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{"created":"2022-01-31T12:27:45.428191+00:00","id":"lit30233","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Stern, W.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 15: 237","fulltext":[{"file":"p0237.txt","language":"de","ocr_de":"Litteraturbericht.\n237\nWilliam Lowe Bryan and Noble Hartes. Studies in the Physiology and Psychology of the Telegraphic Language. Psychol. Rev. IY. S. 27\u201453. 1897.\nVerfasser verfolgen den originellen G-edanken, die telegraphische Zeichensprache des MoRSE-Alphabets, bezw. die Art, wie dieselbe seitens der Telegraphenbeamten gehandhabt wird, zum Gegenstand einer Untersuchung zu machen. Sie haben ja in der That damit nicht Unrecht, dafs wir hier die einfachste, jedenfalls die am leichtesten mefsbare Form einer sprachlichen Vermittelung haben, und dafs von den hier gewonnenen Resultaten Streiflichter auf kompliziertere sprachliche Ph\u00e4nomene fallen m\u00f6gen. Das MoRSE-Alphabet besteht bekanntlich aus Strichen, Punkten und Pausen, deren L\u00e4ngenverh\u00e4ltnisse theoretisch festgelegt sind. Die graphische Messung der wirklich geschriebenen Schriftzeichen ergab nun die gr\u00f6fsten Abweichungen von dieser Norm ; die l\u00e4ngeren Schriftzeichen wurden fast immer verk\u00fcrzt. Diese Abweichungen tragen ganz spezifische individuelle Eigenheiten, sodafs es m\u00f6glich war, aus ferneren Leistungen die Schreiber sofort zu identifizieren. Dem entspricht auch, dafs ein ge\u00fcbter Empf\u00e4nger im Aufnahmeamt am Rhythmus des Klapperns sofort die verschiedenen Aufgeber zu erkennen im st\u00e4nde ist.\nEs folgen Experimente, welche bei den einzelnen die mittlere Variation f\u00fcr gleiche Schriftzeichen eruieren sollen, und endlich Untersuchungen \u00fcber den Gang der \u00dcbung beim Telegraphierenlernen. Die aus einem h\u00f6chst umfangreichen statistischen Material gewonnenen \u00dcbungskurven zeigen, dafs der \u00dcbungszuwachs f\u00fcr das Absenden zun\u00e4chst gr\u00f6fser ist als der f\u00fcr das Empfangen und Aufiassen von telegraphischen Zeichen. Halbge\u00fcbte k\u00f6nnen schneller telegraphieren als Depeschen entgegennehmen, erst bei hohem \u00dcbungsgrade n\u00e4hern sich die Geschwindigkeitswerte wieder. Bei einer mittleren Geschwindigkeit enthalten die Kurven f\u00fcr das Empfangen meistens eine l\u00e4ngere ebene Strecke, d. h. hier stockt der \u00dcbungszuwachs einige Zeit. Verfasser machen darauf aufmerksam, dafs fast bei jedem Sprechenlernen, auch beim Erlernen der Stenographie die \u00dcbungskurven f\u00fcr die Aus\u00fcbung und f\u00fcr das Verst\u00e4ndnis \u00e4hnliche Verh\u00e4ltnisse zeigen d\u00fcrften.\nW. Stern (Breslau).\nde Sanctis. Sopra uno sp\u00e9ciale disturbo dell\u2019 attenzione in un degenerato.\nBolletino di Soci\u00e9t\u00e9 Lancisiana d\u2019 Ospedagli di Roma. A0- XVI. f. 2. 1896. 12 S.\nUnter den mannigfaltigen neueren Studien \u00fcber den Intellekt, Willen, Charakter und die Empfindungen der Degenerierten ist die St\u00f6rung der Aufmerksamkeit fast g\u00e4nzlich unbeachtet geblieben oder doch nicht systematisch behandelt worden. Diese L\u00fccke auszuf\u00fcllen versucht Verfasser an dem Beispiel eines 25j\u00e4hrigen Menschen, der erblich belastet, somatische und psychische Entwickelungsanomalien zeigt und nach einer sehr bewegten Laufbahn als Student, Beamter, kaufm\u00e4nnischer Commis, Soldat, Schreiber, Finanzw\u00e4chter und schliefslich als Vertreter einer Schuhwarenhandlung \u2014 wiederholt in die Irrenanstalt gelangt, wo er in einem seiner \u201ehypochondrischen\u201c Anf\u00e4lle ernst-","page":237}],"identifier":"lit30233","issued":"1897","language":"de","pages":"237","startpages":"237","title":"William Lowe Bryan and Noble Harter: Studies in the Physiology and Psychology of the Telegraphic Language. Psychol. Rev. IV. S. 27-53. 1897","type":"Journal Article","volume":"15"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T12:27:45.428197+00:00"}