The Virtual Laboratory - Resources on Experimental Life Sciences
  • Upload
Log in Sign up

Open Access

Havelock Ellis: On dreaming of the Dead. Psychol. Rev. Vol. II. No. 5. S. 458-461. 1895

beta


JSON Export

{"created":"2022-01-31T14:51:00.515715+00:00","id":"lit30017","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Offner, M.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 11: 161-162","fulltext":[{"file":"p0161.txt","language":"de","ocr_de":"Litteraturbericht.\n161\nEmpfindung vorausgellt, \u2014 Es ist nat\u00fcrlich vorauszusetzen, dafs die Seele w\u00e4hrend des Schlafes an Schnelligkeit gewinnt, was sie im Wachen durch die \u201elogische Z\u00fcgelung\u201c der Bilder einb\u00fcfst. \u2014 Was den vorliegenden Traum anbetrifft, so existiert der eigentliche Traum vor der Empfindung. Sobald die Empfindung erschien, absorbierte er dieselbe zu seinem Vorteil. \u2014 Es giebt zwei Ged\u00e4chtnisse : ein affektives und ein intellektuelles, welche verschieden funktionieren und ihre eigent\u00fcmliche Art, die Zeit zu sch\u00e4tzen, besitzen. Das affektive Ged\u00e4chtnis existiert allein im Traume und t\u00e4uscht sich \u00fcber die Beurteilung der Zeit. \u2014 \u2014\nWenn ich hierzu meine eigene Ansicht \u00e4ufsern darf, so glaube ich, dafs der Verlauf des Traumes von M. anfangs unabh\u00e4ngig von der sp\u00e4ter auftretenden Empfindung erfolgt ist, dafs aber die allerletzten Bilder retrospektiv im Moment der Empfindung selbst im Sinne der vorangegangenen Traumbilder fertiggestellt worden sind. Denn unm\u00f6glich kann eine so lange Beihe auf Grund einer Empfindung retrospektiv \"ablaufen, wohl aber k\u00f6nnen einige entsprechende Bilder retrospektiv im Anschlufs an eine bestimmte Empfindung erzeugt werden. Auch ist die Zeitdauer der vorliegenden Empfindung viel zu kurz, als dafs gleichzeitig parallel eine so lange Beihe von Bildern sich abspielen k\u00f6nnte, auch nicht mit dem Maximum der Traumgeschwindigkeit. \u2014 Was die Feststellung der Zeitdauer im Traume betrifft, so halte ich dieselbe mittelst der uns gegenw\u00e4rtig zu Gebote stehenden H\u00fclfsmittel f\u00fcr unm\u00f6glich, denn man kann nicht feststellen, in welchem Momente des Schlafes vor dem Erwachen der Traum begonnen hat. Auch kennt man nicht das Verh\u00e4ltnis der verschiedenen Traumgeschwindigkeiten zu den Geschwindigkeiten beim Denken in wachen Zust\u00e4nden.\nDie Untersuchungen von Egger \u00fcber die Feststellung der Zeitdauer bringen viel Klarheit in dieses Problem. Jedoch kann ich seiner Behauptung, dafs das Problem der Erinnerung an Tr\u00e4ume unl\u00f6sbar sei, nicht beipflichten. Sehr wohl kann man sich eines vorhergehenden Traumes cc w\u00e4hrend des folgenden Traumes \u00df entsinnen, ohne dais man w\u00e4hrend der zwischenliegenden Periode des Wachseins einen Gedanken an \u00ab hat. Die physiologische Konstellation des Organismus kann w\u00e4hrend zweier folgenden Tr\u00e4ume a und \u00df, etwa in Folge der Buhe gewisser K\u00f6rperprovinzen, dem Auftreten bestimmter Vorstellungskomplexe g\u00fcnstig sein, welche beim Wiederaufleben s\u00e4mtlicher K\u00f6rperprovinzen im Wachen durch andere Vorstellungskomplexe in den Hintergrund gedr\u00e4ngt werden. Traum \u00df zeigt in diesem Falle denselben Vorstellungskomplex, wie und zwar entweder in seiner Wiederholung oder in seiner weiteren Verarbeitung.\nDie Bemerkungen von Le Lorrain \u00fcber den Traum sind interessant, aber teilweise schon bekannt.\tM. Giessler (Erfurt).\nHavelock Ellis. On dreaming of the Dead. Psychol Bev. Vol. II. No. 5. S. 458\u2014461. 1895.\nDer Verfasser berichtet drei F\u00e4lle von Tr\u00e4umen, in welchen Verstorbene als lebend erschienen und der Widerspruch, welcher aus der auch dem Traume nicht fehlenden Erinnerung an den wirklichen Tod\n11\nZeitschrift f\u00fcr Psychologie XI.","page":161},{"file":"p0162.txt","language":"de","ocr_de":"162\nLitter aiurbericht.\nsich ergab, auf irgend eine Weise hinweggedeutet wurde. Zwei von diesen Tr\u00e4umen kehrten mehrmals wieder. Sehr richtig erkl\u00e4rt der Verfasser derartige f\u00fcr die Entstehung des Unsterblichkeitsglaubens h\u00f6chst wichtige Tr\u00e4ume damit, dafs zwei Ketten von Vorstellungen, die vom lebenden Bekannten und die von seinem Tode, miteinander in Widerstreit geraten; die \u00e4ltere, tiefersitzende siegt und zwingt die j\u00fcngere, sich ihr irgendwie anzupassen. \u00c4hnlich wirkt dieser sozunennen logische Trieb im Paranoiker, der f\u00fcr seine halluzinatorische Empfindung ebenfalls objektive Ursachen sucht. Einen selbst erlebten derartigen Traum hat Referent berichtet bei Besprechung einer gleichfalls das Traumleben behandelnden Arbeit in dieser Zeitschrift. Bd. VIII. S. 141.\nM. Offner (Aschaffenburg).\nDauriac. Etudes sur la psychologie du musicien. La m\u00e9moire musicale.\nRev. philos. Bd. 39. S. 400\u2014422. (April 1895.)\nD. behandelt das musikalische Ged\u00e4chtnis, wie es sich erstens in der Wiedergabe, zweitens im Wiedererkennen des Geh\u00f6rten \u00e4ufsert. Im allgemeinen gilt die Thatsache, dafs man, je mehr man verstanden hat, um so mehr sich erinnert.\nDie Auffassung der Tonintensit\u00e4ten ist verschieden von der der Tonh\u00f6hen, der Kl\u00e4nge und der Rhythmen. Bez\u00fcglich der Tonintensit\u00e4ten bereitet es Schwierigkeiten, z. B. die Intensit\u00e4tsfolge der Crescendos, Diminuendos, Sforzandos zu behalten. Das Ged\u00e4chtnis daf\u00fcr h\u00e4ngt vom Intellekt ab. Das Ged\u00e4chtnis f\u00fcr Tonh\u00f6hen, d. h. f\u00fcr die Lage der T\u00f6ne innerhalb der Tonleiter, ist unabh\u00e4ngig vom Ged\u00e4chtnis f\u00fcr das Ton-angeben. Wo das erstere fehlt, da mufs man einen Fehler des Geh\u00f6rs konstatieren. Letzteres ist eine Eigenschaft des Ohres und ist gebunden an die nat\u00fcrliche Richtigkeit der Stimme des Tonangebenden. Das Ged\u00e4chtnis f\u00fcr Kl\u00e4nge ist auch sensitiver Natur. Seine Treue h\u00e4ngt von der Feinheit des Ohres ab; so z. B. ist es schwierig, Oboe und Klagget-horn zu unterscheiden. Bei den meisten Menschen ist diese Art des Ged\u00e4chtnisses unzuverl\u00e4ssig. Die Erinnerung f\u00fcr manche Kl\u00e4nge erh\u00e4lt sich infolge ihrer Fremdartigkeit, f\u00fcr andere infolge ihres h\u00e4ufigen Vorkommens. Beim Ged\u00e4chtnis f\u00fcr Rhythmen ist mehr die Sinnes-th\u00e4tigkeit beteiligt, je einfacher der Rhythmus ist, mehr die Synthese, je komplizierter er ist. Der Rhythmus bildet gleichsam einen integrierenden Bestandteil des musikalischen Tonsatzes. Eine Ver\u00e4nderung des Rhythmus ver\u00e4ndert auch die Melodie. Die Auffassung des Rhythmus ist unabh\u00e4ngig von der Auffassung der Tonfolge. Das Ged\u00e4chtnis f\u00fcr Rhythmen \u00fcbertrifft an Treue das f\u00fcr Melodienfolgen. So z. B. erkennen Kinder eine musikalische Weise schon, wenn man ihnen den Rhythmus schl\u00e4gt, ohne dafs man gen\u00f6tigt ist, ihnen die Melodie vorzusingen.\nDas musikalische Ged\u00e4chtnis ist im allgemeinen kurz, fragmentarisch. Von einer zum ersten Male geh\u00f6rten Oper beh\u00e4lt man zun\u00e4chst nur einige Takte. Das Behalten h\u00e4ngt hier mit der Intelligenz zusammen. Selten merkt sich das,Individuum eine ganze musikalische Weise. Meist","page":162}],"identifier":"lit30017","issued":"1896","language":"de","pages":"161-162","startpages":"161","title":"Havelock Ellis: On dreaming of the Dead. Psychol. Rev. Vol. II. No. 5. S. 458-461. 1895","type":"Journal Article","volume":"11"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:51:00.515720+00:00"}

VL Library

Journal Article
Permalink (old)
http://vlp.uni-regensburg.de/library/journals.html?id=lit30017
Licence (for files):
Creative Commons Attribution-NonCommercial
cc-by-nc

Export

  • BibTeX
  • Dublin Core
  • JSON

Language:

© Universitätsbibliothek Regensburg | Imprint | Privacy policy | Contact | Icons by Font Awesome and Icons8 | Powered by Invenio & Zenodo