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{"created":"2022-01-31T14:15:32.782453+00:00","id":"lit30139","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Ziehen","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 14: 304-305","fulltext":[{"file":"p0304.txt","language":"de","ocr_de":"304\nJA tteraterbtrichL\nzu setzen und eine Greif-, Stofs-, Kreisbewegung etc. herbeizu\u00c4hren, lediglich die ersten Muskelzentren der bez. Markzentren zu erregen haben. Diese ersten Muskelzentren sind diejenigen, welche die obersten Segmente der Extremit\u00e4t bewegen. Es werden also die motorischen Bindenelemente f\u00fcr diese obersten Muskelzentren zugleich die motorischen Element\u00a9 f\u00fcr die Markzentren sein. Die Beobachtung best\u00e4tigt, dies, insofern nach der Exstirpation der medialen Partie der Arm- oder Beinregion alle diejenigen isolierten willk\u00fcrlichen Bewegungen des Arms bezw. Beins, welche mittelst der Markzentren zu st\u00e4nde kommen, f\u00fcr immer aushleihen, w\u00e4hrend nach Exstirpation der lateralen, den distalen Extremit&tensegmenten zugeordneten Blndenpartie die distalen Segmente welche isolierter willk\u00fcrlicher Bewegungen beraubt sind, sich doch noch au denjenigen isolierten willk\u00fcrlichen Bewegungen, weiche durch Vermittelung von Markzentren zu st\u00e4nde kommen, beteiligen.\nIn den Markzentren scheint sich die Erregung \u00fcberhaupt nur in distaler Richtung, d. h. vom ersten oder obersten zum letzten oder untersten Muskelzentrum fortpflanzen zu k\u00f6nnen. Di\u00a9 Ausbreitung des kortikalen Ber\u00fchrungsreflexes in umgekehrter Richtung (von unten nach oben, also proximalw\u00e4rts) bei Verst\u00e4rkung des Reizes erkl\u00e4rt M. aus Anastomosen der motorischen Rindenelemente durch Assoziationsfasern\nDie Reizungsversuche von Beeto\u00bb und Horsley sowie die eigenen Munks stimmen hiermit \u00fcberein. Die Deutung der beiden englischen Forscher wird von M. verworfen. Di\u00a9 Thatsache, dafs bei Reizung der medialen Rindenpartie au\u00a3ser dem direkt abh\u00e4ngigen obersten Segment der zugeordneten Extremit\u00e4t auch di\u00a9 distalen unteren Segmente \u2014 auch bei schw\u00e4chster und kurzdauernder Reizung \u2014 sich mit Bewegungen beteiligen, erkl\u00e4rt sich nach M. aus der bevorzugten Stellung der medialen Rindenpartie : insofern sie die obersten Extremit\u00e4tensegment\u00a9 beherrscht, wirkt sie auch auf die Markzentren und daher indirekt auch auf die Muskelzentren der unteren Extremit\u00e4tensegmente.\nZiehen (Jena).\nA. Lobwald. \u00dcber die psychischen Wirkungen des Broms. Psychol Arb. herausgeg. von Kraepelin. Bd. 1, Heft 4. S. 489\u2014566. Leipzig. 1896.\nDie Versuche wurden mit Natrium bromatum angestellt. Das Salz wurde in 66 ccm Wasser gel\u00f6st: selten wurden mehr als 4 g verabfolgt-Die Methoden waren die gew\u00f6hnlichen der KraEPELiNschen Schule. Um die Schnelligkeit der zentralen \u201eAusl\u00f6sung von Willensantrieben\u201c zu studieren, wurde auf Vorschlag Kbaepelins auch folgende fortlaufende Methode verwendet: die Zahlen 21 bis 160 wurden mit m\u00f6glichst gleich m\u00e4fsiger Geschwindigkeit hergesagt, \u201eziemlich schnell\u201c, jedoch so, dafs die Deutlichkeit der gesprochenen Silben kein\u00a9 Einbufse erlitt; die Zahlen 80, 40, 50 etc. bis 100 wurden zweimal genannt, die Zahlen 2?, 87 etc. bis 97 viersilbig ausgesprochen. Auf dies\u00a9 Weise wurde \u00a9in\u00a9 Reihe von 80 viersilbigen Worten hergestellt. Jede bis 100 zu Ende gez\u00e4hlte Reihe wurde durch einen Strich markiert und dann eine neue begonnen ; nach Ablauf von 5 Minuten wurde die letzte Zahl notiert 'und alsbald mit 21 wieder begonnen. Die Berechnung geschah einfach in der Weise, dafs","page":304},{"file":"p0305.txt","language":"de","ocr_de":"lAtteratmbericht\n806\naas der Anzahl der in 5 Minuten gesprochenen Zahlen die Summe der Silben ermittelt wurde. Referent h\u00e4lt diese Methode f\u00fcr unzuverl\u00e4ssig, I)ie Versuchsperson soll ziemlich schnell und doch deutlich sprechen. Dabei ist es garnicht zu umgehen, dafs sie in ganz unkontrollierbarer Weise bald mehr die Deutlichkeit, bald mehr die Schnelligkeit bevorzugt. Auch praktische Kontrollversuche haben den Referenten von der Unbrauchbarkeit der Methode \u00fcberzeugt. Die Versuche \u2014 67 Normal- und 68 Bromversuche \u2014, gr\u00f6lstenteils an Verfasser selbst vorgenommen, verteilen sich wie folgt: Wahlreaktionen 4 Versuche, Wortreaktionen 4, Wahl- und Wortreaktionen (abwechselnd) 2, Addieren 22, Zeitsch\u00e4tzungen 10, Auswendiglernen von Zahlen 14, von Silben 10, Zahlenspreohen 6, Ergograph versuche 18, Wahlreaktionen nach Marsch 9, Auswendiglernen von Silben bezw, Zahlen mit Stdrung (s. Original S. 493) 10 bezw. 6.\nDie Hauptergebnisse sind: Eine Bromwirkung liels sich nicht nacht weisen bei dem mechanischen Assoziationsvorgang des Addierens, bei der zentralen Ausl\u00f6sung von Bewegungsvorg\u00e4ngen und bei dem Ablauf, der Muskelbewegung, ebensowenig bei den zentralen motorischen Erregungen nach k\u00f6rperlicher Anstrengung. Deutlich erschwert ist das. Auswendiglernen von Zahlenreihen; das Lernen von sinnlosen Silben wird hingegen durch Brom erleichtert. Doch st\u00fctzt sich der letztere Satz nur auf etwas zweifelhafte Versuche an einer Person (vgl. 8.628).. Sobald eine starke Erschwerung der Arbeit durch ablenkende St\u00f6rungen / vorausging, wurde die Leistung beim Lernen von Zahlen und Silben durch das Brom erh\u00f6ht. Die Sprechgesohwindigkeit blieb im allgemeinen unbeeinflufst, beim Silbenlernen mit oder ohne voraufgehende St\u00f6rung (? Ref, Vgl. 8. 630, Z. 9 von unten, wo Verfasser sich vorsichtiger aus-dr\u00fcckt als in den Schlusss\u00e4tzen) erwies sie sich beschleunigt. Verfasser deutet diese Versuche, namentlich die St\u00f6rungsversuche, dahin, dafs das Brom gewisse mit Unlustgef\u00fchlen verbundene innere Hindernisse zu beseitigen vermag, welche durch ablenkende Einwirkungen, beim Silben* -lenen schon durch die Schwierigkeit der Arbeit selbst, erzeugt werden.\nZdshhn (Jena).\nB. Grump. Ber Bau der menschlichen Retina. (Augen&r*tMck* Unterricht*-tafeht, herausgegeben von H. Maqnub. Heft X.) 1 Tafel in Folio und. 8 Tafeln in Oktav, mit 19 Seiten Text. Breslau. 1896. J. U. Kerns Verlag (Max M\u00fcller).\nAuf der gn\u00f6fseren Tafel sind die Ergebnisse der bisherigen Histologie (nach H. M\u00fcixjkb und Max Schultzr) denen der neueren Unter-suehungsmethoden (Goxei und Ramon t Oajal) vergleichend einander gegen\u00fcbergestellt ; sie bildet daher ein beinahe unentbehrliches An* sehauungsmittel f\u00fcr jeden, der im akademischen Vortrage gen\u00f6tigt ist\u00bb. \u00dcber den neueren Fortsehritt der Neuronenlehre in Bezug auf die Netz* haut zu sprechen. Zwei der kleineren Tafeln bringen denselben Vergleich f\u00fcr die Macula lutea. Die dritte kleinere Tafel enth\u00e4lt die. Darstellung einzelner Elemente (St\u00e4bchen, Zapfen u. s. w.).\nZtttsduriis riir riycto\u00eeogie XXV.\n20","page":305}],"identifier":"lit30139","issued":"1897","language":"de","pages":"304-305","startpages":"304","title":"A. Loewald: \u00dcber die psychischen Wirkungen des Broms. Psychol. Arb. herausgeg. von Kraepelin. Bd. 1, Heft 4. S. 489-565. Leipzig. 1896","type":"Journal Article","volume":"14"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:15:32.782458+00:00"}