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{"created":"2022-01-31T15:11:19.298590+00:00","id":"lit30128","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Mentz, P.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 14: 285-286","fulltext":[{"file":"p0285.txt","language":"de","ocr_de":"LUteralurbcrkhL\n28o\nm the Child and the Race. 1895) dagegen geht riel weiter, als unsere noch su geringen positiven Kenntnisse rechtfertigen, wenn er auf biologischer Basis darob Deduktion die der psychologischen Entwickelung immanenten Gesetze ableiten will, wenn er phylogenetische und ontogenetische Psychogen es is in einander genau entsprechende Abschnitte teilt und die geistige Entwickelung des Einseinen und der V\u00f6lker in weitgehendste Analogie zu einander bringt.\nIm Gegensatz zu diesen beiden und einigen anderen Autoren,\u00bbwelche die Gef\u00fch le von den Empfindungen trennen und erstere als die aktiven Faktoren des Bewusstseins, letztere aber als deren psychisches Material betrachten wollen, weist Verfasser darauf hin, dafs sowohl in der kindlichen wie in der entwickelten Seele Gef\u00fchl und Empfinden etwas untrennbar Einheitliches sind. Beim Kinde ist anf\u00e4nglich die Gef\u00fchls-seit\u00a9 (Affekt, Phantasie, personifizierende Apperzeption) besonders betont, erst allm\u00e4hlich entwickeln sich die Verstandesth\u00e4tigkeiten. Es ist falsch, dem Kinde einen angeborenen Varstand zuzuschreiben. Ebensowenig darf man das Ged\u00e4chtnis als eine besondere psychische Kraft auffassen, w\u00e4hrend es doch nur ein Ausdruck daf\u00fcr ist, dafs immer mehr oder weniger der gesamte Bewu\u00dftseinsinhalt sich an den psychischen Vorg\u00e4ngen der Gegenwart beteiligt. Was die Entwickelung des Willens anlangt, so lassen sich Schl\u00fcsse dar\u00fcber erst ziehen, wenn absichtliche pantomimische Bewegungen auftreten. Der von Preybr und Baldwik schon ab ovo am Kinde beobachtete \u201eWille*4 ist k\u00fcnstlich konstruiert.\nSchab fi a (Rostock).\nJams Rowland Anosll and Addison W. Moor*. Reaction-Time: A Study in Attention and Habit. Psychol. Ree. III. (8), S. 246\u2014 258. 1896.\nDie rein physiologisch genommenen Reaktionen mancher Physiologen ohne Anstreben wirklich sensorischer Deutlichkeit werden hier wie letzthin bei Baldwin wieder hervorgeholt, und es zeigt sich bei zunehmender \u00dcbung demgem\u00e4\u00df zunehmender Hirnreflex und zunehmende Verk\u00fcrzung beider Zelten und der Differenz der Zeiten der angeblich sensoriellen und muskul\u00e4ren Reaktionsform. Auch hier ist, wie letzthin bei Cattrll, bei Flournoy, hei Baldwin wieder ein durchg\u00e4ngiger Fall urspr\u00fcnglich k\u00fcrzerer, angeblich sensorieller Reaktion vorhanden. Streben nach wirklich sensoriellem Erfassen wurde hier durchweg vermieden, ja bringt wie bei Baldwin f\u00fcr diese Versuche nach einmal stattgefundener Ein\u00fcbung nur Verwirrung hervor. Die unter Anregung von Dbwiy gegebene Erkl\u00e4rung, fier in derselben Zeitschrift auf die ganze Kompliziertheit schon des psychisch voran lass ton Reflex Vorganges hinweist und bei ihm, wie bei jedem Auffassen, neben der zentripetalen \u00fcberall zentrifugale Th\u00e4tigkeit, .n\u00e4mlich entsprechende Th\u00e4tigkeit der Muskeln, nach weist, hebt die aktive Th\u00e4tigkeit schon des aufnehmenden Sinnesorgans und Herstellen entsprechender Koordinationen hervor. Bei solchem Teil Verh\u00e4ltnis ist diejenige Reaktionszeit k\u00fcrzer, bei welcher die Aufmerksamkeit auf den weniger ge\u00fcbten Teil gerichtet ist, dagegen gr\u00f6\u00dfer, wenn auf den bereits ge\u00fcbten Teil gerichtet, weil hier schon bestehende Koordinationen aufl\u00f6send, welches letztere indessen augenscheinlich nur f\u00fcr diesen Vor-","page":285},{"file":"p0286.txt","language":"de","ocr_de":"286\nLitlcrcUurbericht.\nsuchsplan gilt. Dafs auch bei urspr\u00fcnglich k\u00fcrzerer sensorieller Form hier die motorische Form zum Schlufs doch k\u00fcrzere Zeit zeigt, liegt an der gr\u00f6lseren Schwierigkeit und damit gr\u00f6fsaren Gelegenheit der Ein\u00fcbung f\u00fcr die Hand, was man hier ganz gut zugeben kann. Gegen die Auffassung aber, hier psychologisch wertvolle und allgemeing\u00fcltige Reaktionszeiten vor sich zu haben, ist der ganzen Beschreibung und Erkl\u00e4rung entsprechend hervorzuheben, dafs die Versuche nicht weit von der Stufe von Abwehrhewegungen bei pl\u00f6tzlich auftretendem Reiz stehen: diese k\u00f6nnen auch schon von vorneherein ziemlich reflektorisch sein, werden es aber sicherlich bei gen\u00fcgender \u00dcbung, und so auch hier, z. B. .als Reaktion der Band, des Fufses, des \u00d6ffnens der Lippen gegen\u00fcber dem telephonisch vermittelten Geh\u00f6rreiz und fallenden Fixierpunkt, Man mufs eben zwischen dem blofsen erfolgreichen Hinh\u00f6ren und Hinsehen und Auffassen und dem wirklich statttodenden Erfassen unterscheiden; bei letzterem aber kann nie in regelm\u00e4fsiger Weise eine derartige Verk\u00fcrzung der Reaktionszeit eintreten, dafs die sensorielle Form sich nicht nur der muskul\u00e4ren ann\u00e4hert, sondern sogar innerhalb der mittleren Variation der letzteren f\u00fcllt: dem widerspricht schon die eintretend o Abstumpfung gegen\u00fcber dem Sinnesreiz, welche dann eine gr\u00f6fsere Anspannung und Zeitdauer f\u00fcr ein wirkliches Erfassen erfordert. Der beil\u00e4ufig angegebene Ged\u00e4chtnisversuch der drei Reagenten spricht \u00dcbrigens nicht gerade Mr Baldwin oder die Anlagewirksamkeit in der vorhin besprochenen Richtung, obgleich allerdings ein blofser Ged\u00e4chtnis-versueh hier keineswegs beweisend sein kann, Bei etwaiger Einf\u00fchrung der Typentheorie l\u00e4fsfe sich \u00fcbrigens recht gut aufser dem auditorieilen, visuellen, motorischen u.s.w. noch ein weiterer denken, n\u00e4mlich besonders leichte Umsetzung von Sinneseindruck in das Motorische, ohne seihst etwa motorischer Typus zu sein, Jedenfalls sollte man keinen Fall von urspr\u00fcnglich durchgehend k\u00fcrzerer sensorieller Reaktion durehlassen, ohne ihn nach einer etwaigen Beziehung hierzu gen\u00fcgend erforscht zu haben,\tP, Mkhtz (Lei prig),\nE, Rokmbr. Beitrag zur Bestimmung zusammengesetzter Reaktionszeiten.\nPsychol. Stud,, herausgegeben von Krabprun. Bd. 1. IT. 4. S. \u00a3>66 -607.\nLeipzig 1896.\nR, schl\u00e4gt zur Bestimmung der zusammengesetzten Reaktionszeiten zwei Apparate vor. Er bezeichnet sie als \u201eoptischen Reizapparat44 und als \u201eSchallschl\u00fcssel44, Ihre Beschreibung ist im Original nachzulesen, Der Fehler des optischen Reizapparates liegt darin, dais die Versuchsperson, sehr bald gewitzigt, das Auge schon auf die schr\u00e4ge Fl\u00e4che der Platte, welche das Reizwort tr\u00e4gt, richten wird. Nach eigenem Eingest\u00e4ndnis entsteht dadurch ein durchschnittlicher Fehler von 2!>\u2014SO fe Dabei vers\u00e4umt Verfasser noch, aufser dem durchschnittlichen Fehler die mittlere Abweichung von diesem anzugeben. Am schlimmsten aber ist, dafs der so hervorgerufene Fehler sich jeder Kontrolle entzieht, Die Genauigkeit des Apparates ist also nur scheinbar. Der Schallschl\u00fcflsel entspricht im Prinzip dem von Cawill angegebenen. Auch hier schleicht sich, wenn man als Reisapparat einen zweiten Schal Isohl\u00dcssel benutzt,","page":286}],"identifier":"lit30128","issued":"1897","language":"de","pages":"285-286","startpages":"285","title":"James Rowland Angell and Addison W. Moore: Reaction-Time: A Study in Attention and Habit. Psychol. Rev. III. (3). S. 245-258. 1896","type":"Journal Article","volume":"14"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T15:11:19.298595+00:00"}