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{"created":"2022-01-31T14:09:43.210017+00:00","id":"lit29988","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Ziehen","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 11: 60-61","fulltext":[{"file":"p0060.txt","language":"de","ocr_de":"60\nLitter aturbericht.\nDie Gemeinreflexe sind auch bei dem operierten Hunde erhalten, die Ber\u00fchrungsreflexe erloschen. Das von Goltz nach Abtragung einer ganzen Hemisph\u00e4re beobachtete Hinf\u00fchren der gegenseitigen Yorder-pfote zur Kopfwunde ist nach M. ein Abwehrreflex der Oblongata. Das von Goltz angegebene Festhalten eines Knochens mit beiden Vorderpfoten (bei halbseitig operierten Tieren) ist als \u201esekund\u00e4re Bewegung\u201c zu deuten. Ob diese sekund\u00e4ren Bewegungen willk\u00fcrlich sind oder nicht, l\u00e4fst sich nicht entscheiden. Keinesfalls handelt es sich um eine \u201eSonderbewegung\u201c. Das Yorstrecken der gegenseitigen Pfote durch das Gitter ist, da es stets alternierend mit der gleichseitigen Pfote erfolgt, eine Prinzipalbewegung. Die Angabe von Goltz, dafs das links operierte Tier noch mit der rechten Pfote Fleischst\u00fcckchen herausscharrt, wenn man die linke festh\u00e4lt, beweist uns willk\u00fcrliche Bewegungen, aber keine Sonderbewegungen des rechten Vorderbeins, da bei den Scharrbewegungen der rechten Pfote die festgehaltene linke Pfote, wie man direkt f\u00fchlt, mit innerviert wird: es handelt sich also um eine sekund\u00e4re Bewegung. \u00dcbrigens hat M. selbst beobachtet, dafs das Tier diese und \u00e4hnliche rechtsseitige sekund\u00e4re Bewegungen immer st\u00e4rker und geschickter ausf\u00fchren und die linksseitigen gleichzeitigen Bewegungen immer mehr unterdr\u00fccken lernt. Er nimmt daher an, dafs die rechten Extremit\u00e4ten* regionen in dem Mafs, wie sie an Herrschaft \u00fcber die rechte Vorderextremit\u00e4t gewinnen, die \u00fcberfl\u00fcssigen Bewegungen der linken durch Innervation antagonistischer spinaler Zentren unterdr\u00fccken. So w\u00fcrde es auch verst\u00e4ndlich, dafs, wie Goltz angiebt und M. best\u00e4tigt, das einseitig operierte Tier schliefslich auch die gegenseitige Pfote wieder geben lernt. Auch hierbei handelt es sich um die allm\u00e4liche Vervollkommnung einer sekund\u00e4ren Bewegung, Schliefslich ist sogar \u00f6fters die Mitbeteiligung der gleichseitigen Pfote nicht mehr nachzuweisen.\nDa endlich auch das Heben des gegenseitigen Hinterbeines beim Harnen, welches Goltz bei zwei Tieren beobachtet hat, stets \u2014- auch bei dem normalen Tiere \u2014 mit einer Innervation des anderen Hinterbeines verbunden ist, so behauptet M., dafs auch bei dem Hunde nach der einseitigen Totalexstirpation der Extremit\u00e4tenregionen alle isolierten Bewegungen der gegenseitigen Extremit\u00e4ten, soweit sie nicht Gemeinreflexe oder B\u00fcckenmarksreflexe sind, f\u00fcr die Folge durchaus fehlen.\nZiehen (Jena).\nF0 W. Mott. Experimental enquiry upon the afferent tracts of the central nervous system of the monkey. Brain, Spring 1895. Part LXIX. S. 1\u201420.\nM. hat bei 14 Affen die sekund\u00e4ren Degenerationen, welche sich nach experimentellen L\u00e4sionen des B\u00fcckenmarkes einstellten, untersucht. Es ergiebt sich aus seinen Befunden namentlich, dafs der direkte \u00dcbergang von Hinterwurzelfasern in die langen Bahnen der Seitenstr\u00e4nge oder in den gekreuzten Hinterstrang, wie er von L\u00f6wenthal, Berdez, und Oddi und Bossi behauptet worden ist, nicht stattfindet. M. fand vielmehr aufser der Degeneration des GoLLschen Stranges nach einseitigen Lumbalwurzeldurchscheidungen nur ab und zu einige degenerierte Fasern","page":60},{"file":"p0061.txt","language":"de","ocr_de":"Litte)'a turbericht.\n61\nim gekreuzten Vorderseitenstrang einw\u00e4rts von der ventralen Kleinhirnseitenstrangsbahn. Er glaubt jedocb, dafs letzterer Befund darauf zur\u00fcckzuf\u00fchren ist, dafs bei der Operation Gef\u00e4fse verletzt und dadurch Zellen an der Basis des Vorderhorns gesch\u00e4digt werden, aus welchen nach Gowers und Edinger Fasern durch die vordere Kommissur zum gekreuzten Vorderseitenstrang ziehen.\nNach medianen Durchschneidungen des Lendenmarkes fand sich eine symmetrische aufsteigende Degeneration der ventralen Kleinhirnseitenstrangbahn, sowie eines einw\u00e4rts der letzteren gelegenen leides, welches der erw\u00e4hnten GowERS-EDiNGERSchen Bahn entspricht. Die Fasern dieser letzteren liefsen sich an der Aufsenseite der lateialen Schleife bis zu den Vierh\u00fcgeln (einige auch bis zum Sehh\u00fcgel) verfolgen.\nNach einseitiger Zerst\u00f6rung der Hinterstrangskerne ergiebt sich eine Degeneration der Fibrae arcuatae internae, der gekreuzten Olivenzwischenschicht und der Schleife, welche bis zum Sehh\u00fcgel verfolgt werden kann. Bis zur Binde liefs sich keine Degeneration verfolgen.\tZiehen (Jena).\nE. Fick. Einiges \u00fcber Akkommodation. Festschrift zu F\u00f6rsters 70. Geburtstag. Erg\u00e4nzim g she ft zu Knapp und Schweig g ers Arch. f. Augenheilkde. Bd. XXXI. S. 105\u2014138. (1895.)\nFicks Arbeit besteht aus drei Kapiteln. Das erste handelt von dem \u00c4kkommodieren der \u00dcbersichtigen. Die aufiallende Ihatsache ist bekannt, dafs viele \u00dcbersichtige nicht f\u00fcr die Ferne, wohl aber f\u00fcr die N\u00e4he sich dioptrisch scharf einstellen k\u00f6nnen. Ein einj\u00e4hriges Kind mit 4 D Hyperm\u00e9tropie hat sich f\u00fcr die Ferne 4 Entonien (= bpannungen nach C. du Bois-Beymond) und f\u00fcr das Sehen in 20 cm Entfernung 44-5 \u2014 9 Entonien angew\u00f6hnt. Bliebe diese Angew\u00f6hnung bestehen, so w\u00fcrde mit 20 Jahren nicht nur die H\u00e4lfte der Hyperm\u00e9tropie manifest sein, sondern auch beim Lesen in l m ein dioptrischer Fehler von 4,5 D gemacht werden. Jedoch ist nur das erstere der Fall, offenbar deshalb, weil man beim Spazierengehen durch einen dioptrischen Fehler von 2,0 I) nicht behindert ist, wohl aber durch 4,5 D beim Lesen und Schreiben. Die Bed\u00fcrfnisse sind m\u00e4chtiger, als die Angew\u00f6hnungen.\nDas zweite Kapitel ist: \u201eUngleiche Akkommodation4\u201c \u00fcberschrieben. Verfasser betont darin, entsprechend seinen fr\u00fcheren Behauptungen, das Vorkommen von ungleicher Akkommodation bei Normalsichtigen und Anisometropen. Er wendet sich besonders gegen die HESSsche Kritik seiner fr\u00fcheren Arbeiten.\nDas dritte Kapitel handelt vom \u00c4kkommodieren der Astigmatiker. Verfasser best\u00e4tigt die Ansicht von Mauthner, entgegen den Behauptungen von Donders und Landolt, dafs bei Astigmatikern der am st\u00e4rksten brechende L\u00e4ngenkreis am genauesten eingestellt wird, obwohl Zeichen\nvon geringer Schwankung um diesen Kreis vorhanden sind.\nB. Greeff.","page":61}],"identifier":"lit29988","issued":"1896","language":"de","pages":"60-61","startpages":"60","title":"F. W. Mott: Experimental enquiry upon the afferent tracts of the central nervous system of the monkey. Brain, Spring 1895. Part LXIX. S. 1-20","type":"Journal Article","volume":"11"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:09:43.210022+00:00"}