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{"created":"2022-01-31T15:04:26.497659+00:00","id":"lit30103","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Liepmann","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 14: 144-145","fulltext":[{"file":"p0144.txt","language":"de","ocr_de":"144\n\u00ce\u00c2\u00dcemiarbencht.\nfas&er wird gewiis unter dem Ersten sein, welche eine Nachpr\u00fcfung an der Hand aller heute zur Verf\u00fcgung stehenden Methoden begrf\u00fcsen.\nEin Mann kann, selbst bei so enormem Fleifs und so hohem K\u00f6nnen wie K\u00f6ixtkke, nicht alles leisten. Die Bilder, welche die Schnittmethoden bringen, k\u00f6nnen aber tr\u00fcgen, und deshalb erwartet, wie eben das K\u00f6luue-sche Werk besonders gut zeigt, eine grofse Arbeit und wohl auch eine reiche Frucht Diejenigen, welche nun mit der Degenerationsmethode den einmal vorgezeichneten Bahnen folgen wollen. Auch die vergleichend-anatomische Methode d\u00fcrfte hier sch\u00f6ne Fr\u00fcchte zeitigen.\nDankbar mufs aber anerkannt werden, dafs der Verfasser immer auch der Resultate gedenkt, welche jene Methoden bisher gebracht haben.\nDer hohe Wert des K.schen Werkes liegt in der vollst\u00e4ndigen Durcharbeitung des Gesamtstoffes und in der Anwendung der neueren Technik, besonders auch der Golgimethode, an zahlreichen Stellen, wo man bisher deren Resultate noch nicht erforscht hatte.\nDas Buch mit seinem klaren Texte, und mit seinen zahlreichen vortrefflichen Abbildungen wird zweifellos auf lange hin ein Ausgangspunkt f\u00fcr neue Untersuchungen und ein Nachschiagebuch f\u00fcr Diejenigen bleiben, welche den Stand unserer Kenntnisse um das Jahr 1896 kennen lernen wollen.\nF\u00fcr uns J\u00fcngere aber wird es auch ein leuchtendes Beispiel bleiben, das zeigt, was ein hochstehender\u00bb energischer Mann vermag1; uns soll es zur Arbeit und zum Nachstreben aneifern. Gew\u00fcs liegt das im Sinne des Verfassers, den so viele Anatomen und \u00c4rzte heute als ihren Lehrer verehren.\tEdikokb (Frankfurt a. M.).\nEnu\u00efQBiL Untersuchungen \u00fcber die vergleichende Anatomie des Gehirnes. 3. Nene Studien \u00fcber das Vorderhirn der Reptilien. A2A. d. Sencken-b er g schm naturf. Oes. 1896. 4. 76 S. Frankfurt a. M., Diesterweg.\nE. hatte schon im Jahre 1888 Studien \u00fcber das Vorder him der Reptilien ver\u00f6ffentlicht. Eine Reihe unter Benutzung der seitdem eingef\u00fchrten Golgimethode gewonnener neuer Aufkl\u00e4rungen, insbesondere \u00fcber den Riechapparat, und die Heranziehung der Ergebnisse anderer Forscher haben es jetzt dem Verfasser erm\u00f6glicht, ein. wesentlich vollst\u00e4ndigeres Bild von dem. Bau des Vorderhirns der Reptilien zu entwerfen.\nDas psychologisch wichtigste Resultat der Untersuchung, welches wir hier nur herausgreifen k\u00f6nnen, ist folgendes: Dem Riechapparat kommt eine dominierende Bedeutung im Gehirn der Reptilien zu. Ihm geh\u00f6ren der Riechlappen selbst, die Basis des Gehirns und ein grosser Teil von dem, was E. selbst fr\u00fcher dem Stemmganglion zugeschrieben hatte, an. Es besteht eine Faserverbindung zwischen den niederen Rieoh-endstfttten und der Rinde. Diese Riech strahl un g zur Rinde ist in der Reihe der Tiere die erste Verbindung eines Sinnesapparates mit der Rinde. Andererseits ist sie bei den Reptilien di\u00a9 einzige erhebliche Verbindung eines Sinnes mit der Rinde.\nEine Sehstrahlung ist .zwar angedeutet, aber in. erheblicher Entwickelung erst bei den V \u00f6geln nachweisbar. So ist die Rinde der Reptilien,","page":144},{"file":"p0145.txt","language":"de","ocr_de":"Litter a turbei'ich t.\n145\nan M\u00e4chtigkeit gegen das \u00fcbrige Gehirn verschwindend, wesentlich Biech rinde. Sie enth\u00e4lt schon eine ungeheure Menge Assoziationsfasern. Die Beptilienrinde entspricht so dem Ammonshorne der S\u00e4uger. Durch Einzeichnung der Konturen eines Beptiliengehimes in ein S\u00e4ugergehirn macht E. dieses Verh\u00e4ltnis anschaulich. Die weitere Ausbildung des Hirnmantels in der Tierreihe besteht darin, dafs sich dem einfachen Riechzentrum andere Zentren anlagern.\nDas Facit der Arbeit m\u00f6chte ich mit den eigenen Worten Edingers geben: \u201eDafs die Binde da, wo sie zuerst in der Tierreihe auffcritt, im wesentlichen nur ein einziges Zentrum darstellt, das Zentrum f\u00fcr den Geruch, dafs all\u00a9 Assoziationen, welchen sie als Unterlage dient, alle Erinnerungsbilder, di\u00a9 sie bewahren mag, solche sind, die vorwiegend dem Riechen dienen, das betrachte ich als eines der wichtigsten Ergebnisse der Arbeit. Es scheint mir f\u00fcr diesen Befund ein Ausgangspunkt f\u00fcr neue Untersuchungen auf dem Gebiete der vergleichenden Psychologie gegeben, welcher fester ist, als einige der bisher verwendeten. Tierpsychologische Studien sind bisher so gut wie immer an zu komplizierten Erscheinungen angestellt worden. Wir m\u00fcssen erst wissen, welche Sinneseindr\u00fccke ein niederes Tier bekommen kann, welche es zur\u00fcckzuhalten weifs, und welche es, allein oder unter den Zeichen des assoziativen Denkens, zu verwerten vermag. Dann erst k\u00f6nnen wir an die komplizierten Probleme gehen, welch\u00a9 bisher zumeist in Angriff genommen sind\u201c.\tLuephahn (Breslau).\nB. Weinberg. Di# Gehirnwindungen bei den Estben. Eine anatomischanthropologische Studie. Aus dem anatomischen Institute der kaiserl. Universit\u00e4t Jurjew-Dorpat. Cassel 1896, Th. G. Fischers Verlag. 96 S. 5 Doppeltafeln in Folio. Einzelpreis 27 A Subskriptionspreis \u2014 das Werk ist als Heft 1 der anatomischen Abteilung der Bibliotheca medica erschienen \u2014 18 A\nWir wissen \u00fcber die Ausbildung der einzelnen Bindenzentren noch im ganzen so wenig und k\u00f6nnen noch durchweg ihr\u00a9 Abgrenzung so wenig feststellen, dafs es fraglich erscheinen mag, ob es heute schon einen Nutzen gew\u00e4hrt, wenn eingehendere Studien \u00fcber Variationen der Hirnoberfi\u00e4chengesta 1 tung angestellt werden. Aber die Zeit wird kommen, wo der leitende Faden nicht mehr fehlt, und dann wird es wichtig sein, \u00a9in grofses Material gut beschriebener und abgebildeter Gehirne zu besitzen. Dann werden auch die Basseneigent\u00fcmlichkeiten ernst studiert werden m\u00fcssen. Eine Vorarbeit, die im allerbesten Sinne geleistet ist, stellt f\u00fcr diese Studien Weinbergs Buch dar. Beschreibung und Abbildung sind gleich exakt. Die Zukunft wird Herrn Weinberg den Dank zu bringen haben daf\u00fcr, dafs er im vollen Bewufstsein heute noch un-verwertbares Material anzuh\u00e4ufen, einmal den Anfang mit der Sammlung von Bassengehirnen in musterg\u00fcltiger Weis\u00a9 gemacht hat.\nEdinger (Frankfurt a. M.).\nZeitschrift f\u00fcr Psychologie XIV.\n10","page":145}],"identifier":"lit30103","issued":"1897","language":"de","pages":"144-145","startpages":"144","title":"Edinger: Untersuchungen \u00fcber die vergleichende Anatomie des Gehirnes. 3. Neue Studien \u00fcber das Vorderhirn der Reptilien. Abh. d. Senckenbergschen naturf. Ges. 1896. 4. 76 S. Frankfurt a. M., Diesterweg","type":"Journal Article","volume":"14"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T15:04:26.497664+00:00"}