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{"created":"2022-01-31T15:08:21.414777+00:00","id":"lit30110","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Du Bois-Reymond, Cl.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 14: 149-150","fulltext":[{"file":"p0149.txt","language":"de","ocr_de":"Litteia iurb wicht.\n149\nden neuen Entdeckungen gegen\u00fcber sich, vorl\u00e4ufig recht vorsichtig zu verhalten.\nDie Anschauung Johnsons gipfelt in dem Satz, dafs die Grundfasern der Nerven in ununterbrochener Linie von der Papille bis in die Kugeln der Pigmentepithelschicht (so nennt er die Kerne der hexagonalen Pigmentzellen) verlaufen. Der basale Teil der St\u00e4bchen und Zapfen besteht aus Scheiden, in deren Zentren sich Nervenfibrillen befinden, welche durch sehr feine radi\u00e4r verlaufende Fibrillen gest\u00fctzt werden. Verfasser teilt die Retina entsprechend der Gestaltung der St\u00e4bchen und Zapfen in f\u00fcnf Zonen. Die gr\u00f6fste Zone ist diejenige, welche den ganzen peripheren Teil der Retina einnimmt. Die um die Papille und die Macula lutea herum gelegene Partie der Retina kann in vier gesonderte Zonen eingeteilt werden, von der eine jede eine besondere Form von St\u00e4bchen und Zapfen besitzt. Die Fovea ist das Zentrum dieser differenzierten Region. Die St\u00e4bchen und Zapfen sind \u00fcberall nur Scheiden, welche die Aufgabe haben, die letzten feinen Sehnervenfasern zu sch\u00fctzen und zu isolieren.\tR. Greeff (Berlin).\nWalter Thorn kr. \u00dcber die Photographie des Augenhiiitergnindes.\nBerlin, Dissertation. 1896.\nTh. z\u00e4hlt eine Reihe fr\u00fcherer Versuche auf, von denen nur zwei der neuesten, von E. Fick und von Gerloff und Meissner (1891), brauchbar\u00a9 Bilder lieferten. Dann entwickelt er di\u00a9 optischen und technischen Bedingungen des schwierigen Experiments. Die Erfahrungen der Vorg\u00e4nger hat er sich gut zu Nutze gemacht und ist planm\u00e4fsig vorgegangen, um das Verfahren zu verbessern oder doch weiter auszubilden. Zwei nicht uninteressante Neuerungen verdienen Erw\u00e4hnung. Zu Vorversuchen, die Verfasser mit dem virtuellen Bilde anstellte, konstruierte er einen in 2 mm breiten Streifen belegten Planspiegel. Dieses Spiegelgitter h\u00e4lt gewissermafsen die Mitte zwischen dem unbelegten und dem \u00fcblichen durchbohrten Spiegel. Es erf\u00fcllt an jeder Stelle die IIELMHOLTZsche Forderung, eine H\u00e4lft\u00a9 des auffallenden Lichtes zu spiegeln, die andere durchzulassen. Obwohl brauchbar zur subjektiven Untersuchung, bew\u00e4hrte sich diese Vorrichtung heim Photographieren nicht.\nDie zweite Neuerung besteht darin, dafs Verfasser das umgekehrte Bild photographiert und keiner orthoskopischen Vorrichtung bedarf. Vor einen Zirkonbrenner (260 Kerzenst\u00e4rken) stellt er ein rotes und ein blaues Glas. Um zu exponieren, entfernt er eine Sekunde lang das rote; das blaue bleibt stehen. Die Absorption des blauen Glases schw\u00e4cht kaum das wirksame Licht, verh\u00fctet aber f\u00fcr die Dauer der Exposition jede unangenehme Blendung. Das Licht f\u00e4llt durch eine Kondensorlinse auf den Spiegel, einen Kehlkopfspiegel mit 1 cm breiter Bohrung. Hinter dem Loch steht ein klares Deckglas, in dem der Beobachter das \u2014 von der \u00fcblichen 20 D-Linse entworfene \u2014 umgekehrte Bild seitw\u00e4rts gespiegelt sehen kann, noch w\u00e4hrend er exponiert. Hinter dem Deckglas folgt dann ein Opernglasobjektiv und die Kammer mit der photographischen Platte. Alle St\u00fccke, mit Ausnahme des Beleuchtungssystems, umgiebt ein Kasten aus schwarzer Pappe ; durch ein Seitenfenster f\u00e4llt das Licht ein.","page":149},{"file":"p0150.txt","language":"de","ocr_de":"150\nLUteraturbericht.\nDie Probebilder beweisen, d&fs es so gelingt, auch ohne die umst\u00e4ndliche Ausschaltung der Hornhaut di\u00a9 Papille photographisch ab-. zubilden. Wegen der kleinen Fl\u00e4che der Lichtquelle kt freilich auf Th.s Bildern nur ein recht enges Feld erleuchtet. In dieser Hinsicht leistet der Magnesiumblitz mehr, wie das hiermit aufgenommene Bild (No. 1) vom albinotischen Kaninchen zeigt. Indessen hatte Verfasser bei menschlichen Augen g\u00fcnstigere Erfolge mit der Zirkonbeleuchtung; es scheint, dafs f\u00fcr seine Versuchsanordnung die Intensit\u00e4t des Blitzlichtes nicht recht ausreicht\u00a9.\tOl. du Bois-Rbym#nd.\nJ. Wolpf. Ist die Inzucht ein Faktor in der Genese der delet\u00e4ren\nMyopie? Knapp u. Schwciggeru Arch. f. Augenhc\u00fckde. Bd. XXXIIL\nS. 68.\nVor ungef\u00e4hr drei Jahren wurde zum ersten Mal. von J. Stilling di\u00a9\n,In,zucht in \u00e4tiologische Beziehung zu der delet\u00e4ren Form, der hochgradigen Myopie gebracht. Stilling w\u00fcnschte selbst ein\u00a9 gr\u00f6fser\u00ae Statistik, um diese Behauptung zu begr\u00fcnden.\nDieser Aufforderung zufolge stellte Velhagen an der Universit\u00e4ts-Augenklinik zu G\u00f6ttingen statistische Untersuchungen an, welche nicht zu, Gunsten der Stillingsc1i6H Ansicht ausfielen. Unter 50 F\u00e4llen von hochgradiger Myopie fand er nur einen, bei welchem die Inzucht als \u00e4tiologisches Moment angesehen werden konnte.\nAuf Veranlassung von Prof. Laqubur hat nun Wolfp seit mehr als zwei Jahren an der Strafsburger Universit\u00e4ts-Augenklinik bei den F\u00e4llen von hochgradiger Myopie die \u00c4tiologie zu ermitteln gesucht.\nEs handelt sich um 173 Kranke, welche auf einem oder auf beiden Augen ein\u00a9 Myopie von mindestens 9,0 D. hatten, unter 7696 Patienten der Strafsburger Poliklinik. Hiervon scheiden 9 mit voller Sehsch\u00e4rfe als nicht delet\u00e4r und 15 mit Hornhautfiecken von der Statistik aus. Es bleiben demnach 165 F\u00e4lle von delet\u00e4rer Myopie.\nBei 29 konnte keine Auskunft \u00fcber eine Konsanguinit\u00e4t der Eltern erlangt werden. Unter den \u00dcbrig bleibenden, 126 F\u00e4llen finden sich 18 mit notorisch nachgewiesener Konsanguinit\u00e4t der Eltern, ungef\u00e4hr 10%.\nDieser Prozentsatz, so schliefst Verfasser, ist viel zu hoch, als dafs eine rein zuf\u00e4llige Koinzidenz von delet\u00e4rer Myopie und Inzucht angenommen werden k\u00f6nnte. Vielmehr beweist er einen kausalen Zusammenhang.\tR. Greeff (Berlin).\nW. Heinrich. Zur Funktion des Trommelfells. (Sitzungsber. d. Physiol.\nClubs zu Wien vom 9. Juni 1896.) Centralbl f. PhysioL Bd. 10. No. 7.\nS. 210- 216. 1896.\nZur Zeit Johannes M\u00fcllers war man fast allgemein der Ansicht, dafs das Trommelfell durch verschieden starkes Anspannen den an kommenden Schallwellen direkt angepafst werde, dafs der Ton der Eigenschwingungen des Trommelfelles dem von aufsen kommenden Ton\u00a9 entspreche. Gegenw\u00e4rtig wird di\u00a9 Frage, ob dem Trommelfell die Funktion eines Akkommodationsapparates beigelegt werden k\u00f6nne, als negativ beantwortet angesehen; jedoch, wie Verfasser auf Grund seiner","page":150}],"identifier":"lit30110","issued":"1897","language":"de","pages":"149-150","startpages":"149","title":"Walter Thorner: \u00dcber die Photographie des Augenhintergrundes. Berlin, Dissertation. 1896","type":"Journal Article","volume":"14"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T15:08:21.414782+00:00"}