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{"created":"2022-01-31T12:22:43.566714+00:00","id":"lit30275","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Fraenkel","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 15: 353-354","fulltext":[{"file":"p0353.txt","language":"de","ocr_de":"Litteraturberich t.\ngleich gesch\u00e4tzten Bewegungen beider Arme in Beugung pflegt der rechte Arm gr\u00f6ssere Bewegungen zu machen als der linke.\nMax Meyer (Berlin).\nL. Dugas. Le sommeil et la c\u00e9r\u00e9bration inconsciente. Rev. philos. Bd. 43; Nr. 4. S. 410\u2014421; 1897.\nUnsere gegenw\u00e4rtigen Kenntnisse \u00fcber die Gehirnth\u00e4tigkeit im Schlaf und Traum sind noch viel zu l\u00fcckenhaft f\u00fcr eine wissenschaftlich brauchbare Gesammtdarstellung dieses schwierigen psychologischen und physiologischen Problems. So kommt denn auch Yerf. nicht recht \u00fcber vage Allgemeinheiten hinaus. Er f\u00fchrt aus, dass Wachen und Traum zwar verschiedenartige psychische Zust\u00e4nde sind, jedoch nicht in unvereinbarem Gegensatz zu einander stehen, wie z. B. Wahrheit und Irrthum. Vielmehr k\u00f6nnen beide kontinuirlich ineinander \u00fcbergehen. Im Wachen empfangene Eindr\u00fccke werden zu Traumbildern verarbeitet; mitten im Traum kann pl\u00f6tzlich das Bewusstsein eintreten, dass wir tr\u00e4umen, ohne dass dadurch der Traum unterbrochen zu werden braucht. Der wachende Geist \u201ewacht \u00fcber sich selbst\u201c, ist \u201esui conscius et sui compos\u201c; der tr\u00e4umende Geist ist zerfahren und \u00fcberl\u00e4sst sich den Spr\u00fcngen der Phantasie. Die niederen Gehirncentra blieben w\u00e4hrend des Schlafes in Th\u00e4tigkeit ; die Hirnrinde ruht, aber immer nur partiell, denn die Gedanken h\u00f6ren niemals vollkommen auf.\nEs ist h\u00e4ufig die Behauptung aufgestellt worden, dass im Traume geistige Arbeiten, die beim Einschlafen noch unvollendet waren, zum v\u00f6lligen Abschluss gebracht seien. Yerf. empfiehlt mit Recht, derartige Berichte vorsichtig aufzunehmen, und neigt zu der Ansicht, dass Leistungen dieser Art wohl auf die rasche und energische Th\u00e4tigkeit des mit frischen Kr\u00e4ften aus dem Schlaf erwachenden Gehirns zur\u00fcckzuf\u00fchren seien.\nSchaefer (Rostock).\nPatrizi. II tempo di reazione semplice studiato in rapporto colla cum pie-tismografica cerebrale. Riv. di fren. XXIII (2), S. 257\u2014269. 1897.\nDie behufs der graphischen Darstellung der Aufmerksamkeit (\u201ePro-sexigramma\u201c) vom Yerf. angewandte Methode unterscheidet sich dadurch von der der zahlreichen andern Bearbeiter, dass diese von den schw\u00e4chsten Reizen ausgehen, P. dagegen Serien der Reaktionszeit auf Reize benutzt, die h\u00f6her als die Reizschwelle liegen und von konstanter Intensit\u00e4t sind, wodurch periphere Einfl\u00fcsse ausgeschlossen werden. Da gleichwohl Schwankungen der Aufmerksamkeit dabei Vorkommen, so m\u00fcssen diese centralen Ursprungs sein und kann ihr Verh\u00e4ltniss zu den physischen Zust\u00e4nden der Grosshirnhemisph\u00e4re erkannt werden. Die psychometrische und plethismographische Hirnkurve haben nach P.\u2019s Experimenten nur den einen Ber\u00fchrungspunkt, dass bei den grossen Schwankungen der einfachen Reaktionszeit, ohne alle Aehnlichkeit in der Richtung, viele Schwankungen im Blutvolumen stattfinden. Ergebniss der Untersuchung ist daher:","page":353},{"file":"p0354.txt","language":"de","ocr_de":"m\nLitter a turbericht'.\n1.\tDie Schwankung der spezifischen Th\u00e4tigkeit der Hirnzellen und die der Hirncirkulation verlaufen jede f\u00fcr sich.\n2.\tDie Stetigkeit der Aufmerksamkeit \u00e4ussert sich durch eine gr\u00f6ssere\nGeschwindigkeit der Reaktionszeiten \u2014 und durch gr\u00f6ssere Regelm\u00e4ssigkeit der psychometrischen Kurve und dabei durch eine geringere Un\u00e4hnlichkeit in der plethysmographischen Hirnkurve.\tFraenkel.\n3k Bosauqtjet, S. H. Hodgson, G. E. Moore. In what Sense, if any, do Past and Fnture Time exist? Mind, New Series Nr. 22. April 1897. S. 228\u2014240.\nObige Diskussion ist der Hauptsache nach erkenntnisstheoretischer Natur. Die Frage, ob der Zeit, insbesondere der vergangenen und zuk\u00fcnftigen, reale Existenz zuzuschreiben sei, wird von B. und M. verneint; jener glaubt das eigentliche Reale an der Zeit in dem Begriff der Kontinuit\u00e4t zu finden, dieser stellt sich im Wesentlichen auf KANTischen Standpunkt, |h\u00e4lt aber insofern noch Abstufungen f\u00fcr m\u00f6glich, als in der Gegenwart relativ die meiste Realit\u00e4t enthalten sei, weniger in der Vergangenheit, am wenigsten, ln der Zukunft. F\u00fcr H. dagegen ist die eine Zeit nothwendige Eigenschaft der Wirklichkeit. \u2014 Soweit psychologische Saiten angeschlagen werden, handelt es sich um das Problem der psychischen Gegenwart\u00bb Hierbei stimmen die beiden ersten darin \u00fcberein, dass die empirische Gegen-*\u25a0\nwart nicht ein unausgedehnter Grenzpunkt, sondern eine kleine Zeitstrecke sei, innerhalb deren noch ein \u201efr\u00fcher\u201c und \u201esp\u00e4ter\u201c sich denken liesse ; Moore hingegen h\u00e4lt eine innerhalb der Gegenwart sich vollziehende Succession f\u00fcr absurd. Die Hypothese der zeitlich ausgedehnten Gegenwart f\u00fchrt Hodgson zu einer interessanten Fiktion. Da die psychische Pr\u00e4senzzeit in ihrer L\u00e4nge unter verschiedenen Umst\u00e4nden gewdssermaassen eine Funktion der geistigen Frische und Kapazit\u00e4t ist, so kann man sich ein Wesen denken, dessen Intelligenz die menschliche Intelligenz unermesslich \u00fcbersteige (etwa eine Art LAPLACE\u2019schen Weltgeistes [Ref.]) und f\u00fcr welches dann der gesammte Weltprozess zur Gegenwart werden w\u00fcrde, ohne dass aber hierbei die Zeitabfolge innerhalb derselben aufgehoben w\u00e4re.\nW. Stern (Breslau).\nBerichtigung von C. Stumpf.\nIn meiner Abhandlung \u201eNeueres \u00fcber Tonverschmelzung\u201c im vorliegenden Bande dieser Zeitschrift ist zu lesen:\nSfe 281 Z. 16 v. o. \u201eindirekten\u201c statt \u201edirekten\u201c,\nS. 295 Z. 12 v. o. \u201eden Verschmelzungsunterschieden\u201c statt \u201eder V erschmelzung\u201c.","page":354}],"identifier":"lit30275","issued":"1897","language":"de","pages":"353-354","startpages":"353","title":"Patrizi: Il tempo di reazione semplice studiato in rapporto colla curva pletismografica cerebrale. Riv. di fren. XXIII (2), S. 257-269. 1897","type":"Journal Article","volume":"15"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T12:22:43.566720+00:00"}