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{"created":"2022-01-31T14:55:27.802752+00:00","id":"lit30266","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Fraenkel","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 15: 322-323","fulltext":[{"file":"p0322.txt","language":"de","ocr_de":"322\nLitteraturbericht.\nM. A. Tucker. Comparative Observations on the Involuntary Movements of Adults and Children. Amer. Journ. of Psych. Vol. VIII (3). S. 394 \u2014 404. 1897.\nMittels eines jASTROw\u2019schen Automatographen (Amer. Journ. of Psych. IV. 399), in welchem die obere Glasplatte durch eine Schieferplatte ersetzt worden war, wurde festgestellt, dafs hei abgelenkter oder auf einen ruhenden Gegenstand gerichteter Aufmerksamkeit die H\u00e4nde die Tendenz haben, sich nach der Medianebene hin zu bewegen, w\u00e4hrend die Beobachtung oder lebhafte Vorstellung bewegter Gegenst\u00e4nde Handbewegungen ausl\u00f6st, welche der Richtung nach den betreffenden Bewegungen entsprechen. Dagegen liefs sich hei der Wahrnehmung ruhender Objekte keine Tendenz zu Bewegungen in der Richtung derselben feststellen.\nHeymans (Groningen).\ny. Krafft-Ebing. Arbeiten aus dem Gesamtgebiet der Psychiatrie und Neuropathologie. Heft 1. Leipzig 1897. J. A. Barth.\nKrafft-Ebing beginnt hiermit eine Sammlung seiner fr\u00fcheren in WTochenjournalen und Fachzeitschriften bisher verstreuten Publikationen, die \u2014 wenigstens zum Teil neu bearbeitet oder erg\u00e4nzt werden sollen. Das erste bisher vorliegende Heft enth\u00e4lt vor allem die Arbeiten \u00fcber das verschiedentlich vorkommende transitorische Irresein. Wir k\u00f6nnen uns nur dem Wunsche des Verfassers anschliefsen, dafs ihm Zeit und Kraft bleibe, diesem Hefte weitere folgen zu lassen.\tUmpfenbach (Bonn).\nSommer. Nerv\u00f6se Veranlagung und Sch\u00e4del difformit\u00e4t. Ally. Zeitschrift f\u00fcr Psychiatrie. Bd. 53. S. 686\u2014694. (1897.)\nSommer fand, dafs die Mehrzahl der Sch\u00e4del, deren fr\u00fchere Tr\u00e4ger Neuropsychopathen waren, \u2014 von den Mikrocephalen nat\u00fcrlich abgesehen, \u2014 im Durchschnitt ein erheblich gr\u00f6fseres Volumen als Normalsch\u00e4del hat, auch wenn man von den Sch\u00e4deln mit hypdrocephaler Bildung absieht. Ferner fand Sommer in der Alienberger Sammlung von Irrensch\u00e4deln etwa 96% aller Irrensch\u00e4del asymmetrisch. Demnach w\u00e4ren nur 4% der Gesamtzahl symmetrisch.\tUmpfenbach (Bonn).\nC. Rossi. Sulla velocit\u00e0 della corrente nervosa negli epilettici. Ricerche sperimentali. Riv. di fr en. XXIII (2), S. 359\u2014383. 1897.\nSeit Helmholtz\u2019s ersten Messungen \u00fcber die Fortpflanzungsgeschwindigkeit in den motorischen Nerven des Menschen wird fast von allen Physiologen die Zahl von 34 m in der Sekunde als die mittlere Zeit der Geschwindigkeit angenommen. \u2014 Nach Oehl\u2019s (2000 an 50 Individuen) Untersuchungen mit dem Elektro-Chronoskop von D\u2019Arsonval betr\u00e4gt die Fortpflanzungsgeschwindigkeit der Reize in den sensitiven Nerven 35,18 m in der Sekunde. \u2014 Rossi\u2019s Untersuchungen an 11 Epileptischen jugendlichen Alters schliefsen sich an diejenigen Oehl\u2019s an und hatten folgende Ergebnisse :\n1. Die Epilepsie verl\u00e4ngert die Reaktionszeit merklich, speziell auf Grund der Schw\u00e4chung aller cerebralen Prozesse, w\u00e4hrend dem normalen Zustand gegen\u00fcber die peripherische Fortpflanzungsgeschwindigkeit des Ner-venstromes ziemlich beschleunigt ist.","page":322},{"file":"p0323.txt","language":"de","ocr_de":"Litteraturberich t.\n323\n2.\tInfolge der epileptischen Konvulsion zeigt sich eine sehr betr\u00e4chP liehe Verz\u00f6gerung, sowohl in Bezug auf die periphere Verlangsamung, als auf die cerebrale Verl\u00e4ngerung.\n3.\tBei l\u00e4ngerem Gebrauch von Bromkali ergiebt sich f\u00fcr die Re-\naktionszeit, im Vergleich zu der dazwischen liegenden Pause, eine leichte Verl\u00e4ngerung, fast ausschliefslich in Bezug auf die peripherische Verlangsamung.\tFraenkel.\nFelix Wattendorf. Hysterischer Mutismus. Inaugural-Dissertation. Erlangen 1897. 26. S.\nDer hysterische Mutismus ist charakterisiert durch die Unf\u00e4higkeit, irgend einen Laut hervorzubringen bei Integrit\u00e4t aller zur Stimmbildung notwendigen Organe. Das Sprachverst\u00e4ndnis ist v\u00f6llig erhalten. Die Heilung kann auf affektivem oder reflektorischem Weg erfolgen. In letzterem Falle scheint aber gleichfalls der Affekt das eigentlich Wirksame zu sein. In \u00dcbereinstimmung mit Str\u00fcmpell spricht sich Verfasser gegen die Anwendung der Hypnose zur Heilung hysterischer Zust\u00e4nde aus. Zwei ausf\u00fchrlich mitgeteilte Krankheitsgeschichten erl\u00e4utern Wesen und Therapie des hysterischen Mutismus.\tTheodor Heller (Wien).\n1.\tEdm. B. Delabarre. Interpretation of the Phenomena of Double Consciousness.\nThe Progress of the World. Dez. 1895. S. 21 \u2014 26.\n2.\tSchrenck-KoTziNG. \u00dcber Spaltung der Pers\u00f6nlichkeit (sogenanntes Doppel-Ich). Wien, Alfr. Holder, 1896. 23 S.\n3.\tMax Dessoir. Das Doppel-Ich. Zweite verm. Aufl. Leipzig, Ernst G\u00fcnther, 1896. 82 S.\n1.\t\u00dcber das Doppel-Ich (Doppelbewufstsein etc.) handeln die Verfasser der drei obengenannten Schriften von sehr verschiedenem Standpunkt aus. Delabarre fufst mit seinem Erkl\u00e4rungsversuch vollst\u00e4ndig auf der jAMEs\u2019schen Psychologie, speziell auf der Theorie von dem \u201efringe\u201c des Bewuftseins und von den \u201emarginalen Assoziationen\u201c. Nach einem kurzen Referat \u00fcber die Thatsachen, unter denen ihm die Ph\u00e4nomene des automatischen Schreibens die wichtigsten zu sein scheinen, erkl\u00e4rt Delabarre, so lange die Hypothese des Doppel-Ichs vermeiden zu wollen, als die gew\u00f6hnlich in diesem Sinne gedeuteten Thatsachen \u201emit den allgemeinen Prinzipien der modernen Psychologie\u201c erkl\u00e4rt werden k\u00f6nnten. Die Erkl\u00e4rung, auf die der Verf. hinauskommt, ist nun freilich weniger eine Erkl\u00e4rung mit den Mitteln der modernen Psychologie, als vielmehr eine einfache Ersetzung der Doppel-Ich-Hypothese durch die jAMEs\u2019sche Hypothese von den marginalen Assoziationen. Die Thatsachen eines alternierend oder gleichzeitig auftretenden Doppelbewmlstseins, des automatischen Schreibens, automatischen Sprechens u. s. w. sollen nach Delabarre darauf zur\u00fcckzuf\u00fchren sein, dafs der f\u00fcr gew\u00f6hnlich unterbewufste \u201eStrom\u201c der marginalen Assoziationen durch abnormes Funktionieren gewisser Gehirnpartieen zeitweise die Rolle des Oberbewufstseins \u00fcbernimmt.\n2.\tAuch Schrenck-Notzing- erkl\u00e4rt sich gegen die Hypothese des Doppelbewufstseins. Allen vermeintlichen Thatsachen gegen\u00fcber, auf welche sich die Verfechter des Doppel-Ichs zu st\u00fctzen pflegen, betont er","page":323}],"identifier":"lit30266","issued":"1897","language":"de","pages":"322-323","startpages":"322","title":"C. Rossi: Sulla velocit\u00e0 della corrente nervosa negli epilettici. Ricerche sperimentali. Riv. di fren. XXIII (2), S. 359-383. 1897","type":"Journal Article","volume":"15"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:55:27.802758+00:00"}