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{"created":"2022-01-31T15:05:02.192309+00:00","id":"lit30075","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Greeff, R.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 11: 459-460","fulltext":[{"file":"p0459.txt","language":"de","ocr_de":"Litteraturbericht.\n459\n3.\tDie TJ. E. kommt bei Leuten mit vollst\u00e4ndig intaktem Nervensystem in ausgesprochenem Mafse nicht vor. In geringem Grade ist sie allerdings zu beobachten ; es beruht dies teils auf den durch die Untersuchung an sich entstehenden Fehlern, teils ist sie bedingt durch Aufmerksamkeitsst\u00f6rungen.\n4.\tMan darf daher bei einem sonst f\u00fcr Weifs und Farben normal grofsen G. F. einer gefundenen U. E. nur dann diagnostischen \"Wert beilegen, wenn diese U, E. temporalw\u00e4rts mindesten 5\u201410\u00b0 betr\u00e4gt und sich bei \u00f6fters wiederholter Untersuchung als konstant erweist.\n5.\tBei bereits konzentrisch eingeengtem G. F. ist die Beobachtung dieser Hegel deswegen nicht so wichtig, weil durch die C. G. F. E. bereits die Abnormit\u00e4t des Gesichtsfeldes nachgewiesen ist.\n6.\tDa eine U. E. Vorkommen kann sowohl bei rein funktionellen Nervenkrankheiten, wie bei G. F.-Defekten, welche durch organische Erkrankungen bedingt sind, und die Nichtbeachtung dieser Komplikation naturgem\u00e4fs zu sehr falschen Resultaten f\u00fchren kann, so mufs es als eine unabweisbare Forderung angesehen werden, jedes G. F. zuerst auf U. E. zu untersuchen.\n7.\tEin G. F., welches bei Anwendung der Wilbrand sehen Methode anfangs eingeschr\u00e4nkt erscheint und dann normal wird, ist nicht als pathologisch anzusehen. Dies beruht vielmehr auf Aufmerksamkeitsst\u00f6rungen bezw. auf Untersuchungsfehlern.\nA. G old Scheider (Berlin).\nH. Krienes. \u00dcber Hemeralopie, speziell akute idiopathische Hemeralopie. VI u. 185 S. mit 7 Tafeln und 17 Textabbildungen. Wiesbaden, J. F. Bergmann. 1896.\nDer Verfasser hat im Verlaufe der letzten Jahre in der Universit\u00e4ts-Augenklinik zu Breslau Gelegenheit gehabt, eine gr\u00f6fsere Anzahl Hemera-lopen genau zu untersuchen. Auf Grund dieser Untersuchungen gelangt er zu Resultaten \u00fcber das Wesen der Hemeralopie, welche einesteils von dem Hergebrachten in manchen Punkten abweichen, anderenteils geeignet sind, den Symptomenkomplex der Hemeralopie zu vermehren und das Krankheitsbild zu kl\u00e4ren.\nDie urs\u00e4chlichen Faktoren der Hemeralopie sind \u201eBlendung und Ern\u00e4hrungsst\u00f6rung\u201c, d. h. eine St\u00f6rung zwischen Verbrauch und Ersatz der Sehstoffe. Die anatomische Grundlage dieses Krankheitsprozesses beruht haupts\u00e4chlich auf Ver\u00e4nderungen in dem Retinalpigmentepithel und der Aderhaut.\nBei der chronischen Hemeralopie, der sog. angeborenen Hemeralopie ohne Pigmentdegeneration, handelt es sich um ein unheilbares, zeitweise exacerbierendes Leiden, wahrscheinlich Sklerose der Aderhautgef\u00e4fse mit Degeneration der \u00e4ufseren Netzhautschichten etc.\nBei der akuten essentiellen Hemeralopie handelt es sich um ein heilbares Leiden, welches haupts\u00e4chlich charakterisiert ist durch die Funktionsunt\u00fcchtigkeit des Pigmentepithels resp. unzureichende Ern\u00e4hrung durch das Aderhautsystem.\nDie Diagnose der akuten Hemeralopie wird durch die Untersuchung mit der sog. Reizschwelle nach F\u00f6rster gestellt. Verfasser","page":459},{"file":"p0460.txt","language":"de","ocr_de":"460\nLitter at urb er icht.\nreiht dem Symptom der Erh\u00f6hung der Reizschwelle als weiteres konstantes Symptom der Hemeralopie die Herabsetzung der Blauempfindung im Zentrum und in der Peripherie der Netzhaut an. Bei Erkrankungen des lichtleitenden Apparates ist bekanntlich die Rotempfindung haupts\u00e4chlich affiziert, wahrscheinlich darf man dagegen aus einer St\u00f6rung des Blausinnes auf ein Leiden des lichtempfindlichen (photochemischen) Apparates des Auges schliefsen, d. h. auf eine Aderhauterkrankung.\nDer gleiche Symptomenkomplex findet sich bei der chronischen Hemeralopie.\nEs ist nicht mehr gerechtfertigt, die Hemeralopie unter die funktionellen Erkrankungen des Auges zu rechnen, sondern es geb\u00fchrt ihr ein Platz unter den chorioidealen, resp. chorio-retinitischen Krankheitsformen.\tR. Greeef.\nH. Krieges. \u00dcber Adaption und Adaptionsst\u00f6rung. Festschrift zu F\u00f6rsters 70. Geburtstage. Erg\u00e4nzungsband zu Knapp u. Schweig g er s Arch. f.\nAugenheilkde. Bd. XXXI. S. 141\u2014193.\nDie Schrift bildet eine Erg\u00e4nzung des Buches von Krienes : \u201e \u00dcber Hemeralopie(Wiesbaden, J. P. Bergmann). Aus der inhaltsreichen Arbeit sei nur Folgendes hervorgehoben:\nAdaption ist ein Vorgang, welcher sich aus zwei Faktoren zusammensetzt. Sie ist gebunden:\na)\tan die Produktion der Sehstoffe (Sehrot etc.) seitens der Chorioideal-dr\u00fcse,\nb)\tan die Vorwanderung des retinalen Pigmentes bei Belichtung des Augengrundes.\nHinzu kommen gewisse Schutz- und H\u00fclfsvorrichtungen, einmal solche, welche dazu dienen, einen relativ zu starken Sehstoffverbrauch hintanzuhalten (Augenbrauen, Lidspaltenverengerung, Pupillarreaktion, die fluoreszierenden brechenden Medien: Hornhaut, Linse, Glask\u00f6rper), dann solche, welche den Ersatz der Sehstoffe beschleunigen (Muskelbewegung, Lidschlag, Akkommodation).\nHieraus geht hervor, dafs eine St\u00f6rung der Adaption eintreten mufs, wenn die unter a und b angef\u00fchrten beiden Faktoren versagen oder mangelhaft funktionieren.\nDie oberste Stufe der Helladaption mufs niedriger liegen, als beim, gesunden Auge, wenn\na)\tdie Sehstoffproduktion seitens des Pigmentepithels nicht einer solchen Steigerung f\u00e4hig ist, um bei st\u00e4rkeren Lichtreizen dem wachsenden Verbrauch das Gleichgewicht zu halten, entweder infolge eines Entwickelungsfehlers oder eines chorioidealen Entz\u00fcndungsvorganges, oder als Folgezustand einer Allgemeinerkrankung, die die Ern\u00e4hrung und den Stoffwechsel beeinflufst,\nb)\tdas retinale Pigment entweder als angeborener oder erworbener Zustand mangelhaft entwickelt oder maceriert ist.\nEs folgt Kasuistik \u00fcber akute Hemeralopie.\tR. Greeef.","page":460}],"identifier":"lit30075","issued":"1896","language":"de","pages":"459-460","startpages":"459","title":"H. Krienes: \u00dcber Hemeralopie, speziell akute idiopathische Hemeralopie. VI u. 185 S. mit 7 Tafeln und 17 Textabbildungen. Wiesbaden, J. F. Bergmann. 1896","type":"Journal Article","volume":"11"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T15:05:02.192314+00:00"}