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{"created":"2022-01-31T14:13:18.925810+00:00","id":"lit30288","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Heller, Theodor","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 16: 158-159","fulltext":[{"file":"p0158.txt","language":"de","ocr_de":"158\nLi it\u00e9ra turberich t\nsowie der Basallinie andererseits durch W\u00e4chtee\u2019s Arbeit exakt festgestellt und dadurch ein h\u00f6chst werthvoller Beitrag zur Theorie der binokularen Tiefenwahrnehmung gewonnen. Fr. Hillebrand (Innsbruck).\nRichard Heller, Wilhelm Mager, Hermann von Schr\u00f6tter. Beobachtungen \u00fcber physiologische Ver\u00e4nderungen der Stimme und des Geh\u00f6rs bei \u00c4ende-rung des Luftdruckes. Sitzungsberichte der kais. Akademie der Wissenschaften in Wien. Mathem. naturwissensch. Klasse. Bd. CVI. Abth. III. J\u00e4nner 1897. 33 S.\nAnl\u00e4sslich des Baues eines pneumatisch fundirten Schleusenwerkes in der N\u00e4he von Wien hatten die Verfasser Gelegenheit, Untersuchungen \u00fcber physiologische Ver\u00e4nderungen der Stimme und des Geh\u00f6rs bei Aende-rung des Luftdruckes anzustellen. Dieselben wurden durch Selbstbeobachtungen in einem pneumatischen Kabinet erg\u00e4nzt, in welchem ein ebenso hoher Druck hergestellt werden konnte wie im Caisson des erw\u00e4hnten Schleusenwerkes. Was zun\u00e4chst die Stimme anbelangt, so zeigte sich eine auff\u00e4llige Ver\u00e4nderung ihrer Klangfarbe ; sie erhielt \u201eeinen n\u00e4selnden, vorwiegend metallischen Beiklang\u201c. Deutliche erkennbare Unterschiede in Bezug auf Intensit\u00e4t und Tonh\u00f6he wurden nicht wahrgenommen. Hingegen ergab sich die merkw\u00fcrdige Erscheinung der Unm\u00f6glichkeit des Pfeifens bei st\u00e4rker erh\u00f6htem Luftdruck.\nVon Seiten des Geh\u00f6rorgans wurden bei allm\u00e4hlicher Zunahme des Luftdruckes keine deutlichen Sensationen bemerkbar. Bei rascher Druckzunahme hatte man jedoch ein eigenth\u00fcmliches Impressionsgef\u00fchl, \u201eals ob das Trommelfell nach innen zu vorgebaucht w\u00fcrde.\u201c Diese Lagever\u00e4nderung des Trommelfells, welche man auch otoskopisch direkt beobachten konnte, liess sich durch Ausf\u00fchrung des Valsalva\u2019sehen Versuches paraly-siren. H\u00f6rsch\u00e4rfe und H\u00f6rweite erlitten in komprimirter Luft keine Ver\u00e4nderung. Auffallend waren die objektiven Ohrger\u00e4usche, deren Entstehungsort in der Tuba zu suchen ist.\nHiermit \u00fcbereinstimmend sind die von Tauchern angestellten Beobachtungen. In allen F\u00e4llen konnte festgestellt werden, dass die Kompression der Luft f\u00fcr die Ohren von weit unangenehmeren Empfindungen begleitet ist als die Dekompression; doch findet eine gewisse Angew\u00f6hnung des Ohres an die Effekte der Druckerh\u00f6hung statt. Bei Fahrten im Luftballon sind die Erscheinungen am Trommelfell weniger auf Kompression und Dekompression als vielmehr auf den durch das Vorbeistreichen der Luft im \u00e4usseren Geh\u00f6rgang erzeugten negativen Druck zur\u00fcckzuf\u00fchren. Niveauver\u00e4nderungen des Ballons machen sich durch ein fein abgestuftes Reaktionsgef\u00fchl im Ohr bemerkbar, so dass das letztere mit einem Manometer zu vergleichen ist, das auf alle Gleichgewichts\u00e4nderungen in pr\u00e4zisester Weise-reagirt.\tTheodor Heller (Wien).\nR. Kayser. Ueber subjektive Geh\u00f6rsempfiudungen. Sammlung zwangloser Abhandlungen aus dem Gebiete der Nasen-, Ohren-, Mund- und Halskrank-heiten. II. Band, Heft 6. Halle a. S., Carl Marhold 1897. 46 S.\nDie subjektiven Geh\u00f6rsempfindungen nehmen der \u00fcbergrossen Mehrzahl nach ihren Ursprung in dem labyrinth\u00f6sen Ende des Geh\u00f6rorganes*","page":158},{"file":"p0159.txt","language":"de","ocr_de":"Litter aturb ericht.\n159\nHier spielen Druckver\u00e4nderungen eine besondere Rolle ; \u201ees wird allgemein die durch Einw\u00e4rtsbewegung des Steigb\u00fcgels erfolgende Drucksteigerung als Ursache zahlreicher Ohrger\u00e4usche hingestellt\u201c. Subjektive Geh\u00f6rs-empfindungen k\u00f6nnen durch eigentliche Neurosen entstehen nach traumatischen Ersch\u00fctterungen oder nach heftigen Schallwirkungen. W\u00e4hrend Erkrankungen der centralen H\u00f6rbahn unbestimmte Ger\u00e4usche oder Tongemische veranlassen, ergeben Erkrankungen des centralen Endes mehr oder minder deutliche Klangbilder, die nicht selten objektivirt und dann zu Geh\u00f6rshalluzinationen werden.\nVerfasser unterscheidet die subjektiven Geh\u00f6rsempfindungen in Bezug auf ihre Dauer in kontinuirliche und in transitorische. Die Diskontinuit\u00e4t der Ohrger\u00e4usche ist bisweilen nur eine scheinbare, da dieselben bei aufmerksamer Beobachtung oder in der Stille der Nacht deutlich hervortreten. Einseitige Ger\u00e4usche werden nicht selten nur dann bemerkbar, wenn das gesunde Ohr verschlossen wird. Die Intensit\u00e4t der Ohrger\u00e4usche ist eine verschiedene, h\u00e4ufig auch bei demselben Kranken.\n\u201eNicht immer wird das Ohr als Ort des Ger\u00e4usches empfunden, sondern zuweilen hat der Kranke das Gef\u00fchl, dass das Ger\u00e4usch im Kopfe sitzt oder zeitweise nach dem Kopfe zuwandert.\u201c Diese in den Kopf lokali-sirten Ger\u00e4usche sind gew\u00f6hnlich heftig und qu\u00e4lender Art.\nDie subjektiven Geh\u00f6rsempfindungen haben selten reinen Toncharakter, sondern gelangen als Ger\u00e4usche zur Perzeption, welche von den Kranken h\u00e4ufig auf objektive Vorg\u00e4nge bezogen werden und hierdurch solange zu T\u00e4uschungen Anlass geben, bis ihr subjektiver Charakter erkannt wird. Sie sind mit Ausnahme des \u201eOhrenklingens\u201c, \u00fcber dessen Entstehung die Theorien von Lttcae, Brunner, Gradenigo und Kieselbach mitgetheilt wrerden, als ein Symptom der verschiedensten Erkrankungen anzusehen, von welchen die des Ohres im Vordergr\u00fcnde stehen. Die Therapie der subjektiven Geh\u00f6rsempfindungen ist nicht sonderlich wTeit gediehen. Von psychologischem Interesse ist die sog. Tonbehandlung, bei welcher man als Heilmittel \u00e4ussere Ger\u00e4usche anwendet, wrelche dem Charakter des pathologischen Ohrger\u00e4usches m\u00f6glichst nahe kommen.\nVerfasser bespricht zum Schl\u00fcsse die objektiven Ohrger\u00e4usche, welche auch von andern Personen geh\u00f6rt werden k\u00f6nnen. Da die Entstehung derselben verh\u00e4ltnissm\u00e4ssig leicht festzustellen ist, so sind sie einer Therapie v7eit zug\u00e4nglicher als die subjektiven Geh\u00f6rsempfindungen.\nTheodor Heller (Wien).\nOswald K\u00fclpe. Zur Lehre von der Aufmerksamkeit. Zeitschr. f. Philos. u. philos. Kritik 110. Bd. S. 7\u201439. 1897.\nDer Artikel bespricht in kritischer Weise zwei neuere Arbeiten \u00fcber das Aufmerksamkeitsproblem, die von W. Heinrich (Die moderne physiologische Psychologie in Deutschland) und die von H. E. Kohn (Zur Theorie der Aufmerksamkeit). Das erste Werk findet in aller Gr\u00fcndlichkeit eine verdiente Abweisung; die zwTeite Arbeit erh\u00e4lt, namentlich, soweit sie kritisch ist, Anerkennung; die Theorie dagegen, dass das Wesen der Aufmerksamkeit im Prozesse der Apperzeption liege und Aufmerksamkeit so mit Bewusstsein \u00e4quipollent sei, wird bek\u00e4mpft. Hierbei giebt K. einige","page":159}],"identifier":"lit30288","issued":"1898","language":"de","pages":"158-159","startpages":"158","title":"R. Kayser: Ueber subjektive Geh\u00f6rsempfindungen. Sammlung zwangloser Abhandlungen aus dem Gebiete der Nasen-, Ohren-, Mund- und Halskrankheiten. II. Band, Heft 6. Halle a. S., Carl Marhold 1897. 46 S.","type":"Journal Article","volume":"16"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:13:18.925815+00:00"}