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{"created":"2022-01-31T15:08:54.190260+00:00","id":"lit30129","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Ziehen","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 14: 286-287","fulltext":[{"file":"p0286.txt","language":"de","ocr_de":"286\nLitlcrcUurbericht.\nsuchsplan gilt. Dafs auch bei urspr\u00fcnglich k\u00fcrzerer sensorieller Form hier die motorische Form zum Schlufs doch k\u00fcrzere Zeit zeigt, liegt an der gr\u00f6lseren Schwierigkeit und damit gr\u00f6fsaren Gelegenheit der Ein\u00fcbung f\u00fcr die Hand, was man hier ganz gut zugeben kann. Gegen die Auffassung aber, hier psychologisch wertvolle und allgemeing\u00fcltige Reaktionszeiten vor sich zu haben, ist der ganzen Beschreibung und Erkl\u00e4rung entsprechend hervorzuheben, dafs die Versuche nicht weit von der Stufe von Abwehrhewegungen bei pl\u00f6tzlich auftretendem Reiz stehen: diese k\u00f6nnen auch schon von vorneherein ziemlich reflektorisch sein, werden es aber sicherlich bei gen\u00fcgender \u00dcbung, und so auch hier, z. B. .als Reaktion der Band, des Fufses, des \u00d6ffnens der Lippen gegen\u00fcber dem telephonisch vermittelten Geh\u00f6rreiz und fallenden Fixierpunkt, Man mufs eben zwischen dem blofsen erfolgreichen Hinh\u00f6ren und Hinsehen und Auffassen und dem wirklich statttodenden Erfassen unterscheiden; bei letzterem aber kann nie in regelm\u00e4fsiger Weise eine derartige Verk\u00fcrzung der Reaktionszeit eintreten, dafs die sensorielle Form sich nicht nur der muskul\u00e4ren ann\u00e4hert, sondern sogar innerhalb der mittleren Variation der letzteren f\u00fcllt: dem widerspricht schon die eintretend o Abstumpfung gegen\u00fcber dem Sinnesreiz, welche dann eine gr\u00f6fsere Anspannung und Zeitdauer f\u00fcr ein wirkliches Erfassen erfordert. Der beil\u00e4ufig angegebene Ged\u00e4chtnisversuch der drei Reagenten spricht \u00dcbrigens nicht gerade Mr Baldwin oder die Anlagewirksamkeit in der vorhin besprochenen Richtung, obgleich allerdings ein blofser Ged\u00e4chtnis-versueh hier keineswegs beweisend sein kann, Bei etwaiger Einf\u00fchrung der Typentheorie l\u00e4fsfe sich \u00fcbrigens recht gut aufser dem auditorieilen, visuellen, motorischen u.s.w. noch ein weiterer denken, n\u00e4mlich besonders leichte Umsetzung von Sinneseindruck in das Motorische, ohne seihst etwa motorischer Typus zu sein, Jedenfalls sollte man keinen Fall von urspr\u00fcnglich durchgehend k\u00fcrzerer sensorieller Reaktion durehlassen, ohne ihn nach einer etwaigen Beziehung hierzu gen\u00fcgend erforscht zu haben,\tP, Mkhtz (Lei prig),\nE, Rokmbr. Beitrag zur Bestimmung zusammengesetzter Reaktionszeiten.\nPsychol. Stud,, herausgegeben von Krabprun. Bd. 1. IT. 4. S. \u00a3>66 -607.\nLeipzig 1896.\nR, schl\u00e4gt zur Bestimmung der zusammengesetzten Reaktionszeiten zwei Apparate vor. Er bezeichnet sie als \u201eoptischen Reizapparat44 und als \u201eSchallschl\u00fcssel44, Ihre Beschreibung ist im Original nachzulesen, Der Fehler des optischen Reizapparates liegt darin, dais die Versuchsperson, sehr bald gewitzigt, das Auge schon auf die schr\u00e4ge Fl\u00e4che der Platte, welche das Reizwort tr\u00e4gt, richten wird. Nach eigenem Eingest\u00e4ndnis entsteht dadurch ein durchschnittlicher Fehler von 2!>\u2014SO fe Dabei vers\u00e4umt Verfasser noch, aufser dem durchschnittlichen Fehler die mittlere Abweichung von diesem anzugeben. Am schlimmsten aber ist, dafs der so hervorgerufene Fehler sich jeder Kontrolle entzieht, Die Genauigkeit des Apparates ist also nur scheinbar. Der Schallschl\u00fcflsel entspricht im Prinzip dem von Cawill angegebenen. Auch hier schleicht sich, wenn man als Reisapparat einen zweiten Schal Isohl\u00dcssel benutzt,","page":286},{"file":"p0287.txt","language":"de","ocr_de":"LiUeraturberichL\n287\nmin Fehler von 20\u201486\u201460 e pro Schallschltissol ein (Fallzeit des Ankers). D\u00bb er konstant und kontrollierbar ist, so mag er \u2014 h\u00e4ufige Kontrolle vorausgesetzt \u2014 harmloser sein.\nVerfasser hat den Apparat an Wahl- und Wortreaktionen erprobt. F\u00fcr den kritischen Leser Ist die Bew\u00e4hrung sehr zweifelhaft. Willk\u00fcrliche Umrechnungen, wie S. 688, Z, 11 von oben, sind ganz unstatthaft und m\u00fcssen das Vertrauen zu den Zahlen vollends ersch\u00fcttern.\nF\u00fcr psychiatrische Versuche ist der Apparat nicht zu empfehlen; er w\u00fcrde hier etwa dasselbe leisten wie eine falsche Temperaturmessung auf hundert Teile eines Grades.\tZiehen (Jena).\nP. Janet. Besum\u00e9 historique des \u00e9tudes sur le sentiment de la personnalit\u00e9. Revue scientifique. S\u00e9rie 4. Tome 6, 1896. S. 97\u2014103.\nDie Philosophie des Altertums und Mittelalters haben den Ich-Begriff und den Seelenbegriff nicht voneinander getrennt, sondern beides als ein Ganzes vom Standpunkt der abstrakten Spekulation aus betrachtet und behandelt. Erst im Anfang dieses Jahrhunderts, und ganz besonders nachdem die genialen Lehren Kants unter den Philosophen aller L\u00e4nder die weiteste Verbreitung gefunden, fing man an, die Ich\u00ab Vorstellung frei von allem metaphysischen Beiwerk psychologisch zu untersuchen. Die Sensualisten, in erster Linie Stuart Mill und Herbert Spencer, haben die Komponenten unser er s Person&lit\u00e4tsbewufstseins aufgedeckt und die Bedeutung der Gegens\u00e4tze zwischen inneren subjektiven Vorg\u00e4ngen und von aufsen erregten Empfindungen f\u00fcr die Ich-Vorstellung, sowie den Einfiufs der Innervationsgef\u00fchle und der Widerstandsempfindungen auf dieselbe dargelegt. Die Rationalisten haben sich um die Feststellung der Gesetze verdient gemacht, welche das Zusammenwirken dieser einzelnen Faktoren der einheitlichen Ich-Abstraktion beherrschen.\nImmerhin gen\u00fcgen Selbstbeobachtungen einzelner Autoren nicht, Wie der Physiologe, wenn er die Funktionen eines Organes studieren will, die Lebensbedingungen desselben m\u00f6glichst variiert, so mufs auch das Studium des Personalit\u00e4tsbewufstseins durch die Beobachtung namentlich pathologischer F\u00e4lle erg\u00e4nzt werden. Hierin ist in der j\u00fcngsten Vergangenheit bereits Erhebliches geleistet. Die Arbeiten Charcots und seiner Nachfolger, sowie insbesondere die philosophische Verwertung ihrer Ergebnisse durch Ribot bezeichnen in diesem Sinne geradezu eine neue Epoche in der L\u00f6sung des Ich-Problems.\nSchaefer (Rostock).\nJ. McKeen Cattell and Livingston Farr and. Physical and Mental Measurements of the Students of Columbia University. The Psychol Rev. Vol. m. No. 6. Nov. 1896. (31 S.)\nVerfasser ver\u00f6ffentlichen Methode und Resultate von Untersuchungen, die sie \u00fcber die geistige und k\u00f6rperliche Beschaffenheit von 100 Studenten an ge stellt haben. Jeder Pr\u00fcfling meiste zun\u00e4chst seine Personalien, Nationalit\u00e4t und Studiengang aufschreiben und damit zugleich eine Probe seiner \u2014 im Zusammenhang mit anderen Kennzeichen nicht ganz unwichtigen \u2014 Handschrift geben. Weitere Details \u00dcber Heredit\u00e4t,","page":287}],"identifier":"lit30129","issued":"1897","language":"de","pages":"286-287","startpages":"286","title":"E. Roemer: Beitrag zur Bestimmung zusammengesetzter Reaktionszeiten. Psychol. Stud., herausgegeben von Kraepelin. Bd. 1. H. 4. S. 566-607. Leipzig 1896","type":"Journal Article","volume":"14"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T15:08:54.190266+00:00"}