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{"created":"2022-01-31T12:37:16.322374+00:00","id":"lit30169","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Umpfenbach","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 14: 392-393","fulltext":[{"file":"p0392.txt","language":"de","ocr_de":"392\n\u00ce\u00c0tteraturberkht\nTabelle auf Seite 7 ist ein st\u00f6render Druckfehler stehen geblieben; es soll n\u00e4mlich statt + l\u00b0,\u00df2 + 1\u00b0,32 hei\u00dfen. . Witaset (Graz).\nLiAbkault. Das Wachen, ein aktiver Seelensnstand. \u2014 Der Schlaf, ein passiver Seelensnstand. \u2014 Physiologische passive Znst&nde, bezw. {pathologische, welche dem Schlaf analog sind. \u2014 Suggestion. Zeitschr. f. Hypnot. HI. 1\u20143.\nWachen ist derjenige aktive Seelenzustand, in welchem der gesunde Mensch sich befindet, wenn er sich in Beziehung setzt zu sich und der Au\u00dfenwelt. Er bestrebt sich, seine Sinnesnerven in den Bereich der sie direkt treffenden Beize zu bringen und deren Eindr\u00fccke im Gehirn zu empfangen. Die Basis des aktiven Wachzustandes ist di\u00a9 Aufmerksamkeit. Die Spontanaufmerksamkeit befindet sieb in best\u00e4ndiger Erwartung und Bereitschaft, Sinneseindr\u00fccke aufzunehmen. Sie beth\u00e4tigt sich haupts\u00e4chlich auf dem vegetativen Gebiete, im Gegensatz zur reflektierenden Aufmerksamkeit, die mehr auf dem Gebiete des animalen Lebens th\u00e4tig ist, welche bewu\u00dfter ist als die eiste. Sie f\u00f6rdert mehr die h\u00f6heren geistigen Th\u00e4tigkeiten, das Vergleichen, Urteilen, Schliefsen. Bei letzterer Beth\u00e4tigung mufs dann die Willenskraft helfend eingreifen. Dem Willen verdankt der Mensch die F\u00e4higkeit, die Motiv\u00a9 sein,es Handelns zu w\u00e4gen und je nach der Wahl zu handeln, d. h. Gehirn und Sinnesorgane auf beliebige Objekte zu richten. \u2014 Aber auch auf dem Haupt-sohauplatz der Spontanaufmerksamkeit, im vegetativen Leben, findet die zerebrale Bewu\u00dftseins- und Willensfreiheit ihr Echo. L. zweifelt nicht, dafs auch in den Zentren des vegetativen Systems (Respiration, Zirkulation, Peristaltik etc.) spontane und reflektierende Aufmerksamkeit und auch eine Art Will\u00a9 platzgreift, wacht und herrscht! \u2014 Erm\u00fcdet der Mensch infolge erh\u00f6hter Arbeitsleistung, so hat er das Bed\u00fcrfnis, die Bewegungen des Gehirns und K\u00f6rpers zu verlangsamen. Er isoliert sich von allem, was Gehirn und Sinne reizen k\u00f6nnte, konzentriert seine Aufmerksamkeit auf die Schlafvorstellung. Der Mensch schl\u00e4ft, nur das vegetative Leben wacht. Der k\u00fcnstliche Schlaf ist analog, nur fehlt ihm die vorhergehende M\u00fcdigkeit. Der nat\u00fcrliche Schlaf ist suggestiv in seinem Ursprung, Ist die Konsequenz der Schlafvorstellung. \u2014 Der Wachzustand ist \u201eeine Th\u00e4tigkeits\u00e4ufserung der Aufmerksamkeit und des Willens zum Zwecke der Bildung, beziehentlich Wiederauffrischung von Vorstellungen, Vergleichungen und Schl\u00fcssen.\" Der Schlaf ist \u201eeine Folgeerscheinung der mehr oder minder vollkommenen Hemmung der Denkth\u00e4tigkeit im Wachen.\" \u2014 Umpfbnbach (Bonn).\nFokbl. nochmals das Bewu\u00dftsein. Zeitsehr, f. Hypnot. III. 3.\nF. kommt nochmals auf sein Unterbewufstsein \u2014 das Bewu\u00dftsein bei scheinbar imbewu\u00dften Vorg\u00e4ngen \u2014 zur\u00fcck und will daf\u00fcr den induktiven Beweis beibringen. Somnambulen mit Doppelbewu\u00dftsein haben im ersten und zweiten Zustand Bewu\u00dftsein, wissen aber im ersten Zustand nichts vom zweiten, und umgekehrt. F\u00fcr die Dr au\u00dfenstehenden sind aber beide Zust\u00e4nde als bewu\u00dft anzusehem \u00c4hnlich ist","page":392},{"file":"p0393.txt","language":"de","ocr_de":"Litteraturberich t.\n393\nes bei allen Menschen. Was im Unterbewufstsein vor sich geht, wird gr\u00f6fstenteils vergessen (Trauminhalt). Wir m\u00fcssen also auch solchen Th\u00e4tigkeiten, die niemals unserem Subjekt im Wachzustand bewufst werden, ein, wenn auch nur untergeordnetes Bewufstsein zuerkennen (R\u00fcckenmark, Oblongata etc). Forel fafst eben das Bewufstsein auf \u201eals den vollst\u00e4ndig bereinigten Begriff der inneren Anschauung des Subjektivismus, aus welchem nichts \u00fcbrig bleibt, wenn der Inhalt entfernt wird.\u201c Man kann ebenso wenig sagen, dafs eine Gehirnth\u00e4tigkeit unbewusst ist, als wie lange und wie viel man getr\u00e4umt hat! \u2014\nBmpfenbach (Bonn).\nAnton Bum. \u00dcber periphere und zentrale Erm\u00fcdung. Vortrag, gehalten in der Sitzung vom 20. November 189G der k. k. Gesellschaft der \u00c4rzte in Wien. Wien. med. Fresse. XXXVII. Jahrg. 1896. No. 48. 6 S.\nDie gerechtfertigten Bedenken, welche Kraepelin, Griesbach, A. Eulenburg, C. K\u00fcnn u. A. gegen die in Deutschland und \u00d6sterreich beliebte Durchf\u00fchrung der k\u00f6rperlichen \u00dcbungen der Schuljugend erhoben hatten, und die Erfahrung, dafs die durch den Unterricht ver-anlafste Erm\u00fcdung des Zentralnervensystems durch nachfolgende Muskelanstrengung nicht beseitigt, sondern gesteigert wird, haben den Verfasser veranlafst, nach den von Mosso und seinen Sch\u00fclern ausgebildeten Methoden die Verh\u00e4ltnisse der peripheren und zentralen Erm\u00fcdung genauer zu untersuchen.\nDie ersteVersuchsreihe galt zun\u00e4chst der Ermittelung der typisch en Ermtidungskurven f\u00fcr im physiologischen Zustand befindliche, gut ausgeruhte Individuen mittelst des Mossoschen Ergographen. Die hierauf von denselben Versuchspersonen nach mehrst\u00fcndiger geistiger Arbeit gewonnenen Kurven zeigten den ersteren gegen\u00fcber bemerkenswerte Differenzen, welche auf eine erhebliche Abnahme der in Kilogramm-metern mefsbaren Arbeitsleistung hinwiesen.\nDie zweit\u00a9 Versuchsreihe stellte den Einfiufs aktiver Muskelbewegungen nach Art des \u201edeutschen Turnens\u201c auf die erstgewonnene Erm\u00fcdungskurve fest. Die auf diese Weise erzielten Modifikationen der typischen Erm\u00fcdungskurven stimmten im wesentlichen mit jenen Ver\u00e4nderungen \u00fcberein, welche durch ausschliefsliche geistige Arbeit veranlafst waren.\nDie Frage, ob di\u00a9 Erm\u00fcdung der Nervenzentren oder di\u00a9 periphere Muskelerm\u00fcdung die Ursache der Kurvenalteration sei, entschied der Verfasser durch eine dritte Versuchsreihe. Da bei jeder Bewegung zwei Momente in Betracht kommen, \u201eder Wille und sein Sklave, der Muskel\u201c, so liefs Mosso, um zeitweise die Mitwirkung des Willens auszuschliefsen, Erm\u00fcdungskurven mit tetanisiertem Flexor sublimis schreiben, die den willk\u00fcrlich geschriebenen Kurven \u00e4hnlich waren. Bei dem Wechsel von unwillk\u00fcrlicher und willk\u00fcrlicher Kontraktion zeigte sich, dafs in dem bis zur Ersch\u00f6pfung tetanisierten Muskel noch ein Rest von Energie verbleibt, den der Wille ausn\u00fctzt, und umgekehrt vom Willen ein Rest von Muskelkraft hinterlassen wird, den der elektrische Strom in Th\u00e4tigkeit umsetzt. Wird der Versuch derart angeordnet, \u201edafs","page":393}],"identifier":"lit30169","issued":"1897","language":"de","pages":"392-393","startpages":"392","title":"Forel: Nochmals das Bewu\u00dftsein. Zeitschr. f. Hypnot. III. 3","type":"Journal Article","volume":"14"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T12:37:16.322379+00:00"}