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{"created":"2022-01-31T14:52:41.053086+00:00","id":"lit29971","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Heymans","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 10: 465-466","fulltext":[{"file":"p0465.txt","language":"de","ocr_de":"Litteraturbericht.\n465\nGr\u00f6fse von Sternbildern, Sonne und Mond \u2014 die an dieser perspektivischen Interpretation teilnehmen \u2014 aus einem Prinzip erkl\u00e4ren lassen.\tE. Mettmann (Leipzig).\nH. W. Knox. On the quantitative determination of an optical illusion.\nAmeric. Joum, of Psychol. VI. S. 413\u2014421. (1894.)\nB. Watanabe. On the quantitative determination of an optical illusion.\nEbda. S. 509-514. (1895.)\n0. S. Parrish. The cutaneous estimation of open and filled space.\nEbda. S. 514\u2014523. (1895.)\nA. Binet. La mesure des illusions visuelles chez les enfants. Rev. philos.\nBd. 40. S. 11-25. (1895.)\nJ. Loeb. \u00dcber den Nachweis von Kontrasterscheinungen im Gebiete\nder Baumempfindungen des Auges. Pfl\u00fcgers Arch. LX. S. 509\u2014518.\n(1895.)\nDie beiden zuerst erw\u00e4hnten Arbeiten besch\u00e4ftigen sich mit der \u00dcbersch\u00e4tzung einer durch Punkte eingeteilten im Vergleich mit einer nicht eingeteilten Punktdistanz. Die Versuche (nach der Wahlmethode) ergaben die Allgemeinheit der T\u00e4uschung bei verschiedenen Lagen und Dimensionen (25 bis 40 mm); die Vermutung, dafs (bei unver\u00e4nderter Distanz der Einteilungspunkte) der T\u00e4uschungsbetrag in konstantem Verh\u00e4ltnis zur Gr\u00f6fse der Vergleichsdistanzen stehe; und die Best\u00e4tigung der Angabe Mellinghoffs, nach welcher eine durch einen Punkt halbierte Punktdistanz untersch\u00e4tzt statt \u00fcbersch\u00e4tzt wird. Die theoretischen \u00dcberlegungen, welche die beiden Verfasser mit diesen thats\u00e4chlichen Bestimmungen verbinden, sind dem Beferenten durchaus unverst\u00e4ndlich. Aus der von Chodin und Volkmann festgestellten geringeren Genauigkeit der Sch\u00e4tzung f\u00fcr vertikale als f\u00fcr horizontale Distanzen wird erkl\u00e4rt, dafs (nicht die m. V. der T\u00e4uschungsbetr\u00e4ge, sondern) die T\u00e4uschungsbetr\u00e4ge selbst bei vertikaler Figurlage gr\u00f6fser sind als bei horizontaler ; dagegen aus der ann\u00e4hernden Gleichheit der m. V. in jenen beiden F\u00e4llen geschlossen, dafs die normale \u00dcbersch\u00e4tzung von Figuren im oberen Teile des Gesichtsfeldes durch die vorliegende T\u00e4uschung aufgehoben werde. Jene erstere Erkl\u00e4rung ist einfach ungereimt; dieser zweite Schlufs w\u00fcrde zwar an und f\u00fcr sich eine gewisse, mit R\u00fccksicht auf die hohen m. V. jedoch nur geringe Wahrscheinlichkeit ergeben, ist aber vollkommen wertlos, da die einfache Vergleichung der in den Tabellen gesondert eingetragenen Sch\u00e4tzungswerte bei oberer und unterer Lage der variabeln Distanzen die Sache direkt entscheiden k\u00f6nnte. Die Verfasser haben jedoch dieses gegebene Material unbenutzt gelassen! \u2014 Dafs zwei Untersucher, welche an einem Universit\u00e4tslaboratorium arbeiten, sich solche Begriffsverwirrungen und Gedankenlosigkeiten zu Schulden kommen lassen, ohne w\u00e4hrend des halben Jahres, welches das Erscheinen der beiden Arbeiten trennt, etwas davon zu bemerken, ist nicht nur unbegreiflich, sondern auch bedenklich.\nDas Auftreten einer der vorhergehenden entgegengesetzten T\u00e4uschung bei Tastwahrnehmungen untersucht Parrish. Die Volarfl\u00e4che des Vorderarmes wurde in longitudinaler Richtung mittelst Hartgummistiften, welche\nZeitschrift f\u00fcr Psychologie X.\t30","page":465},{"file":"p0466.txt","language":"de","ocr_de":"466\nLitter aiurbericht.\nin der Zahl von 2 bis 9 eine Strecke von 64 mm \u00fcberspannten, gereizt, und festgestellt, dafs mit wenig Ausnahmen ein mehr gef\u00fcllter einem weniger gef\u00fcllten Baume gegen\u00fcber untersch&tzt wird. Die Erkl\u00e4rung soll in einem durch Irradiation verursachten Sichzusammendr\u00e4ngen (bunching, crowding) der Ber\u00fchrungspunkte zu suchen sein.\nBinet hat durch Versuche ( Wahlmethode) an 60 Sch\u00fclern von 9 bis 14 Jahren festgestellt, dais dieselben ausnahmslos der Brentano sch en T\u00e4uschung unterliegen. Der mittlere T\u00e4uschungsbetrag ist bei einer kleineren Figur (konstante Vergleichslinie = 2 cm) relativ gr\u00f6fser, als bei einer gleichf\u00f6rmigen gr\u00f6fser en (konstante Vergleichslinie = 10 cm); er ist bedeutend gr\u00f6fser, wenn man eine Linie mit ausw\u00e4rts gekehrten Schenkeln mit einer Linie ohne Schenkel, als wenn man eine solche mit einer Linie mit einw\u00e4rts gekehrten Schenkeln vergleicht (beide Besultate kann Beferent auf Grund seiner seitdem ver\u00f6ffentlichten Versuche mit Erwachsenen best\u00e4tigen). Im allgemeinen haben die Versuchspersonen eine Ahnung von der Bichtung der T\u00e4uschungi\nLoeb beschreibt einen interessanten Versuch. Bei fixierter Kopflage betrachtet man einen rechts parallel zur Medianebene auf dem Tische liegenden Pappdeckelstreifen und versucht, einen anderen \u00e4hnlichen Streifen so einzustellen, dafs er in der Verl\u00e4ngerung jenes (etwa 20 cm von ihm entfernt) zu liegen scheint. Wird nun ein dritter Streifen zur rechten oder linken Seite parallel neben den zweiten gelegt, so erscheint dieser zweite nicht mehr als die Verl\u00e4ngerung des ersteren, sondern um 3 bis 6 mm nach links oder rechts verschoben. Wenn die Streifen, statt parallel, senkrecht zur Medianebene gestellt werden, l\u00e4fst sich die n\u00e4mliche Erscheinung f\u00fcr Tiefenwerte nachweisen. \u201eIn allen diesen F\u00e4llen ist die \u00c4nderung, welche der Baumwert einer Netzhautstelle (oder deren Nervenapparate) durch die Erregung einer benachbarten Netzhautstelle (oder deren Nervenapparate) erf\u00e4hrt, dem Vorzeichen nach umgekehrt, wie die Differenz der Baumwerte der induzierenden und beeinflufsten Netzhautstelle, also eine echte Kontrastwirkung.\u201c Bedingung f\u00fcr das Auftreten derselben ist die Bichtung der Aufmerksamkeit auf den induzierenden Streifen. Aus dem n\u00e4mlichen Prinzip erkl\u00e4rt- der Verfasser die \u00dcbersch\u00e4tzung geteilter Punktdistanzen und spitzer Winkely wogegen die Untersch\u00e4tzung eines Kreises, dem ein kleinerer konzentrisch eingeschrieben wird, wegen des demjenigen der Kontrastwirkung entgegengesetzten Vorzeichens der T\u00e4uschung auf Akkommodationswirkungen zur\u00fcckgef\u00fchrt wird. \u2014 Beferent erlaubt sich noch zu bemerken, dafs Wundt (Physiol. Psychol. II4. S. 146. Fig. 166) eine T\u00e4uschung erw\u00e4hnt, welche mit der hier besprochenen wesentlich identisch ist, von welcher aber W\u00fcndt merkw\u00fcrdigerweise sagt, dafs die Kontrasthypothese sie durchaus unerkl\u00e4rt lasse. (A. a. O. S. 154.) Hetmans (Groningen).\nG raff under. Traum und Traumdeutung. Hamburg 1894. 38 S. Aus Sammlung\ngemeinverst. wissensch. Vortr.\nDer Hauptwert der vorliegenden Abhandlung liegt in der sorgf\u00e4ltigen Zusammenstellung der verschiedenen Arten der Verwendung,","page":466}],"identifier":"lit29971","issued":"1896","language":"de","pages":"465-466","startpages":"465","title":"H. W. Knox: On the quantitative determination of an optical illusion. Americ. Journ. of Psychol. VI. S. 413-421. 1894 / R. Watanabe: On the quantitative determination of an optical illusion. Ebda. S. 509-514. 1895 / C. S. Parish: The cutaneous estimation of open and filled space. Ebda. S. 514-523. 1895 / A. Binet: La mesure des illusions visuelles chez les enfants. Rev. philos. Bd. 40. S. 11-25. 1895 / J. Loeb: \u00dcber den Nachweis von Kontrasterscheinungen im Gebiete der Raumempfindungen des Auges. Pfl\u00fcgers Arch. LX. S. 509-518. 1895","type":"Journal Article","volume":"10"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:52:41.053091+00:00"}