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{"created":"2022-01-31T12:34:21.519308+00:00","id":"lit30164","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Offner, M.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 14: 388-389","fulltext":[{"file":"p0388.txt","language":"de","ocr_de":"388\nLi tteraturberichL\nSo z. B. \u2014 um noch einige S\u00e4tze aus einem anderen Kapitel anzuf\u00fchren \u2014 behauptet der Verfasser: \u201eWo man klagt, dafs die heran wachsen de Jugend so wenig Freude an der Erkenntnis empfindet, da ist das Gef\u00fchlsverm\u00f6gen nach dieser Hinsicht nicht geh\u00f6rig entwickelt worden u \u201eDas Gef\u00fchl ist es, was das Interesse erregt und worauf dasselbe beruht; das Interesse erw\u00e4chst aus dem Gef\u00fchl, ist selbst Gef\u00fchl. (S. 128 und 129.) \u201eUnterrichtet 'wird durch Mitteilung von Gef\u00fchlen, durch die Mannigfaltigkeit der Mitempfindung, durch das eigene Gef\u00fchl des Lehrenden und die eigene W\u00e4rme, die belebend \u00fcbertragen wird.\u201c (S. 181). \u2014 Da\u00bb d\u00fcrfte zur Rechtfertigung des an die Spitze gestellten Urteils gen\u00fcgen Der Schaden, den derartige B\u00fccher Anrichten, kann gar nicht hoch genug angeschlagen werden. Sie verwirren die Urteilslosen, hindern erspriefs-liche Studien, vermehren die Anarchie des Denkens und sind geeignet, alles in Mifskredit zu bringen, was mit der P\u00e4dagogik zusammenh\u00e4ugt. F\u00fcgen wir noch hinzu, dafs, wie schon die angef\u00fchrten S\u00e4tze zum Teil gezeigt haben, die Sprache nachl\u00e4fsig, die Diktion manchmal inkorrekt und salopp erscheint, so ist das Bild vollst\u00e4ndig. Durch die wenigen brauchbaren Gedanken, die in das unerfreuliche Gemenge eingestreut sind, wird der Totaleindruck nicht ge\u00e4ndert.\nC. Andbbai (Kaiserslautern).\nG. H. Monod. La pens\u00e9e des les animaux. 'Meme scientifique. S\u00e9rie 4. Tome 5. S. 808\u2014809. 1896.\nVerfasser erz\u00e4hlt, dais K\u00fcchenschaben, in den K\u00e4fig eines Salamanders gebracht, deutlich grofse Furcht vor diesem zeigten, jedoch wenn eine von ihnen zuf\u00e4llig in den Wassernapf geriet, unter \u00dcberwindung ihrer Angst versuchten, ihr zu helfen. Verfasser erblickt in diesen Versuchen eine Best\u00e4tigung des Vorkommens von Verstandes-und Gem\u00fctsregungen bei niederen Tieren. Schaefeb (Rostock).\nMix Brahn. Die Entwickelung des Seelenbegriffes bei K\u00e4lTT. Inauguraldissertation. Gebr. Gerhardt, Leipzig. 1896. 66 S. 8\u00b0.\nAusgehend von dem, Satze K. Fischers : rBie chronologische Reihenfolge der KiNTschen Schriften ist in der Hauptsache zugleich die innere und sachliche\u201c, betrachtet der Verfasser die Schriften Kants nach der Folge ihrer Entstehung und giebt zun\u00e4chst eine \u00dcbersicht \u00fcber Kants fr\u00fcheste Auffassung des Problems von Leib und Seele, wo er noch auf dem Boden der rationalistischen Psychologie steht und f\u00fcr den influxus physicus auf Grund der LEiBNizschen Ansicht vom Wesen des Raumes eintritt (bis 1755 : Allgemeine Naturgeschichte und Theorie des Himmels), zeigt alsdann, wie dem grofsen Philosophen das Problem immer r\u00e4tselvoller wird und unter Humes Einflufs als unl\u00f6sbar erscheint, so dafs er schlie\u00dflich auf die metaphysische Erkenntnis der Dinge verzichtet und sich mit der Erkenntnis der Grenzen der menschlichen Vernunft begn\u00fcgt (1766: Tr\u00e4ume eines Geistersehers), und verbreitet sich nunmehr ausf\u00fchrlich \u00fcber Kants psychologische Anschauungen in seiner kritischen Periode.\nln engstem Anschlufs an die Kritik der reinen Vernunft, in deren ersten Auflage nur er in \u00dcbereinstimmung mit Schopenhauer und","page":388},{"file":"p0389.txt","language":"de","ocr_de":"Litieraturberichi.\n389\nR, Fischer den echten Kant findet, stellt der Verfasser die vier psychologischen Paralogismen dar und verteidigt sie gegen manche Angriffe von seiten Herbarts, Lotzes, Wundts und besonders J. B. Meters, Dagegen tritt er seiner 1790 in den \u201eMetaphysischen Anfangsgr\u00fcnden der Naturwissenschaft\u201c vorgetragenen Ansicht, welche der Psychologie den Charakter einer eigentlichen Wissenschaft abspricht, weil in ihr keine Mathematik gefunden werde, ond sie nur als blofse Naturbeschreibung der einzelnen psychischen Vorg\u00e4nge gelten lassen will, entschieden entgegen unter Hinweis auf die Ergebnisse unserer heutigen Psychologie. Mit Kants Antwort auf S\u00f6mmerings Schrift: \u201e fiber das Organ der Seele\u201c, 1796, schliefst die dankenswerte und gewissenhafte Untersuchung.\nM. Offner (M\u00fcnchen).\nM. Manelli. Sur quelques faits d'inhibition r\u00e9flexe observ\u00e9s sur les nerfs p\u00e9riph\u00e9riques. 'Rivista sperimentale di freniatria. 'Vol. XXII, fase. 1. 1896. R\u00e9sum\u00e9 : Archives ital. de Biol. Tome XXVI, fase. 1, p. 124 bis 142. 1896.\nDer Verfasser bespricht zun\u00e4chst die von fr\u00fcheren Forschern auf diesem Gebiete festgestellten Befunde. Die von ihm selbst f\u00fcr seine Versuche befolgte Methode war die von Prof. Oddi (Bollett. de\u00fca R. Academia medica di Genova, an. IX. No. 6). Mittelst derselben versuchte Manelli den Einfiufs zu bestimmen, den die elektrische, mechanische oder chemische Reizung des Nerv. isch. einer Beite auf den entsprechenden Nerven der anderen Seite aus\u00fcbt. Die Versuche wurden unter Benutzung des Cton-schen Apparates an narkotisierten Katzen ausgef\u00fchrt. Die Narkose war jedesmal tief genug, um willk\u00fcrliche Reaktionen zu unterdr\u00fccken, andererseits trug der Verfasser jedoch Sorge, dafs dieselbe auch nicht zu tief war, teils, um den Tod des Tieres zu verh\u00fcten, zum anderen, um das Nervensystem nicht in zu starkem Mafse unwirksam zu machen. Die mitgeteilten Versuche wurden nach folgenden 7 Gesichtspunkten ausgef\u00fchrt:\n1.\tWirkung des faradischen Stromes auf den Nerv. isch.\n2.\tWirkung einer Ligatur auf den Nerv, isch.\n3.\tWirkung nach Durch sehn ei dun g des Nerv. isch.\n4.\tWirkung der Durchschneidung des Isch. nach der Ligatur und Wirkung der Ligatur am zentralen Stumpf nach der Durchschneidung auf den Nerv. isch. der entgegengesetzten Seite.\n5.\tWirkung von Kokainisierung des zentralen Stumpfes des Nerv. isch. einer Seite auf die Erregbarkeit desjenigen der anderen Seite.\n6.\tWirkung ein er Reizung des PI ex. brach, auf die Funktion des Nerv. isch.\n7.\tWirkung einer Reizung des Plex. brach, einer Seite auf die Funktion desjenigen der anderen Seite.\nAls Versuchsergebnisse glaubt der Verfasser folgende 6 Punkte feststellen zu k\u00f6nnen:","page":389}],"identifier":"lit30164","issued":"1897","language":"de","pages":"388-389","startpages":"388","title":"Max Brahn: Die Entwickelung des Seelenbegriffes bei Kant. 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