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{"created":"2022-01-31T15:08:09.303626+00:00","id":"lit30117","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Mentz, P.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 14: 154-155","fulltext":[{"file":"p0154.txt","language":"de","ocr_de":"154\nLit tan turberkh t\noneiric\u00bb) ist dar sichere Hinweis auf die wahre organische Stimmung (Temperament? Bef.), die das Subjekt von der Natur erhalten oder durch Verh\u00e4ltnisse und Krankheit erworben hat.\n2.\tWo die organische St\u00f6rung und der Kr\u00e4fte verbrauch zu m\u00e4chtig ist, reproduzieren sich die Gem\u00fctsbewegungen im Traume weniger oder langsamer.\n3.\tDie Gem\u00fctsbewegung verl\u00e4uft oftmals ganz unabh\u00e4ngig von der\nVorstellung. Die Traumstimmung lehnt sich entweder an ein phantastisches Bild, das ihm im Wachen vorschwebte, oder an ein solches entgegengesetzter Art, oder, wie es bei den emotiven Traumnachbildern vorkommt, an keinerlei Vorstellung'an.\tFraenzkl.\nShrpherd Ivory Franz and Henry E. Houston. The Accuracy of Observation and of Recollection in School Children. Psych. Rev. III. (5). & 631-635, 1896.\nSch\u00fclern verschiedenen Alters und Geschlechts werden eine Anzahl von Fragen vorgelegt, die di\u00a9 Genauigkeit ihrer Beobachtung und Erinnerung pr\u00fcfen sollen, z. B. nach dem Wetter vor 8 und 14 Tagen, nach der Entfernung des Schulhauses von der Strafsenecke in Fu\u00a3g und Sekunden, nach dem Gewicht eines Buches. Die Antworten sind statistisch geordnet in Tabellenform, mitgeteilt. Unter den Ergebnissen f\u00e4llt besonders eine allgemeine Neigung zur Untersch\u00e4tzung von L\u00e4ngen und Gewichten auf. M\u00e4dchen scheinen das Wetter richtiger zu behalten als Knaben, in quantitativen Sch\u00e4tzungen aber hinter diesen zur\u00fcckzustehen.\nJ. Cohn (Berlin).\nTheodate L. Smith. On Mtuscular Memory. \u00c4merie. Jourtu of l**ychoLy VH, 4. 8. 458\u2014490. 1896.\nDer motorische Faktor, den bereits Ebbinghaus und M\u00fcller und Schumann bei Ged\u00e4chtnis versuchen als schwer zu vermeidende Fehlerquelle hingestellt haben, wurde hier durch gleichzeitiges automatisches Z\u00e4hlen 1,2,3, zuerst auch durch anhaltendes Singen ein und derselben Note, was aber Nichtmusikalischen Schwierigkeiten bereitete, zu beseitigen versucht; gleichm\u00e4fsiger Rhythmus beim Auffassen des Ged\u00e4chtnismaterials und regelnder Metronomrhythmus wurden als hier zu komplizierend nicht eingef\u00fchrt. Sowohl der mittlere Fehler bei normalem Lesen der f\u00fcnf Reagan ten als bei dem durch gleichzeitiges automatisches Z\u00e4hlen motorisch inhibierten Lesen zeigte, dafs die freiwillig gew\u00e4hlte Anzahl der Wiederholungen zu der G\u00fcte des Behaltens nicht in direkter, sondern umgekehrter Proportionalit\u00e4t steht, woraus zu folgern w\u00e4re, dafs man auch das Zeitmoment f\u00fcr jede Silbe als wichtig in Erw\u00e4gung ziehen m\u00fc\u00fcste, falls sich dies in Zukunft bei Versuchen bei nur einem Reagenten best\u00e4tigen w\u00fcrde. Jedenfalls findet hier eine obere und eine untere Grenze und eine beste Zeit f\u00fcr die G\u00fcte des Behaltens statt, und es braucht diese von vorneherein nicht mit der subjektiv zusagendsten Geschwindigkeit zusammenzufallen. Um den sprachlich - motorischen Faktor m\u00f6glichst auszuschliessen, und zum Zwecke eines naohpr\u00fcfenden","page":154},{"file":"p0155.txt","language":"de","ocr_de":"Litteraturbcricht.\n155\nand Neues aufdeckenden Vergleiches wurden aufserdem als Ged\u00e4chtnis-material Taubstummenbuchstaben genommen : so dafs jeder Buchstabe in jeder Reihe zu zehn nur einmal und in je zehn Reihen in gleicher Anzahl vor kam. Das Lernen fand durch Gesichtsaufnahme statt, ferner durch Gesichtsaufnahme zugleich mit Tasten, sohlt \u00a9Mich durch Gesichtsaufnahme zugleich mit automatischem Z\u00e4hlen, w\u00e4hrend die Reproduktion durch Tasten der Hand stattfand. Aus allen diesen Kombinationen ergiebt sich folgende Stufenfolge der Verh\u00e4ltnisse: der mittlere Fehler war bei Lesen der Silben und gleichzeitigem Z\u00e4hlen gr\u00f6fser als bei Lesen der Silben ohne gleichzeitiges Z\u00e4hlen, letzterer wiederum gr\u00f6fser als bei Gesichtsaufhahme des Taubstummenalphabets und motorischem Reproduzieren, letzterer wiederum gr\u00f6fser als bei Gesichtsaufnahme des Taubstummenalphabets und Hinzuziehen des Betastens und dann motorischem Reproduzieren, letzterer wiederum gr\u00f6fser als bei Gesichts-aufn&hme des Taubstummenalphabets und gleichzeitigem automatischem Z\u00e4hlen und motorischem Reproduzieren: Verh\u00e4ltnisse, die im allgemeinen verst\u00e4ndlich sind. Der letztgenannte Fall ist als Beg\u00fcnstigung der Aufmerksamkeit durch das Z\u00e4hlen anzusehen, der mittlere Fehler war hier indessen nur wenig geringer, doch war zugleich geringerer Wechsel und geringere Variation vorhanden. Wenn in diesem Falle aber das Z\u00e4hlen unterst\u00fctzendes, nicht hemmendes Element war, so darf man doch noch nicht den Schlufs ziehen, wie Verfasser, dafs auch beim Lesen der Silben die Aufmerksamkeit dadurch nicht abgelenkt wurde, denn wenn es sich hier auch theoretisch um Hemmung des motorischen Elementes oder Ablenkung der Aufmerksamkeit als Ursache der Vergr\u00f6fserung des mittleren Fehlers um 18\u201418% handelt, so liegen doch hier andere Verh\u00e4ltnisse vor. Ein wirkliches Ausschalten oder sicheres Isolieren des motorischen Elementes ist, wie der Verfasser selbst sagt, auch durch dies\u00a9 Versuche nicht m\u00f6glich. Bei den Versuchen mit Silben war die Anzahl der verstellten Silben, was allgemein theoretisch nicht unwichtig ist, bedeutend geringer als die der falschen (\u201e\u00e4hnlichen\u201c, fr\u00fcheren, \u00fcberhaupt falschen) und \u00fcberhaupt vergessenen. Andererseits sind Konso-nantenfehler am Anfang und Ende der Silben fast gleich und, was hierf\u00fcr die Erkl\u00e4rung giebt, h\u00e4ufiger als Vokalfehler. Man wird hier die gr\u00f6fsere Vielfachheit der Konsonanten und die vorzugsweise Konzentrierung der Aufmerksamkeit auf die Vokale in Betracht ziehen m\u00fcssen.\tP. Memtz (Leipzig).\nColin A. Scott. Sex and Art. The Americ. Joum, of Peychol Vol. VII.\nNo. 2. S. i\u00f6S-226. 1896.\nVon der allgemeinen organischen Reizbarkeit ausgehend sucht der Verfasser die mehr intellektuellen Instinkte der Kunst und Religion mit der sexuellen Erregung in Zusammenhang zu bringen und aus ihr abzuleiten. Die sexuelle Erregung hat entwickelungsgeschicbtlich die Tendenz, sich immer mehr \u00fcber den Organismus aus zu breiten, und dabei k\u00f6nnen Erscheinungen, die zun\u00e4chst nur Neben\u00e4ulserungen des","page":155}],"identifier":"lit30117","issued":"1897","language":"de","pages":"154-155","startpages":"154","title":"Theodate L. Smith: On Muscular Memory. Americ. Journ. of Psychol., VII, 4. S. 453-490. 1896","type":"Journal Article","volume":"14"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T15:08:09.303632+00:00"}