beobachter safs in einem an der B\u00fcck wand offenen Kasten, dessen W\u00e4nde aus schwarzem Tuch bestanden. In der vorderen Wand waren in gleicher H\u00f6he, 10 cm voneinander entfernt, rechteckige L\u00f6cher von 4:5 cm Gr\u00f6fse angebracht; in jede der \u00d6ffnungen kamen zwei verschieden gef\u00e4rbte Gelatineplatten. Der Beobachter hatte nun, m\u00f6glichst unter Ausschlufs aller Befiexion und Assoziation, den \u201eaugenblicklichen Gef\u00fchlseindruck wiederzugeben\u201c, zu sagen, ob die Kombination rechts oder die links besser gefiel, oder ob der Effekt beider gleich sei. Urteile, wie \u201eunentschieden\u201c, wurden analog den Gleichheitsurteilen betrachtet. Die Urteile wurden protokolliert, die Aussagen mehrerer Beobachter addiert und die so ermittelten Zahlen graphisch dargestellt, indem die Zahlen der Vorzugsurteile die Ordinaten darstellten. Die Abscisse der Kurve wurde durch Abwickelung eines eigens konstruierten Farbenkreises gewonnen. Um diesen zu konstruieren, liefe 0. die eine H\u00e4lfte des Kreises mit einem Bot von 650 pp Wellenl\u00e4nge beginnen und einem Blaugr\u00fcn von 494 pp schliefsen ; die Testierenden 180\u00b0 wurden dann durch den Komplementarismus bestimmt ; die Wellenl\u00e4ngen zwischen 494 und 480 pp nahmen 7QP des Farbenkreises ein.\nInnerhalb einer Versuchsreihe wurde eine einzelne Grundfarbe mit allen anderen disponiblen Farbent\u00f6nen kombiniert\nF\u00fcr eine grofse Zahl von Versuchen wurden folgende Gelatineplatten verwendet :\nZusammenhang\nWellenl\u00e4nge\nin pp\n670.680\n658.645\n632.622\n616.608\n600.600\n583.585\nOrt\nim Farbenkreise\n1\tBlatt Purpur, 1 Scharlachrot\n2\tScharlachrot...............\n1\tScharlach, 1 Bosa, 3 Orange\n7 Orange.....................\n2\tOrange, 4 Gelb.............\n11 Gelb......................\n0\u00b0\n5\u00b0\n15\u00b0\n35\u00b0\n60\u00ae\n76\u00ae","page":303},{"file":"p0304.txt","language":"de","ocr_de":"304\nLitttraturberich L\n2\n4\n2\n1\n3\n2\n3\n1\n2\nZ usammenhang\tWellenl\u00e4nge in pp\tOrt im Farbenkreise\nGr\u00fcn, 4 Gelb\t\t564.\t105\u00b0\nGr\u00fcn\t\t549.646\t125\u00b0\nBlaugr\u00fcn\t\t\t\t511.514\t155\u00b0\nGelb. 2 Blau\t\t490.484\t220\u00b0\nBlau\t\t\t\t470.472\t270\u00b0\nBlau, 1 Violett\t\t469.467\t272*\nViolett\t\t446.436\t285\u00b0\nPurpur, 1 Violett\t\t\t320\u00b0\nPurpur, 2 Rosa\t\t\t835\u00b0\nDie Pr\u00fcfung des Wohlgefallens an den einzelnen Farben ist nur kurz behandelt. IJm bei den Urteilen \u00fcber Kombinationen die beiden wichtigsten Faktoren: das Wohlgefallen an der Einzelfarbe und das an dem Zusammenwirken zweier, \u201egewissermafsen voneinander trennen zu k\u00f6nnen\u201c, wurde jede Farbe der benutzten Reihe einmal zur Grundfarbe gemacht und aus den so erhaltenen Kurven eine Mittelkurve konstruiert, indem aus den auf jeden der Abscissenpunkte fallenden Ordinaten das arithmetische Mittel gezogen wurde. Dabei begann die Abscisse jedesmal an dem Orte der Grundfarbe im Farbenkreis.\nAls Resultate seiner Versuohe bezeichnet C. im wesentlichen Folgendes:\n1.\tVon zwei Nuancen derselben Farbe gef\u00e4llt die ges&ttigtere besser auch unter mehreren verschiedenen Farben werden die satteren bevorzugt. Am seltensten wird das Gelb, auch das ganz ges\u00e4ttigte, bevorzugt.\n2.\tDie Kombination von zwei Farben ist um so wohlgef\u00e4lliger, je weiter die Komponenten voneinander verschieden sind.\n3.\tZwei farblose Helligkeiten (Grau) passen um so besser zusammen, je verschiedener sie sind.\n4.\tKombiniert man eine Farbe mit Grau verschiedener Helligkeit, oder mit einer anderen, in ihrer Helligkeit variierenden Farbe, so wird der gr\u00f6ssere Helligkeitsunterschied vorgezogen.\nIn 9 12 er\u00f6rtert C. kurz die grosse Zahl variabler und schwer zu \u00fcbersehender Nebeneinfl\u00fcsse, welche st\u00f6rend wirken. In der That sind dieselben so zahlreich, dais Referent zweifeln muss, ob die von 0. aufgeworfenen Fragen durch Experimente am erwachsenen gebildeten Manne ihrer Antwort n\u00e4her gebracht werden k\u00f6nnen. Kurella (Brieg).\nH. E. Hering. Beitrag zur Frage der gleichzeitigen Th\u00e4tigkeit antagonistisch wirkender Muskeln. Zeitsckr. f. Hcilkde. (1895). Bd. XVI.\nDuohenne, Br\u00fccke, Beaunis und Dement haben die Behauptung aufgestellt und durch kritische Erw\u00e4gungen und experimentelle Bem\u00fchungen zu st\u00fctzen versucht, dais bei der willk\u00fcrlichen Innervation eines Muskels stets auch der Antagonist in m\u00e4fsigem Grade innerviert werde, um so die Intensit\u00e4t der resultierenden Bewegung zu regulieren. \u2014 Verfasser","page":304}],"identifier":"lit29947","issued":"1896","language":"de","pages":"303-304","startpages":"303","title":"Jonas Cohn: Experimentelle Untersuchungen \u00fcber die Gef\u00fchlsbetonung der Farben, Helligkeiten und ihrer Kombinationen. Philos. Stud. Bd. X. S. 562-603. 1894","type":"Journal Article","volume":"10"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:11:08.934567+00:00"}