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{"created":"2022-01-31T13:59:35.881919+00:00","id":"lit30057","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Heinrich, W.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 11: 410-431","fulltext":[{"file":"p0410.txt","language":"de","ocr_de":"Die Aufmerksamkeit und die Funktion\nder Sinnesorgane.\n(Die mitgeteilten Experimente wurden im physiologischen\nInstitute zu Wien ausgef\u00fchrt.)\nVon\nW. Heineich.\nZweiter Beitrag.\nMit 2 Figuren im Text.\nDie Untersuchungen des ersten Beitrages1 haben die Beziehung festgestellt, welche zwischen der Akkommodation des Auges und der Lage der angeschauten Objekte besteht. Es hat sich gezeigt, dafs \u201edi0 Akkommodation des Auges nicht unabh\u00e4ngig davon ist, ob der zentrale oder periphere Teil des Gesichtsfeldes angeschaut wird, und dafs bei der Anschauung der Objekte in den seitlichen Teilen des Gesichtsfeldes die Akkommodation sich \u00e4ndert, trotzdem der Abstand der angeschauten Objekte derselbe bleibt, wie der der zentral gesehenen\u201c. Unbeanwortet blieb die Frage, ob die Linse f\u00fcr alle Entfernungen des paraxial liegenden Objektes dieselben Kr\u00fcmmungen beh\u00e4lt, oder ob sich diese mit der Entfernung des Objektes \u00e4ndern. Es wurde damals die Vermutung ausgesprochen, dafs die genaue Akkommodation des Auges f\u00fcr die paraxialen Objekte wohl ausgeschlossen sein wird, die approximative aber denkbar. Diese Vermutung mufste gepr\u00fcft werden, denn erst die Best\u00e4tigung derselben k\u00f6nnte einen genauen Einblick in die Akkommodationsverh\u00e4ltnisse des Auges gew\u00e4hren. Die Untersuchungsmethode blieb dieselbe wie bei der ersten Arbeit. Es wurden die Kr\u00fcmmungsverh\u00e4ltnisse der Linse mit der bereits beschriebenen Anord-\n1 Diese Zeitschrift. Bd. IX. S. 342 u, f.","page":410},{"file":"p0411.txt","language":"de","ocr_de":"Die Aufmerksamkeit und die Funktion der Sinnesorgane.\n411\nnung studiert. Die einzige unwesentliche \u00c4nderung bestand darin, dafs zur Beleuchtung der Fixationsobjekte ausschliefslich Graslicht verwandt wurde, w\u00e4hrend fr\u00fcher Tageslicht zur Anwendung kam. Die Lampe (ein Auerbrenner) war hinter dem Untersuchten. Die Entfernungen der beiden Spiegel des WoiNOWschen Apparates von dem untersuchten Auge betrug 185 und 167.5 cm, die Entfernung derselben voneinander 29.5 cm. Das Ophthalmometer wurde unter einem Winkel von 45\u00b0\nzur Gesichtslinie gestellt. Das axiale Fixierzeichen war auf einem\n__ ___\t\u2022 \u00ab\nStativ verstellbar, ebenso das paraxiale. Es wurden die \u00c4nderungen der Linse bei \u00c4nderung der Entfernung des axialen, und des paraxialen Fixierzeichens von dem Auge untersucht und jede Messung 16 mal wiederholt. Da die fr\u00fchere Untersuchung bereits gezeigt hat, dafs die Kr\u00fcmmungs\u00e4nderung der Linse von dem Winkel abh\u00e4ngig ist, welchen das paraxial hegende Objekt mit der Gesichtslinie bildet, so wurde jetzt dieser Winkel konstant 45\u00b0 gehalten. Wie bereits hervorgehobeup war unter diesem Winkel die Abflachung der Linse ann\u00e4hernd am gr\u00f6fsten. \u2014 Die Untersuchungen wurden an den Herren cand. med. Domeny und Dr. med. J. Ubbach ausgef\u00fchrt. Ich ben\u00fctze diese Gelegenheit, um diesen Herren f\u00fcr ihre Bereitwilligkeit bestens zu danken.\nDie unter solchen Bedingungen erhaltenen Resultate fassen wir in die zwei folgenden Tabellen zusammen. Wir geben die Zahlen derselben in Winkelgraden, die am Ophthalmometer abgelesen wurden, als Mafs f\u00fcr den jeweiligen Kr\u00fcmmungsradius. Die Gr\u00f6fsen der Kr\u00fcmmungsradien \u00e4ndern sich in demselben Sinne wie die Winkelgrade der Ablesung und mithin erf\u00e4hrt das Verhalten keine wesentliche \u00c4nderung. Um dieses allein und nicht um die absoluten Zahlen kann es sich handeln.\nTabelle I.\nHerr D. (Eefr. 3,5 D. M.) (Jede Zahl Mittel aus 16 Messungen.)\nEntfernung des Fixierzeichens.\tSo\tSl5\tS-20\tS25\n015\t11.62\t13.87\t14.00\t15.14\nC25\t15.80\t14.90\t15.44\t16.05","page":411},{"file":"p0412.txt","language":"de","ocr_de":"412\nW. Heinrich.\nTabelle II.\nHr. Dr. U. (Befr. : Schwach Hyp.) (Jede Zahl Mittel 16 aus Messungen.)\nEntfernung des Fixierzeicliens.\t\u00a30\t825\tS35\t\u00a345\n6*25\t12.62\t14.82\t15.94\t17.41\ncM\t16.36\t16.96\t17.52\t18.41\n645\t17.58\t19.14\t19.21\t19.70\nDie Tabellen sind so zusammengestellt, dafs die Zeichen $25, $35 etc. die Entfernung des paraxial aufgestellten Objektes in 25, 35 cm etc., dieZeichen 025, C35 etc. die Entfernungen des axial liegenden Fixierzeichens in 25, 35 cm etc. bedeuten. Es bedeutet z. B. die Zahl 12.62, dafs die Kr\u00fcmmung gemessen wurde bei 25 cm Entfernung des axialen Fixierzeichens, und bei zentraler Fixation \u2014 peripher war kein Objekt vorhanden. Die Zahl 14.82 bedeutet, dafs das paraxial aufgestellte Objekt in 25 cm Entfernung sich befand, w\u00e4hrend das zentrale Fixierzeichen auch in 25 cm war. Analog hei anderen Zahlen. Die horizontalen Reihen geben die \u00c4nderungen der Kr\u00fcmmungen bei konstanter Entfernung des Fixierzeichens und einer variablen Entfernung des paraxialen Objektes, die vertikalen dagegen bei der konstanten Lage des paraxialen Objektes und variabler \u00c4nderung des axialen Fixierzeichens.\nDas Ergebnis dieser Untersuchung lautet dahin, dafs das Auge f\u00fcr die Entfernungen der peripher liegenden Objekte \u00e4hnlich wie f\u00fcr die zentralen Entfernungen akkommodiert. Der Grad der paraxialen Akkommodation ist jedoch nicht unabh\u00e4ngig von der Entfernung des zentralen Fixierzeichens. Ist das Fixierzeichen, welches die Richtung bestimmt, in einer konstanten Entfernung, so \u00e4ndert sich die Kr\u00fcmmung der Linse, wenn ein peripheres Objekt betrachtet wird, mit der Entfernung des Objektes. Die Kr\u00fcmmung der Linse bleibt aber auch f\u00fcr eine konstante Entfernung des paraxialen Objektes nicht konstant, wenn das zentrale Fixierzeichen seine Entfernung \u00e4ndert. Die Einstellung f\u00fcr eine paraxiale Entfernung war daher von dieser und von der Entfernung des zentralen Fixier Zeichens abh\u00e4ngig.","page":412},{"file":"p0413.txt","language":"de","ocr_de":"Die Aufmerksamkeit und die Funktion der Sinnesorgane.\n413\nDie Resultate der fr\u00fcheren Untersuchung1 haben zwar eine konstante Zuordnung der Abflachung der Linse zu dem Winkel, unter welchem das Objekt sich befand, konstatiert. Es konnte jedoch noch fraglich bleiben, ob diese Abflachung der Linse f\u00fcr die Einwirkung der periphereren Strahlen von Bedeutung war; die jetzt angegebenen Resultate m\u00fcssen diese Frage aufser Zweifel lassen, sie beweisen das Vorhandensein einer Akkom-modation\u2019f\u00fcr die paraxialen Entfernungen, wenn auch die Akkommodation keine genaue, sondern eine approximative ist.2 Die Wirkung dieser Akkommodation n\u00e4her zu untersuchen, ist daher die n\u00e4chste Aufgabe.\nDer Gang der peripher einfallenden Lichtstrahlen hat, seitdem Hebmann die Frage von neuem aufgeworfen, so vielseitige Bearbeitung erfahren, dafs man \u00fcber Daten verf\u00fcgt, die f\u00fcr eine physiologische Untersuchung vollkommen gen\u00fcgen. \u2014 Das Strahlenb\u00fcndel, das von einem Punkte ausgeht und schief auf eine Linse f\u00e4llt, bildet nach der Brechung ein astigmatisches Strahlen system mit zwei Brennlinien. Zieht man nun ein unendlich d\u00fcnnes Strahlenb\u00fcndel in Betracht und ber\u00fccksichtigt nur Strahlen, die durch das optische Zentrum der Linse gehen, so steht die erste Brennlinie senkrecht zur Einfallsebene, die zweite liegt in derselben und ist, wenn man die erste Ann\u00e4herung in Betracht zieht, senkrecht zum Leitstrahl (Sturm, Reumann, Czapski). Geht man \u00fcber die erste Ann\u00e4herung hinaus, so ist die zweite Brennlinie, wie Matthiessen nachgewiesen hat, schief zum Leitstrahl gestellt. Es wird f\u00fcr unsere Zwecke gen\u00fcgen, wenn wir nur die erste Ann\u00e4herung in Betracht ziehen.\nDie Gr\u00f6fsen der Brennstrecken sind nach Hermann unter diesen Bedingungen :\nr2 cos \\1 j n r1 cos ?,cp2 \u2014 \u00f4 \u2014 y cos 2f1 JJ\n\nn (rx + ^2) \u00a7 cos V2 \u2014 d \u00a32--------------------------- cos 2cp1 (n r2 cos 2cp2 \u2014 \u00f4 J)\n1\tCitierte Abhandlung S. 360.\n2\tIch m\u00f6chte nicht unerw\u00e4hnt lassen, dafs die untersuchten Herren keine besondere \u00dcbung im seitlichen Sehen gehabt haben, es kann daher vermutet werden, dafs bei l\u00e4ngerer \u00dcbung die paraxiale Akkommodation an Genauigkeit zunimmt und dafs sie dann nur von der Entfernung des seitlichen Objektes abh\u00e4ngig wird.","page":413},{"file":"p0414.txt","language":"de","ocr_de":"414\nW. Heinrich.\nr2 [w >\\\t-'-j]\nn (ri + r2) g \u2014 \u00f4 \u00a32 \u2014 --1 (n r2 \u2014 \u00f4 \u00a3) ;\nes bedeuten dabei:\nr1? r2 \u2014 die beiden Kr\u00fcmmungsradien der Linse; \u00f4 \u2014 die Dicke derselben ; tp1 \u2014 den Einfallswinkel der Strahlen; cp2\u2014 den Brechungswinkel;\nn = \u2014, wo w2 den Brechungsexponent der Linse,\nni\nnx des Mediums, in welchem sich die Linse befindet, bedeuten \u00a3 = n cos cpg \u2014- cos cp1 \u2014 ]/w2 \u2014- sin 2yx \u2014 cos <px e \u2014 die Entfernung des Lichtpunktes von der Linse auf dem einfallenden Leitstrahl gemessen.\nHebmann, an dessen Ausf\u00fchrungen die weiteren Er\u00f6rterungen anderer Beobachter angekn\u00fcpft haben, hat zuerst diejenigen Momente in Erw\u00e4gung gezogen, welche f\u00fcr die Einwirkung der schief einfallenden Strahlen beg\u00fcnstigend oder nachteilig sein k\u00f6nnen. Bei diesen Betrachtungen ist er jedoch, wie wir bereits hervorgehoben haben, von Erw\u00e4gungen ausgegangen, die nicht zum Ziele f\u00fchren k\u00f6nnen. Hebmann untersuchte anfangs die Brennweite, also die Gr\u00f6fse f2\u2014 f\u00b1 und nahm an, dafs diejenigen Momente, welche die Gr\u00f6fse f2 \u2014 f1 verkleinern, als g\u00fcnstig f\u00fcr die Einwirkung des Lichtes auf die Betina zu bezeichnen sind, diejenigen, welche diesen Ausdruck vergr\u00f6fsern, ung\u00fcnstig sind. In einer weiteren Abhandlung \u00e4ndert er die untersuchte Gr\u00f6fse. \u201eDie G\u00fcte eines astigmatischen Bildes sagt er, \u201eist um so gr\u00f6fser, je kleiner der gegenseitige Abstand beider Brennlinien, d. h. die Entfernung f2 \u2014 fv Indes mufs man, um vergleichbare Werte zu erhalten, auch die Gr\u00f6fse des Bildes ber\u00fccksichtigen, \u00e4hnlich wie bei gew\u00f6hnlichen Zerstreuungsbildern. Gleich gr\u00f6fse Zerstreuungskreise wirken um so st\u00f6render, je kleiner das Bild ist. Ber\u00fccksichtigt man dies, so ergiebt sich, dafs man ein wirklich zuverl\u00e4ssiges Mafs der\nf f\nBildg\u00fcte erst erh\u00e4lt, wenn man den Wert\t\u2014- aufstellt, dessen\nf 2\nKenner der Gr\u00f6fse des Bildes proportional ist.\u201c\nEs wird wohl nicht unrichtig vermutet, wenn wir an-","page":414},{"file":"p0415.txt","language":"de","ocr_de":"Die Aufmerksamkeit und die Funktion der Sinnesorgane.\n415\nnehmen, dafs bei der Betrachtung der Bildg\u00fcte der optische Gesichtspunkt f\u00fcr Hermann mafsgebend war.\nJe mehr das Bild eines Punktes sich von der Form eines Punktes entfernt, d. h. je mehr die Brennlinien voneinander entfernt liegen, desto schlechter ist das Bild \u2014 so kann die Betrachtung lauten, durch welche man zur Betrachtung der Gr\u00f6fse f2 \u2014 f\u00b1 als Mafs der Bildg\u00fcte kommen kann. In weiterem hat Hermann auch die Bildgr\u00f6fse in Betracht ziehen wollen, und wir wissen nicht, durch welche Erw\u00e4gung er diese als der Gr\u00f6fse f2 umgekehrt proportional der Thatsache nicht-entsprechend gefunden hat. Der optische Gesichtspunkt kann aber mit dem physiologischen nicht verwechselt werden. Nicht die Entfernung der Bildpunkte, sondern die Bedingungen, unter welchen die Lichtstrahlen auf die Netzhaut einwirken, m\u00fcssen in Betracht gezogen werden. Yon Bedeutung ist daher vor allem, ob sich das Strahlenb\u00fcndel mit der Retina in einer der Brennlinien, oder ob es sich in einer Zerstreuungsellipse oder einem Zerstreuungskreise schneidet. Es ist weiter die Gr\u00f6fse der Brennlinie oder der Zerstreuungsellipse, welche in Betracht gezogen werden mufs ; nicht aber die etwaige Gr\u00f6fse der Brennstrecke. Gesetzt den theoretischen Fall z. B., dafs eine der Brennlinien zu einem Punkt wird und der Punkt auf die Retina zu liegen kommt, so haben wir dieselben g\u00fcnstigsten Bedingungen der Zahlen, wie bei dem zentral auffallenden Lichte, gleichg\u00fcltig, wie weit die zweite Brennlinie vor oder hinter der Retina liegt, gleichg\u00fcltig, ob die Brennstrecke grofs oder klein ist. Um daher die Bedingungen der Strahlenwirkung bei schiefer Incidenz zu untersuchen, m\u00fcssen wir fragen :\n1.\tNach der Lage der Brennlinien in Bezug auf die Retina.\n2.\tNach der Gr\u00f6fse der Brennlinien.\n3.\tNach der Gr\u00f6fse der Winkel, welche die Strahlen, die sich in den Brennlinien kreuzen, einschliefsen. Diese Winkel sind f\u00fcr die Gr\u00f6fsen der Zerstreuungsellipsen mafsgebend.\nI. Yon Berechnungen, welche \u00fcber die Lage der beiden Brennlinien angestellt wurden, sind diejenigen von W. Rasmus und A. Wafer am genauesten und sorgf\u00e4ltigsten. Wir geben hier die Hauptresultate der Berechnungen, verweisend in Bezug auf die Details auf die Originalabhandlung. Die Berechnungen geben die Lage der beiden Brennlinien von Strahlen an, die in gew\u00f6hnlicher Weise durch die Cornea und Linse","page":415},{"file":"p0416.txt","language":"de","ocr_de":"416\nW. Heinrich.\ngebrochen wurden. Im Falle A ist die Entfernung des Objektes in Unendlichkeit und der Kr\u00fcmmungsradius der Linse der Akkommodationsruhe entsprechend angenommen. In dem Falle JB ist dasselbe f\u00fcr den Nahepunkt berechnet. Die Entfernungen der Brennlinien wurden bei einer Einstellung der Linse auf den zentralen Punkt bestimmt. Die Linse war als homogen angenommen. Es bedeuten /j und f2 die Entfernungen beider Brennlinien von der Linse auf dem Leitstrahl gemessen? R die Entfernung der Retina. Dem entsprechend sind die Gr\u00f6fsen (R \u2014 /j) und (f2 \u2014 R) bestimmt, cp ist der Einfallswinkel.\nTabelle III.\nAuge A.\n\tA\tB\th\tR \u2014fi\th-R\n0\u00b0\t15.547\t15.517\t15.547\t0.\t0.\n10\u00b0\t15.393\t15.401\t15.466\t0.007\t0.066\n20\u00b0\t14.919\t15.223\t15.229\t0.301\t0.279\n30\u00b0\t14.123\t14.700\t14.824\t0.677\t0.324\n409\t13.010\t13.851\t14.248\t0.840\t0.398\n50\u00b0\t11.600\t12.790\t13.518\t1.190\t0.725\n60\u00b0\t9.953\t15.292\t12.622\t1.337\t1.332\n70\u00b0\t8.185\t9.800\t11.598\t1.615\t1.798\n80\u00b0\t6.491\t7.670\t10.459\t1.179\t2.789\n90\u00b0\t4.967\t4.691\t9.280\t\u20140.227\t4.590\nTabelle IV. Auge B.\n\th\tB\th\tR \u2014fi\tft \u2014 R\n0\u00b0\t15.547\t15.547\t15.547\t0.\t0.\n10\u00b0\t13.367\t15.400\t15.464\t0.033\t0.064\n20\u00b0\t14.813\t15.120\t15.234\t0.305\t0.114\n30\u00b0\t13.937\t14.600\t14.833\t0.663\t0.235\n40\u00b0\t12.775\t13.740\t14.300\t0.965\t0.160\n50\u00b0\t11.401\t12.560\t13.639\t1.159\t1.079\n60\u00b0\t9.914\t10.960\t12.857\t1.046\t1.897\n70\u00b0\t8.476\t9.360\t12.008\t0.884\t2.648\n80\u00b0\t7.207\t6.600\t11.119\t\u20140.607\t4.519\n90\u00b0\t6.220\t4.260\t10.406\t\u20141.960\t5.946","page":416},{"file":"p0417.txt","language":"de","ocr_de":"Die Aufmerksamkeit und die Funktion der Sinnesorgane.\n417\nDiese Berechnungen geben daher das [Resultat, \u201edafs der geometrische Ort der senkrecht zur Ebene der einfallenden Strahlen gelegenen Brennlinie f\u00fcr beide Augen innerhalb des Glask\u00f6rpers liegt, deren Entfernung von der Retina, wenn man nur die Strahlen bis 70\u00b0 ber\u00fccksichtigt, in Minimum 0 mm, in Maximum 1.6 f\u00fcr das Auge A, und 1.2 mm f\u00fcr das Auge JB betr\u00e4gt. Die zweite Brennlinie bildet eine Kurve aufserhalb der Netzhaut\u201c.1\nDie Berechnungen von Rasmus und Wauer wurden f\u00fcr eine homogene Linse angestellt. \u00dcber die \u00c4nderungen, welche durch die Schichtung der Linse bedingt werden, belehrt die experimentelle Untersuchung von Peschel. Wir entnehmen auch dieser einzelne Daten, die wir auf der Tabelle Y zu* sammenstellen. Es stehen nebeneinander berechnete und gemessene Entfernungen der Brennlinien.\nTabelle Y.\n\t\tA gefunden\tfi berechnet\tU gefunden\th berechnet\n6 OQ\t40\u00b0\t5.7\t5.6301\t6.6\t7.3335\n\u2022iH r-W CO\t50\u00b0\t4.4\t4.3092\t6.0\t6.7394\n\u2019\u2019\u00d6 0 \u2022r\u2014i\t60\u00b0\t2.9\t2.8185\t5.1\t5.9488\nPh\t70\u00b0\t1.6\t1.3878\t4.4\t4.9672\na3 CO 0\t40\u00b0\t7.5\t7.8217\t8.5\t9.3536\n\u2022pH 1\u2014H CO\t50\u00b0\t6.1\t6.1354\t7.6\t8.4452\n\u00f6 \u2022PH\t60\u00b0\t4.9\t4.6222\t7.0\t6.6793\n\u00ab ei\t70o\t3.4\t3.1074\t6.0\t6.7710\n6 CO 0 CO\t40\u00b0\t6.6\t6.3655\t7.2\t7.5901\n\t50\u00b0\t5.2\t5.2499\t6.2\t7.0907\nr\u2014l c\u00f6\t60\u00b0\t4.2\t3.1897\t5.3\t6.0285\nW r-i\t70\u00b0\t3.3\t2.6748\t5.0\t5.8388\n\u00a9 m fl\t40\u00b0\t5.7\t5.8813\t6.4\t7.0969\n\u2022 pH P\"H CO\t50\u00b0\t5.0\t4.9872\t5.9\t6.7313\nW ei\t60\u00b0\t3.5 '\t3.9816\t5.2\t6.3064\n\t70\u00b0\t3.1\t2.8049\t5.0\t5.6696\nMenschliche Linse hei 70\u00b0\t\t3.3\t2.9787\t4.8\t5.4298\n1 Zu \u00e4hnlichen Resultaten ist auch Matthiessen auf Grund eigener Berechnungen gekommen. Abweichend von den rechnerischen Resultaten\nZeitschrift f\u00fcr Psychologie XI.\t27","page":417},{"file":"p0418.txt","language":"de","ocr_de":"418\nW. Heinrich.\nEs wird durch die Schichtung der Linse die erste Brenn\u00bb linie wenig, beinahe gar nicht in ihrer Entfernung ver\u00e4ndert,, die zweite n\u00e4her ger\u00fcckt.\nDiese Wirkung, welche bei den Zahlen auf den Tabellen III '\nund IV das Zur\u00fccktreten der zweiten Brennlinie vor die Netz-\n\u2022 *\nhaut haben k\u00f6nnte, wird diese Verh\u00e4ltnisse insofern nicht \u00e4ndern, als die Kr\u00fcmmungsradien gr\u00f6fser genommen. werden m\u00fcssen, wie es diejenigen sind, welche Rasmus und Wauer ihren Untersuchungen zu Grunde gelegt haben.1 Die Vergr\u00f6fserung der Kr\u00fcmmungsradien w\u00fcrde die Brennweiten und Brenn\u00bb strecken gr\u00f6fser machen, als sie gefunden waren, die Schichtung der Linse die rechnerischen Angaben aber derart ver\u00e4ndern, wie es das Ergebnis der Tabellen III und IV im allgemeinen fordert.\nKommen wir jetzt auf die Ergebnisse unserer Untersuchungen zur\u00fcck, so zeigten dieselben, clafs die Linse bei Einstellung aut das paraxiale Objekt immer flacher war,\nsind diejenigen von Schoen und Parent, welche mit H\u00fclfe der Skiaskopi\u00a9 gefunden wurden. Parent bestimmte bei einem Palle von Emmetropie den G-rad der astigmatischen Brechung, welche schr\u00e4g auffallende Strahlen erleiden. Er hat gefunden\nseitlich\tDas Auge im\tDas Auge im\nTb ei\tvert. Merid.\thoriz. Merid.\n20\u00b0\tE\t0.75 M.\n30\u00b0\tE\t1.75 M.\n45\u00b0\t0.75 M.\t2.75 M.\n(Die Zahlen sind in D. ausgedr\u00fcckt.) Es kann aber diesen Resultaten keine absolute G\u00fcltigkeit zugeschrieben werden, da f\u00fcr die schr\u00e4g auf die menschliche Linse einfallenden Strahlen das Gesetz der Rezipriozit\u00e4t sich nicht in der Form anwenden l\u00e4fst, wie bei zentral einfallenden Strahlen. Es ist z. B. nicht ohne Einflufs auf die Lage der Brennlinien, ob die Strahlen zuerst auf die st\u00e4rker oder schw\u00e4cher gekr\u00fcmmte Fl\u00e4che der *Linse fallen (Hermann).\n1 Hier m\u00f6chten wir bemerken, dafs die Zahl 19 mm, die wir f\u00fcr den vorderen Kr\u00fcmmungsradius des Herrn J. U. gefunden haben (erste Abhandlung), nach unseren weiteren Erfahrungen von den Zahlen, die f\u00fcr normale Augen gelten, weit abweicht. Dabei muls die Linsensubstanz des Herrn IT. einen sehr hohen Brechungsexponenten haben (vgl. die Mitteilung in Greifes Arch., dieser Jahrgang), wie es an der St\u00e4rke des Linsenbildes leicht zu beobachten war, wodurch erkl\u00e4rt wird,, warum das Auge des Herrn U. nur schwach hypermetropisch ist.","page":418},{"file":"p0419.txt","language":"de","ocr_de":"Die Aufmerksamkeit und die Funktion der Sinnesorgane. 419\n4\nals bei der Einstellung auf das in derselben Entfernung zentral liegende Objekt. Fallen die Brennlinien bei der zentralen Akkommodation (wenn wir uns dieses Ausdruckes d\u00e9t K\u00fcrze halber bedienen wollen), die erste innerhalb, die zweite aufserhajb der Retina, so werden sie durch die Abflachung der Linse weiter hinausgeschoben, wodurch die erste Brennlinie der Retina angen\u00e4hert wird. Daraus resultiert, dafs das Auge paraxial auf die erste zur Einfalleben\u00a9 senkrechte Brennlinie akkommodiert.1 Das macht auch die Beobachtung erkl\u00e4rlich, nach welcher die Abflachung der Linse bei der paraxial en Akkommodation auf eine bestimmte Entfernung anfangs mit dem Winkel, unter welchem das Licht einf\u00e4llt, rzunimmt und dann von einer bestimmten Grenze an abnimmt. Vergleichen wir die Entfernungen, in welchen sich die erste Brennlinie befindet, so sehen wir auch, dafs in beiden F\u00e4llen (Tabelle III und IV) auch diese Entfernung anfangs zunimmt und dann kleiner wird. Man sieht auch, dafs die Resultate der Berechnung und die Resultate unserer Beobachtungen ziemlich gut zusammen stimmen. Die maximale Gr\u00f6fse f\u00fcr (R \u2014 /i) liegt nach der Rechnung f\u00fcr das Auge A bei 70\u00b0, f\u00fcr das Auge B bei 50\u00b0, wir haben die maximale Abflachung der Linse bei 50\u00b0 und 40\u00b0 gefunden.\nWie neu auch die Thatsache sein mag, dafs das Auge ebenso f\u00fcr die Peripherie wie auch f\u00fcr das Zentrum akkommo-diert, so findet man doch in der Litteratur Beobachtungen angegeben, die auf die Erscheinung hindeuten und erst mit H\u00fclfe dieser ganz verst\u00e4ndlich werden. Die \u00e4lteste Beobachtung, welche hier in Betracht kommen kann, ist von Aubert gemacht worden. Aubert, der die Empfindlichkeit der Peripherie der Netzhaut untersuchte, machte die Beobachtung, dafs \u201ebei konstantem Gesichtswinkel der Zahlen kleine nahe Zahlen auf\n1 Schoen untersuchte beide Brennlinien mikroskopisch und beschreibt die gesehene Form beider folgendermafsen : \u201eDie erste Brennlinie besteht aus einer hellen, nach unten scharf begrenzten Linie. Nach oben schliefst sich an dieselbe noch ein schmaler, rasch an Intensit\u00e4t verlierender Saum an.\u201c \u201eDie zweite Brennlinie besteht aus einem B\u00fcndel heller Lichtlinien, die nach unten sich ein wenig ausfasern, umgeben von vielen schw\u00e4cheren Streifen.\u201c In der ersten Brennlinie ist die Konzentration der Strahlen viel gr\u00f6fser, als in der zweiten, auch ist diese nach Schoen immer kleiner. (Vergleiche unten.)\n27*","page":419},{"file":"p0420.txt","language":"de","ocr_de":"420\nW. Heinridh.\neinem gr\u00f6fseren Teile der Netzhaut erkannt werden, als grofse ferne Zahlen\u201c. Die weitere Untersuchung dieses Verhaltens, welches f\u00fcr Aubert unerkl\u00e4rbar blieb, zeigte ihm, dafs auch die Ann\u00e4herung der grofsen Zahlen den Raumwinkel, d. h. den Winkel zur Gesichtslinie, unter welchem das Objekt unterscheidbar ist, vergr\u00f6fserte. Einige in der folgenden Tabelle VI zusammengestellte Daten geben Aufschlufs \u00fcber die Untersuchungsergebnisse von Aubert.\nTabelle VI.\nBei einer Entfernung von\tWerden noch nnter folgendem Winkeln distinkt gesehen\t\t\n\tzwei Quadrate von 20 mm Seitenl\u00e4nge und Distanz\tzwei Quadrate von 8 mm Seitenlange und Distanz\tzwei Quadrate von 4 mm Seitenlange und Distanz\n1000 mm\t46\u00b0\t22\u00b0\t13\u00b0 30 '\n800 \u201e\t49\u00b0\t35\u00b0\t16\u00b0\n600 ,,\t58\u00b0\t45\u00b0\tto o\n400 \u201e\t76\u00b0\t57\u00b0\t43\u00b0\n200 \u201e\t100\u00b0\t82\u00b0\t67\u00b0\nErst auf Grund der von uns gefundenen Daten sind die Ergebnisse, zu welchen Aubert gelangte, vollkommen klar. Wir haben gefunden, dafs die Akkommodation des Auges auf die peripheren Objekte sich darin von der Akkommodation auf die zentralen Objekte unterscheidet, dafs die Linse f\u00fcr dieselbe Entfernung flacher wird. Es imifs daher die Akkommodationsbreite f\u00fcr die Peripherie geringer sein, weiter aber auch die Erkennbarkeit desto geringer, je gr\u00f6fser der Winkel ist, unter welchem das Objekt sich befindet.1 Wir sehen auch auf der Tabelle II, dafs in der\n1 Dieses Ergebnis ist auch l\u00e4ngst bekannt. So bat Matthiessen den Fernpunkt f\u00fcr verschiedene Winkel, unter welchen das indirekt gesehene Objekt sich befand, untersucht und dabei gefunden, dafs \u201edie Maximaldistanz distinkt gesehener Punkte, welche in horizontalem Meridian gesehen sind, bei einer Incidenz von 90\u00b0 lateralw\u00e4rts, also am Bande des Gesichtsfeldes, beispielsweise f\u00fcr Emmetropen ca. 5 cm, f\u00fcr einen Myopen ca. 2.5 cm ist. Es folgt hieraus, dafs f\u00fcr eine \u00e4ufserst schiefe Incidenz der von einem Objekte ausgehenden Lichtstrahlen in das Auge, dieses als excessiv myopisch zu betrachten ist\u201c. F\u00fcr das eine Augenpaar war das Sehfeld zwischen 45\u00b0\u201490\u00b0 nahezu von","page":420},{"file":"p0421.txt","language":"de","ocr_de":"Fie Aufmerksamkeit und die Funktion der Sinnesorgane.\n421\nletzten Heike, die nickt \u00fcber die Entfernung von 45 cm kinansgekt, die Linse sckon in dem Zustande der kleinsten Kr\u00fcmmung sick befindet. Ber\u00fccksichtigt man dies alles, so ist vor allem klar, warum die kleineren Ziffern in kleinerer Entfernung viel weiter in der Peripherie erkannt werden k\u00f6nnen, als die gr\u00f6fseren Ziffern in der gr\u00f6fseren Entfernung. Das Auge konnte auf die kleinen Ziffern noch akkommodieren, die gr\u00f6fseren befanden sich aufser-halb der Akkommodationsbreite. Die Bedeutung der Gr\u00f6fse der Objekte bleibt dabei nat\u00fcrlich in voller G\u00fcltigkeit. Diese Bedeutung offenbart sich in dem Umstande, dais bei derselben Entfernung der grofsen und kleinen Objekte die grolsen viel weiter distinkt gesehen werden k\u00f6nnen, als die kleinen. Die horizontalen Bedien der Tabelle VI geben diesbez\u00fcgliche Zahlen.\nII. Die zweite n\u00e4chstliegende Frage, die in Betracht gezogen werden mufs, ist die nach der Gr\u00f6fse der Brennlinien. Von dieser h\u00e4ngt in erster Linie die Deutlichkeit des Eindruckes ab, in weiterem auch die St\u00e4rke desselben.\n.Es sei MB\u00b1 (Fig. 1) der Leitstrahl eines unendlich d\u00fcnnen Strahlenb\u00fcndels, MA1 ein benachbarter Strahl in der Einfallebene, so gehen die beiden Strahlen nach der Brechung in der Bichtung B2 N2 und A2 M2. Die erste Brennlinie Mt Nt steht senkrecht zu der Einfallebene, die zweite ist M2 N2\nist < A2 Ml jB2 = d& A2 B2 = ds2 A1 Bt \u2014 ds\u00b1 und M2 N2 = da27\nso ist da2 \u2014 (f2 \u2014 ft) d%k7\nt\u00b1\nim A A2 C2 B2 ist <\u00a3 C2 B2 A2 = cj)1\nB2 C2 == ds2 cos ;\neiner Ellipse begrenzt. Analoge Besultate wie Aubert bat auch Peschel gefunden. \u2014 Aucb eine andere von Peschel und sehr eingebend von Butz untersuchte Beobachtung findet jetzt ihre nat\u00fcrliche Erkl\u00e4rung. Beide haben n\u00e4mlich gefunden, dafs die Grenzen distinkter Wahrnehmbarkeit f\u00fcr parallele Linien sich \u00e4ndern, je nachdem man diesen eine horizontale oder vertikale Stellung giebt. Bei horizontaler Stellung der Linien (und f\u00fcr horizontalen Meridian) werden diese Grenzen ausgedehnter, bei vertikaler enger. Die Erkl\u00e4rung ergiebt sich von selbst, wenn man ber\u00fccksichtigt, dafs in diesen F\u00e4llen auch die erste Brennlinie horizontal liegt.","page":421},{"file":"p0422.txt","language":"de","ocr_de":"422\nW. Heinrich.\nda aber ds1 : ds2 \u2014 r1 : r2 und ds,\nr2 dst\nr,\nso ist da, = &\u2014a\n/1\tri\nDie Lage der ersten Brennlinie erbalten wir, wenn wir den unendlich naben Strahl in Betracht ziehen, der in einer , senkrechten Ebene zu der Ebene A1 -M Bx liegt. Nach der\nFig. 1.\nBrechung liegt der Strahl in einer Ebene senkrecht zu der Ebene \u00c42 M2 N2 B2 und durch M2 hindurchgehend, ln dieser Ebene ist (Fig. 2) B2 B2 ein Bogenelement der Linse, welches senkrecht steht auf dem Leitstrahl; M1 N\u00b1 die erste und M2N2 die zweite Brennlinie. Ist ferner B2 D2 \u2014 d a2,\nf f\nso ist\t= dat \u2014\t\u2014- d a21\nT 2\nund da d<s2 =\two da1 ein B\u00f6genelement auf der ersten\nr.","page":422},{"file":"p0423.txt","language":"de","ocr_de":"Die Aufmerksamkeit und die Funktion der Sinnesorgane.\n423\nLinsenfl\u00e4che bedeutet, so ist\nda y\nu\nfiri\nfi r\n-2 da,.\nru*\t-i-\nU \u2014fi\nfi\npro-\nDie erste Brennlinie \u00e4ndert sieb dem Ausdrucke \u2014\nf \u2014 f\nportional; die zweite dem Ausdrucke -L\u2014\u2014- cos yv Es , ist\n11\ndaher, wie bereits hervorgehoben, von Hermann unrichtig angenommen worden, dafs die Bildgr\u00f6lse dem Werte i pro*\nT2\nportional ist. Die Untersuchung \u2022 des Wertes\nU \u2014 fi ,\n/2\nm semer\nAbh\u00e4ngigkeit vom Winkel cp\u00b1 hat bereits Hermann f\u00fcr diejenigen Werte von wo die vierte Potenz vom Sinus vernachl\u00e4ssigt worden ist, angegeben und gefunden, dafs\nfi\u2014A\n\n= A sin 2cpv wo A ein konstanter Faktor ist.\nDie erste Brennlinie w\u00e4chst daher mit dem Einfallswinkel im Verh\u00e4ltnisse des Quadrates des Sinus.\nF\u00fcr die zweite Brennlinie findet man bei derselben Ann\u00e4herung\nA\nda\u00ab\nsin 2cpt sin cp1 r2 dsv (1 \u2014 A sin 2cp1) r1\nA\ndiese w\u00e4chst daher dem Werte von 2 S*n ^lS n^1 proportinal.\nA sin 2cp1\n? 'S\nDas Verh\u00e4ltnis der beiden Brennlinien endlich ist\nda2 cos cp\u00b1 dsx\ndat\t1 \u2014A sin 2cp1 d<st\nExperimentell hat Schoen die Abh\u00e4ngigkeit der Grr\u00f6fse der Brennlinien von dem Einfallswinkel untersucht und gefunden :","page":423},{"file":"p0424.txt","language":"de","ocr_de":"424\nW. Heinrich.\nEinfallswinkel : 20\u00b0 8'\n46\u00b0 30' 70\u00b0\nes ist daher nach dieser Bestimmung\nDie L\u00e4ngen der Brennlinien in mm. I. Brennlinie: II. Brennlinie:\n0.044\t0.046\n0.19\t0.22\n0.45\t0.65,\nda \u00ab\ndat\n> 1.\nDie Yergr\u00f6fserung der Bildlinien bedingt die Yergr\u00f6fserung der Undeutlichkeit des Bildes, welches durch das astigmatische Strahlenb\u00fcndel entworfen wird, es mufs auch infolge dieses Umstandes die Deutlichkeit des Bildes gegen die Peripherie hin kleiner werden. Da yon der Deutlichkeit des Bildes die Erkennbarkeit desselben in erster Linie abh\u00e4ngig ist, so werden die Buchstaben von konstanter Glr\u00f6fse gegen die Peripherie hin n\u00e4her ger\u00fcckt werden m\u00fcssen, wenn sie erkannt werden sollen. Dies best\u00e4tigen auch die Untersuchungen von Matthiebsen. Die Entfernung, in welcher die Objekte erkennbar waren, nahm, wie bereits hervorgehoben, immer ab, weil auch die Akkommodationsbreite f\u00fcr die Peripherie anfangs abnimmt und vor dem Winkel etwa 50\u00b0 zunimmt, wie unser\u00a9 Untersuchung gezeigt hat.\nUm die Yer\u00e4nderungen der Glr\u00f6fse der Brennlinien von \u2022#\nden \u00c4nderungen der Kr\u00fcmmungsradien zu untersuchen, setzen\n2\nwir r2 = Jcr1 und d \u2014 \u2014, was mit ziemlich grofser Ann\u00e4herung\nr,\nm\u00f6glich ist, da r2 mit r1 gleichzeitig w\u00e4chst und d mit wachsendem r\u00b1 sich gleichzeitig verkleinert. Dann ist der Ausdruck f\u00fcr di\u00a9\nGlr\u00f6fse der ersten Brennlinie von \u2014\nfs \u2014 ft\nfi\nfA\nfi\nabh\u00e4ngig, wobei\nh\nrt |Jen cos 2cpt cos 2yp2\tcos Acp1 rt \u2014 kl'\u00c7 cos\n\u25a0\u2014&cos 2gPi cos 2f2\t+ Jcos 2<P2ri2+~\u00a3c0SVifi'~25s\n6 @","page":424},{"file":"p0425.txt","language":"de","ocr_de":"Die Aufmerksamkeit und die Funktion der Sinnesorgane.\n^ X cos 2y1| cos 2cpi rx4 hn\tcos Vi \"t\u201c\n| cos 2y2l o \u00ab , T,^(X\n| cos 2cp1 r'\u00b1s + j\u2014 cos 2gpx \u2014 w (1 -(-&)\u00a3 J\tv6o\n1\nJn cos 2cp2} cos 2^j rx2\nIX2 \u00a5 e\n(1 + cos 2cp1) cos 2cp1 rx +\n+\t?3 cos 2gqJ : \u00a3\u2014 \u2014~ cos 2(pt cos 2cp2 + len jw (1 + Je) g\n^ cos 2y1| cos 2<p2 rx4 -f- IcX j\n1 + 1c \u00ab\t, cos V\n\u2014 cos V2 H--------\n+\n+ ^cos 2cp2 cos 2y1| r18 -f- Mg cos ^\nw? (1 + \u00e4) cos 2y2J ?y\nM2g2\n\n(1 + cos VJ r1 + IX2 \u00a33.J\nBez@iclinen wir zur Abk\u00fcrzung die Koeffizienten der Reibe nacb mit A, B, C, D, JE, FAv B17 Gv Dv Fx, Fv\nf\nOm die \u00c4nderung des Ausdruckes 1\u2014~ mit waebsendem r1 zu\nt2\nfinden, erw\u00e4gen wir, dafs dieser Ausdruck eine positive Grr\u00f6fse ist, der erste Differentialquotient desselben\nah _L\\\nT fj= [(AB, \u2014A,B)r,s + 2(AC, \u2014 A, C) r? + (3 (AB, \u2014A,B drx\n+ (B, C-BC,)}r,* + {A(AJE-AE,)+2(B,B-BB,j}.r* + {b(AF,-A,F) + 3(BF,~ EB,) + (C,B- CB,) }r,* +{4 (.B,F-BF,) + 2(CE, \u2014 C,E)}r,* + {3(C,F-F,C:) + (BE, \u2014 B, E)} r* + 2 (D, F\u2014F, B) r}:\n[ - A, r,* + JB, r,* + C, f,3 + B, r,* -E,r, + FJ 2","page":425},{"file":"p0426.txt","language":"de","ocr_de":"426\nW. Heinrich.\nauch eine positive Gr\u00f6fse, wie man sich leicht \u00fcberzeugen kann, so\nf\nw\u00e4chst l \u2014 Y bei wachsendem rt. Was besagt, dafs infolge\nf2\nder Akkommodation auf einen paraxialen Punkt die Brennlinien derselben etwas gr\u00f6fser werden, als sie sein w\u00fcrden, wenn die Linse im Zustand.e der An\u00bb passung auf einen axialen Punkt in derselben Entfernung bliebe. Man ersieht aber gleichzeitig aus der Gr\u00f6fse des Differentialquotienten, dafs diese Yergr\u00f6fserung verschwindend klein ist.\nIII. Yon Bedeutung ist ferner noch der Winkel, den* die gebrochenen Strahlen einschliefsen, und die Ver\u00e4nderungen desselben in allen F\u00e4llen, wo die Akkommodation keine genaue ist; wir haben auch bei unseren Untersuchungen eine ungenaue Akkommodation gefunden, und bilden diese Winkel ein Mafs f\u00fcr die Gr\u00f6fse der Zerstreuungskreise resp. der Zerstreuungsellipsen. Yon Bedeutung ist nur der Winkel d& (Fig. 1), da, wie hervorgehoben, nur die erste Brennlinie in Betracht gezogen werden mufs.\nDie Abh\u00e4ngigkeit des Winkels d& von den Kr\u00fcmmungsradien der Linse ist klar. Durch die Yergr\u00f6fserung der Kr\u00fcmmungsradien vergr\u00f6fsert sich auch /1; mithin wird sich, wenn da, unver\u00e4ndert bleibt, der Winkel d& verkleinern.\n4t\to \u00ab\nUm die \u00c4nderungen des Winkels d& von den \u00c4nderungen des Winkels y1 zu ermitteln, dr\u00fccken wir cos cp1 cos cp2 als Funktionen von 5 aus. Es wird\n('n2 \u25a0\u20141) \u2014J2 COS cp1 = -----nT---\nCOS 2f2 \u2014\n{ (n\u00bb - 1) + g* }2 4 ff212\nwobei gq mit J w\u00e4chst und g zwischen den Grenzen\nVn* \u2014 1< w\u2122 1\nliegt. Da aber der Wert von n f\u00fcr das menschliche Auge den\n14\t'.\t.\t>\nWert von etwa \u2014^ hat, so k\u00f6nnen wir, ohne einen.Fehler zu","page":426},{"file":"p0427.txt","language":"de","ocr_de":"Die Aufmerksamkeit und die Funktion der Sinnesorgane.\n427\nmachen, die Potenzen von \u00a3 von der f\u00fcnften aufw\u00e4rts weg-\nCOS cp\nlassen, dann bekommen wir f\u00fcr den Wert \u2014welchem \u00e4ff\n11?\nproportional ist,\n+ 4 |\t+\tri\u201dA(W2_ 4)-, \u00a3S\ncos 9?! \te * * 1\t\\ 1 1\t2 e v\n^\tri\u00bb-2(\u00ab2\u20141)2(2+ \u201d)i + r1r2(2\u20143 j)\nund wenn wir die Koeffizienten mit a) b, c, a\u00b1 b1 f\u00fcr den ersten Differentialquotient.\n/y*\t/y*\n\u2014^v\u2014 l)3\ne\n\u00a33 \u2014dJ4\u2019 bezeichnen\nu = [(a/q + 6Cl) \u00a76 + 3 aax ?4 5 + 2 (a, & \u2014 2 c\u00b1c) ?3 + B \\c\n+ aic] : [ai ? +\t\u00a73 \u2014 ci \u00a74]\u201c\nund dies hat alle Glieder des Z\u00e4hlers positiv, und wird mithin\nauch im ganzen positiv sein, und da C\u00b0^- positiv ist, so nimmt\n/1\nmit dem zunehmenden Einfallswinkel zu.\nPassen wir die gefundenen Resultate zusammen, so lauten diese folgendermafsen:\n1.\tDas Auge besitzt im allgemeinen die F\u00e4higkeit, auf Ent fernungen paraxial liegender 0 bjekte zu a kkommo dieren.\n2.\tDie Akkommodation war in den beobachteten F\u00e4llen keine vollst\u00e4ndige, sondern mit von der Lage des axial liegend en Fixierzeichens abh\u00e4ngig.\n3.\tDie paraxiale Akkommodation hat zur Folge das Zusammenfallen der ersten (auf die Einfallebene senkrechten) Brennlinie mit der Retina.\n4.\tDie paraxiale Akkommodationsbreite ist geringer als die axiale; nach den Bestimmungen der Kr\u00fcmmungs\u00e4nderungen ist man zu dem Schl\u00fcsse berechtigt, dafs sie anfangs abnimmt und dann von einem gewissen Winkel an (40\u00b0\u201460\u00b0) zunimmt.\n5.\tDie Brennlinien nehmen mit dem Einfalls-\nwinkel und mit der Zunahme der Kr\u00fcmmungsradien der Linse an Gr\u00f6fse zu. Der erste Umstand bedingt die","page":427},{"file":"p0428.txt","language":"de","ocr_de":"428\nW. Heinrich.\nmit dem Einfallswinkel abnehmende Sehsch\u00e4rfe mit, der zweite ist infolge der verschwindenden Kleinheit der \u00c4nderung von untergeordneter Bedeutung.\n6. Der Winkel, unter welchem die gebrochenen Strahlen konvergieren, nimmt mit dem zunehmenden Radius der Linse ab, mit dem Einfalls winkel dagegen zu. Auch der erste Umstand mufs zu den f\u00fcr die Lichteinwirkung bei paraxialer Akkommodation g\u00fcnstigen gerechnet werden, da dadurch bei nicht ganz vollkommener A kkommo dation die Zers treuungs-ellipsen verkleinert werden.\nPsychologisches Interesse war es, welches uns zu den Untersuchungen veranlafst hat. Die Untersuchungen haben unsere Erwartungen in Bezug auf das Auge vollkommen befriedigt. Auch die erg\u00e4nzenden Resultate best\u00e4tigten in vollem Umfange das bereits Gesagte: dafs nicht die Aufmerksamkeit es ist, welche von den Eindr\u00fccken einige nach Belieben w\u00e4hlt, sondern dafs die physiologischen Bedingungen sich dergestalt ver\u00e4ndern, dafs das eine Mal die Einwirkung der Reize beg\u00fcnstigt wird und in Abh\u00e4ngigkeit davon die Eindr\u00fccke bemerkt resp. deutlicher werden. Dafs die zentrale Fixation die Einwirkung des Reizes auf die Peripherie der Netzhaut stark herabsetzt, ist nach allem Dargelegten klar. Unmittelbar demonstriert dies eine sehr sch\u00f6ne von Haab gemachte Beobachtung.* 1 \u201eWenn man in einem dunklen Raume, der blofs durch eine Lampen- oder\n\u2022 \u2022\n1 Als icli meine Untersuchungen von den \u00c4nderungen an der Pupille ver\u00f6ffentlichte, habe ich von der Beobachtung des Herrn Professor Haab keine Kenntnis gehabt. Erst dicht vor dem Erscheinen meiner Arbeit wurde ich auf diese aufmerksam gemacht und teilte daher dem Herrn Professor Haab mit, dafs ich in der n\u00e4chsten Arbeit auf seine Beobachtung zur\u00fcckkommen werde. Etwas sp\u00e4ter hat auch Herr Dr. Akthue Allin die G\u00fcte gehabt, mich auf diese von neuem aufmerksam zu machen, und hat auch nachtr\u00e4glich bei der Besprechung meiner ersten Arbeit auf diese hingewiesen. {The American Journ. of Psychol. Bd. VII. S. 430.) Der scheinbare Widerspruch zwischen meiner Beobachtung und der Beobachtung des Herrn Professor Haab l\u00f6st sich sehr einfach (siehe Text). Ich \u00e4ndere immerhin dabei die Deutung, welche Professor Haab seiner Beobachtung gegeben hat. Zu jener Deutung kam Professor Haab auch nur deswegen, weil er, auf die allgemeine Ansicht gest\u00fctzt, die Voraussetzung machen mufste, dafs sich an der Akkommodation nichts \u00e4ndert. \u2014 Diese Voraussetzung hat sich als unberechtigt erwiesen.","page":428},{"file":"p0429.txt","language":"de","ocr_de":"Die Aufmerksamkeit und die Funktion der Sinnesorgane.\n429\nKerzenflamme beleuchtet wird, die Flamme so vor sich hin-stellt, dafs sie etwas seitw\u00e4rts steht und man an ihr vorbei den Blick ins Dunkle richtet, so kann man, sobald, bei gleichbleibender Blickrichtung, die Aufmerksamkeit auf die Flamme gelenkt wird, eine kr\u00e4ftige Kontraktion der Pupille beider Augen beobachten. Kann man, ohne die Fixation der dunklen Wand im mindesten zu \u00e4ndern, seine Aufmerksamkeit recht nachhaltig in indirektem Sehen weiter dem Flammenbilde zuwenden, so bleibt die Pupille ebenso lang verengt. Sobald dagegen die Aufmerksamkeit sich dem Fixationspunkt widmet (einer dunklen Stelle der Wand etc.), so diktiert sich die Pupille wieder\u201c ....\n\u201eEs l\u00e4fst sich die Pupillenver\u00e4nderung auch hervorrufen, wenn man die Flamme nach oben oder nach unten oder an irgend einen anderen beliebigen Ort des Gesichtsfeldes bringt. Ich kann an mir selbst den Behex noch deutlich, wenn auch nicht ganz stark sehen, falls ich die Flamme in 80\u00b0 bis 90\u00b0 temporalw\u00e4rts vom Fixationspunkt aufstelle.44 Aus dieser Beobachtung mufs ich erschliefsen, dafs in dem Momente, wo das Auge auf die Flamme akkommodiert, die Beizwirkung derart an St\u00e4rke zunimmt, dafs sie eine Lichtreaktion der Pupille bewirkt. Diese Be-aktion verschwindet, wenn das Auge die Akkommodation f\u00fcr die Flamme verliert, was bei genauer zentraler Akkommodation der Fall ist. Damit l\u00f6st sich auch der Widerspruch, der zwischen dieser und meinen Beobachtungen zu bestehen scheint. Wie bei den Untersuchungen \u00fcber die Gr\u00f6fse der Pupille bei Akkommodationsver\u00e4nderungen die konstante Beleuchtung als Voraussetzung angenommen werden mufs, denn sonst treten Lichtreflexe der Pupille ein, welche die etwaige Vergr\u00f6fserung oder Verkleinerung negativ machen k\u00f6nnen, so gilt dasselbe auch f\u00fcr die Peripherie. Infolgedessen, dafs die Flamme als Objekt genommen wird, auf welches das Auge akkommodiert, tritt ein Pupillenreflex ein, der die Vergr\u00f6fserung, welche infolge der Abspannung der Akkommodation eintret en sollte, aufhebt und in eine Kontraktion umwandelt.\nTm gew\u00f6hnlichen Leben kommt der Mensch selten dazu, die Objekte mit der Peripherie anschauen zu m\u00fcssen. Tritt ein st\u00e4rkerer peripherer Beiz ein, so ver\u00e4ndert sich die Blickrichtung und das Objekt gelangt ins Zentrum des Sehfeldes. Infolgedessen akkommodiert das Auge paraxial selten, die Peri-","page":429},{"file":"p0430.txt","language":"de","ocr_de":"430\nW. Heinrich.\npherie der .Netzhaut wird mehr diffusem Lichte ausgesetzt Es mufs dabei auch die Peripherie weniger erm\u00fcdet sein, als. das Zentrum. Diese Schlufsfolgerung ist auch experimentell best\u00e4tigt (Erdmann). Man beobachtet, dafs die Peripherie sich, viel rascher in der Dunkelheit adaptiert, als das Zentrum, und ein Reiz, der in dem Zentrum der Netzhaut noch keine Wir-kung aus\u00fcbt, bei Einwirkung auf die Peripherie schon be-. merkt wird.\nIch habe bereits die Beobachtungen \u00fcber die Labilit\u00e4t der Akkommodation beschrieben, und die Schlufsfolgerungen, die f\u00fcr das Erkl\u00e4ren der Erscheinungen der sog. \u201eSchwankungen der Aufmerksamkeit\u201c wichtig sind, gezogen. Auch jetzt hat sich die Gelegenheit geb\u00f6ten, die gemachte \"Wahrnehmung wiederholt zu machen. In einer brieflichen Mitteilung teilte mir Professor Dr. H. M\u00fcnsterberg mit, er m\u00fcsse die Ansicht beibehalten, dafs das absichtliche tiefe Einatmen eine solche Schwankung mit sich bringe. Ich habe die Gelegenheit benutzt\u00bb um die etwaige \u00c4nderung der Linsenkr\u00fcmmung bei tiefem Einatmen zu kontrollieren, und gefunden, dafs sich auch hier eine Yergr\u00f6fserung der Kr\u00fcmmungsradien beobachten l\u00e4fst. Man kann dies \u00fcbrigens auch leicht an der eigenen Pupille beobachten, wenn man diese im Spiegel betrachtet. Auch diese Beobachtung l\u00e4fst sich daher unter die von mir ausgesprochene Anschauung subsumieren. Funktionell wird diese Beobachtung zu der bereits von mir beschriebenen Abspannung der Akkommodation zu rechnen sein, welche eintritt, wenn man durch nicht optische Eindr\u00fccke in Anspruch genommen wird, nicht aber die beschriebene Labilit\u00e4t des Akkommodationszustandes zur Ursache haben. Es tritt in diesem Palle mehr eine \u201eAbwendung\u201c als eine \u201eSchwankung der Aufmerksamkeit\u201c ein.\nMit der vorliegenden Abhandlung verlasse ich das Gebiet der Gesichtseindr\u00fccke, um zu untersuchen, inwiefern sich die f\u00fcr das Auge gefundenen Prinzipien auch auf andere Sinnesorgane \u00fcbertragen lassen.","page":430},{"file":"p0431.txt","language":"de","ocr_de":"Die Aufmerksamkeit und die Funktion der Sinnesorgane.\n431\nBen\u00fctzte Litteratur.\nAubert. Physiologie der Netzhaut. Breslau 1865.\n\u2014 Moleschott's Untersuchungen. Bd. IV.\nButz. Untersuchungen \u00fcber die physiologische Funktion der Netzhaut--Peripherie. Dorpat 1883.\nErdmann. \u00dcber ungleiche Erm\u00fcdung zentraler und peripherer Teile der Netzhaut. Centralbl. f. prakt. Augenheilkde. 1884. (Citiert nach den physiologischen Jahresberichten.)\nG-AR T en s c n l \u00c4 g\u00e8 r . \u00dcber die Abbildung des astygmatischen Objektes durch eine Linse. \u25a0 M\u00fcnchen 1888.\nGleichen. Die Haupterscheinungen der Brechung und Deflexion de\u00bb Lichtes. Leipzig 1889. 'Auch Fogg. Ann. XXXY.\nHaab. Der Hirnrindenreflex der Pupille. Z\u00fcrich 1891. (S.-A.)\nHermann. \u00dcber die Brechung eines unendlich] d\u00fcnnen Strahlenb\u00fcschels bei schiefer Incidenz. Z\u00fcrich 1874. Ferner Pfl\u00fcg er s Arch. Bd. XVIII, XX,. XXVII.\nMatthiessen. \u00dcber die geometrische Gestalt der theoretischen Retina. Arch, f. Ophthalm. XXV. '\t*\n\u2014 \u00dcber die Form eines unendlich d\u00fcnnen Strahlenb\u00fcndels. K. bayr* Akad. Sitzgsber. 1883.\n\u2014 \u00dcber die radiale Ausdehnung des Sehfeldes. Arch. f. Ophthalm. XXX..\n\u2014 Untersuchungen \u00fcber die Periskopie und Aplanatismus der Krystalllinse. Pfl\u00fcgers Arch. XXI. Ferner Abhandlung in Pfl\u00fcgers Arch. XIX, XXV, XXXII.\nNeumann. \u00dcber die Brechung eines unendlich d\u00fcnnen Strahlenb\u00fcndels. Ber. d. s\u00e4chs. Ges. 1880.\nParent. Comment sont r\u00e9fract\u00e9s les rayons tombants obliquement sur l\u2018oeil. Bec. d\u2019Ophthalm. 1882. (Citiert nach den physiologischen J ahr esberichten.)\nPeschel. \u00dcber die Periskopie der Krystalllinse. Pfl\u00fcgers Arch^ Bd. XVIII, XX.\nRasmus und Wauer. Mathematische Theorie der Periskopie . der Krystalllinse. Pfl\u00fcgers Arch. Bd. XX.\nSchoen. Bemerkungen \u00fcber die Dioptrik und Periskopie des Auges.. Arch. v. du Bois-Beymondf 1879.\n\u2014 Beitr\u00e4ge zur Dioptrik. Leipzig 1889.","page":431}],"identifier":"lit30057","issued":"1896","language":"de","pages":"410-431","startpages":"410","title":"Die Aufmerksamkeit und die Funktion der Sinnesorgane: Zweiter Beitrag","type":"Journal Article","volume":"11"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:59:35.881925+00:00"}