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{"created":"2022-01-31T12:27:45.051623+00:00","id":"lit30229","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Schaefer","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 15: 231","fulltext":[{"file":"p0231.txt","language":"de","ocr_de":"L\u00fcteraturbericht.\n231\nFr. Bezold. Die Stellung der Konsonanten in der Tonre\u00fcie. Zeitsehr. f. OhrenheilJcde. Bd. XXX. S. 114\u2014121. 1897.\nDie Untersuchung ist ein erster Nachtrag zu des Verfassers Buch: \u201eH\u00f6rverm\u00f6gen bei Taubstummen\u201c (Wiesbaden, 1896). Bei Sprachta\u00fcbheit und Taubstummheit kann die F\u00e4higkeit bestehen, einzelne Vokale oder Konsonanten isoliert zu perzipieren. Stellt man bei jedem Patienten fest, welche Sprachlaute er einerseits noch h\u00f6rt und welche Einschr\u00e4nkungen resp. L\u00fccken andererseits seine Tonwahrnehmung aufweist, so mufs sich in gr\u00f6fseren Versuchsreihen die Tonh\u00f6he der Vokale und Konsonanten exakt bestimmen lassen. Die bisherigen Versuche Bezolds best\u00e4tigen bereits die Dichtigkeit der fr\u00fcher hier\u00fcber von Helmholtz und Wolf gemachten Angaben.\tSchaefer (Rostock).\nF. Hoffmann u. R. Bunzel. Untersuchungen \u00fcber den elektrischen Geschmack. Pfl\u00fcgers Arch f. d. ges. Physiol. Bd, 66. S\u00bb 215\u2014282. 1897.\nHermann und Laserstein haben bereits festgestellt (Pfl\u00fcgers Arch. 1891. Bd. 49. S. 519), dafs der elektrische G-eschmack nur auf der Durchstr\u00f6mung der Geschmacksnervenendigungen beruhen kann, nicht aber auf elektrischer Reizung der Nervenst\u00e4mmchen, jedoch noch nicht entschieden, ob dabei elektrolytische Produkte geschmeckt werden, oder ob der Strom die Nervenendigungen direkt erregt. Die Verfasser der vorliegenden Untersuchung haben nun in \u00e4hnlicher Weise gearbeitet wie Hermann und Laserstein und sind bez\u00fcglich des Auftretens der verschiedenen Geschmacksqualit\u00e4ten bei der Schliefsung und \u00d6ffnung des Reizstromes auch zu ziemlich denselben Resultaten gekommen. Liegt auf der Zungenspitze die Anode, so ruft die Stromschliefsung einen metallisch sauren, bei gr\u00f6fserer Intensit\u00e4t stechenden Geschmack hervor, dagegen erzeugt die Kathoden-Schliefsung einen stark brennenden, ganz schwach bitteren, die Kathoden - \u00d6ffnung einen s\u00e4uerlich metallischen Geschmack. Auf dem Zungengrund ist der AnS-Geschmack metallisch sauer und mit einer eigenartigen Empfindung verbunden; der KaS-Ge-schmack stark bitter, leise kratzend; der KaOe-Geschmack metallisch sauer-s\u00fcfs. Ein An Oe-Geschmack l\u00e4sst sich nicht beobachten.\nVon den R\u00e4ndern der Zunge nach der Mitte des Zungenr\u00fcckens hin nimmt die Geschmacksempfindlichkeit allm\u00e4hlich bis zum v\u00f6lligen Verschwinden ab. Der KaS-Geschmack erlischt in dieser Beziehung weit eher als die andern, von denen er sich \u00fcberdies durch seinen bedeutend h\u00f6heren Schwellenwert unterscheidet.\nDafs der KaS-Geschmack eine bittere Komponente enth\u00e4lt, ergiebt sich aus seinem Verhalten gegen Kokain, das den bitteren Geschmack besonders leicht vernichtet. Ebenso l\u00e4fst sich mit H\u00fclfe von Gymnema-s\u00e4ure der Nachweis einer s\u00fcfsen Komponente im KaOe-Geschmack bei elektrischer Reizung des Zungengrundes f\u00fchren.\nDie befriedigendste, wenn auch nicht einwandfreie Deutung der Erscheinungen des elektrischen Geschmackes scheint dem Verfasser die zu sein, dafs der elektrische Strom selbst bei AnS und KaOe, im \u00fcbrigen aber auch Elektrolyte den Reiz f\u00fcr die Nervenendigungen abgeben.\tSchaefer (Rostock).","page":231}],"identifier":"lit30229","issued":"1897","language":"de","pages":"231","startpages":"231","title":"F. Hoffmann u. R. Bunzel: Untersuchungen \u00fcber den elektrischen Geschmack. Pfl\u00fcgers Arch. f. d. ges. Physiol. Bd. 66. S. 215-232. 1897","type":"Journal Article","volume":"15"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T12:27:45.051629+00:00"}