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{"created":"2022-01-31T15:09:28.479055+00:00","id":"lit30114","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Heymans","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 14: 151-152","fulltext":[{"file":"p0151.txt","language":"de","ocr_de":"Litteraturbcricht.\n151\nKritik der einschl\u00e4gigen Litteratur meint, nicht mit Recht. Seine eigenen Untersuchungen wurden nach der Methode von Mach ausgef\u00fchrt, aber mit der Modifikation, dafs nur leise T\u00f6ne zur Erregung des Trommelfells in Anwendung kamen. Betrachtet man das stark vergr\u00f6fserte Bild des mit Goldbronze best\u00e4ubten Trommelfells, so sieht man eine ganze Anzahl von Bewegungen, die, zum Teil von Atmung, Puls und unwillk\u00fcrlichen Kopfbewegungen herr\u00fchrend, ein zu kompliziertes Ganzes darbieten, als dafs sich \u00fcber die Akkommodationsth\u00e4tigkeit des Tensors etwas Positives herauslesen liefse. Verfasser stellt daher weitere Untersuchungen nach besser geeigneten Methoden in Aussicht.\nSchabrss (Rostock).\nJ. J. van Bibbvlist. Nouvelles mesures des illusions visuelles chez les adultes et les enfants. Beo. jph\u00fcos. Bd. 41. S. 169\u2014181. 1896. No. 2.\nDie mitgeteilten Versuche, welche an 20 sehr ge\u00fcbten erwachsenen Beobachtern und an 40 Kindern von 12\u201416 Jahren nach der Wahlmethode vorgenommen wurden, best\u00e4tigen die regelm\u00e4fsige Zunahme der M\u00fcLLBB-LxiRSchen T\u00e4uschung bei Abnahme des Schenkelwinkels. Der Verfasser verwendet dieses Ergebnis zur Begr\u00fcndung einer Theorie, welche derjenigen Dblboextps und Binbts sehr \u00e4hnlich ist und sich von ihr haupts\u00e4chlich durch die Heranziehung des Schwellenbegriffs unterscheidet. Wenn n\u00e4mlich der Blick eine Vergleichslinie bis zu Ende verfolgt hat und nun auf die anstofsenden, ausw\u00e4rts gekehrten Schenkel \u00fcbergeht, so f\u00fchrt er jetzt eine Bewegung aus, welche sich als die Resultante aus der bisherigen und einer zu dieser senkrechten Bewegung betrachten l\u00e4fst. Indem aber diese senkrechte Komponente nach dem Schwellengesetz eine gewisse Gr\u00f6fse erreicht haben mufs, um bemerkt zu werden, wird die Richtungsver\u00e4nderung zu sp\u00e4t erkannt und die Vergleichslinie \u00fcbersch\u00e4tzt. Aus dem n\u00e4mlichen Prinzip erkl\u00e4rt der Verfasser die Untersch\u00e4tzung stumpfer und die \u00dcbersch\u00e4tzung spitzer Winkel: wenn man bei den ersteren vom freien Ende eines Schenkels aus zum Schnittpunkte und dann auf den anderen Schenkel \u00fcbergeht, kommt die Richtungsver\u00e4nderung zu sp\u00e4t zum Bewusstsein, und der Schnittpunkt scheint sich irgendwo auf der Verl\u00e4ngerung des ersten Schenkels zu befinden; wenn man aber bei den letzteren di\u00a9 beiden Schenkel vom Schnittpunkte aus verfolgt, wird die RiohtungsVerschiedenheit zu sp\u00e4t erkannt und der Schnittpunkt scheinbar in die Richtung der Schenkel verschoben.\nHkthans (Groningen).\nH. GairriNo und S. J. Franz. On the Conditions of Fatigue in Reading.\n\u00c4yc\u00c4ol. Bev. Vol. HI. 5. S. 513-630. 1896.\nUm die Bedingungen der Erm\u00fcdung beim Lesen festzustellen, haben die Verfasser untersucht, inwiefern gewisse (\u00e4ufsere) Umst\u00e4nde das Lesen erschweren bezw. erleichtern. Als Mafsst\u00e4be werden verwendet: die Anzahl der innerhalb einer bestimmten Zeit zu lesenden Worte, die f\u00fcr","page":151},{"file":"p0152.txt","language":"de","ocr_de":"152\nLitteraturbericht.\ndas Erkennen einzelner Worte erforderte Expositionszeit und die mini* male das Lesen erm\u00f6glichende Beleuchtungsintensit\u00e4t* Es wurde gefunden, dafs bei einer Buchstabenh\u00f6he von weniger als 1,5 mm, bei Herabsetzung der Lichtst\u00e4rke unter 8 Normalkerzen und bei Ersetzung des weifaen Papiere\u00ab durch graues oder farbiges die Erschwerung sich in hohem Grade bemerklich macht.\tHitmans (Groningen).\nSantb de Sanctis. Emosionl 6 sogni. Btv. di frcniatr. XXII. 3. S. 566 bis 590. 1896.\nIn seinem Werke I sogni e il sonno, Rom 1896, hat Verfasser \u00fcber die Ursachen des Traumes gehandelt; die vorliegende Arbeit hat das Verh\u00e4ltnis des Anteils, den das Gem\u00fct beim Tr\u00e4umen und ebenso beim Wachen hat, zum Gegenst\u00e4nde, und zwar beschr\u00e4nkt Verfasser sich auf di\u00ae zwei Fragen : 1. ob und welchen Finflufs voraus gegangene Gem\u00fctsbewegungen des wachen Zustandes auf den Traum aus\u00fcben; 2. ob und wie Gem\u00fctsbewegungen w\u00e4hrend des Tr\u00e4umens auf den wachen Zustand zur\u00fcckwirken. Das reichhaltige Beobachtungsmaterial,1 dessen er sich bedient hat, erlaubt ihm f\u00fcr die erste Frage vier gr\u00f6fsere Gruppen aufzustellen.\nGruppe 1. Wach stimm ungen erscheinen selten im Traume wieder. Die hierher Geh\u00f6rigen tr\u00e4umen \u00fcberhaupt selten und dabei nicht lebhaft, h\u00f6chstens etwas sexuell erregt. Von 150 erwachsenen Normalen geh\u00f6ren 70 (46,66%) hierher, von 50 Frauen 10, darunter 4 \u00fcber 60 Jahre. Somatische Verh\u00e4ltnisse, auch Witterungseinfl\u00fcsse, besonders bei den Alten, scheinen ihre Tr\u00e4ume zu beeinflussen.\nFerner geh\u00f6ren 41 von 60 psychisch Kranken (23 Idioten, 18 Imbezille) hierher \u2014 alles faule Tr\u00e4umer \u2014 Hysterische, Epileptische, die meisten Verbrecher und viele Prostituierte. Das an Verdrufs und Gem\u00fctsbewegungen reiche Leben derselben spiegelt sich in ihren Tr\u00e4umen nicht wieder, am h\u00e4ufigsten tr\u00e4umen sie von Lottonummern.\nGruppe 2. Gem\u00fctsbewegungen im W ach zustande erscheinen im Traume wieder oder auch nicht. Es h\u00e4ngt das von der Beschaffenheit jener ab. So wiederholt sich das Gef\u00fchl der Furcht gew\u00f6hnlich, nicht aber das der Freude ; sexuelle und mystische Empfindungen gew\u00f6hnlich, nicht aber solche von Piet\u00e4t und Teilnahme, und umgekehrt ; die Traumstimmung ist eben systematisch getrennt (dissociate).\nDas Vorherrschen gewisser Gem\u00fctsbewegungen im Wachen wie im Traume ist sicherlich eine physiologische Erscheinung, indem die urspr\u00fcngliche Gem\u00fctsverfassung gewisse Typen herstellt, pessimistische, mystische und sexuelle, furchtsame und verfolgungss\u00fcchtige. Von einem Hundez\u00fcchter erfahrt Verfasser, dafs eine Bulldogge von Verteidigung und Freude, eine Bracke von schmerzlichen Dingen tr\u00e4umt.\nZu dieser Gruppe geh\u00f6ren 23 M\u00e4nner (15,3%) und 10 Frauen (20%)\n1 150 normale M\u00e4nner, 50 Weiber, 60 Geisteskranke, 125 Verbrecher, inkl. 24 Weiber; 48 Prostituierte, 10 Hypochonder; 14 Melancholische; ferner viele Hysterische, Epileptische; endlich Kinder und Tiere.","page":152}],"identifier":"lit30114","issued":"1897","language":"de","pages":"151-152","startpages":"151","title":"H. Griffing und S. J. Franz: On the Conditions of Fatigue in Reading. Psychol. Rev. Vol. III. 5. S. 513-530. 1896","type":"Journal Article","volume":"14"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T15:09:28.479061+00:00"}