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{"created":"2022-01-31T14:49:18.947592+00:00","id":"lit29991","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Greeff, R.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 11: 62-63","fulltext":[{"file":"p0062.txt","language":"de","ocr_de":"62\nLitter aturbericht.\nH. Cohn. Einige Vorversuclie \u00fcber die Abh\u00e4ngigkeit der Sehsch\u00e4rfe von der Helligkeit. Festschrift zu F\u00f6rsters 70. Geburtstag. Erg\u00e4nzungsband zu Knapp u. Schweig g er s Arch. /. Augenheilkde. Bd. XXXI. S. 197\u2014209. (1895.)\nEs ist seit langer Zeit bekannt, dafs die Sehsch\u00e4rfe (S) in einiger Beziehung zur Beleuchtungsintensit\u00e4t (J) steht. \u00dcber den Grad, in welchem S von I abh\u00e4ngt, differieren die Angaben sehr. Auf Grund der Litteraturangaben und eigenen Untersuchungen an Schulkindern sprach Cohn im Jahre 1883 aus, dafs enorme individuelle Unterschiede der S bei Abnahme von I auftreten, und dafs wir noch weit von der Aufstellung eines Gesetzes \u00fcber den Zusammenhang von I und S entfernt sind.\nInzwischen sind unter anderen von Uhthoff und von K\u00f6nig Versuche \u00fcber die Abh\u00e4ngigkeit der S von I erschienen. Obgleich die Kurven von Uhthoff und K\u00f6nig ziemlich genau \u00fcbereinstimmen, so kann doch kein mathematisches Gesetz gefunden werden. Cohn hat wegen der Verschiedenheit der Resultate nun von neuem Versuche mit Webers Polarisations-Episkotister unternommen. Er kam zu dem Schlufs: Unser Auge selbst ahnt gar nicht die Differenzen im Tageslicht, welche das Photometer aufdeckt. Auch bei den grofsen individuellen Verschiedenheiten ein mathematisches Gesetz abzuleiten, ist unm\u00f6glich.\nR. Greeff.\nGuillery. \u00dcber die r\u00e4umlichen Beziehungen des Licht- und Farbensinnes. Knapp u. Schwe igg er s Arch. f. Augenheilkde. Bd. XXXI. S. 204\u2014220. (1895.)\nGuillery schliefst sich der Definition von Aubert an, wonach Lichtsinn die Empfindlichkeit des Sehorgans f\u00fcr minimale objektive Reiz-gr\u00f6fsen und f\u00fcr minimale Unterschiede von objektiven Lichtreizen bedeutet.\nDie Empfindlichkeit des Auges ist abh\u00e4ngig: 1. von der Gr\u00f6fse des Helligkeitsunterschiedes, 2. von der absoluten Helligkeit der Objekte, 3. von dem Gesichtswinkel, unter dem dieselben sich darbieten. Die Punkte 1 und 2 sind vielfach untersucht. In Bezug auf Punkt 3 stellte F\u00f6rster den Satz auf: \u201eHelligkeit und Gesichtswinkel erg\u00e4nzen einander, doch ist der gesetzm\u00e4fsige Zusammenhang zwischen beiden Gr\u00f6fsen noch wenig gepr\u00fcft worden.\u201c\nVerfasser besch\u00e4ftigt sich haupts\u00e4chlich mit der Frage, ob eine gegenseitige Erg\u00e4nzung der Netzhautelemente besteht, so dafs die Schw\u00e4che des Reizes ersetzt werden kann durch die Gr\u00f6fse der gereizten Fl\u00e4che. Bez\u00fcglich der Helligkeit der Farben liegen Versuche von Donders vor, bez\u00fcglich des Verh\u00e4ltnisses zwischen S\u00e4ttigungsgrad und Gr\u00f6fse des Netzhautbildes Experimente von Ole Bull, die Verfasser nicht f\u00fcr einwandsfrei h\u00e4lt. Guilleryt hat deshalb seine Behauptungen an rotierender Scheibe bei monokularem Sehen nach eigener Anordnung nachgepr\u00fcft und kann auf Grund derselben den BuLLSchen Satz best\u00e4tigen, dafs es zum Hervorrufen einer bestimmten Empfindung gleichg\u00fcltig ist, ob der Reiz stark auf einige wenige oder schwach auf viele Elemente der Netzhaut einwirkt. Bull hat hiernach seine bekannten Tafein hergestellt.","page":62},{"file":"p0063.txt","language":"de","ocr_de":"Li tteraturberich t.\n63\nWenn man auf das Erkennen einer bestimmten Form verzichtet und einfache Objekte w\u00e4hlt, so kann man sich in der That \u00fcberzeugen, dafs f\u00fcr die Beurteilung eines Eindruckes die Gr\u00f6fse des gesamten Netzhautbildes, nicht aber der Sehwinkel mafsgebend ist. Dies ist wichtig f\u00fcr die Anstellung unserer Sehpr\u00fcfungen.\nVerfasser empfiehlt auf Grund dieser Untersuchungen seine vor vier Jahren publizierten Punktsehproben, welche auf den Sehwinkel sowie auf den Formensinn verzichten.\tR. Greeff.\nJ. P. Durand (de Gros). Les origines de la th\u00e9orie trichromique du nerf optique. Compt Rend. T. 121. S. 1165\u20141167. (1895.)\nIn seinem Bericht \u00fcber die im Jahre 1892 stattgehabte Bewerbung um den LALtEMANDschen Preis sagt Brown-S\u00e9quard, dafs Durand bereits\n1855\tin seiner Physiologie philosophique Thatsachen vorgebracht habe, die diesen lange vor Helmholtz (1869) auf die Theorie der drei Grundfarbenempfindungen hingef\u00fchrt h\u00e4tten. Durand bemerkt in der vorliegenden Abhandlung, dieses berichtigend, dafs es in seinem 1855 erschienenen Buch Electrodynamisme vital war, wo er zuerst diesen Hinweis auf die Dreifarbentheorie gemacht habe, \u2014 w\u00e4hrend in den erst 1866 erschienenen Essais de Physiologie philosophique nur das an jenem Orte Gesagte von ihm wiederholt werde \u2014 ; hingegen habe Helmholtz erst in seinem zwischen\n1856\tund 1866 in Lieferungen erschienenen Handh. d. physiol. Optik die YouNGsche Theorie erw\u00e4hnt. Hierzu mufs der Referent bemerken, dafs dieses thats\u00e4chlich unrichtig ist, denn den ersten Hinweis machte Helmholtz bereits in seiner K\u00f6nigsberger Habilitationsschrift, die im Jahrgang 1852 von M\u00fcllers Arch. f. Physiol. ver\u00f6ffentlicht wurde.\nDurand nimmt nun f\u00fcr sich nicht den Ruhm, der erste Wiederauffinder der YouNGSchen Dreifarbentheorie, sondern vielmehr derjenige zu sein, der sie ganz unabh\u00e4ngig von Young, ohne von diesem irgend etwas zu wissen, im Jahre 1855 aufs neue aufgestellt habe. W\u00e4hrend Thomas Young zu seiner Theorie auf dem Wege rein optischen Interesses, durch die direkte Betrachtung der Farbenmischung, gef\u00fchrt worden sei, habe er, Durand, sie als Teil eines viel umfassenderen Ideenbereiches, n\u00e4mlich einer ganz allgemeinen \u201ePhilosophie der Funktion und des Organs\u201c gefunden.\tArthur K\u00f6nig.\nW. Peddie. On a case of yellow-blue blindness and its bearings on the theories of dichromasy. Nature. Vol. 51. S. 385\u2014336. (1895.)\nKurzer historischer \u00dcberblick \u00fcber die Entwickelung der Young-HELMHOLTzschen Farbentheorie und d\u00fcrftige Beschreibung eines Falles partieller Farbenblindheit, bei der der neutrale Punkt nahe der Linie D, etwas nach der kurzwelligen Seite hin, liegt.\tArthur K\u00f6nig.\nE. Jaesche. Zur Lehre vom binokularen Sehen. Knapp u. Schweig g er s Arch. f. Augenheilkde. Bd. XXXI. S. 115\u2014149. (1895.)\nJaesche geht in seiner geistvollen Arbeit zuerst auf die Hauptbegriffe ein, die f\u00fcr die Bestimmung der Zust\u00e4nde und Vorg\u00e4nge der","page":63}],"identifier":"lit29991","issued":"1896","language":"de","pages":"62-63","startpages":"62","title":"Guillery: \u00dcber die r\u00e4umlichen Beziehungen des Licht- und Farbensinnes. Knapp u. Schweiggers Arch. f. Augenheilkde. Bd. XXXI. S. 204-220. 1895","type":"Journal Article","volume":"11"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:49:18.947598+00:00"}