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{"created":"2022-01-31T15:08:29.560537+00:00","id":"lit30109","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Greeff, R.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 14: 148-149","fulltext":[{"file":"p0148.txt","language":"de","ocr_de":"148\nLitter atur U\nS Ottolenghi. Die Sensibilit\u00e4t beim Weibe. Centralbl. f. Nerrenhlkde. u. Psychiatr. (N. F.) VII. S. 182-187. 1896.\nDie mehrfach er\u00f6rterte Frage, ob das Weib sensibler sei als der Mann, will der Verfasser duroh eine Reihe von Versuchen an 682 Weibern und 400 M\u00e4nnern entscheiden und damit die bisher bestehenden Widerspr\u00fcche aufkl\u00e4ren. Es wurden Kinder, Erwachsene und Greisinnen aus verschiedenen St\u00e4nden untersucht, und zwar mittelst des faradischen Stromes (Faradimeter von Edblhank), welcher durch eine Doppelelektrode dem Handr\u00fccken zugeleitet wurde. Die Hand war vorher mit \u201enicht kaltem\u201c Wasser angefeuohtet. Es wurde erstens die \u201eallgemeine Empfindlichkeit44 gepr\u00fcft, indem die St\u00e4rke des Reizstromes bis zum Eintreten eines \u201eleisen Kriebelgef\u00fchles\u201c erh\u00f6ht wurde. Dann wurde die Erregung verst\u00e4rkt, \u201ebis sie wahrhaften Schmerz hervorrief.\u201c \u201eDer Gesichtsausdruck und andere wohlbekannte Kennzeichen geben ihn leicht zu erkennen.\u201c\nAls stumpf bezeichnet der Verfasser das Schmerzgef\u00fchl, wenn es erst bei Str\u00f6men von \u00fcber 90 Volt auftritt, die allgemeine Sensibilit\u00e4t als stumpf, wenn sie bei 30 Volt, als fein, wenn sie schon unter 15 Volt nachweisbar ist.\nIn einer Tabelle sind die Untersuchungen an M\u00e4nnern und Weibern nebeneinander gestellt, und es ist daraus zu ersehen, wie viel Prozent der Angeh\u00f6rigen der verschiedenen Altersklassen und St\u00e4nde stumpfe, wie viele feine Sensibilit\u00e4t und Schmerzempfindlichkeit aufweisen. Das Hauptresultat ist folgendes: die allgemeine Sensibilit\u00e4t ist bei der Frau feiner als beim Manne, ihre Schmerzsensibilit\u00e4t ist geringer, ihr Widerstand den Schmerzen gegen\u00fcber ist st\u00e4rker, ihre Reizbarkeit auch st\u00e4rker.\nDer Bericht \u00fcber Einzelheiten d\u00fcrfte zweckm\u00e4fsigerweise bis zum Erscheinen der ausf\u00fchrlichen Mitteilungen des Verfassers zu verschieben sein, um so mehr, als in der vorliegenden kurzen Mitteilung der Schwellen* wert des Schmerzes und diejenige Reizst\u00e4rke, bei welcher die Versuchsperson den Schmerz durch Gesichtsausdruck zu erkennen giebt bezw. die Hand wegzieht, durchaus nicht in gen\u00fcgender Weise voneinander unterschieden sind. Wenn daher beispielsweise gesagt wird, dafs Handarbeiterinnen gegen Schmerzen weniger empfindlich sind als Damen, dagegen empfindlicher als B\u00e4uerinnen, ist nicht zu erkennen, ob sich diese Angaben auf die Frage der Schmerzschwelle beziehen soll.\nW. Nagel (Freiburg i. B.\\\nG. L. Johnson. Beobachtungen an der Macula lutea. H. Teil. Knapp u. Schwciggers Arch. f. Augenhei\u00fccde. Bd. XXXIII. S. 337\u2014345.\nDer zweite Teil der JoiiNsoNschen Arbeit handelt ebenfalls von dem allgemeinen Aufbau der Retina. Seine Ansichten, die Verfasser durch gute Mikrophotogramme zu st\u00fctzen sucht, bringen uns manche \u00dcberraschungen. Seine neuen Entdeckungen, die von allem Hergebrachten abweichen, sind so zahlreich, dafs uns schon dieser Punkt a priori mit einigem Mifstrauen erf\u00fcllt. Der Kenner der Retina wird \u00fcbrigens bald viele Anhaltspunkte in vorliegender Arbeit finden, welche ihn bewegen,","page":148},{"file":"p0149.txt","language":"de","ocr_de":"Litteia iurb wicht.\n149\nden neuen Entdeckungen gegen\u00fcber sich, vorl\u00e4ufig recht vorsichtig zu verhalten.\nDie Anschauung Johnsons gipfelt in dem Satz, dafs die Grundfasern der Nerven in ununterbrochener Linie von der Papille bis in die Kugeln der Pigmentepithelschicht (so nennt er die Kerne der hexagonalen Pigmentzellen) verlaufen. Der basale Teil der St\u00e4bchen und Zapfen besteht aus Scheiden, in deren Zentren sich Nervenfibrillen befinden, welche durch sehr feine radi\u00e4r verlaufende Fibrillen gest\u00fctzt werden. Verfasser teilt die Retina entsprechend der Gestaltung der St\u00e4bchen und Zapfen in f\u00fcnf Zonen. Die gr\u00f6fste Zone ist diejenige, welche den ganzen peripheren Teil der Retina einnimmt. Die um die Papille und die Macula lutea herum gelegene Partie der Retina kann in vier gesonderte Zonen eingeteilt werden, von der eine jede eine besondere Form von St\u00e4bchen und Zapfen besitzt. Die Fovea ist das Zentrum dieser differenzierten Region. Die St\u00e4bchen und Zapfen sind \u00fcberall nur Scheiden, welche die Aufgabe haben, die letzten feinen Sehnervenfasern zu sch\u00fctzen und zu isolieren.\tR. Greeff (Berlin).\nWalter Thorn kr. \u00dcber die Photographie des Augenhiiitergnindes.\nBerlin, Dissertation. 1896.\nTh. z\u00e4hlt eine Reihe fr\u00fcherer Versuche auf, von denen nur zwei der neuesten, von E. Fick und von Gerloff und Meissner (1891), brauchbar\u00a9 Bilder lieferten. Dann entwickelt er di\u00a9 optischen und technischen Bedingungen des schwierigen Experiments. Die Erfahrungen der Vorg\u00e4nger hat er sich gut zu Nutze gemacht und ist planm\u00e4fsig vorgegangen, um das Verfahren zu verbessern oder doch weiter auszubilden. Zwei nicht uninteressante Neuerungen verdienen Erw\u00e4hnung. Zu Vorversuchen, die Verfasser mit dem virtuellen Bilde anstellte, konstruierte er einen in 2 mm breiten Streifen belegten Planspiegel. Dieses Spiegelgitter h\u00e4lt gewissermafsen die Mitte zwischen dem unbelegten und dem \u00fcblichen durchbohrten Spiegel. Es erf\u00fcllt an jeder Stelle die IIELMHOLTZsche Forderung, eine H\u00e4lft\u00a9 des auffallenden Lichtes zu spiegeln, die andere durchzulassen. Obwohl brauchbar zur subjektiven Untersuchung, bew\u00e4hrte sich diese Vorrichtung heim Photographieren nicht.\nDie zweite Neuerung besteht darin, dafs Verfasser das umgekehrte Bild photographiert und keiner orthoskopischen Vorrichtung bedarf. Vor einen Zirkonbrenner (260 Kerzenst\u00e4rken) stellt er ein rotes und ein blaues Glas. Um zu exponieren, entfernt er eine Sekunde lang das rote; das blaue bleibt stehen. Die Absorption des blauen Glases schw\u00e4cht kaum das wirksame Licht, verh\u00fctet aber f\u00fcr die Dauer der Exposition jede unangenehme Blendung. Das Licht f\u00e4llt durch eine Kondensorlinse auf den Spiegel, einen Kehlkopfspiegel mit 1 cm breiter Bohrung. Hinter dem Loch steht ein klares Deckglas, in dem der Beobachter das \u2014 von der \u00fcblichen 20 D-Linse entworfene \u2014 umgekehrte Bild seitw\u00e4rts gespiegelt sehen kann, noch w\u00e4hrend er exponiert. Hinter dem Deckglas folgt dann ein Opernglasobjektiv und die Kammer mit der photographischen Platte. Alle St\u00fccke, mit Ausnahme des Beleuchtungssystems, umgiebt ein Kasten aus schwarzer Pappe ; durch ein Seitenfenster f\u00e4llt das Licht ein.","page":149}],"identifier":"lit30109","issued":"1897","language":"de","pages":"148-149","startpages":"148","title":"G. L. Johnson: Beobachtungen an der Macula luteia. II. Teil. Knapp u. Schweiggers Arch. f. Augenheilkde. Bd. XXXIII. S. 337-345","type":"Journal Article","volume":"14"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T15:08:29.560543+00:00"}