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{"created":"2022-01-31T14:52:00.925785+00:00","id":"lit30003","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Heller, Theodor","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 11: 80","fulltext":[{"file":"p0080.txt","language":"de","ocr_de":"80\nLitteraturbericht.\nnicht so weit brachten\u201c, entsprechen soll (s. S. 101). \u00dcbrigens warnt Preyer selbst vor einer voreiligen Verwertung einzelner charakteristischer Zeichen. Er betont z. B. ausdr\u00fccklich, dafs man aus dem Fehlen eines solchen nicht auf das Fehlen der betreffenden psychischen Eigenschaft schliefsen d\u00fcrfe. \u201eEin positives oder negatives Merkmal\u201c \u2014 heifst es weiter \u2014 \u201ehat f\u00fcr sich allein nur einen geringen Wert. Bei einer gr\u00fcndlichen Begutachtung einer Handschrift m\u00fcssen alle bekannten Merkmale jedes f\u00fcr sich zun\u00e4chst untersucht werden mit R\u00fccksicht darauf, ob sie stark und oft oder stark und selten oder schwach und oft oder schwach und selten oder gar nicht ausgepr\u00e4gt sind. Dann wird aus dem ganzen Symptomenkomplex das Endresultat unter Abw\u00e4gung der sich oft widersprechenden Einzelzeichen vorsichtig zusammengefafst.\u201c Und auch dann wird man sich noch der \u201efundamentalen Regel\u201c zu erinnern haben, dafs Mjedes Schriftst\u00fcck nur den bei seiner Abfassung vorhandenen Gem\u00fctszustand erkennen l\u00e4fst, also in einer Hinsicht ein Stimmungsbild ist.\u201c Der Schlufsabschnitt (V): \u201eZur Pathologie der Schrift\u201c stellt nur eine Skizze des weiten Gebietes dar, enth\u00e4lt aber doch eine ganze Reihe wertvoller Details und ist namentlich durch ein sehr gl\u00fcckliches Einteilungsprinzip ausgezeichnet.\tDr. Clemens Neisser (Leubus).\nPermann Conrads. \u00dcber Geisteskrankheiten im Kindesalter. Arch. f.\nKinderheilkde. Bd. XIX. 42. S. 1895.\nDie vorliegende Arbeit bezweckt, den praktischen Wert der Lehre von den Geisteskrankheiten im Kindesalter nachzuweisen. Verfasser unterscheidet reine Psychosen und Psychosen als Folgeerscheinung einer Neurose; zu letzteren geh\u00f6ren die epileptischen, hysterischen und choreatischen Geistesst\u00f6rungen. Da bei fast allen Formen des kindlichen Irreseins als erste Heilungsbedingung die Unterbringung in eine Anstalt notwendig ist, das Zusammensein jugendlicher und erwachsener Irrsinnigen aber zu schweren \u00dcbelst\u00e4nden f\u00fchrt, so fordert Verfasser die Errichtung besonderer Irrenanstalten f\u00fcr Kinder, wobei er als vorbildlich die segensreiche Wirksamkeit der Asyle f\u00fcr idiotische Kinder hervorhebt, Die Bekanntschaft mit den Kinderpsychosen ist nicht blofs f\u00fcr den Arzt, sondern auch f\u00fcr den Lehrer von hoher Wichtigkeit, weshalb Verfasser in \u00dcbereinstimmung mit Ueer die Notwendigkeit betont, die angehenden P\u00e4dagogen schon w\u00e4hrend ihres Universit\u00e4tsstudiums nicht nur mit den normalen, sondern auch mit den krankhaften Erscheinungen $er Psyche, mit der Psychopathologie, vertraut zu machen.\nTheodor Heller (Wien).","page":80}],"identifier":"lit30003","issued":"1896","language":"de","pages":"80","startpages":"80","title":"Hermann Conrads: \u00dcber Geisteskrankheiten im Kindesalter. Arch. f. Kinderheilkde. Bd. XIX. 42. S. 1895","type":"Journal Article","volume":"11"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:52:00.925791+00:00"}