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{"created":"2022-01-31T15:15:18.279969+00:00","id":"lit30074","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Goldscheider, A.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 11: 458-459","fulltext":[{"file":"p0458.txt","language":"de","ocr_de":"458\nLitter a turberich t.\nA. E. Pick. Lehrbuch der Augenheilkunde (einschliefslich der Lehre vom Augenspiegel). X. u. 486 S. mit 157 zum Teil in Buntdruck ausgef\u00fchrten Figuren. Leipzig 1894. Veit & Co.\nLehrb\u00fccher der praktischen Medizin geh\u00f6ren im allgemeinen nicht in den Kreis derjenigen Werke, die in ihrem ganzen Umfange an dieser Stelle zu besprechen sind. Es kann hier nur das in ihnen Beachtung finden, was theoretischer Natur ist. Bei einem Lehrbuch der Augenheilkunde sind es diejenigen Abschnitte, welche die Untersuchungsmethoden des Auges und daran ankn\u00fcpfend die dabei in Betracht kommenden G-ebiete der physiologischen Optik behandeln. Diese Teile zeichnen sich in dem vorliegenden Werke durch eine besonders frisch geschriebene Art der Darstellung aus, die auch bei Solchen das Interesse noch erwecken wird, die unter dem manchmal ert\u00f6tenden Einerlei der Praxis des Augenarztes die Lust und Liebe zu theoretischen Studien verloren haben. Besonders \u00fcbersichtlich ist \u2014 um von vielem Sch\u00f6nen nur Eins hervorzuheben \u2014 die in zweifarbigen Textillustrationen ausgef\u00fchrte Darstellung des Strahlenganges bei der Skiaskopie. \u2014 Das Kapitel \u00fcber den Farbensinn h\u00e4tte etwas ausf\u00fchrlicher behandelt werden k\u00f6nnen.\tArthur K\u00f6nig.\nW. Koenig. Weitere Mitteilungen \u00fcber die funktionellen Gesichtsfeld-anomalien mit besonderer Ber\u00fccksichtigung von Befunden am normalen Menschen. Lisch. Zeitschr, f. Nervenhe\u00fcMe. VII. S. 263 \u2014 312. 1895.\nW. Koenig hat bereits fr\u00fcher monographisch \u00fcber sehr eingehende G-esichtsfelduntersuchungen bei Nervenkranken berichtet, welche zu dem Ergebnis gef\u00fchrt hatten, dafs bei solchen Kranken durch den Einflufs der Untersuchung eine abnorm starke Erm\u00fcdung des optischen Apparates eintreten k\u00f6nne, welche sich in einer sog. Erm\u00fcdungseinschr\u00e4nkung des Gesichtsfeldes \u00e4ufsern, \u00e4hnlich wie Wilbrand und S\u00e4nger gefunden hatten. Von einigen (augen\u00e4rztlichen) Autoren (Salomonsohn, Peters) ist hiergegen eingewendet worden, dafs diese Erm\u00fcdungserscheinungen auch bei normalen Individuen Vorkommen, und dafs ihnen deshalb in diagnostischer Beziehung keine besondere Bedeutung beizumessen sei. Koenig hat nun seine Untersuchungen fortgef\u00fchrt und erg\u00e4nzt und berichtet in der vorliegenden Arbeit \u00fcber dieselben. Er fafst die Ergebnisse seiner umfangreichen Ermittelungen in eine Leihe von S\u00e4tzen zusammen, von denen die wichtigsten hier wiedergegeben werden m\u00f6gen:\n1.\tDie konzentrische Gesichtsfeldeinschr\u00e4nkung (C. G-. F. E.) ist ein den \u00fcbrigen Sensibilit\u00e4tsst\u00f6rungen der Hysterischen gleichzustellendes Stigma und ist zun\u00e4chst in gleicher Weise zentral, d. h. psychisch bedingt wie diese.\nDie C. G. F. E. kann das einzige zur Zeit nachweisbare Stigma sein.\n2.\tDie \u201eUntersuchungseinschr\u00e4nkung\u201c (U. E.) \u2014 so bezeichnet K. jetzt jene fr\u00fcher sog. Erm\u00fcdungseinschr\u00e4nkung des Gesichtsfeldes \u2014 ist eine der C. G. F. E. nahe verwandte Erscheinung, und wir haben wahrscheinlich in derselben eine leichtere Form derjenigen Affektion zu erblicken, die, wenn sie intensiver wird, zur C. G. F. E. f\u00fchrt. Demnach ist also auch die U. E. thats\u00e4chlich als ein nerv\u00f6ses Symptom zu betrachten.","page":458},{"file":"p0459.txt","language":"de","ocr_de":"Litteraturbericht.\n459\n3.\tDie TJ. E. kommt bei Leuten mit vollst\u00e4ndig intaktem Nervensystem in ausgesprochenem Mafse nicht vor. In geringem Grade ist sie allerdings zu beobachten ; es beruht dies teils auf den durch die Untersuchung an sich entstehenden Fehlern, teils ist sie bedingt durch Aufmerksamkeitsst\u00f6rungen.\n4.\tMan darf daher bei einem sonst f\u00fcr Weifs und Farben normal grofsen G. F. einer gefundenen U. E. nur dann diagnostischen \"Wert beilegen, wenn diese U, E. temporalw\u00e4rts mindesten 5\u201410\u00b0 betr\u00e4gt und sich bei \u00f6fters wiederholter Untersuchung als konstant erweist.\n5.\tBei bereits konzentrisch eingeengtem G. F. ist die Beobachtung dieser Hegel deswegen nicht so wichtig, weil durch die C. G. F. E. bereits die Abnormit\u00e4t des Gesichtsfeldes nachgewiesen ist.\n6.\tDa eine U. E. Vorkommen kann sowohl bei rein funktionellen Nervenkrankheiten, wie bei G. F.-Defekten, welche durch organische Erkrankungen bedingt sind, und die Nichtbeachtung dieser Komplikation naturgem\u00e4fs zu sehr falschen Resultaten f\u00fchren kann, so mufs es als eine unabweisbare Forderung angesehen werden, jedes G. F. zuerst auf U. E. zu untersuchen.\n7.\tEin G. F., welches bei Anwendung der Wilbrand sehen Methode anfangs eingeschr\u00e4nkt erscheint und dann normal wird, ist nicht als pathologisch anzusehen. Dies beruht vielmehr auf Aufmerksamkeitsst\u00f6rungen bezw. auf Untersuchungsfehlern.\nA. G old Scheider (Berlin).\nH. Krienes. \u00dcber Hemeralopie, speziell akute idiopathische Hemeralopie. VI u. 185 S. mit 7 Tafeln und 17 Textabbildungen. Wiesbaden, J. F. Bergmann. 1896.\nDer Verfasser hat im Verlaufe der letzten Jahre in der Universit\u00e4ts-Augenklinik zu Breslau Gelegenheit gehabt, eine gr\u00f6fsere Anzahl Hemera-lopen genau zu untersuchen. Auf Grund dieser Untersuchungen gelangt er zu Resultaten \u00fcber das Wesen der Hemeralopie, welche einesteils von dem Hergebrachten in manchen Punkten abweichen, anderenteils geeignet sind, den Symptomenkomplex der Hemeralopie zu vermehren und das Krankheitsbild zu kl\u00e4ren.\nDie urs\u00e4chlichen Faktoren der Hemeralopie sind \u201eBlendung und Ern\u00e4hrungsst\u00f6rung\u201c, d. h. eine St\u00f6rung zwischen Verbrauch und Ersatz der Sehstoffe. Die anatomische Grundlage dieses Krankheitsprozesses beruht haupts\u00e4chlich auf Ver\u00e4nderungen in dem Retinalpigmentepithel und der Aderhaut.\nBei der chronischen Hemeralopie, der sog. angeborenen Hemeralopie ohne Pigmentdegeneration, handelt es sich um ein unheilbares, zeitweise exacerbierendes Leiden, wahrscheinlich Sklerose der Aderhautgef\u00e4fse mit Degeneration der \u00e4ufseren Netzhautschichten etc.\nBei der akuten essentiellen Hemeralopie handelt es sich um ein heilbares Leiden, welches haupts\u00e4chlich charakterisiert ist durch die Funktionsunt\u00fcchtigkeit des Pigmentepithels resp. unzureichende Ern\u00e4hrung durch das Aderhautsystem.\nDie Diagnose der akuten Hemeralopie wird durch die Untersuchung mit der sog. Reizschwelle nach F\u00f6rster gestellt. Verfasser","page":459}],"identifier":"lit30074","issued":"1896","language":"de","pages":"458-459","startpages":"458","title":"W. Koenig: Weitere Mitteilungen \u00fcber die funktionellen Gesichtsfeldanomalien mit besonderer Ber\u00fccksichtigung von Befunden am normalen Menschen. Dtsch. Zeitschr. f. Nervenheilkde. VII. S. 263-312. 1895","type":"Journal Article","volume":"11"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T15:15:18.279975+00:00"}