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{"created":"2022-01-31T15:07:46.339494+00:00","id":"lit30048","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Stern, W.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 11: 310-311","fulltext":[{"file":"p0310.txt","language":"de","ocr_de":"310\nLit ter a tiirb erich i.\nweder eine schnelle Zunahme der Empfindlichkeit, noch bilaterale \u00dcbertragung durch die \u00dcbung statt, sobald die Versuchspersonen die Augen geschlossen halten. Die Richtung der Eindr\u00fccke wird mit H\u00fclfe der G-esichtsassoziationen besser perzipiert, die der kontinuierlichen besser als die der punktuellen. Der dritte Teil enth\u00e4lt einige Bemerkungen \u00fcber die Methodik.\tKarl Kiesow (Leipzig).\nCharles P\u00e9kar, Laupts, Victor Henri. Esth\u00e9tique et Astigmatisme. Bev. philos. 1895. Ko. 8. S. 186\u2014188 und 10. S. 399\u2014408.\nP\u00e9kar sucht nachzuweisen, dafs der regelm\u00e4fsige Astigmatismus des menschlichen Auges die Ursache f\u00fcr uns ist, unsere Raumempfindungen stets in eine Richtung, die vertikale oder die horizontale, zu projizieren. Auf den Einflufs dieses allgemeinen Fehlers des menschlichen Auges sei es zur\u00fcckzuf\u00fchren, dafs die Form aller plastischen Sch\u00f6pfungen des Menschen das Parallelogramm, nie das Quadrat sei, so z. B. bei den Formen der Gem\u00e4lde, bei Fenstern, Th\u00fcren, B\u00fcchern etc. Laupts tritt diesen Ausf\u00fchrungen entgegen: Der Gebrauch des Parallelogramms als Grundform der meisten Gebrauchsgegenst\u00e4nde etc. erkl\u00e4re sich aus Zweckm\u00e4fsigkeitsgr\u00fcnden, ferner sei die ungef\u00e4hre Form des menschlichen K\u00f6rpers eine parallelogrammatische, daher die Gegenst\u00e4nde diesem angepafst. Aufserdem ist der regelm\u00e4fsige Astigmatismus nicht so sehr h\u00e4ufig und im Grunde eine Krankheit, eine Anomalie des Auges. Victor Henri h\u00e4lt die astigmatische Abweichung des menschlichen Auges f\u00fcr so schwach und einflufslos, dafs sie nur f\u00fcr die genaue experimentelle Beobachtung optischer Thatsachen in Betracht komme. Die Bevorzugung des Parallelogramms vor dem Quadrat habe ihre Ursache in dem allgemeinen psychologischen Gesetze, dafs wir eine gewisse Abwechselung der starren Regelm\u00e4fsigkeit der Formen vorziehen (s. Feghners Untersuchungen \u00fcber den goldenen Schnitt in der \u00c4sthetik).\nMax Brahn (Leipzig).\nWilhelm Ritter, \u00dcber synchrone Liehtwirkungen der Wechselstrom-beleuchtung, sowie \u00fcber stroboskopische Erscheinungen und die Anwendung beider in der Technik. Elektrotechn. Echo. Jahrg. VIII. Heft 6\u20148 (Juni\u2014August 1895).\nVerfasser machte bei einer Wechselstrommaschinen-Anlage (System Zipernowsky-Ganz, bei dem die speichenartig geordneten Magnetschenkel rotieren) folgende optische Beobachtungen : 1. Wurde eine solche Maschine durch das von ihr selbst erzeugte Bogenlicht beleuchtet, so schien das Rad still zu stehen, und zwar deswegen, weil die Intermittenzzahl der Beleuchtung mit der Periodizit\u00e4t der Weiterbewegung um eine Speiche zusammenfiel. Die Bilder der einzelnen Magnete waren dann etwas verwaschen. 2. Bei zwei hintereinanderstehenden gleichen R\u00e4dern erschien bei gleicher Geschwindigkeit ein ruhendes Bild beider, bei verschiedener Geschwindigkeit eine langsame Verschiebung. An der Hand zahlreicher instruktiver Figuren werden ausf\u00fchrlich die optisch-mathematischen Bedingungen f\u00fcr das Zustandekommen der T\u00e4uschungen","page":310},{"file":"p0311.txt","language":"de","ocr_de":"Utter aturbericht.\n311\ner\u00f6rtert. Der Technik \u2014 vielleicht auch der physiologisch-psychologischen (Bef.) \u2014 k\u00f6nnen sie dadurch von Nutzen sein, dafs sie eine Handhabe bieten, den Isochronismus zweier Gangwerke mit Bequemlichkeit und Genauigkeit zu kontrollieren, bezw., wenn die Geschwindigkeit des einen bekannt ist, die des anderen zu bestimmen.\nBeide T\u00e4uschungen sind im Prinzip \u00fcbrigens wohl bekannt; die zweite ist oft beschrieben, der Grundgedanke der ersten findet Anwendung beim HELMHOLTZschen Vibrationsmikroskop, bei physikalischer Beobachtung von Pl\u00fcssigkeitsstrahlen oder -tropfen u. s. w. Neu ist daran der Gedanke, dafs man Beleuchtungseffekt und Bewegungseffekt von derselben Kraftquelle ausgehen lassen kann und daher ohne weiteres die Konstanz des Eindruckes zu erreichen vermag, die sonst nur durch langwieriges Ausprobieren zu erzielen und schwer aufrecht zu erhalten war. \u2014 Erw\u00e4hnt sei noch folgendes, vom Verfasser beschriebenes und erkl\u00e4rtes Ph\u00e4nomen: Hat eine rotierende Sektorenscheibe eine so grofse Geschwindigkeit, dafs sich bei konstanter Beleuchtung die Sektoren bereits verschmelzen, so zeigt sie bei intermittierender Beleuchtung (falls die Intermittenzzahl sich nicht mit der Periodizit\u00e4t des Sektorenwechsels deckt) deutlich ein langsames Vorw\u00e4rts- oder B\u00fcckw\u00e4rts-schreiten der Sektoren.\tW. Stern (Berlin).\nErnst Meumann. Untersuchungen zur Psychologie und \u00c4sthetik des Rhythmus. Habilitationsschrift (Leipzig). Erster Teil. Theoretische Grundlegung. \u2014 Philos. Stud. X. S. 249\u2014322 u. S. 393\u2014430. 1894.\nDie obige Arbeit ist vorl\u00e4ufig noch ein Fragment, aber dennoch zu bedeutsam, als dafs mit einer Berichterstattung bis zum endg\u00fcltigen Abschlufs gewartet werden durfte. Freilich wird durch den fragmentarischen Charakter die Aufgabe des Beferenten einigermafsen erschwert; denn der bisherige Teil enth\u00e4lt so manche Verweisungen und Vorweg-nahmen, \u00fcber deren Tragweite sich vor Kenntnis des Ganzen oftmals schwer urteilen l\u00e4fst. Hiermit mag zugleich angedeutet sein, was mir \u00fcberhaupt als eine Unvollkommenheit an dem vorliegenden Abschnitt der Arbeit erscheint: die Anlage, f\u00fcr die allerdings zum Teil \u00e4ufsere Gr\u00fcnde mafsgebend gewesen sein m\u00f6gen. In dem noch zu erwartenden Hauptteil will M. \u201edie Entscheidung einiger prinzipieller Fragen mittelst experimenteller Untersuchung\u201c bringen; dagegen ist die Absicht der uns hier besch\u00e4ftigenden \u201etheoretischen Grundlegung\u201c, \u201e1. die verschiedenen Thatsachengebiete, in denen wir die rhythmischen Erscheinungen finden, gegeneinander abzugrenzen, ihre Eigent\u00fcmlichkeiten wenigstens durch eine Aufsuchung der den rhythmischen Eindruck konstituierenden Elemente zu bestimmen; 2. die Aufgabe der psychologischen Forschung gegen\u00fcber den Thatsachen des Bhythmus zu bezeichnen und bestimmte Fragestellungen f\u00fcr die experimentelle Untersuchung zu gewinnen.\u201c Hierzu versucht er, \u201ezuerst in einem \u00dcberblick \u00fcber die rhythmische Litteratur das Fazit der bisherigen theoretischen Forschung zu ziehen\u201c.\nDen so formulierten Aufgaben wird Verfasser durchaus gerecht, aber in einer dem Verst\u00e4ndnis nicht ganz f\u00f6rderlichen Weise, indem in der \u00e4ufseren Anordnung der litterarische Gesichtspunkt zu stark \u00fcber-","page":311}],"identifier":"lit30048","issued":"1896","language":"de","pages":"310-311","startpages":"310","title":"Wilhelm Ritter: \u00dcber synchrone Lichtwirkungen der Wechselstrombeleuchtung, sowie \u00fcber stroboskopische Erscheinungen und die Anwendung beider in der Technik. Elektrotechn. Echo. Jahrg. VIII. Heft 6-8 Juni- August 1895","type":"Journal Article","volume":"11"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T15:07:46.339500+00:00"}