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{"created":"2022-01-31T12:36:32.467225+00:00","id":"lit30184","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Brahn, Max","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 14: 474-475","fulltext":[{"file":"p0474.txt","language":"de","ocr_de":"474\nDarstellung der KxNTischen sowie der folgenden spekulativen Psychologie wohl gelungen. In den schwierigsten, die letzten Jahrzehnte (von Hbrbart-Bbnbke bis auf die Gegenwart) behandelnden Teilen sind die mannigfaltigen Str\u00f6mungen in ihrer Bedeutung, ihrem Werte, ihrem In-einandergreifen treffend und, was besonders hervorzuheben, mit v\u00f6lligst Objektivit\u00e4t charakterisiert; auch das Ausland kommt zu seinem Hechte.\nDas Werkchen ist \u2014 womit \u00fcbrigens kein Tadel ausgesprochen sein soll \u2014 mehr eine Geschichte der psychologischen Systeme, als eine solche der psychologischen Forschung; bei der gebotenen Gedr\u00e4ngtheit der Darstellung war Verfasser nat\u00fcrlich nicht in der Lage, R\u00fccksicht zu nehmen auf die zahlreichen, oft h\u00f6chst wertvollen Beitr\u00e4ge zu psychologischen Teilgebieten, die sich in anders tendenzierten Untersuchungen, namentlich staats-, sprach-, religionsphilosophischen, ethischen und \u00e4sthetischen finden. Die wesentlichsten Beitr\u00e4ge von der medizinischen Seite her sind zur Besprechung gekommen. W. Stern (Breslau).\nF\u00e9r\u00e9. La main, la pr\u00e9hension et le toucher. Rev. philos. Bd. 41. S. 621 bis 636. 1896. No. 6.\nDie Morphologie der oberen Extremit\u00e4t steht in Beziehungen sn den geistigen Leistungen des Individuums. Teils stellen sich groise individuelle Differenzen heraus, die mit den geistigen F\u00e4higkeiten des Individuums im Zusammenhang stehen, teils zeigen die morphologischen Bildungen, besonders der Hand, im allgemeinen bestimmte Anpassungen zu dem Gebrauche derselben als Sinnesorgan. Die Rotationsf\u00e4higkeit des Vorderarms betr\u00e4gt bei den Affen 90\u2014140\u00b0/*, beim Menschen 180V*, wobei groise Abweichungen vorhanden sind: bei Idioten ist sie gleich Null, bei Epileptikern und Hysterikern gering, bei geistig begabten Menschen am gr\u00f6fsten. Ebenso zeigt die Energie der Hand sich am Dynamometer bei Handarbeitern geringer als bei Kunstarbeitern, am gr\u00f6fsten h\u00e4ufig bei M\u00e4nnern freier Berufe. Die Energie, Schnelligkeit und Genauigkeit der Bewegung steht in direktem Verh\u00e4ltnis zur geistigen Entwickelung. Die Muskeln seien bei Geistesarbeitern unbewufst stets in Bewegung, \u201eGeistesarbeit ist eine k\u00f6rperliche \u00dcbung, sie hat alle Folgen der K\u00f6rperarbeit.\u201c Diese Ansicht wird f\u00fcr die verschiedenen Formen der Bewegung durchgef\u00fchrt, f\u00fcr Beugung, Extension, Opposition. Diese letztere hat eine besondere Bedeutung dadurch, dafs sie die f\u00fcr die Tastempfindung wichtigen Fingerbeeren gegeneinander neigt. Die Tastf\u00e4higkeit der Fingerbeeren aber h\u00e4ngt in hohem Mafse von der Verteilung der Papillenriflfe auf ihnen ab. Die beweglichsten Finger, Daumen und Zeigefinger, zeigen n\u00e4mlich die gr\u00f6fste Verschiedenheit in der Form der Riffe. Ferner ist diese Verschiedenheit um so gr\u00f6fser, je h\u00f6her das Individuum organisiert ist. F\u00fcr die Raumsohwelle zeigt die Anordnung der Leistchen ihre Bedeutung darin, dafs die Schwelle kleiner ist, wenn zwei verschiedene Leisten ber\u00fchrt werden, als wenn eine einzige ihrer L\u00e4nge nach ber\u00fchrt wird. In diesen g\u00fcnstigsten Verh\u00e4ltnissen findet aber die wichtige Ber\u00fchrung des Daumens mit den anderen Fingern statt Die Schmerzempfindung zeigt allerdings eine andere Lokalisation als die Ber\u00fchrungsempfindung. Im ganzen nimmt die Be-","page":474},{"file":"p0475.txt","language":"de","ocr_de":"LitteratwberichL\n476\nr\u00fchrungsempfind lichkeit vom kleinen Finger mm Daumen progressiv zu und zwar auf beiden K\u00f6rperh\u00e4lften, wenn auch die linke etwas zur\u00fcckbleibt. Von besonderer Bedeutung ist festzustellen, dafs die individuellen Unterschiede in der morphologischen Anordnung und in der funktionalen F\u00e4higkeit sehr grofs sind.\tMax Braeh (Leipzig).\nW. Oltuszbwski. Die geistige und sprachliche Entwickelung des Kindes. Monatsschr. f. d. gen. Sprachhcilk, 1896, No. 6\u20148. Auch sep.: Berlin, Fischers media. Buchhandlung, H, Kornfeld. 1897. 43 S.\nDie vorliegende Arbeit umfafst drei Teile: 1. die Entwickelung der geistigen Erscheinungen beim Kinde bis zum Anf\u00e4nge der Verbindung der W\u00f6rter mit Begriffen; 2. die Entwickelung der Sprache bis zum vierten Jahre; 3. das Verh\u00e4ltnis der Intelligenz des Kindes zur Entwickelung seiner Sprache. Die Arbeit enth\u00e4lt eine F\u00fclle eingehender Beobachtungen, welche der Verfasser an seinem eigenen, gesunden Kinde angestellt hat. Die Entwickelung der Sprachlaute 'ist eine kontinuierliche und es entstehen daher zahlreiche \u00dcbergangslaute, welche sp\u00e4terhin verschwinden. Von besonderem Interesse sind die M\u00e4ngel hei der Bildung der W\u00f6rter aus Silben, welche Verfasser als physiologisches Stammeln bezeichnet. Nach Sikoeski bestehen zwei Haupttypen der Sprachentwickelung hei Kindern: die einen bem\u00fchen sich, die geh\u00f6rten Laute beizubehalten, vernachl\u00e4ssigen aber mehr oder weniger die Zahl der Silben ; die anderen richten ihre Aufmerksamkeit auf die Silbenstruktur der W\u00f6rter, verst\u00fcmmeln und verwechseln jedoch vielfach die Sprachlaute. Oltuszbwskib Kind geh\u00f6rt dem phonetischen Typus an, was namentlich aus der Darstellung des physiologischen Stammelns hervorgeht.\tTheodor Heller (Wien).\nWesley Mills. A Psychic Development of Young Animals. (Part II: The Cat; Part HI: The Mongrel Dog; Part IV: The Cat and the Dog Compared ; Part V: The Babbit and the Cavey ; Part VI: The Pigeon. The Domestic Fowl.) Transact of the Royal Society of Canada. Second Series 1895\u201496. Vol. I. Section IV. S. 191\u2014262.\nPart I dieser Untersuchungen des Verfassers \u00fcber \u201eThe Psychic Development of Young Animals\u201c, die Entwickelung der Hundeseele betreffend, ist bereite 1894 erschienen und Bd. XI. S. 154 dieser Zeitschrift besprochen worden. Wie jene, so sind auch die vorliegenden Ver\u00f6ffentlichungen in Form eines Tagebuches gehalten. Der Lapidarstil der t\u00e4glich eingetragenen Beobachtungen macht eine eingehendere Wiedergabe in anderer Form als in der einer \u00dcbersetzung unm\u00f6glich. Wegen der aufser\u00f6rdentlich vielen Einzelheiten mufs daher auf das Original verwiesen werden. Ein Gesichtspunkt von allgemeinerem Interesse ist Aie Feststellung der Beihenfolge, in der die Sinnesfunktionen sich entwickeln. Bei den niederen Wirbeltieren bildet sich nach Edinger zuerst der Geruch und dann das Sehen aus. Nach den sch\u00f6nen entwickelungsgeschichtlichen Studien Flechsig\u00bb er\u00f6ffnet beim nengeborenen Menschen der Tastsinn die Beihe, dem dann Geruch, Gesicht und Geh\u00f6r folgen. Bei der Katze nun, welche blind und taub geboren wird, bemerkt man","page":475}],"identifier":"lit30184","issued":"1897","language":"de","pages":"474-475","startpages":"474","title":"F\u00e9r\u00e9: La main, la pr\u00e9hension et le toucher. Rev. philos. Bd. 41. S. 621 bis 636. 1896. No. 6","type":"Journal Article","volume":"14"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T12:36:32.467230+00:00"}