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{"created":"2022-01-31T15:12:56.607175+00:00","id":"lit30080","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Heller, Theodor","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 11: 462-463","fulltext":[{"file":"p0462.txt","language":"de","ocr_de":"462\nLitteraturbericht.\ner niclit mit Sicherheit entscheiden, meint aber, sie liege ein wenig n\u00e4her am tieferen. Auch fand M., dafs die Resultanten von zwei Summen von je f\u00fcnf T\u00f6nen ein rein klingendes Intervall einer Quinte, Quarte oder Terz gaben, wenn die T\u00f6ne der einzelnen Summen um die reinen Intervallt\u00f6ne herumlagen. Ich habe die Versuche wiederholt und finde sie durchaus best\u00e4tigt.\tMax Meyer (Berlin).\nCh. V. Burton, Some Acoustical Experiments. (I. Subjective Lowering of Pitch. II. Objective Demonstration of Combination-Tones.) Philos. Mag. Bd. 39. No. 240. S. 447\u2014453. 1895.\nB. sucht die bekannte Thatsache, dafs der Ton einer stark t\u00f6nenden Stimmgabel bis zu einem halben Ton \u2014 bei tiefen T\u00f6nen bis zu einer kleinen Terz \u2014 tiefer geh\u00f6rt wird, als wenn die Gabel leise t\u00f6nt, durch mathematische Ableitung auf Grund einiger allerdings etwas willk\u00fcrlichen Voraussetzungen zu erkl\u00e4ren. Nach B.\u2019s Theorie w\u00fcrden bei starken objektiven T\u00f6nen nicht \u2014 nach Helmholtz \u2014 entsprechende, sondern tiefer abgestimmte Teile der Basilarmembran die st\u00e4rkste Resonanz zeigen. Interessant ist die Bemerkung, dafs ein Schwerh\u00f6riger bei starkem T\u00f6nen einer Gabel abweichend vom gew\u00f6hnlichen Verhalten einen h\u00f6heren Ton h\u00f6rte.\nIm zweiten Teile glaubt B. das objektive Vorhandensein eines Differenztones im Luftr\u00e4ume daraus erschliefsen zu m\u00fcssen, dafs der in einiger Entfernung von zwei t\u00f6nenden gedackten Pfeifen e\u2018 und g* befindliche Beobachter den Differenzton C st\u00e4rker h\u00f6rte, wenn die beiden Pfeifen ganz nahe bei einander, schw\u00e4cher, wenn sie etwas voneinander entfernt waren; er giebt jedoch selber an, dafs er diese Beobachtung in anderen F\u00e4llen nicht best\u00e4tigt fand.\tMax Meyer (Berlin).\nAdalbert Lehfeld. Die O-eli\u00f6riibuEgen, in der Taubstummenscliule nach dem System des Professor Br\u201e Uebantsohitsch. Wien. Selbstverlag. In Kommission bei A. Pichlers Witwe & Sohn. 1895. 46 S.\nDer Verfasser, einer der bew\u00e4hrtesten Praktiker auf dem Gebiete des Taubstummenunterrichtes, hat sich in dieser Arbeit die Aufgabe gestellt, den vielfach in den Kreisen der Taubstummenlehrer gegen die H\u00f6r\u00fcbungen von Uebantsohitsch herrschenden Vorurteilen zu begegnen. Der Verfasser selbst, ferner J. Vatter in Frankfurt a. M., Hemmes in Bensheim (Hessen) und die Taubstummenanstalt in Bourg la Reine bei Paris haben schon in fr\u00fcherer Zeit auf die Notwendigkeit hingewiesen, das bei Taubstummen etwa noch vorhandene schwache Geh\u00f6r durch methodische \u00dcbungen zu st\u00e4rken. Urbantschitschs Verdienst besteht vor allem darin, dafs er seine Versuche auf bisher f\u00fcr total taub gehaltene Personen ausdehnte. Verfasser bezeichnet die H\u00f6r\u00fcbungen als einen Sieg der Lautsprachmethode und betont, \u201edafs die akustischen \u00dcbungen in die Taubstummenschule geh\u00f6ren und als ein st\u00e4ndiger Unterrichtszweig zu gelten haben\u201c. Die Bedenken, welche von Taubstummenlehrern gegen die methodischen H\u00f6r\u00fcbungen ge\u00e4ufsert wurden, sind zum Teil so kleinlicher Art, dafs dieselben kaum als stichhaltig angesehen werden k\u00f6nnen. Sehr bedauerlich ist die Thatsache, dafs viele Taub-","page":462},{"file":"p0463.txt","language":"de","ocr_de":"Litteraturbericht.\n463\nStummenlehrer die H\u00f6r\u00fcbungen von vornherein ablehnten, ohne dieselben einer eingehenderen Pr\u00fcfung f\u00fcr wert gehalten zu haben.\nTheodor Heller (Wien).\nL. William Stern. Die Litteratur \u00fcber die nicht-akustische Funktion des inneren Ohres. Arch. f. Ohrenheilkde. Bd. XXXIX. S. 248\u2014284. 1895.\nSchon im Jahre 1894 hat v. Stein \u201eDie Lehren von den Punktionen der einzelnen Teile des Ohrlabyrinthes\" zusammengestellt. Seitdem sind aber gerade ausschlaggebende neue Untersuchungen in solcher Zahl hinzugekommen, dafs eine neue Litteratur\u00fcbersicht ein sehr dankenswertes Unternehmen war. Die Arbeit Sterns wird wegen ihrer \u00dcbersichtlichkeit und Vollst\u00e4ndigkeit f\u00fcr weitere Bearbeiter des Themas kaum zu entbehren sein. Der Hauptteil, die \u201eBibliographie\u201c, enth\u00e4lt 248, nach der Reihenfolge ihres Erscheinens numerierte Untersuchungen. Jeder derselben ist eine ganz kurze Angabe der Resultate beigef\u00fcgt und der G-rad der Wichtigkeit einer jeden durch verschiedenen Druck der Autorennamen gekennzeichnet. In einem alphabetischen Register sind ferner s\u00e4mtliche Verfasser mit der Nummerangabe ihrer Untersuchungen angef\u00fchrt und schliefslich im \u201eSachregister\u201c die Nummern der Bibliographie so zusammengefafst, wie sie inhaltlich zusammengeh\u00f6ren, je nachdem sie also theoretisch oder experimentell, anatomisch oder physiologisch gehalten sind.\tSchaeeer (Rostock).\nGuy Tawney. The Perception of two Points not the Space-threshold.\nPsychol. Bev. II. S. 529\u2014536. 1895. Selbstanzeige.\nDiese Abhandlung soll das Folgende beweisen: 1. dafs es in der Tastempfindung eines Punktes immer eine r\u00e4umliche Eigenschaft (Ausgedehntheit) giebt, und 2. dafs die sog. \u201eRaumschwelle\u201c von Fechner, Qamerer u. A., d. h. die Entfernung zweier Punkte voneinander, bei welcher sie als zwei wahrgenommen werden, in der That keine Raumschwelle, sondern etwas ganz anderes ist. Die Versuchspersonen waren sechs. Die Versuche wurden mit einem einfachen Zirkel, in welchem kn\u00f6cherne Spitzen eingesetzt wurden, ausgef\u00fchrt, und sie schliefsen in sich 667 Versuche, in denen die Spitzen als eine, und 1063, in denen sie als doppelt wahrgenommen wurden, ein. Die Versuchspersonen wurden gebeten, die Empfindung in jedem Falle so vollst\u00e4ndig wie m\u00f6glich zu beschreiben, und durch diese Beschreibungen wird die r\u00e4umliche Beschaffenheit der einzelnen Empfindung durchaus auffallend.\nDie Abhandlung behauptet richtig, dafs die Formeln von Fechner, Cambrer und M\u00fcller f\u00fcr die Ausrechnung der richtigen und falschen F\u00e4lle aus den Schallversuchen Vierordts entstanden. Es wird aber nachher unrichtig behauptet, dafs diese Formeln wegen der Schwierigkeiten der Hautsinnversuche allein ausgef\u00fchrt wurden. In der That wurde die Formel von M\u00fcller allein in diesem Gebiete angewendet. Es wird auch behauptet, dafs die GAusssche Formel, worauf die betreffenden beruhen, zwei ver\u00e4nderliche Gr\u00f6fsen besitzt, w\u00e4hrend sie in der That","page":463}],"identifier":"lit30080","issued":"1896","language":"de","pages":"462-463","startpages":"462","title":"Adalbert Lehfeld: Die Geh\u00f6r\u00fcbungen in der Taubstummenschule nach dem System von Professor Dr. Urbantschitsch. Wien. Selbstverlag. In Kommission bei A. Pichlers Witwe & Sohn. 1895. 46 S.","type":"Journal Article","volume":"11"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T15:12:56.607180+00:00"}