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{"created":"2022-01-31T14:50:15.815775+00:00","id":"lit29968","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Meyer, Max","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 10: 449-450","fulltext":[{"file":"p0449.txt","language":"de","ocr_de":"Litteraturbericht,\n449\nspitze zu ber\u00fchren. Derselbe gestattet an zwei durch die Ber\u00fchrung sich einstellenden Zeigern genaue Ablesung der Gr\u00f6fse der Abweichung der Ber\u00fchrungsstelle von dem zu ber\u00fchrenden Objekte und der Dauer der zwischen dem Sichtbarwerden desselben und der Ber\u00fchrung verflossenen Zeit. \u2014 Von den anscheinend zahlreichen Versuchen, die mit dem Apparat angestellt wurden, ist nur wenig berichtet; hervorgehoben wird, dais Geschwindigkeit und Genauigkeit in keinem einfachen Verh\u00e4ltnis stehen.\tWitasbk (Graz.)\nL. Hermann. Ober das Wesen der Vokale. Pfl\u00fcgers Arch. f, d. ge\u00bb. Physiol, 1895. Bd. 61. S. 169\u2014205.\nMittelst methodischer Verbesserungen setzt Verfasser seine Untersuchungen fort und findet zun\u00e4chst hinsichtlich der unharmonischen Bestandteile der Vokale, dafs sie anaperiodisch sind, d. h. sich in jeder Periode, unabh\u00e4ngig einsetzend, wiederholen. Ferner enth\u00e4lt die Untersuchung neue Kurven langer und kurzer Vokale und polemische Details gegen Pipping und Hensbn. Bez\u00fcglich der Einzelheiten mufs auf das Original verwiesen werden.\tSchaefer (Bostock).\nAlfred M. Mayer. Researches in Acoustics. Ph\u00fcos, Mag, 37. No. 226. S. 259\u2014288. 1894.\nDie Abhandlung zerf\u00e4llt in drei Teile. Der erste enth\u00e4lt die Ergebnisse einer Nachpr\u00fcfung bereits fr\u00fcher von M. bezw. auf seine Veranlassung hin gemachter Versuche, die Abh\u00e4ngigkeit der Nachempfindung von der Tonh\u00f6he zu ermitteln. Bei den fr\u00fcheren Versuchen war zwischen einer t\u00f6nenden Stimmgabel und einem entsprechend abgestimmten Kugelresonator eine mit L\u00f6chern versehene Scheibe angebracht. Vom Resonator f\u00fchrte ein Schlauch zum Ohre. Es wurde nun festgestellt, wie schnell die Scheibe rotieren mufs, wie kurz also wenigstens die Unterbrechung des Tones sein mufste, um eine kontinuierliche Empfindung zu erzeugen. Da die \u00d6ffnung des Resonators durch die Scheibe bei der Rotation periodisch verengt und erweitert wurde, so mufsten Variationst\u00f6ne entstehen, die st\u00f6rend auf die Beobachtung einwirkten. Infolgedessen wurde bei den wiederholten Versuchen die \u00d6ffnung des Resonators dicht an die Stimmgabel gebracht und die Leitung zum Ohre durch eine rotierende Scheibe unterbrochen.\nM. fand f\u00fcr die Dauer der Nachempfindung folgende Formel:\nworin D die Dauer der Nachempfindung, N die Schwingungszahl des untersuchten Tones ist (nach ganzen Schwingungen).\nDer zweite Teil der Abhandlung handelt \u00fcber das kleinste konsonante Intervall zwischen \u201eeinfachen** (Stimmgabel-)T\u00f6nen. Unter Konsonanz versteht M. mit Helmholtz die Kontinuit\u00e4t, unter Dissonanz die Rauhigkeit der Empfindung. So bilden nach M. die Stimmgabelt\u00f6ne 256 und 314\nZeitschrift fUr Psychologie X.\t29","page":449},{"file":"p0450.txt","language":"de","ocr_de":"450\nLitteraturbericht.\nein konsonantes Intervall. Aus einer grofsen Zahl von ihm selbst und von K\u00f6nig in Paris gemachter Beobachtungen (K\u00f6nigs Ergebnisse sind ebenfalls in dieser Abhandlung ver\u00f6ffentlicht) fand M. f\u00fcr das kleinste konsonante Intervall hei Stimmgabelt\u00f6nen innerhalb der Grenzen von 192 bis 2660 ganzen Schwingungen folgende Formel:\nN:N +\n10000 42600 IV + 23\n+ 23\u2019\nworin N den tieferen Ton des Intervalls bezeichnet.\nDer dritte Teil sucht einen Zusammenhang zwischen der Dauer der Nachempfindung und dem kleinsten konsonanten Intervall nachzuweisen. Aus der Formel f\u00fcr das kleinste konsonante Intervall wurde die Dauer der Nachempfindung berechnet, indem die Schwebungen einer gleichen Anzahl von Unterbrechungen gleichgesetzt wurden. Die so gefundenen Werte wurden mit den aus der Formel f\u00fcr die Dauer der Nachempfindungen erhaltenen verglichen. N wurde als das Mittel (welches Mittel, sagt M. nicht) der Schwingungszahlen der T\u00f6ne des Intervalls angenommen. Der Vergleich zeigt, dafs in beiden F\u00e4llen die berechnete Dauer der Nachempfindung nach der Tiefe zu sehr schnell w\u00e4chst, nach der H\u00f6he zu sehr langsam abnimmt. Doch sind die aus der Formel f\u00fcr das kleinste konsonante Intervall berechneten Werte ungef\u00e4hr um ein Drittel gr\u00f6fser als die aus der Formel f\u00fcr die Dauer der Nachempfindung bei unterbrochenen T\u00f6nen erhaltenen, was sich sehr einfach daraus erkl\u00e4rt, dafs bei zwei gleichzeitigen T\u00f6nen keine wirklichen Unterbrechungen, sondern nur Schwankungen der Schwingungsweite vorliegen. Zum Schl\u00fcsse f\u00fcgt M. noch einige Bemerkungen \u00fcber das WEBERSche Gesetz bei Tonst\u00e4rken hinzu. Er neigt zu der Ansicht hin, dafs in diesem Falle die Empfindung dem Beize proportional wachse.\nMax Meyer (Berlin).\nH. Zwaardemakeb. Die Physiologie des Geruches. Nach dem Manuskript \u00fcbersetzt von Dr. A. Junker von Lakgegg. Mit 28 Figuren im Text. Leipzig, Verlag von Wilh. Engelmann. 1895. 324 Seiten.\nEs war einer der lebhaftesten W\u00fcnsche Karl Ludwigs, dafs der Geruohssinn einmal einer umfassenden Untersuchung unterzogen werden m\u00f6chte. \u201eWelch eine wunderbare Funktion ist der Geruch,\u201c pflegte er zu sagen, \u201ewenn ich doch f\u00fcr dieses Gebiet einen jungen Freund begeistern k\u00f6nnte!\u201c In Anbetracht dieses so oft von ihm ausgesprochenen Wunsches erf\u00fcllte es mich schon bei der ersten Durchsicht des unl\u00e4ngst erschienenen ZwAARDEMAKBRSchen Werkes mit Wehmut, dafs der bis in sein hohes Alter mit jugendfrischem Interesse alle Fortschritte der Wissenschaft verfolgende grofse Gelehrte gerade dieses Werk jahrelanger sorgf\u00e4ltiger Forschung und unerm\u00fcdlichen Fleifses nicht mehr erleben sollte. Das vorliegende Werk ist nicht die erste Ver\u00f6ffentlichung des Verfassers auf diesem Gebiete, aber was bisher von ihm nur in Einzelschriften und in holl\u00e4ndischer Sprache erschienen und zudem noch nicht jedem zug\u00e4nglich war, ist hier zu einem einheitlichen Ganzen vereinigt worden.","page":450}],"identifier":"lit29968","issued":"1896","language":"de","pages":"449-450","startpages":"449","title":"Alfred M. Mayer: Researches in Acoustics. Philos. Mag. 37. No. 226. S. 259-288. 1894","type":"Journal Article","volume":"10"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:50:15.815784+00:00"}