Open Access
{"created":"2022-01-31T14:08:44.955370+00:00","id":"lit30082","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Tawney, Guy","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 11: 463-464","fulltext":[{"file":"p0463.txt","language":"de","ocr_de":"Litteraturbericht.\n463\nStummenlehrer die H\u00f6r\u00fcbungen von vornherein ablehnten, ohne dieselben einer eingehenderen Pr\u00fcfung f\u00fcr wert gehalten zu haben.\nTheodor Heller (Wien).\nL. William Stern. Die Litteratur \u00fcber die nicht-akustische Funktion des inneren Ohres. Arch. f. Ohrenheilkde. Bd. XXXIX. S. 248\u2014284. 1895.\nSchon im Jahre 1894 hat v. Stein \u201eDie Lehren von den Punktionen der einzelnen Teile des Ohrlabyrinthes\" zusammengestellt. Seitdem sind aber gerade ausschlaggebende neue Untersuchungen in solcher Zahl hinzugekommen, dafs eine neue Litteratur\u00fcbersicht ein sehr dankenswertes Unternehmen war. Die Arbeit Sterns wird wegen ihrer \u00dcbersichtlichkeit und Vollst\u00e4ndigkeit f\u00fcr weitere Bearbeiter des Themas kaum zu entbehren sein. Der Hauptteil, die \u201eBibliographie\u201c, enth\u00e4lt 248, nach der Reihenfolge ihres Erscheinens numerierte Untersuchungen. Jeder derselben ist eine ganz kurze Angabe der Resultate beigef\u00fcgt und der G-rad der Wichtigkeit einer jeden durch verschiedenen Druck der Autorennamen gekennzeichnet. In einem alphabetischen Register sind ferner s\u00e4mtliche Verfasser mit der Nummerangabe ihrer Untersuchungen angef\u00fchrt und schliefslich im \u201eSachregister\u201c die Nummern der Bibliographie so zusammengefafst, wie sie inhaltlich zusammengeh\u00f6ren, je nachdem sie also theoretisch oder experimentell, anatomisch oder physiologisch gehalten sind.\tSchaeeer (Rostock).\nGuy Tawney. The Perception of two Points not the Space-threshold.\nPsychol. Bev. II. S. 529\u2014536. 1895. Selbstanzeige.\nDiese Abhandlung soll das Folgende beweisen: 1. dafs es in der Tastempfindung eines Punktes immer eine r\u00e4umliche Eigenschaft (Ausgedehntheit) giebt, und 2. dafs die sog. \u201eRaumschwelle\u201c von Fechner, Qamerer u. A., d. h. die Entfernung zweier Punkte voneinander, bei welcher sie als zwei wahrgenommen werden, in der That keine Raumschwelle, sondern etwas ganz anderes ist. Die Versuchspersonen waren sechs. Die Versuche wurden mit einem einfachen Zirkel, in welchem kn\u00f6cherne Spitzen eingesetzt wurden, ausgef\u00fchrt, und sie schliefsen in sich 667 Versuche, in denen die Spitzen als eine, und 1063, in denen sie als doppelt wahrgenommen wurden, ein. Die Versuchspersonen wurden gebeten, die Empfindung in jedem Falle so vollst\u00e4ndig wie m\u00f6glich zu beschreiben, und durch diese Beschreibungen wird die r\u00e4umliche Beschaffenheit der einzelnen Empfindung durchaus auffallend.\nDie Abhandlung behauptet richtig, dafs die Formeln von Fechner, Cambrer und M\u00fcller f\u00fcr die Ausrechnung der richtigen und falschen F\u00e4lle aus den Schallversuchen Vierordts entstanden. Es wird aber nachher unrichtig behauptet, dafs diese Formeln wegen der Schwierigkeiten der Hautsinnversuche allein ausgef\u00fchrt wurden. In der That wurde die Formel von M\u00fcller allein in diesem Gebiete angewendet. Es wird auch behauptet, dafs die GAusssche Formel, worauf die betreffenden beruhen, zwei ver\u00e4nderliche Gr\u00f6fsen besitzt, w\u00e4hrend sie in der That","page":463},{"file":"p0464.txt","language":"de","ocr_de":"464\nId tteraturberick t.\nnur eine hat, deren zwei Momente, n\u00e4mlich r. und \u00a3. oder r. und z., als Vertreter der richtigen und falschen F\u00e4lle in den betreffenden Formeln benutzt sind. Zum Schlufs der Abhandlung wird es behauptet, dafs vielleicht alle Momente der psychischen Vorg\u00e4nge, n\u00e4mlich das Gef\u00fchl, das Wollen und das Erkennen, alle anf\u00e4nglich in der urspr\u00fcnglichen Empfindung vorhanden sind. Die hier gemeinte Empfindung ist aber nat\u00fcrlich nicht die abstrakte der allgemeinen Psychologie, die in der Wirklichkeit nirgends zu finden ist, sondern die urspr\u00fcngliche Empfindung des undifferenzierten Bewufstseins.\nStudies from the Princeton Laboratory. Psychol. Bev. II. 3. S. 236 bis 276. (1895.)\nI.\tJ. Mark Baldwin and W. J. Shaw: Memory for square size.\nII.\tH. C. Warren and W. J. Shaw; Further experiments on memory for square size.\nDie Versuche, \u00fcber welche die beiden Arbeiten berichten, wurden unternommen, um den Einflufs der abgelaufenen Zeit auf die Genauigkeit des Gr\u00f6fsenged\u00e4chtnisses zu bestimmen. Sie wurden zun\u00e4chst nach folgenden beiden Methoden ausgef\u00fchrt : Den versammelten Versuchspersonen (ca. 225 an Zahl) wurde ein \u201eNormalquadrat\u201c und dann, nach Ablauf der bestimmten Zeit, 1. eine Gruppe anderer Quadrate von verschiedenen Gr\u00f6fsen gezeigt, unter denen das mit jenem gleich grofse zu bestimmen war, oder 2. ein einziges, um 20 mm gr\u00f6fseres Quadrat gezeigt und gefragt, wie sich die Gr\u00f6fse desselben zu der des Normalquadrates verhalte. Zwei- und nicht eindimensionale Gebilde wurden verwendet, um dem st\u00f6renden Einflufs der dem Ged\u00e4chtnis in der Hegel ziemlich gel\u00e4ufigen L\u00e4ngeneinheit zu entgehen. (Wird denn dieser Einflufs durch die Quadratseite nicht gerade wieder erm\u00f6glicht?) Von den so erhaltenen [Resultaten sind die der zweiten Methode durchgehends um 20% g\u00fcnstiger; doch verlaufen die ihnen entsprechenden Kurven ziemlich parallel, indem sie von 0' bis 10' steil, von 10' bis 20' sachter und von 20' bis 40' wieder steiler abfallen. Die Verschiedenheit der Ergebnisse f\u00fchren die Verfasser zum Teil auf die Natur der Fragestellungen zur\u00fcck, gem\u00e4fs welcher bei der ersten Methode sowohl Zu- als Abnahme der Gr\u00f6fse des Quadrates im Ged\u00e4chtnis zu falschem Urteil f\u00fchren, w\u00e4hrend das bei der zweiten blofs bei merklicher Zunahme der Fall ist ; zum Teil aber auch auf den st\u00f6renden Einflufs des simultanen Gr\u00f6fsenkontrastes, der sich bei der ersten Methode einstellt. Ersteres beeintr\u00e4chtigt die Genauigkeit der zweiten, letzteres die der ersten Methode. Um beiden M\u00e4ngeln auszuweichen, wurden die Versuche nach dem Verfahren der Schwellenbestimmungen fortgesetzt, und zwar so, dafs immer nach Ablauf der bestimmten Zeit das mit dem Normalquadrat eben noch f\u00fcr gleich gehaltene Quadrat gesucht wurde. Dadurch wird es einerseits unn\u00f6tig, der Versuchsperson gleichzeitig mehrere Quadrate zu zeigen, andererseits aber auch erm\u00f6glicht, eine Ver\u00e4nderung des Ged\u00e4chtnisbildes","page":464}],"identifier":"lit30082","issued":"1896","language":"de","pages":"463-464","startpages":"463","title":"Guy Tawney: The Perception of two Points not the Space-threshold. Psychol. Rev. II. S. 529-536. 1895. Selbstanzeige","type":"Journal Article","volume":"11"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:08:44.955376+00:00"}