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{"created":"2022-01-31T15:13:14.991969+00:00","id":"lit30085","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Tawney, Guy","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 11: 470","fulltext":[{"file":"p0470.txt","language":"de","ocr_de":"470\nLitter atur bericht.\nHinzuf\u00fcgung zu dem, was schon geschehen ist, denken k\u00f6nnen. Beide aber setzen voraus, dafs die Natur des Dinges den retrospektiven Kategorien vollst\u00e4ndig unterworfen ist, und diese Voraussetzung, meint der Verfasser, ist falsch. \u201eDie Wirklichkeit ist\", wie Lotze behauptet, \u201ereicher als das Denken\", und wenn dies nicht der Fall w\u00e4re, k\u00f6nnten wir uns gar nicht vorstellen, wie eine Entwickelung \u00fcberhaupt geschehen soll.\tGuy Tawney (Leipzig).\nW. M. Urban. Something More about the Prospective Reference of Mind. Psychol. Pev. Bd. III. S. 73\u201489. 1896.\nDie Abhandlung von Urban bezieht sich auf die vorstehend besprochene von Baldwin. Um die Funktionen des (leistes recht zu erkennen, m\u00fcssen wir nicht nur ihre historische Evolution und ihre gegenw\u00e4rtige erkenntnis-theoretische Bedeutung ber\u00fccksichtigen, sondern auch das ideale Ziel, nach welchem sie hindeuten. Das Verh\u00e4ltnis zwischen den retrospektiven Kategorien und der teleologischen Betrachtungsweise wird folgenderweise gefafst: Das, was wir unter Teleologie verstehen, ist eine Formulierung in historischen Ausdr\u00fccken derjenigen Elemente in den historischen Kategorien selbst, welche unserer Beschreibung \u00fcberall entgehen. Die Teleologie wird aber auch genannt \u201eeine unbestimmte Verweisung auf das Endlose und das Absolute\", und der Verfasser hat uns nicht gesagt, was das Endlose und das Absolute in dieser Beziehung bedeuten sollen. Diese unbegrenzte, prospektive Referenz soll das feststellende Element in der Th\u00e4tigkeit der Kategorien sein. Das teleologische Prinzip des G-eistes soll die in einem beschreibenden Ausdrucke zusammengefafste Hindeutung der historischen Kategorien auf das Unendliche sein. Der Verfasser analysiert die historischen Kategorien, Raum, Zeit, Kausalit\u00e4t und Identit\u00e4t, um das teleologische Moment in jeder nachzuweisen. Im Gebiete desWollens sei dieses Element auffallend. Kausalit\u00e4t z. B. ohne die \u201eprospektive Referenz\u201c w\u00e4re blofs eine besondere Art r\u00e4umlicher und zeitlicher Beziehungen und Identit\u00e4t blofs \u00c4hnlichkeit.\nDer Wille soll nach dem Verfasser im Sinne Schopenhauers als eine blinde und ziellose Kraft aufgefafst werden, deren Wirkung durch \u00dcberzeugung (belief) in der Richtung des sich entwickelnden Selbst eindeutig bestimmt wird. Es ist also schwer zu ersehen, wie aus dem Zusammenhang zwischen dieser Kraft und der Umgebung des Organismus, wie der Verfasser meint, eine solche \u00dcberzeugung entstehen kann, und auch, wie diese \u00dcberzeugung, wenn sie doch entstehen konnte, die Wirkung der blinden Willenskraft bestimmen soll. Das Grundmotiv des selbstbewufsten Lebens soll die \u00dcberzeugung sein, dafs jedes Element des Bewufstseins eine Bedeutung f\u00fcr das Ganze besitzt, d. h. dafs das Ganze eine Harmonie sein mufs, aber der Verfasser hat das Verh\u00e4ltnis zwischen diesem Grundmotiv und dem Willen nicht klar festgestellt. \u201eEs giebt Grund, zu vermuten, dafs in den historischen Kategorien selbst eine teleologische, d. h. prospektive Referenz liegt, die von der KANTschen Kritik ganz \u00fcbersehen wird.\"\nGuy Tawney (Leipzig).","page":470}],"identifier":"lit30085","issued":"1896","language":"de","pages":"470","startpages":"470","title":"W. M. Urban: Something More about the Prospective Reference of Mind. Psychol. Rev. Bd. III. S. 73-89. 1896","type":"Journal Article","volume":"11"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T15:13:14.991974+00:00"}