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{"created":"2022-01-31T15:07:22.126178+00:00","id":"lit30112","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Schaefer","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 14: 150-151","fulltext":[{"file":"p0150.txt","language":"de","ocr_de":"150\nLUteraturbericht.\nDie Probebilder beweisen, d&fs es so gelingt, auch ohne die umst\u00e4ndliche Ausschaltung der Hornhaut di\u00a9 Papille photographisch ab-. zubilden. Wegen der kleinen Fl\u00e4che der Lichtquelle kt freilich auf Th.s Bildern nur ein recht enges Feld erleuchtet. In dieser Hinsicht leistet der Magnesiumblitz mehr, wie das hiermit aufgenommene Bild (No. 1) vom albinotischen Kaninchen zeigt. Indessen hatte Verfasser bei menschlichen Augen g\u00fcnstigere Erfolge mit der Zirkonbeleuchtung; es scheint, dafs f\u00fcr seine Versuchsanordnung die Intensit\u00e4t des Blitzlichtes nicht recht ausreicht\u00a9.\tOl. du Bois-Rbym#nd.\nJ. Wolpf. Ist die Inzucht ein Faktor in der Genese der delet\u00e4ren\nMyopie? Knapp u. Schwciggeru Arch. f. Augenhc\u00fckde. Bd. XXXIIL\nS. 68.\nVor ungef\u00e4hr drei Jahren wurde zum ersten Mal. von J. Stilling di\u00a9\n,In,zucht in \u00e4tiologische Beziehung zu der delet\u00e4ren Form, der hochgradigen Myopie gebracht. Stilling w\u00fcnschte selbst ein\u00a9 gr\u00f6fser\u00ae Statistik, um diese Behauptung zu begr\u00fcnden.\nDieser Aufforderung zufolge stellte Velhagen an der Universit\u00e4ts-Augenklinik zu G\u00f6ttingen statistische Untersuchungen an, welche nicht zu, Gunsten der Stillingsc1i6H Ansicht ausfielen. Unter 50 F\u00e4llen von hochgradiger Myopie fand er nur einen, bei welchem die Inzucht als \u00e4tiologisches Moment angesehen werden konnte.\nAuf Veranlassung von Prof. Laqubur hat nun Wolfp seit mehr als zwei Jahren an der Strafsburger Universit\u00e4ts-Augenklinik bei den F\u00e4llen von hochgradiger Myopie die \u00c4tiologie zu ermitteln gesucht.\nEs handelt sich um 173 Kranke, welche auf einem oder auf beiden Augen ein\u00a9 Myopie von mindestens 9,0 D. hatten, unter 7696 Patienten der Strafsburger Poliklinik. Hiervon scheiden 9 mit voller Sehsch\u00e4rfe als nicht delet\u00e4r und 15 mit Hornhautfiecken von der Statistik aus. Es bleiben demnach 165 F\u00e4lle von delet\u00e4rer Myopie.\nBei 29 konnte keine Auskunft \u00fcber eine Konsanguinit\u00e4t der Eltern erlangt werden. Unter den \u00dcbrig bleibenden, 126 F\u00e4llen finden sich 18 mit notorisch nachgewiesener Konsanguinit\u00e4t der Eltern, ungef\u00e4hr 10%.\nDieser Prozentsatz, so schliefst Verfasser, ist viel zu hoch, als dafs eine rein zuf\u00e4llige Koinzidenz von delet\u00e4rer Myopie und Inzucht angenommen werden k\u00f6nnte. Vielmehr beweist er einen kausalen Zusammenhang.\tR. Greeff (Berlin).\nW. Heinrich. Zur Funktion des Trommelfells. (Sitzungsber. d. Physiol.\nClubs zu Wien vom 9. Juni 1896.) Centralbl f. PhysioL Bd. 10. No. 7.\nS. 210- 216. 1896.\nZur Zeit Johannes M\u00fcllers war man fast allgemein der Ansicht, dafs das Trommelfell durch verschieden starkes Anspannen den an kommenden Schallwellen direkt angepafst werde, dafs der Ton der Eigenschwingungen des Trommelfelles dem von aufsen kommenden Ton\u00a9 entspreche. Gegenw\u00e4rtig wird di\u00a9 Frage, ob dem Trommelfell die Funktion eines Akkommodationsapparates beigelegt werden k\u00f6nne, als negativ beantwortet angesehen; jedoch, wie Verfasser auf Grund seiner","page":150},{"file":"p0151.txt","language":"de","ocr_de":"Litteraturbcricht.\n151\nKritik der einschl\u00e4gigen Litteratur meint, nicht mit Recht. Seine eigenen Untersuchungen wurden nach der Methode von Mach ausgef\u00fchrt, aber mit der Modifikation, dafs nur leise T\u00f6ne zur Erregung des Trommelfells in Anwendung kamen. Betrachtet man das stark vergr\u00f6fserte Bild des mit Goldbronze best\u00e4ubten Trommelfells, so sieht man eine ganze Anzahl von Bewegungen, die, zum Teil von Atmung, Puls und unwillk\u00fcrlichen Kopfbewegungen herr\u00fchrend, ein zu kompliziertes Ganzes darbieten, als dafs sich \u00fcber die Akkommodationsth\u00e4tigkeit des Tensors etwas Positives herauslesen liefse. Verfasser stellt daher weitere Untersuchungen nach besser geeigneten Methoden in Aussicht.\nSchabrss (Rostock).\nJ. J. van Bibbvlist. Nouvelles mesures des illusions visuelles chez les adultes et les enfants. Beo. jph\u00fcos. Bd. 41. S. 169\u2014181. 1896. No. 2.\nDie mitgeteilten Versuche, welche an 20 sehr ge\u00fcbten erwachsenen Beobachtern und an 40 Kindern von 12\u201416 Jahren nach der Wahlmethode vorgenommen wurden, best\u00e4tigen die regelm\u00e4fsige Zunahme der M\u00fcLLBB-LxiRSchen T\u00e4uschung bei Abnahme des Schenkelwinkels. Der Verfasser verwendet dieses Ergebnis zur Begr\u00fcndung einer Theorie, welche derjenigen Dblboextps und Binbts sehr \u00e4hnlich ist und sich von ihr haupts\u00e4chlich durch die Heranziehung des Schwellenbegriffs unterscheidet. Wenn n\u00e4mlich der Blick eine Vergleichslinie bis zu Ende verfolgt hat und nun auf die anstofsenden, ausw\u00e4rts gekehrten Schenkel \u00fcbergeht, so f\u00fchrt er jetzt eine Bewegung aus, welche sich als die Resultante aus der bisherigen und einer zu dieser senkrechten Bewegung betrachten l\u00e4fst. Indem aber diese senkrechte Komponente nach dem Schwellengesetz eine gewisse Gr\u00f6fse erreicht haben mufs, um bemerkt zu werden, wird die Richtungsver\u00e4nderung zu sp\u00e4t erkannt und die Vergleichslinie \u00fcbersch\u00e4tzt. Aus dem n\u00e4mlichen Prinzip erkl\u00e4rt der Verfasser die Untersch\u00e4tzung stumpfer und die \u00dcbersch\u00e4tzung spitzer Winkel: wenn man bei den ersteren vom freien Ende eines Schenkels aus zum Schnittpunkte und dann auf den anderen Schenkel \u00fcbergeht, kommt die Richtungsver\u00e4nderung zu sp\u00e4t zum Bewusstsein, und der Schnittpunkt scheint sich irgendwo auf der Verl\u00e4ngerung des ersten Schenkels zu befinden; wenn man aber bei den letzteren di\u00a9 beiden Schenkel vom Schnittpunkte aus verfolgt, wird die RiohtungsVerschiedenheit zu sp\u00e4t erkannt und der Schnittpunkt scheinbar in die Richtung der Schenkel verschoben.\nHkthans (Groningen).\nH. GairriNo und S. J. Franz. On the Conditions of Fatigue in Reading.\n\u00c4yc\u00c4ol. Bev. Vol. HI. 5. S. 513-630. 1896.\nUm die Bedingungen der Erm\u00fcdung beim Lesen festzustellen, haben die Verfasser untersucht, inwiefern gewisse (\u00e4ufsere) Umst\u00e4nde das Lesen erschweren bezw. erleichtern. Als Mafsst\u00e4be werden verwendet: die Anzahl der innerhalb einer bestimmten Zeit zu lesenden Worte, die f\u00fcr","page":151}],"identifier":"lit30112","issued":"1897","language":"de","pages":"150-151","startpages":"150","title":"W. Heinrich: Zur Funktion des Trommelfells. (Sitzungsber. d. Physiol. Clubs zu Wien vom 9. Juni 1896.) Centralbl. f. Physiol. Bd. 10. No. 7. S. 210-216. 1896","type":"Journal Article","volume":"14"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T15:07:22.126184+00:00"}