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{"created":"2022-01-31T14:29:14.001932+00:00","id":"lit30137","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Ziehen","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 14: 300-301","fulltext":[{"file":"p0300.txt","language":"de","ocr_de":"I\n300\tLitteraturbcricht\nF.\tS\u0153bbhmabk. \u00dcber die sentante H\u00f6rbahn nmd iber ihre Sch\u00e4digung\ndurch Geachw\u00fcbrfce des Mittelhirns, speziell der Vierhtigalgeg*iid\nund der Haube, Zeitmhr. f. Ohrenhlkde. Bd. 29. 1896. S. 28\u201491.\nDer Verlauf der zentralen Akustikusbahn ist aafserordentlich kompliziert, insofern die Fasern vielfache Durchkreuzungen, Abzweigungen und Unterbrechungen durch zwischenliegende Ganglien h\u00e4ufen, zu denen zugleich noch reflektorische Bahnen hinzu kommen, auf weisen. Im grofsen Ganzen verl\u00e4uft die H\u00f6rbahn von den prim\u00e4ren H\u00f6rzentren .\u2014 dem Tuberculum acustlcuxn und dem vorderen Akustikuskera \u2014 ans unter Kreuzung ihrer meisten Fasern in der Haube aufw\u00e4rts gegen die seitliche ventrale Partie der Vierh\u00fcgelgegend und von dort durch die Vierh\u00fcgelarme und durch das Gorp. genicul. intern, unter dem hintersten Abschnitt des Sehh\u00fcgels hinweg nach der Capsula interna und scUiefs-lich zur Rind\u00a9 des Schl\u00e4fenlappens. \u2014- Die Ganglienmasse der Vierh\u00fcgelplatte ist beim Menschen ein relativ verk\u00fcmmertes Organ. Bei den Vertebraten sind die vorderen Vierh\u00fcgel um so volumin\u00f6ser, je niedriger das Tier steht, so dafs sie bei den Knochenfischen geradezu die Hauptmasse des Gehirns bilden. Dagegen wachsen die hinteren Vierh\u00fcgel mit der steigenden Ausbildung des Geh\u00f6rorgans in der Tierreihe. Die schon hieraus zu schlief sen de Beziehung der hinteren Vierh\u00fcgel zum H\u00f6ren haben die Versuche von Bechterew (vergl. das Referat in Bd. 11, S. 165 dieser Zeitschr.) best\u00e4tigt. \u2014 Die klinischen Beobachtungen von Tumoren der Vierh\u00fcgelregion ergeben als Hauptresultat, daCs Mittelhimtaubbeit nur bei Kompression oder Zerst\u00f6rung der Haube eintritt, reine Vierh\u00fcgeltumoren das Geh\u00f6r intakt lassen. Bez\u00fcglich der vielen interessanten Details, welche die sehr ausf\u00fchrliche Kasuistik bringt, mufs auf das Original verwiesen werden. Bemerkt sei hier nur noch, daJfe die Abnahme des Geh\u00f6rs infolge einer Haubenl\u00e4sion sich zuerst im unteren Teil der Tonreihe bemerkbar macht, im weiteren Verlauf aber auf alle Teile der Skala gleichm\u00e4fsig \u00fcbergreift.\tSchaefeb (Rostock).\nG.\tAschaffenburg. Praktische Arbeit unter Alkoholwirkung. Psychol\nArb., herausgegeben von E. Kraepelin. Bd. 1. H. 4. S. 608*\u2014626.\nLeipzig 1896.\nDie Versuche sind an vier ge\u00fcbten Setzern einer Heidelberger Zeitung angestellt. Zum Satze wurde Borgis benutzt. Die vier Versuchspersonen enthielten sich schon einen Tag vor dem Beginn der Versuche des Alkohols. Das Setzen erfolgte in Anbetracht der verschiedenen Leserlichkeit der Manuskripte nur nach gedruckten Vorlagen. An vier Tagen wurde Nachmittags V* Stunden lang gesetzt. Der erste und dritte Tag waren Normal tage, am zweiten und vierten wurden nach der ersten Viertelstunde je 200 g eines ca. 18 % Weins (Aohaja) getrunken. Alle f\u00fcnf Minuten ert\u00f6nte ein Klingelsignal, worauf die betreffende Letter auf den Kopf gestellt 'wurde, so dais dieses Zeichen \u201c In den Abz\u00fcgen erschien. Bei der Berechnung wurde jedes \u201ehalbe Viertel\u201c und jedes \u201eSpatium\u201c gleich einer Letter gerechnet. Die Versuchspersonen waren sonst gewohnt, t\u00e4glich 1\u20142\u20144 Gl. Bier zu trinken, eine trank ab und zu auch einen Schnaps.","page":300},{"file":"p0301.txt","language":"de","ocr_de":"Litteraturbericht.\n301\nInteressant ist, dais in allen Versuchen doch noch eine ziemlich\n\u2022 \u25a0\nerhebliche Ubungsf\u00e4higkeit hervortrat. Die Leistung war unter dem Einflufs des Alkohols mit einer Ausnahme (unter acht Versuchen) ge\u00bb ringer als an den Normal tagen. Bo sank z. B. unter dem Einflufs des Alkohols die Zahl der pro Viertelstunde gesetzten Lettern an einem Versuchstage bei einem Setzer auf 452 gegen 649 in der ersten Viertelstunde, w\u00e4hrend z. B. am vorausgegangenen Normal tage nur ein Abfall von 677 auf 557 erfolgte. Besonders ung\u00fcnstig fiel die Leistung bei dem letzten Alkohol versuche aus. Trotz der sonst bei dem Alkoholgenu is festgestellten Neigung zu vorschnellen motorischen Beaktionen waren die Satzfehler nicht vermehrt.\nDie Einbu\u00dfe der Leistungsf\u00e4higkeit ist von A. auch nach einer von Bitbrs-Krabpelin angegebenen Methode berechnet worden (vergl. die Besprechung der Bivebs-BbASPELiNschen Arbeit). Danach betr\u00e4gt sie 10,6 bis 18,9% derjenigen Leistung, welche ohne Erm\u00fcdung und ohne \u00dcbungs-. Verlust h\u00e4tte erwartet werden k\u00f6nnen.\tZiehen (Jena).\nH. Munk. \u00dcber die F\u00fchlsph\u00e4re der Gro\u00dfhirnrinde. 5. Mitteilung.\nSitzungsber. d. Kgl, Preufs. Akad. d, Wm. 1896. XLXV. S. 1131\u20141159.\nM. rekapituliert zun\u00e4chst die fr\u00fcheren Untersuchungsergebnisse. Durch partielle Exstirpationen der Extremit\u00e4tenregionen hat er enge Beziehungen zwischen der Hautoberfl\u00e4che und der F\u00fchlsph\u00e4re nachgewiesen. Exstirpiert man beim Affen die mediale, der Falx zugew&ndte Partie der Extremit\u00e4tenregionen und einen schmalen anstofsenden Streifen der dem Mantelrand zun\u00e4chst gelegenen Partie der Konvexit\u00e4t, so findet man die Ber\u00fchrungsempfindlichkeit an den oberen, proximalen Segmenten vom Arm und Bein der Gegenseite aufgehoben, an den unteren (distalen) unversehrt. Tr\u00e4gt man ebenso bei dem Hunde beispielsweise die vordere H\u00e4lfte der Vorderbeinregion ab, so bleibt die Ber\u00fchrungsempfindlichkeit von Zehen und Fufs am gegenseitigen Vorderbein unversehrt, und nur, diejenige der proximalen Segmente des gegenseitigen Vorderbeins ist gesch\u00e4digt. Es bestehen also auch inperhalb jeder motorischen Beginn und jedes zugeh\u00f6rigen K\u00f6rperteiles zwischen den kleineren Abschnitten der F\u00fchlsph\u00e4re und der Bautsinnesfl\u00e4che feste Verbindungen durch die sensiblen Nervenbahnen, deren Erregung die Ber\u00fchrungsempfindung zur Folge hat, und diese Nervenbahnen finden, wie sie in der Haut eines K\u00f6rperteiles neben und nach einander ihren Ursprung nehmen, ebenso regelm\u00e4\u00dfig neben und nach einander in zentralen Elementen der zugeh\u00f6rigen Begion ihr Ende. M. glaubt, da\u00df damit das anatomische Substrat f\u00fcr die Lokalzeichen der Ber\u00fchrungsempfindungen gegeben ist. Bemerkenswert ist, dafs, wie die Projektion der Netzhaut auf die Sehsph\u00e4re, auch die Projektion der Haut auf die F\u00fchlsph\u00e4re sehr ungleichm\u00e4\u00dfig ist. So ist z. B. bei dem Affen fast die ganze laterale H\u00e4lfte der Armregion nur der Haut der Hand und der Finger zugeordnet. Daraus, dafs nach partiellen Exstirpationen die Ber\u00fchrungsempfindlichkeit allm\u00e4hlich in den anfangs unempfindlichen Teilen wiederkehrt, schlie\u00dft M,, da\u00df innerhalb der Haut oder hinter den Nervenendigungen oder im V erlauf der Bahn der Nervenfasern irgendwo Anastomosen bestehen,","page":301}],"identifier":"lit30137","issued":"1897","language":"de","pages":"300-301","startpages":"300","title":"G. Aschaffenburg: Praktische Arbeit unter Alkoholwirkung. Psychol. Arb., herausgegeben von E. Kraepelin. Bd. 1. H. 4. S. 208-626. Leipzig 1896","type":"Journal Article","volume":"14"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:29:14.001938+00:00"}